Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

@Z-P

Was mich massiv stört, ist die Technik der Auflösung, konkret: Er wickelt quasi alles über Tellteile seiner Akteure ab. Ich war kurz davor, den Asimovstaub aus seinem Grab zu kehren und ihm 'Show, don't tell!' zuzuschreien.
Dann ließ dir mal seine Kurzgeschichtensammlungen durch:D . Der Meister war halt so. Der hat das in jeder Geschichte und jedem Buch so durchgezogen. Was passiert, wenn man diese Teile durch Action ersetzt ist auf (meiner Meinung nach) äußerst peinliche Weise in "I Robot" zu sehen;) .
Aber der Stil kostet Durchhaltevermögen, da geb ich dir recht.

Grüßken
omno

 

Ich kann im Moment irgendwie keinen Asimov lesen. Habe neulich mal wieder "Nemesis" versucht, bin aber nicht weit gekommen - eigentlich außergewöhnlich, ich lese sonst jeden Schrott bis zum Ende.

Ansonsten: Bin fast mit Couplands "Microserfs" durch. Meinetwegen hätte das Buch so ab Seite 250 aus sein können, aber ich bin doch erstaunt, welche Charakterwandlungen er noch aus seinen Geeks herausholt. Das ist schon cool.
Parallel: "Die wilden Hunde von Pompeii" von Helmut Krausser. Bisher recht locker, kommt zwar nicht an sein (für dieses Buch wohl angestrebtes) Vorbild Walter Moers heran, ist aber recht spannend. Nervig finde ich die plötzlich auftauchende Nebenhandlung der römischen Götter (?). Wenn er da nicht die Hammerauflösung bringt, wäre ich für Streichen. ;)

 

@Naut: Liest du das im Original, dass du den englischen Titel verwendest? Ist schon ein paar Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber immer noch sehr positiv in Erinnerung. Hat mir mit "Girlfriend in a Coma" zusammen von Coupland am besten gefallen. Besonders wenn ich irgendwo was Größeres aus Lego sehe, muss ich an das Buch denken.

Bei mir in den letzten paar Wochen folgende Bücher erledigt:

"Blauäugig in Tokio" ist der Bericht eines Weltenbummlers, den es für fünfzehn Jahre als Salaryman (typisch japanische Form des Angestellten) zu Mitshubishi verschlägt. Nett, humorig zu lesen, mit einigen wirtschaftlichen Hintergrundinformationen und vielen Details über die japanische (Arbeits-)Kultur. Schlecht, wenn man eh schon auf der Murakami-Welle reitet, weil der Nippon-Hau langsam bedrohliche Formen annimmt. Wo kann ich bitte auf die Schnelle Japanisch lernen?

"Im Wald der gehenkten Füchse" von Arto Paasilinna. Hab ich irgendwann/-wo mal als schräges, finnisches Kultbuch empfohlen bekommen. War recht nett, flüssig und mit Freude zu lesen, aber vom Kultbuch weit entfernt. Außerdem am Ende viel zu ... Ok, ich will nicht spoilern. Man kann's echt lesen. Meine Erwartungen waren einfach viel zu hoch.

"Vom zweifelhaften Vergnügen, tot zu sein" von Hallgrimur Helgason. Schwere, schwere Kost. Ganz anders als sein Vorgängerbuch "101 Reykjavik". Irgendwo im Klappentext oder im Anhang wird der Leser auch gewarnt, dass das Buch genau zum 100. Geburtstag des isländischen Autors und Nobelpreisträgers Halldor Laxness erschien und der Inhalt entsprechend nur so vor Anspielungen und Bezügen auf die isländische Literaturwelt strotzt. Von daher ist der Plot zwar reizvoll aber doch recht verwirrend. Sprachlich stellenweise ungeheuer schön sind die ersten 250 Seiten doch recht schnell gelesen, später aber von gewisser Zähigkeit. Trotzdem bleibt Helgason einer meiner unbedingten Lieblingsautoren und ich freue mich schon auf "Rokland", das wohl wieder mehr den Tonfall von "101" aufgreift.

