Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

Alice Munro (....)
Deswegen hat sie wohl auch den Nobelpreis bekommen.

Entschuldige, liebe Simone,

nix gegen Frau Munro, aber welchen Preis hat sie wann und wo gewonnen? Kann aber passieren ...

Gruß

Friedel

 
Zuletzt bearbeitet:

ups, da hab ich wohl ne falsche Information gekriegt. Liegt wohl daran, dass sie von ihren Lesern dort erwartet wurde:

Alice Munro

„Das Beste in idealer Richtung“ soll der Literaturnobelpreis krönen, so steht es in Alfred Nobels Testament, und letztlich kann ich so wenig damit anfangen wie die Stockholmer Jury auch. Keine Ahnung, ob Thomas Mann je „das Beste in idealer Richtung“ geschrieben hat – 1929, als er den Preis endlich bekam, wahrscheinlich nicht. Ich wünsche den Literaturnobelpreis dennoch der kanadischen Schriftstellerin Alice Munro, die die derzeit vielleicht „besten“ Erzählungen schreibt und deren Thema wieder und wieder und noch einmal die Menschen sind, diese widersprüchlichen, unvergleichlichen Wesen. Das Wagnis, mit ihnen Bekanntschaft zu machen, scheint mir in Munros Fall Idealismus genug. Wieland Freund

Da kann ich mich nur anschließen!!!

hat hier eigentlich schon mal irgendwer "unendlicher spaß" von David Foster Wallace gelesen?

 

Das Buch die Wolke ist auch nicht schlecht.

Darum geht es um tschernobyl.

Es ist zwar sehr traurig aber auch sehr lehreich.

 

Die Bibel. Das ist viel lustiger als der Koran. Und alter Falter, ich glaub in keinem anderen Buch wird so oft geklaut, gemordet, gefickt bzw. geinzest. Heilige Scheiße. :D

 

@JoBlack: Du sollst nicht fluchen!

Ich habe jetzt Oswald Levett: Papilio Mariposa vorgenommen. Bin gerade über die ersten Seiten hinaus.

Kennt jemand das Buch, kennt jemand den Autoren?

 

Moustafa Bayoumi - How Does It Feel to Be a Problem.
Der Autor hat sieben junge Arab Americans, die in Brooklyn leben, dort zur Schule gehen, studieren, arbeiten usw. nach ihren Erfahrungen in der post 9/11 Ära gefragt und begleitet. Es sind quasi Kurzbiographien, die viel Aufschluss über den neuen amerikanischen Sündenbock geben, wie rassistisch die Gesellschaft wird, wenn es um die "Gefährdung" der Sicherheit geht. Z.B. wird eine Frau mit Kopftuch und Baby im Arm, das unter einer Decke schläft, aufgefordert, ihr Baby zu zeigen, weil ein Paar befürchtet, sie würde eine Bombe unter der Decke verstecken.

Im Vorwort wird über einen arabischen Feuerwehrmann berichtet. Ab da wusste ich, mich erwarten da krasse Sachen im Buch. Es klingt wie in einem schlechten Film:

Another is the Palestinian-American firefighter who wanted to climb the fire department's ladder of promotion. The study material he needed for his exam is expensive, so he purchased a cheaper copy from an outside vendor. Instead of finding the book in the mail, however, he received a visit to his home. Two investigators from the Joint Terrorism Task Force wanted to know why a man with an Arab name was interested in a book about fires. ("You didn't check to see if I'm a firefighter?" he asked them in frustration.)

Also stellenweise echt frustrierend, aber auch witzig. Es ist jetzt nicht so, dass sie nicht mehr dort leben wollen, die fühlen sich Amerikanisch, sie wissen, dass sie eigentlich in dieser Tradition der neuen Migranten stehen und dass sie den meisten Rassismus und die meiste Diskriminierung abbekommen - aber das geht vorbei, sobald eine neue ethnische Gruppe da übersiedelt. Klingt hart, aber das ist leider die amerikanische Geschichte.

Eine Szene fand ich da sehr witzig und treffend, eine Gruppe junger Männer (arabischer Hintergrund, sitzen im Auto und quatschen, sie kommen aus Familien, die ihren Unterhalt durch Lebensmittelläden bestreiten. )

"There's that new Arab store," he says to a car full of shopkeeper sons. "Which one?" asks Thayer. Everyone stops talking and twists his head around, looking out the window.
"Target*," says Akram.
And a moment later everyone is howling with laughter."

Ich hör jetzt auch auf, Werbung dafür zu machen. Ich fands halt sehr gut und möchte es jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert. Es ist jetzt keins dieser Literaturbücher, die hier sonst empfohlen werden. Es liest sich aber auch gar nicht so sachbuch-artig und ist auch überhaupt nicht faktenlastig - es ist einfach, flüssig und unterhaltsam geschrieben. Nur 270 Seiten lang, man hats in ein paar Tagen durch.


