Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

Das ist alles so furchtbar ungerecht:heul:

Ihr lest alle so tolle Bücher und ich traue mich keines anzufangen, weil ich im super-Uni-Dauer-Stress kniee und sonst wieder gar nicht hinterherkomme.

Kennt ihr diese Stimmen: Ach komm, ein, zwei Seiten kannst du doch lesen, und dann legst du mit dem Uni-Kram los...
Und plötzlich schreit der Gockel seinen Morgengruß in die Welt hinaus.
Du denkst dir: Scheiße, habe ja voll die Zeit verrafft - naja, jetzt schaff ich eh nichts mehr, da kann ich ja das Buch ja auch auslesen... :silly:

(Wenn ich mich unbeobachtet fühle lese ich in Stefan Zweigs Meisternovellen, aber pssst - und die haben echt den Begriff meisterlich verdient...)

 

@weltenläufer

Das geht auch wieder vorbei, oder nicht. ;-) Lies solange Kurzgeschichten, das tun in Deutschland sowieso viel zu wenige. Mein Tipp: David Sedaris.

Ach ja, meine aktuelle Lektüre: 1979 von Christian Kracht. Ein deutscher Jack Kerouac. :-)

 

@Naut:
Ich hab die Heyne-Taschenbuch-Version. Die soll also die weniger schlimme sein? *fürcht*
Dass in dem Buch und meinetwegen auch in den Achtzigern überhaupt vieles pink ist, ist ja an sich noch nicht so schrecklich und auch mit Aussagen über pinke Hosen könnte ich leben. Aber dann hätte es im Buch eben auch heißen müssen "... mit der pinken Klaue ...", das Adjektiv muss doch entsprechend angepasst (äh, dekliniert?) werden. Bei einer anderen Farbe würde man ja auch "mit der gelben Klaue" sagen und nicht "mit der gelb Klaue". Warum soll das denn bei "pink" anders funktionieren?
Ok, bin ich kleinlich bei solchen Sachen? Mag sein. Aber mir versaut's einfach den Lesegenuss. :(

 
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kira schrieb:
[...] das Adjektiv muss doch entsprechend angepasst (äh, dekliniert?) werden. Bei einer anderen Farbe würde man ja auch "mit der gelben Klaue" sagen und nicht "mit der gelb Klaue". Warum soll das denn bei "pink" anders funktionieren?
Ok, bin ich kleinlich bei solchen Sachen?
Du hast schon Recht & das macht Dich so sympathisch ;) Ich war eben ein andere Mensch (nämlich ein Jugendlicher) als ich das Buch gelesen habe. Werde es nachher gleich mal rauskramen und nachprüfen, ob es mich jetzt auch so stört.

 

Na, wenn's mich sympathisch macht, war's das allemal wert. ;)

Mittlerweile hänge ich in Aldiss' Barfuss im Kopf und komm nicht weiter. Ein Weltkrieg hat der Menschheit eine Seuche beschert, die an Verstand und Wahrnehmung nagt und den Prot hats auch erwischt. Entweder das Buch ist genial oder ich bin hinterher bekloppt ... also noch bekloppter als vorher halt. :Pfeif:

Aus Frust hab ich eben mal zwischenrein Das Jesus Video von Andreas Eschbach durchgezogen (schlimme Schachtelsätze in dem Buch und ich vermisse die feine Ironie, die er in anderen Büchern schon eingesetzt hat) und schmökere in Keine Panik!, der von Neil Gaiman verfassten Biographie über Douglas Adams rum (hatte ich mir witziger vorgestellt!).

Hat jemand Barfuss im Kopf schon gelesen ("Kritiker bezeichnen dieses Buch zu Recht als eines der Schlüsselwerke in der Geschichte Science-Fiction." steht hinten drauf!) und kann mir zu Weglegen oder Weiterlesen raten?

