Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

Karl Marx - interessantes Leben, der Junge :D .

Wir haben seine Geschichte gerade in Vwl durchgemacht, immerhin legte er den Grundstein für den Kommunismus - der aber in dieser Form noch weniger überlebensfähig gewesen wäre (auch so ist er utopisch - andauerndes Wirtschaftswachstum von 2,5 %, ohne funktionierende Rohstoffversorgung und ohne Regressionen - einfach unmöglich).

Greez Agron

Ps: Werde mir sein Buch nach den 6 auf meinem Schreibtisch und Lems Kurzgeschichtensammlung vielleicht auch einmal vornehmen (also irgendwann nächstes Semester :deal: ).

 

Marx ist wichtig und interessant, weil er die Dinge von Grund auf untersucht hat. Diese Unterscheidungen links/rechts oder konservativ/liberal sind nicht immer zweckmäßig, vor allem kann man Menschen nicht klassifizieren wie Äpfel und Birnen.

Ich lese gerade "Peddling Prosperity" von Paul Krugman. Hab ich auf einem Flohmarkt für drei Euro gekauft. Das Buch ist zwar schon etwas älter (1994) enthält aber eine Menge interessante Gedanken, die so vermittelt werden, dass auch Nicht-Ökonomen sie verstehen. Es geht darin um die Konjunktur Neoliberaler und Keynesianischer Ideen und "Medien-Ökonomen". Das sind Leute, die in den Medien als Experten auftreten, unter Professoren aber eher als Medienleute gelten. :)

 

Ich findde es teilweise nur erschreckend, wie Marx hier teilweise per se als "böser Kommunist" verteufelt wird, ohne sein Werk wirklich zu kennen. Daran sieht man, wie sehr sich der Kapitalismus schon als das System an sich in die Köpfe gebrannt hat ...

 

Marx sollte ja auch nicht als böser, roter Onkel aus dem Osten dagestellt werden - da er das einfach nicht war. Aber durch seine Grundlagen kam die sozialistische Grundidee des Kommunismus auf und dadurch assoziiert man mit ihm nun einmal primär Russland und den Kommunismus (meine Frage: wieso denken dann bei Einstein so wenig Leute an die Atombombe - wo doch seine Theorien bei deren Erbauung essentiell waren??).

Greez Agron

Ps: Man kann das System nicht verändern, sondern nur solange daran rütteln bis es zerstört wird!!

 

Lems Erbe schrieb:
Witzig, dass Marx wieder so in ist.
Bedenkt man, dass er als Corpsstudent bei der gaaaanz anderen Seite angefangen hat :)
In einer Reihe mit Heinrich Heine, Brentano, Ludwig Toma (oho!), etc.

http://www.medport.de/lexikon/index.php/Kategorie:Corpsstudent

bg, LE

Wenn ich mir nur die Gegenwärtige politische Realität anschaue, finde ich es überhaupt nicht erstaunlich. Schließlich finden immer weniger Leute Arbeit und die, die welche finden, können davon kaum noch leben.

Und da Marx als Student schon zu den Hegelianern stieß, kann man auch von "anderer Seite" nicht wirklich sprechen.

Lieben Gruß, sim

 

Das war ja auch nur darauf bezogen, dass die schlagenden Studenten eher dem nationalrechten Lager zuzurechnen sind, womit Marx nun bei Leibe nicht zu vergleichen ist. Ich meine Wiens Bürgermeister war auch bei einer schlagenden Mittelschulverbindung. Nicht lange, aber er war.
Ich find es einfach interessant, wie sich Menschen wandeln können um dann einer Linie treu zu bleiben.

Mit der gegenwärtigen politischen Lage gebe ich dir vollkommen Recht.
Was zur Zeit in der Vorwahlzeit hier in Österreich passiert ist ja auch nicht ganz koscher.

bg, LE

 
Zuletzt bearbeitet:

Es gibt halt immer noch Leute, die glauben, Marxismus wäre das gleiche wie Stalinismus ...

