Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

Gerade mit "Drei Stunden zwischen zwei Flügen" angefangen - übrigens tatsächlich wegen Blackwoods Werbung in "Zitate? Zitate!" erworben - und direkt von der ersten Story zwar nicht umgehauen, aber doch arge ins Wanken gebracht worden.

Blackwood schrieb:
Die erste Story, gestern noch gelesen, ist entbehrlich - eine Art Hommage an seine (Fitzgeralds) unvollendeten Storyanfänge.

Entbehrlich fand ich die nun wirklich nicht, vielleicht habe ich mich aber auch einfach zu sehr in dem Autoren, der immer nur drei Geschichten erzählt, wiedererkannt. :D
Ansonsten bin ich, sollte die Sammlung auf gleichem Niveau bleiben oder sich sogar steigern, guter Hoffnung, mich mit Fitzgerald sehr eng anzufreunden und es demnächst mal mit einem seiner Romane zu probieren.

 

Das beste Weihnachtsgeschenk ist doch immernoch, zwischen dem ganzen Feiergedöns mehr Lesezeit also sonst im Alltag zu finden - und dann ein paar neue Bücher als Sahnehäubchen obendrauf.

Der Pate von Mario Puzo ist ausgelesen. Ohne Frage ein gutes Buch, das den für mich nicht nachvollziehbaren Hype um die Filme wieder wettmacht. Auch wenn es mich am Ende irgendwie missgestimmt zurücklässt.

Das Mädchen mit dem Perlenohrring von Tracy Chevalier innerhalb nicht ganz 24 Stunden reingezogen. Liest sich sehr plastisch, macht sprachlich Freude und hat ein schönes Thema, wenn man sich für Malerei interessiert. Als Film etwas spannungsarm - als Buch eine runde Sache.

Heute die ersten Seiten von Carlos Ruiz Zafons Der Schatten des Windes angefangen. Kann noch nicht sagen, in was für eine Welt mich das führen wird. Bin aber gespannt.

 

@Zerbrösel:

Gestern abend habe ich mich geradezu zitternd an Neal Stephensons Cryptonomicon gemacht - von Umfang und Inhalt her ganz klar eine zeitgemässe Version von Die Enden der Parabel (das zeitgemäss habe ich aus einer Kritik). Einerseits sehr gespannt und neugierig, andererseits aber auch skeptisch, ob das wie Pynchons Buch schwer lesbar ist, bin ich es dann angegangen: Und die ersten vierzig Seiten sind spitze, musste schon mehrmals laut lachen (trotz Genre)
Ich lese das ebenfalls gerade (wenn ich dazu Zeit habe). Über den "Penis-Plan" (ziemlich am Anfang) musste ich so sehr lachen, wie ich seit dem ersten Lesedurchgang von "Per Anhalter durch die Galaxis" nicht mehr bei einem Buch gelacht habe.
Die deutsche Übersetzung ist aber streckenweise eher zweifelhaft. Ich bin schon auf mehrere Sätze gestoßen, die null Sinn ergaben. Hätte es wohl lieber im Original lesen sollen.

 

So, da ich mich jetzt dem Ende von Don DeLillos Weißen Rauschen nähere, will ich mal ein Vorfazit abgeben. Ich muss zugeben, dass ich äußerst viel von dem Buch erwartet habe. Die Erwartungen wurden teilweise, zum größeren Teil, erfüllt. Ich muss zugeben, ein "Pageburner" ist Weißes Rauschen nicht, aber trotzdem ist jeder Satz, jedes Gespräch etwas ganz Besonderes. Ich finde, die Kleinigkeiten machen das Buch so gut. Zum Beispiel Murray, der eine Prostituierte dafür bezahlt, dass er den Heimlich-Handgriff an ihr üben kann. :D
Nicht der Giftgasunfall und die "dräuende schwarze Wolke" sind unglaublich interessant, sondern Professoren, die darüber reden, wo sie bereits überall gepinkelt oder sich die Zähne mit den Fingern geputzt haben.