 
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Geschafft, Picknick am Wegesrand von den Strugatzkis bewältigt.
Besucher hinterlassen auf der Erde allerlei Gerätschaften und auf Zonen begrenzte Phänomene, die der Protagonist der Geschichte als Schatzjäger sehr genau unter die Lupe nehmen darf. Im Laufe der Geschichte wird das Unterfangen aber sowohl für ihn, als auch für seine kleine Familie zu einem Alptraum, den er gegen Ende des Buchs zu beenden versucht.
Ob noch etwas zu retten ist, bleibt unklar. Die meisten Konflikte, die das Buch aufwirft, beantwortet es meiner Meinung nach nicht und das abrupte Ende erscheint mir nicht sehr rund. Dabei muss ich mich Lem, der das Nachwort hat, anschließen: Das Ende ist ein bisschen wie ein Märchen geraten und voller mysteriöser Zufälle, die den Leser auf die falsche Fährte schicken können.
Insgesamt ist das Buch trotz der Schwächen am Ende lesenswert und an vielen Stellen genau und wohldurchdacht. Besonders hat mir das unparteiliche Verhalten der Autoren gefallen. Da gibt es weder übermäßige Sympathie für die Intellektuellen, noch Heroisierung der Unterschicht.

Ähnlich wie in Lems Solaris wird hier Science Fiction mit Philosophie verschmolzen. Fremdes Leben tritt nicht, wie in Star Trek oder Stargate (etc.) als fadenscheinig angepasste Version des Menschen auf, sondern wird nur durch dessen Hinterlassenschaften charakterisiert, fast so, als wenn man durch einen antiken Tempel einer unbekannten, (scheinbar) unfassbaren Kultur läuft und sich anhand der Bilder und Zeichen einen Eindruck von den Menschen verschafft, die das Bauwerk erschaffen haben.
Da das Buch sicherlich gerade auch aus solchen Gründen kein Publikumsrenner sein dürfte, ist nur zu verständlich. Für die Masse muss es wohl Antworten geben, wenig abstrakte am besten.

Man vergleiche die Amazon-Ranglisteneinträge:

  • Picknick am Wegesrand: 13.292
  • Stargate SG 1. Band 2: Der Feind meines Feindes. Das Buch zur Serie. [Restexemplar]: 11.909
Traurig, traurig.

 
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@Megabjörnie

Die angegebenen Zahlen sagen aus, welchen Platz ein Artikel auf der langen Liste der Amazonartikel hat. Je höher die Zahl, desto schlechter verkauft der Artikel sich. [EDIT: wie Blaine schon richtig bemerkt hat]
Derzeit zum Beispiel auf Platz 5 der Verkaufsrenner Sag's nicht weiter, Liebling., bestimmt ein Knüller (*lol*).
Aber selbst, wenn das Buch den Vergleichsartikel leicht überragen würde wäre ich immer noch enttäuscht, weil die Aussagekraft eines offensichtlich nicht gerade einfallsreichen Hohlbeinbuchs im Vergleich zu Picknick am Wegesrand schon fast lächerlich ist :( Ich zitiere aus einem Kommentar: "Und die Fakten übe[r] das Stargate... Ich frage mich, ob Wolfgang Hohlbein die Serie jemals gesehen hat."

 

Hohlbein ist Stargate-Fan? Der Junge sinkt in meiner Achtung von Tag zu Tag mehr. Aber die Serie inspiriert mich in einer Hinsicht: Ich werde irgendwann mal eine Satire auf grauenhaft konstruierte Dialoge und Plots schreiben, die Vorlage ist ja da ...

 

David Klass: Ihr kennt mich nicht!, ein Jugendbuch, das ich durch Zufall entdeckt habe.
John versucht, sich vollkommen unauffällig durchs Leben zu schummeln. Niemand soll erfahren, wie furchtbar es in seinem Zuhause, das kein Zuhause ist, zugeht, seit der Mann, der nicht sein Vater ist, bei seiner Mutter, die ihren Sohn John natürlich auch nicht kennt, mit dem Flachbildschirm-Fernseher eingezogen ist.
Schwierig wird das Ganze, als ein Date mit der engelsgleichen Gloria, die natürlich kein Engel ist, in greifbare Nähe rückt. Wer ein Date mit dem schönsten Mädchen der Schule hat, fällt auf, das ist ganz klar.

Der Ich-Erzähler John berichtet von seinem nicht wirklich einfachen Leben authentisch und - und das gefiel mir besonders - sehr poetisch und mit vielen originellen Bildern, die den Leser trotz der Tragik immer wieder zum Schmunzeln bringen ...
Spannend von der ersten bis zur letzten Zeile!