"Küche totalitär" von Wladimir und Olga Kaminer: Halb Kochbuch und halb Anekdotensammlung aus den alten russischen Sowjetrepubliken. Ich muss gestehen, die Kochrezepte hab ich komplett überblättert. Bin eigentlich nur an Kaminers trockenen Geschichtchen interessiert. Die sind (wie in seinen anderen Büchern) unterhaltsam und wer (wie ich) den einen oder anderen Spätaussiedler im Bekanntenkreis hat, der kann aus den Sätzen auch den Akzent und den exrussentypischen Umgang mit der deutschen Sprache raushören.

"Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich" von David Foster Wallace: Wurde in irgendsoeiner nächtlichen Büchersendung von Jürgen von der Lippe, Hugo Egon Balder und Barbara Schöneberger angelesen und vorgestellt. Ein Autor wird auf eine einwöchige, amerikanische Luxuskreuzfahrt geschickt und darf seine Eindrücke berichten, wie der Mensch dort quasi zur Entspannung gezwungen wird. Gut erzählt, sehr komisch und bissig gleichzeitig, aber nicht ohne Nachdenklichkeit. Ein wenig mehr an durchgängigem Handlungsstrang und Spannungsbogen hätte ich mir gewünscht, auch wenn es nicht als Geschichte daherkommt.

Unangelesen liegen hier noch ein paar Murakamis rum und von Richard Powers "Der Klang der Zeit" aber irgendwie hätte ich jetzt arg Appetit auf einen schönen Sci-Fi oder einen Wissenschafts-Thriller. Jemand eine Idee?

 

kira schrieb:
@Naut: Liest du das im Original, dass du den englischen Titel verwendest? Ist schon ein paar Jahre her, dass ich es gelesen habe, aber immer noch sehr positiv in Erinnerung. Hat mir mit "Girlfriend in a Coma" zusammen von Coupland am besten gefallen. Besonders wenn ich irgendwo was Größeres aus Lego sehe, muss ich an das Buch denken.
Ja, ich lese das im Original, zunächst nur, weil die deutsche Fassung nur noch als Hardcover (Mondpreise) verfügbar war. Allerdings fand ich es gut lesbar, und ich bezweifle, dass man das überhaupt übersetzen kann, wenn dann wohl nur durch Tricks wie schon bei "Generation X", dass man ganze Absätze im Original belässt. Ich habe mir schon vorgemerkt, demnächst mal "jPod" anzusehen, den "inoffizellen" Nachfolger.

[...] aber irgendwie hätte ich jetzt arg Appetit auf einen schönen Sci-Fi oder einen Wissenschafts-Thriller. Jemand eine Idee?
Hast Du schon Wilsons "Spin" gelesen?

 

@gbwolf: Jepp, ich bin durch. Muss leider sagen, dass es gegen Ende nicht gerade leichter wird. Und ich habe deshalb zwei oder drei von den anderen Büchern parallel lesen müssen, um zwischendurch leichtere Kost zu haben. Jetzt muss ich natürlich (langfristig gesehen) mal noch einiges von Halldor Laxness lesen, damit ich im nachhinein dann auch die Bezüge verstehe. ;) Hm, Rezension schreiben? Weiß ich denn im Endeffekt nun, was ich da gelesen hab? Mal sehen. :hmm:
Solaris ist ja auch streckenweise nicht gerade Fastfood-Literatur ;)

@Naut: Ich hab das Hardcover von Mikrosklaven bei buchticket.de für ein Ticket (= ein für mich uninteressantes Buch aus meinem Schrank, das ein anderer haben wollte) bekommen. Spin kenne ich noch nicht. Die Rezension bei Amazon hört sich gut an. Gleich mal sehen ob ich es ertauschen kann. Danke für den Tipp. :kuss:

 