Geschrieben ist das Buch mal echt geil. (Kein Wunder, dass Palahniuk als der Don DeLillo unserer Generation gilt, teilweise klingen die beiden Autoren ähnlich)
Die Charaktere, der Prot, seine verschrobenen Kinder und die verplante Ehefrau, sind unglaublich liebenswürdig und real. (Die erste Szene mit Heinrich, dem ältesten Sohn des Prots ... toll. "Es wird heute Abend regnen." - "Es regnet jetzt schon" - "Im Radio hieß es heute abend.")

Ich kanns empfehlen. Tolles Buch.
Unterwelt werd ich mir wohl auch noch besorgen.


Lieblingsabsatz:

Im Flur im ersten Stock ging die Rauchalarmanlage los, entweder, um uns mitzuteilen, dass die Batterie leer war oder dass das Haus brannte. Wir beendeten schweigend unser Mittagessen.

 

:D
... na Physik scheint der gute De Lillo nicht studiert zu haben:

Im Flur im ersten Stock ging die Rauchalarmanlage los, entweder, um uns mitzuteilen, dass die Batterie leer war ...
:lol:

 
Zuletzt bearbeitet:

Sarah Kennedy „Ihre beste Freundin“

Charlotte, Tochter von Lord und Lady Pierce, erlebt trotz wohlhabender Verhältnisse keine glückliche Kindheit. Die Mutter trinkt und macht ihr Vorwürfe, weil sie als Erstgeborene ein Mädchen ist. Vom Vater hingegen wird sie weitgehend ignoriert.
Im Internat hängt sie sich an die Freundinnen Barty und Therese. Bald sind Charlie, Barty und Therese ein Dreiergespann.
Für Charlotte werden die beiden Mädchen zu ihrer Familie und sollen dies auch nach Ende der Schulzeit bleiben. Dafür tut sie alles - wirklich alles. Welche Ausmaße ihr Kampf um die Freundschaft annimmt, ahnen Barty und Therese jedoch nicht.

Vor der Idee her fand ich den Roman gut. Die Umsetzung lässt in meinen Augen jedoch zu wünschen übrig.
Bei den Sprüngen zwischen Erinnerungen und Gegenwart verzettelt sich die Autorin. Szenen werden angefangen und dienen lediglich dazu, die Protagonistin in Erinnerungen schwelgen zu lassen. Beendet wird die Szene nicht. Das hat mich verwirrt, weil es die Szene so erzwungen macht.

Außerdem hat mir nicht gefallen, dass zu Beginn die Kindheit sehr detailliert beschrieben wurde, wodurch klar war, dass Charlotte das nicht schadlos überstanden haben kann.
Ich mag es lieber, wenn sich das Handeln von Personen Stück für Stück aufschlüsselt.

Fazit: Kein schlechter Roman, aber eben auch kein sehr guter - meine ich.

 

So, ich hab jetzt "Alles was wir geben mussten" (Never let me go) von Kuzo Ishiguro gelesen.

Gutes Buch. Wurde natürlich wieder irgendwo im Mainstream-Regal versteckt, weil es ja, wie sogar im Fernsehen behauptet wurde, keine Science Fiction sei.
Leute, ihr liegt so falsch. Alternativweltgeschichten über's Klonen fallen für mich deutlich in die SF, und bloß, weil der Stil dem Normal-Star-Wars-Fanboy garantiert nicht zusagt, wechselt das Buch ja nicht das Genre.

Wie dem auch sei, es hat mich zwar nicht ganz so mitgezogen, wie Niffeneggers "Frau des Zeitreisenden", aber es war definitiv jede Seite wert. Als ich gestern beim Schwimmkurs meiner Tochter die letzten Seiten las, hätte ich fast geheult (was sehr peinlich gewesen wäre, es waren schließlich andere Eltern anwesend, da kann ich ja nicht die Memme raushängen lassen).
Der erste Teil liest sich dabei wie eine Art Anti-Harry-Potter, weil es auch um ein Internat geht, und um Geheimnisse.