 

Ich lese gerade "Flow my tears, the policeman said" (deutscher Titel: Eine andere Welt) von P. K. Dick. Jason Taverner, der Fernsehmoderator einer Show mit wöchentlichem 30 Millionen-Publikum, erwacht nach einem (übrigens sehr skurrilen) Anschlag in einer Welt, in der seine Identität ausradiert wurde - nicht nur aus dem Polizeicomputer, sondern auch aus den Köpfen seiner Fans und ehemaligen High-Society-Freunde.

Bis jetzt finde ich das Buch spitze, übrhaupt müssten alle Bücher von Dick, die ich bis jetzt gelesen habe, aufgrund der schieren Anzahl von in ihnen enthaltenen guten Ideen eigentlich aus dem Umschlag platzen. Außerdem verbindet er in bemerkenswerter, fast schon virtuoser Weise immer wieder abgedrehten Humor und tiefe Tragik. In "A Scanner Darkly" (dt.: Der dunkle Schirm), das im Drogenmillieu der Zukunft spielt, ist mir das besonders positiv aufgefallen. (Wer das Buch auch gelesen hat wird sich sicher an das Fahrrad mit zehn (oder sieben, je nach Zählweise) Gängen erinnern.)

 

MisterSeaman schrieb:
Ich lese gerade "Flow my tears, the policeman said" (deutscher Titel: Eine andere Welt) von P. K. Dick. [...]
Bis jetzt finde ich das Buch spitze, übrhaupt müssten alle Bücher von Dick, die ich bis jetzt gelesen habe, aufgrund der schieren Anzahl von in ihnen enthaltenen guten Ideen eigentlich aus dem Umschlag platzen.
Mal sehen, was Du davon hältst. Ich fand es bisher von seinen Büchern am schwächsten (wobei ich allerdings auch nicht so viele kenne), weil die "Auflösung" am Schluss zwar eine nette Erklärung war, aber insgesamt irgendwie nicht so reingehauen hat. Es ist allerdings immer noch empfehlenswert, denn ein schlechtes Buch von Dick ist allemal inspirierender als von jemand anderem.

 
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August Strindberg - Tschandala

Strindberg ist toll - das steht außer Frage. Auch Tschandala gefällt mir gut, aber ich habe Redebedarf und hoffe, daß die Erzählung hier jemandem bekannt ist.

Zuerst: Es finden sich im Buch immer wieder - vor allem am Anfang - Passagen, die im Präsens geschrieben sind. Ich kann mir darauf keinen Reim machen und finde keinerlei Systematik dabei. Weiß jemand, was das soll? Interessanterweise legt Strindberg dem Magister gegen Ende des Buches den Gedanken in den Kopf, es sei ja klar, daß ein armer Tor wie der Verwalter im Präsens seine Notizen schreibe statt im Präteritum. Aber so wirklich erklärt das auch nichts.

Und dann: Wie mag die Geschichte zu interpretieren sein? Oberflächlich geht es um einen wohlgebildeten, in allen Belangen überlegenen Magister und einen Zigeuner, der durch und durch als Untermensch skizziert wird. Die Bezüge zu Nietzsche sind eindeutig, der den Begriff "Tschandala" (die unterste Kaste im indischen Kastensystem) einführte. Ist es zulässig, den Roman als gleichsam prophetische Vorahnung der Nazi-Ideologie zu deuten? Womöglich wurde die Veröffentlichung auch genau aus diesem grunde mehrfach abgelehnt.
Oder zeigt es vielmehr auf brutale Weise, das Hochmut vor dem Fall kommt? Der Magister Törner endet ja als Verbrecher, als das, was er so verabscheut. Zwar endet der Roman mit einem bösartigen Abgesang auf den nunmehr toten Untermenschen, aber gerade dadurch wird deutlich, was aus dem vormals so "menschlichen Menschen" Törner geworden ist: Ein Verabscheuer, ein Herabblickender.

Leider ist die Erzählung augenscheinlich wenig bekannt und so findet sich nur wenig dazu im Netz. Hoffentlich gibt es hier den einen oder anderen Leser.