Vor ein paar Wochen ist mir aus Versehen Die Möglichkeit einer Insel von Michel Houellebecq in die Hände gefallen. Besonders der Titel und die Umsetzung der Neomenschenidee schienen interessant.
Aber spätestens nach der Hälfte begann mich das Buch zu langweilen: immer nur die alte (und immer wieder erfolgreiche) Formel Sex, Gewalt, Drogen (und hier noch extra: lustlose Gemeinheit, sehr modern derzeit). Die Hauptfigur, Daniel1, hat null Tiefgang, faselt zwar manchmal von unerreichbarer Liebe, scheint emotional aber in der Pubertät steckengeblieben zu sein. Ich trau' mich nicht mal, Zitate anzubringen, ist einfach zu peinlich.
Daniel25, Klonkopie der Zukunft, die Daniel1' Lebensbericht kommentiert, ist auch nicht schlauer, eher noch bemitleidenswerter, was mich vor allem am Schluss bald schon maßlos geärgert hat. Denn eben der Schluss, das einzige, worauf ich mich noch freuen konnte, war eine maßlose Enttäuschung, weil er sowohl inhaltlich als auch stilistisch völlig uninspiriert war.
Bleibt festzuhalten: So ein uninspiriertes, enttäuschendes, überinterpretiertes Buch habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen. Shame on you, Evil Sartre! Nicht weiterzuempfehlen.

Zur Ablenkung gab es zwischendrin Mark Haddons' The Curious Incident of the Dog in the Night-Time mit (nicht ganz authentischen) Einblicken in das Leben eines Autisten. Kann ich empfehlen, allerdings nur auf Englisch.

Eigenartigerweise gibt es zwischen beiden Büchern eine Parallele: Der Hund als universelles Unschuldslamm, getreu dem modernen Singlemotto: "Wenn meine Ex stirbt, tja, was soll's, aber wenn Wuffie angefahren wird, bricht's mir das Herz" ;)

 

Vor ein paar Wochen ist mir aus Versehen Die Möglichkeit einer Insel von Michel Houellebecq in die Hände gefallen. Besonders der Titel und die Umsetzung der Neomenschenidee schienen interessant.
Aber spätestens nach der Hälfte begann mich das Buch zu langweilen: immer nur die alte (und immer wieder erfolgreiche) Formel Sex, Gewalt, Drogen (und hier noch extra: lustlose Gemeinheit, sehr modern derzeit). Die Hauptfigur, Daniel1, hat null Tiefgang, faselt zwar manchmal von unerreichbarer Liebe, scheint emotional aber in der Pubertät steckengeblieben zu sein. Ich trau' mich nicht mal, Zitate anzubringen, ist einfach zu peinlich.
Daniel25, Klonkopie in der Zukunft, die Daniel1' Lebensbericht kommentiert, ist auch nicht schlauer, eher noch bemitleidenswerter, was mich vor allem am Schluss bald schon maßlos geärgert hat. Denn eben der Schluss, das einzige, worauf ich mich noch freuen konnte, war eine maßlose Enttäuschung, weil er sowohl inhaltlich als auch stilistisch völlig uninspiriert war.
Bleibt festzuhalten: So ein uninspiriertes, enttäuschendes, überinterpretiertes Buch habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gelesen. Shame on you, Evil Sartre! Nicht weiterzuempfehlen.

Zur Ablenkung gab es zwischendrin Mark Haddons' The Curious Incident of the Dog in the Night-Time mit (nicht ganz authentischen) Einblicken in das Leben eines Autisten. Kann ich empfehlen, allerdings nur auf Englisch.

Eigenartigerweise gibt es zwischen beiden Büchern eine Parallele: Der Hund als universelles Unschuldslamm, getreu dem modernen Singlemotto: "Wenn meine Ex stirbt, tja, was soll's, aber wenn Wuffie angefahren wird, bricht's mir das Herz" ;)

 

Ginny-Rose schrieb:
Ausnahmsweise mal SF: "Luzifers Hammer" von Larry Niven und Jerry Pournelle.
Und dann ausgerechnet Hard-SF auch noch von Niven/Pournelle? Wie bist Du denn darauf gekommen?

 

Mein Bruder hat das meiste von denen im Regal stehen und ich hab mir die Bücher geklaut. :D
Liest sich bisher aber gut.

 

Irgendwie erwische ich zur Zeit kein Buch, das mich wirklich mitreißt.
Ich lese noch immer (seit ca. zwei Monaten?) Mister Aufziehvogel von Haruki Murakami und ich muss sagen, dass ich das Buch sehr gut finde, allerdings fehlt irgendwie der Suchtfaktor.

Irgendwie tu ich mich derzeitig schwer, ein wirklich wirklich wirklich gutes Buch zu finden.