Hat mich bewegt.

 

Jynx:

Schmeiß mal irgendwer einen Buchstaben in die Runde oder, noch besser, eine Zahl zwischen ...äh... *zähl&buchstabier* 1 und 12.
27. Alternativ: 11

Ja, was les ich zur Zeit. Irgendwie gar nichts, mir gehts da ähnlich wie Jynx. :)

 

Passend zu meinem Startposting hier lese ich wieder was von Tad Williams, diesmal den "Blumenkrieg". Gut und witzig, aber wieder einmal sehr episch, da werd ich noch ne Weile dranhängen. Wegen der vielen Details aus der Fantasywelt auch nichts, was man mal eben schnell runterliest.
Außerdem nochmal "Hannibal" von Thomas Harris, das mir immer noch extrem gut gefällt, und so nebenbei den fünften Band der Darren-Shan-Reihe.

 

also ich les im moent friedhof der kuscheltiere von stephen king, bin aber noch nicht allzuweit (auf seite 201) falls es jemanden interessiert ;) : louis' familie ist gerade zurück gekommen aus dem urlaub bei rachels eltern, in der zwischenzeit hatte er ellies kater church "wiederauferstehen" lassen...ich find das buch ganz gut, wobei andere bücher von king (zb puls:D ) besser sind.
soo also noch 260 seiten...bin dann mal wieder :read:

 

Naut schrieb:
So, ich hab jetzt "Alles was wir geben mussten" (Never let me go) von Kuzo Ishiguro gelesen.

Gutes Buch. Wurde natürlich wieder irgendwo im Mainstream-Regal versteckt, weil es ja, wie sogar im Fernsehen behauptet wurde, keine Science Fiction sei.
Leute, ihr liegt so falsch. Alternativweltgeschichten über's Klonen fallen für mich deutlich in die SF, und bloß, weil der Stil dem Normal-Star-Wars-Fanboy garantiert nicht zusagt, wechselt das Buch ja nicht das Genre.

Ich finde schon, dass es nicht in die SF gehört, Klonen ist schließlich nichts, was in die ferne Zukunft gehört; abgesehen davon beschäftigt sich das Buch einfach auf einer ganz anderen Ebene mit dem Thema. Ist mE eher Genre Gesellschaft. Was mich am Anfang sehr gestört hatte, war der Schreibstil. Der ist so gewollt, ganz klar, es soll sich ja immer das Alter irgendwie widerspiegeln, aber ich hab es eigentlich lieber, wenn man diese Umsetzung dem Leser überlässt. Und das größte Manko dieses Romans ist, gerade wegen seines starken Plots, dass er anfangs so sehr mit Informationen geizt, dass - würde man den Buchrückentext vorher nicht lesen - lange Zeit eigentlich gar nicht klar wäre, worum es überhaupt geht. Und für so eine Geschichte ist das ein unverzeihlicher Fehler.
Allerdings würde ich das Buch trotzdem jederzeit empfehlen, transportiert viel Gefühl. Auch wenn ich bei Frau des Zeitreisenden mehr geheult hab. Naut is halt ne größere Memme als ich :D.

 

"Alles was wir geben mussten" fand ich unglaublich mies. Wenn man den Klappentext nicht gelesen hätte, hätte man bis zum Ende des Buches nicht gewusst, worum es überhaupt geht, die gesellschaftspolitische Aussage wird von den Protagonisten mit einer Naivität verklärt, die mich bis zum Brechreiz gebracht hat, und dieses kleingeistige Internatsszenario hat mich extremst gelangweilt. Ich würde das Buch niemandem weiterempfehlen, es sei denn als schlechtes Beispiel.

 

Ich habe vor ein paar Wochen schon mit dem "Nachtzug nach Lissabon" angefangen, aber ich mühe mich Seite um Seite vorwärts und ich befürchte, ich werde aufgeben.