 

Mal sehen, was Du davon hältst. Ich fand es bisher von seinen Büchern am schwächsten (wobei ich allerdings auch nicht so viele kenne), weil die "Auflösung" am Schluss zwar eine nette Erklärung war, aber insgesamt irgendwie nicht so reingehauen hat. Es ist allerdings immer noch empfehlenswert, denn ein schlechtes Buch von Dick ist allemal inspirierender als von jemand anderem.

Mittlerweile bin ich fertig und nicht mehr so enthusiastisch. Ich fand die "Auflösung", auf die ich das ganze Buch über gespannt war, eigentlich sogar ziemlich dürftig - sie ist zwar nicht 08/15, aber für Dicks Verhältnisse mE etwas uninspiriert und lässt auch einige Fragen offen, die einem als Leser auffallen. Außerdem hatte ich öfter den Eindruck, dass Taverners Charakter plötzlich umspringt (was auch als fortlaufende "Zermürbung" angesetzt gewesen sein kann, aber ich habe es nicht so empfunden). Insgesamt für mich kein "Science Fiction Meisterwerk", wie auf meiner Ausgabe vermerkt ist, aber immer noch ein gut lesbares Buch, das allerdings weit hinter Werken wie "A Scanner Darkly" zurückbleibt.

 

MisterSeaman schrieb:
Ich fand die "Auflösung", auf die ich das ganze Buch über gespannt war, eigentlich sogar ziemlich dürftig - sie ist zwar nicht 08/15, aber für Dicks Verhältnisse mE etwas uninspiriert und lässt auch einige Fragen offen, die einem als Leser auffallen. [...] Insgesamt für mich kein "Science Fiction Meisterwerk", wie auf meiner Ausgabe vermerkt ist, aber immer noch ein gut lesbares Buch, das allerdings weit hinter Werken wie "A Scanner Darkly" zurückbleibt.
Das entspricht recht genau meiner Meinung. Ich hatte bei dem Buch irgendwie den Eindruck, als hätte Dick eigentlich ein ganz anderes Buch schreiben wollen, und irgendwo auf den letzten 20 Seiten musste er das ganze schnell zuende bringen.

Ich werd mir wohl als nächstes von ihm "Zeit aus den Fugen" vornehmen, dazwischen aber noch ein paar andere Bücher ...

Zur Zeit lese ich "Entheete" (unmöglicher Titel) von Armin Rößler. Fängt ganz gut an, auch wenn ich noch nicht sagen kann, wohin das läuft. Unterhaltend ist es auf jeden Fall schon mal.

 

Lese gerade zeitgleich (das mach ich immer so, brauch halt Abwechslung) 'Rache' von Richard Laymon und 'Mittsommermord' von Mankell.
Beide gefallen mir ziemlich gut, wenn sie sich vom Stil auch sehr unterscheiden.
'Rache' ist ziemlich harter Tobak in Sachen Sex und Gewalt, steigt sofort in die Handlung ein und hat fast gar keine Längen. Nur die Protagonistin kommt mir doch arg unglaubwürdig in ihrem Verhalten vor. Egal, spannend ist's allemal und das Ding ein richtiger Page-Turner.
Und auch der Mankell Krimi (mein erster) wird von Seite zu Seite spannender und dichter. Nachdem ich anfangs doch meine Probleme hatte, bin ich nun begeistert.
Würde beide Bücher ohne Vorbehalte empfehlen.

 

@Naut:
Bin gespannt, wie dir "Zeit aus den Fugen" gefällt. Hab ja vor nicht allzu langer Zeit hier von meinem Eindruck kurz berichtet.

 

Hallo,
Habe gerade Olympus von Simmons zuende gelesen.
Der erste Teil (Ilium) war sehr gut:
Die Erde in ca. 4000 Jahren. Der Mars wurde Terraformiert und am Mons Olympus dort sitzen die griechischen Götter. Auf der Erde leben degenrierte Menschen, die sich selbst "Faxen" können.
Vom äußeren Asteroidengürtel kommen die Moravecs, das sind halb organische intelligente Roboter um nachzusehen, was da am Mars plötzlich los ist. Klingt skuril, hat aber einen tollen Hintergrund.
Im zweiten Teil merkt man aber, wie schludrig und hastig er geschrieben wurde: Ein Haufen Logikfehler. Zwar immer noch spannend aber letztendlich habe ich mich geärgert, wie der Autor das Finale verpatzt hat

L.G.
Bernhard

 

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