 

Also ich lese ja zur Zeit Kommen und gehen, manchmal bleiben von Christoph Peters.
Das finde ich sehr wechselhaft in der Qualität, ein bisschen so, als würde man verschiedene Kurzgeschichten hier auf der Seite lesen.
Es gibt welche, die finde ich schlicht langweilig, wie etwa "Herzbube", andere, die finde ich großartig, wie etwa "Ein Haus aus Haar, aus Plastikplanen".
Noch bin ich aber nicht durch. Auf alle Fälle ist es immer wieder interessant, mal Kurzgeschichtenanthologien eines Autors zu lesen, auch, weil es mir oft den Blick für die Kriterien hier schärft.

 

Lese gerade wegen einer Vorlesung und weil er mich auch privat sehr interessiert Georg Büchner. Gefällt mir sehr gut!

Hab neulich aber auch einen sehr guten Roman gelesen, den ich jedem empfehlen kann: "Liebesleben" von Zeruya Shalev.

Parallel zum Büchner - ich weiß, das verträgt sich nicht so ganz ;) - lese ich Reventlows "Amouresken" (eine wirklich bewunderswerte Frau!).

 

@Z-P

JAAAAA!

Und auf jeden Fall noch beide Teile Endymion danach lesen.
Selten wurde eine Großtat so kongenial fortgesetzt!

 
Zuletzt bearbeitet:

Na ja, wenn man solche Wälzer wie Krieg und Frieden, die kein normaler Mensch liest, ohne danach irgendwie beknackt zu sein, als große Literatur bezeichnen will, dann gehört Hyperion in der Tat nicht dazu. Aber was Ideen, Langlebigkeit und das gewisse Etwas, was man nicht beschreiben, aber beim Lesen fühlen kann, angeht, sind die Hyperion- (und mit einigen Abstrichen auch die Endymion-)Romane sogar noch viel größere Literatur. Ich behaupte ohne schlechtes Gewissen, dass es in der SF zusammen mit Snow Crash und Diamond Age nichts Besseres gibt.

Tam: du kannst nicht monatelang an einem Murakami-Roman lesen, das geht nicht. Sofort aufnehmen, reinfressen, assimilieren. Sonst geht die ganze Atmosphäre flöten!

 

Schimpf doch nicht mit mir! Ich fühl mich eh schon so schlecht ... *schluchz*

Ich muss als nächstes wohl wieder Palahniuk durchnehmen, sonst komm ich nie wieder ins lesen rein. *fight club such*


Der große Gatsby ist übrigens soooooo geil!

 

Ich lese übrigens neben "Der letzte seiner Art" von Eschbach (ganz nett, aber kommt bei weitem nicht an Haarteppichknüpfer/Quest ran) gerade "Der Schwarm" von Frank Schätzing. Och jo. Ist recht nett, aber zuweilen sooo umständlich geschrieben. Und die ganzen Hintergrundwissen-Exkurse nerven, ich habe gerade die Stelle mit dem Beluga gelesen, und das ist wirklich der zweite Kreis der "Show don't tell"-Hölle: Seitenlanges Fakten-Gelaber als Dialog getarnt. *kopfschüttel*

 

Ich würde sagen, sowohl "Hyperion" als auch "Krieg und Frieden" sind große Literatur.

 

@Zerbrösel: Heyne hat echt ab und zu ein paar Härtefälle dabei. Ich hatte mal eine Ausgabe von Hal Clements "Die Flüsse der Tiefe", die auf jeder Seite mindestens einen Rechtschreibfehler hatte - ungelogen. Es war eine Qual das Buch zu lesen.
Außerdem habe ich eine Heyne-Ausgabe von Adams "Der elektrische Mönch", die offenbar aus einer älteren Ausgabe OCRd wurde, ohne sie nochmal groß korrekturzulesen, da sind so Klopper drin, dass ein "ß" plötzlich durch "13" oder "B" ersetzt wurde!

 

ZP: Du kennst meine Heyne-Ausgabe von Hyperion nicht. Da fehlen die letzten 2 Seiten! Seinerzeit konnte man sich bei Heyne melden, und die haben dann die letzten Seiten als Ausdruck per Post geschickt. Der Verlag war sehr lange für sein mieses Lektorat bekannt.

 

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