 

Wie gesagt, die Naivität ist ja Absicht, zumindest hab ich das so empfunden. Das Problem bei der Wahl solcher Stilmittel ist eben immer: Bevormunde ich den Leser damit zu sehr? Vielleicht müsste man hierzu mal das japanische Original lesen, vielleicht ist die Übersetzung zu schlecht :D.

 

vita schrieb:
"Alles was wir geben mussten" fand ich unglaublich mies. Wenn man den Klappentext nicht gelesen hätte, hätte man bis zum Ende des Buches nicht gewusst, worum es überhaupt geht,
Bei mir steht nur hinten drauf, dass die Insassen für irgendwas gräßliches ausersehen sind. Aber die eigentlichen Hintergründe werden doch am Schluss, in der Konfrontation mit "Madame" ausreichend geklärt.
die gesellschaftspolitische Aussage wird von den Protagonisten mit einer Naivität verklärt, die mich bis zum Brechreiz gebracht hat,
"Die gesellschaftspolitische Aussage"? Ich habe nicht die geringste Ahnung, was Du meinst. Ich lese das Buch als eine sehr klare Beschreibung dessen, was passiert sein könnte, wenn das Klonen von Menschen seit den 70ern möglich und legal gewesen wäre. Es ist sehr offensichtlich, dass die Kinder in einer Art Gehirnwäscheanstalt aufgezogen werden, und dass die Erzieher sich dabei noch bester Motive rühmen (weil sie ja im Gegensatz zur Restgesellschaft ihre Schützlinge für menschlicher halten). Vita, glaubst Du denn, dass jede Kuh ihren Züchter hasst? Auch Menschen, die unter unerträglichen Voraussetzungen "gezüchtet" werden, können sich für glücklich halten, denn sie wissen ja nichts von den Alternativen. Ich finde, diesen Gedankengang bringt der Roman gut 'rüber.

@Webmaster: Bei Niffenegger hat mich nur die Embryo-Szene mitgenommen. Aber ja, ich bin ne Memme.

 

Hab gerade von Dario Fo "Bezahlt wird nicht!" gelesen. Das Ganze hat mir so gut gefallen, dass ich gleich mit "Zufälliger Tod eines Arnachisten" weiter mache.

Wem Theaterstücke gefallen und wer dazu noch gerne lacht, dem kann ich Dario Fo sehr empfehlen. Mit das Lustigste, was ich überhaupt gelesen habe; noch dazu mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet ;-)

 

"Zufälliger Tod eines Anarchisten" habe ich mal im Hamburger Malersaal des Deutschen Schauspielhauses gesehen. Ein wirklich witziges und tolles Stück.

 

Habe gerade "Das verlorene Gesicht" von Iris Johansen fertig gelesen und fand es echt erste Sahne. Nach dem fünften Kapitel fand ich es echt spannend und nachdem die ganze Sache aufgelöst wurde, dachte ich, es würde weniger spannend werden, aber im Gegenteil...

Jetzt im Moment lese ich "Die letzten Kinder von Schewenborn" von Gudrun Pausewang. Eigentlich ist dieses Buch ja für Kinder geeignet, aber so, wie sie alles beschreibt, würde ich es meinem achtjährigen Sohn oder meiner Tochter niemals zum lesen geben, um etwas über einen nie passierten Atomkrieg zu lernen.
Diese Story von ihr hat mich überzeugt, dass nicht alle Bücher die für Kinder geschrieben wurden gleich Kinderbücher sind.

MFG
Torsten

 

sim schrieb:
"Zufälliger Tod eines Anarchisten" habe ich mal im Hamburger Malersaal des Deutschen Schauspielhauses gesehen. Ein wirklich witziges und tolles Stück.
Das kann ich mir vorstellen. Werde sicher noch ein paar Bücher von ihm lesen.
Hoffentlich bekomm ich auch mal die Gelegenheit eins der Stücke ihm Theater zu sehen. Er wird ja nicht gerade häufig aufgeführt.

 

Waaaas? Du hast die Schepperbuechse nicht ausgelesen? Schaem Dich!

(nix fuer ungut, ging mir genauso ... mit beiden Werken :D )

s.

 

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