Viel Spaß beim Lesen. :)

*Dazu muss man noch wissen, dass "Target" so wie das deutsche "real" ist. Also so eine Supermarktkette, wo alles Mögliche verkauft wird

 
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Ich habe jetzt Marquez "Die Liebe in den Zeiten der Cholera" beendet - es war ... okay. Ich hatte davor zum zweiten Mal 100 Jahre Einsamkeit gelesen und dieses Buch ist pure Grandiosität und ich glaub Ranicki war es der meinte, dass man ein gutes Buch durch die Übersetzung nicht kaputt machen kann. Und ich denke, das trifft auf 100 Jahre zu - aber bei der Cholera bin ich mir da nicht sicher.
Also was genau hat mich an diesem Buch enttäuscht? Hätte es mich auch enttäuscht, wenn ich 100 Jahre Einsamkeit nicht gekannt hätte und unbefangen an das Werk von Marquez gegangen wäre, ohne diese riesigen Erwartungen, weil ich mich teilweise gezwungen habe, zu vergessen, dass es sich hierbei um denselben Autor handelt. Und ich jammere hier auf höchstem Niveau, auf Marquez-Niveau, wenn ich also schreibe enttäuscht, dann meine ich hier nicht so etwas wie Krachts Faserland - was ein absoluter Flop war - sondern ich meine, dieses nörgelige enttäuscht sein, weil man sich zuuu viel versprochen hat, weil man zuvor 100 Jahre Einsamkeit gelesen hat. So, bevor ich weiter so rum laber ...

Marquez erzählt nicht linear, das ist klar, er schreibt sehr assoziativ, es muss ein Stichwort fallen und schon befindet man sich entweder in einer Rückblende oder bei einer völlig anderen Person, in einem anderem Dorf oder Land - konzentriertes Lesen ist also ein Muss. Was vielleicht bei 100 Jahre Einsamkeit noch n cooler Effekt war, weil die Form natürlich den Inhalt so unterstrichen hat, habe ich hier einfach nicht den Sinn darin gesehen, warum er so sprunghaft erzählt.

Es ist eine Liebesgeschichte, aber Marquez hat trotzdem darauf geschissen, ob man nun seine Protagonisten mag oder nicht. Ich fand sie nicht sympathisch, ich konnte ihr Leid nicht nachvollziehen, ich fand sie zuweilen dumm, wie sie handelten - da hatte er mich schon verloren.
Ich fand den Protagonistin, Florentino, als Figur insofern interessant, da ich diese Art von Figur noch in keinem anderen Buch gelesen habe. Er war auf seine kurios-geheimnistuerische, einsame Art ja ganz nett, aber meine Sympathien hatte er nicht.
Ich habe mich ja selbst beim Lesen beobachtet, weil ich immer dachte, ach, ich muss die Figuren nicht sympathisch finden, um ihnen folgen zu können. Das stimmt schon, aber ich fands auch nicht sonderlich spannend und musste mich teilweise zum Lesen zwingen.


Ab und zu - vor allem, wenn es um die gesellschaftlichen Konventionen und Restriktionen ging, wurde das Buch interessant, aber auch die Hurerei*** vom Protagonisten fand ich spannend und wie er litt, als er glaubte, sein Versprechen gegenüber der Protagonistin gebrochen zu haben, weil er mit einer anderen Frau geschlafen hat (dabei war sie schon längst mehr oder weniger glücklich verheiratet) - aber dann diese Sex-Szenen - auuua! Wie kann man bitte einen Penis ein "schlafendes Tier" nennen. Die Sprache war absurd, unfreiwillig komisch und alles andere als erotisch. Wollte sich Marquez darüber lustig machen? Ich weiß es nicht. Wenn es um Beschreibungen von Personen, von Ortschaften und Ereignissen geht, dann mag ich seine üppige Sprache, diese bildreiche, detaillierte Sprache - aber von Sex hätte er lieber die Finger lassen sollen.

Und obwohl es 500 Seiten waren, hatte ich nicht das Gefühl eine Figur richtig zu kennen, man bekommt natürlich keine Entwicklung mit, das wird durch diese unlineare Erzählweise sehr erschwert - das habe ich ja auch bei 100 Jahre gemerkt.

Es gibt hier auch keinen magischen Realismus, was ja Marquez Stärke ist. Vielleicht die 50 Jahre anhaltende Liebe. ;)

Das Ende, so die letzten 100 Seiten fand ich dann wirklich sehr gelungen, mochte ich. Da sind wir nah an den Figuren dran, begleiten sie überall hin, das Setting ist klar, man befindet sich auf einer Zeitebene und der hässliche Titel ergibt Sinn und die Cholera ist dann nur ein Symbol.

Vielleicht lese ich das Buch in zwei, drei Jahren wieder und denke etwas anders darüber, aber JETZT hat es mich nicht umgehauen und dabei habe ich mir das sosehr gewünscht. :D

Ich lese jetzt Tschick von Herrndorf. Hab schon reingelesen, ist komplett anders, mal sehen.

*** ich vergaß, Männer huren nicht rum, sie haben Abenteuer sexueller Art.

 

Höre gerade das Hörbuch "Quest" von Andreas Eschbach. 70% sind durch, bisher gefällt es mir ganz gut. Ich hoffe nur, dass mich das Ende nicht enttäuscht.

 

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