 

Danke, das wollte ich auch noch anmerken.
Da besteht ein gewaltiger Unterschied.
Das eine ist eine pbilosophische Staats- resp. Gesellschaftstheorie, das andere, in ihrer Auswirkung, eine Ideologie faschistischer Dimension.

 

Ich hab' ja auch mal was von Marx gelesen, und zwar Die Groucho Letters. Fand ich ganz amüsant ;) Zur Zeit lese ich Blutmond, ein Gemeinschaftskrimi von Petra Würth und Jürgen Kehrer. Die beiden Detektive Pia Petry und Georg Wilsberg begeben sich gemeinsam auf die Suche nach einem sadistischen Mörder im beschaulichen Münster. Liest sich ganz süffig.

 

Zitat von Agron:

Wir haben seine Geschichte gerade in Vwl durchgemacht, immerhin legte er den Grundstein für den Kommunismus - der aber in dieser Form noch weniger überlebensfähig gewesen wäre (auch so ist er utopisch - andauerndes Wirtschaftswachstum von 2,5 %, ohne funktionierende Rohstoffversorgung und ohne Regressionen - einfach unmöglich).

Eigentlich geht es bei Marx mW nicht um die Möglichkeit von noch mehr Wirtschaftswachstum, sondern um die Überwindung der Abhängigkeit davon. Wenn es kein Bedürfnis mehr gibt, das nicht befriedigt werden könnte, ist es schon unsinnig, die Notwendigkeit von Wachstum zu beschwören - und diesen Unsinn treffen wir im gegenwärtigen System so selbstverständlich an, dass keiner ihn zu hinterfragen scheint. Zumindest keiner von den etablierten Ökonomen.

Zitat von MrPotato:

Es gibt halt immer noch Leute, die glauben, Marxismus wäre das gleiche wie Stalinismus ...

Na ja, weil der Unterschied in der bisherigen Geschichte immer der zwischen Theorie und Praxis war. Dennoch ist die Kapitalismuskritik von Marx die Basis, um zu verstehen, warum das System heute nicht mehr so richtig funktionieren will. Ansätze zur Überwindung lassen sich nur erarbeiten, wenn man diese Kritik kennt - und kommt an sozialistischen Gedanken nicht vorbei.
Aber darüber können wir ja diskutieren, wenn ich ihn fertig gelesen habe, so in sechs Monaten. ;)

 

Megabjörnie schrieb:
Na ja, weil der Unterschied in der bisherigen Geschichte immer der zwischen Theorie und Praxis war.

Aber der Stalinismus war keineswegs nur die praktische Ausführung des Marxismus, es war er ein praktischer Misbrauch ...

Megabjörnie schrieb:
Dennoch ist die Kapitalismuskritik von Marx die Basis, um zu verstehen, warum das System heute nicht mehr so richtig funktionieren will.

Ja, hauptsächlich der tendenzielle Fall der Profitrate durch eine Veralgerung des Schwerpunkts vom mehrwertsgenerierenden variablen Kapital "v" zum konstanten Kapital "c".

 

Ja, hauptsächlich der tendenzielle Fall der Profitrate durch eine Veralgerung des Schwerpunkts vom mehrwertsgenerierenden variablen Kapital "v" zum konstanten Kapital "c".

Hab ich mal angelesen. An der Stelle werde ich seeeeehr lange zu kauen haben. :D
Politik- und geschichtswissenschaftlich gesehen ist aber der "Missbrauch" einer Idee eine subjektive Wertung. Man könnte ja auch sagen, die Nazis hätten die hehren Ideale der Eugenik missbraucht, die doch auch bloß die "Evolution" des Menschen fördern wollte. Die Menschenverachtung ist aber in der Idee schon angelegt, auch wenn niemand ausdrücklich sagt, dass es "minderwertige" Menschen gibt.
Ich werde bei Marx die potentiell totalitären Komponenten herauszufiltern und auszumerzen versuchen. Wenn das gelingt, ohne das ganze Gedankengebäude zum Einsturz zu bringen, wird keiner mehr so einfach Marxismus und Stalinismus gleichsetzen können. :teach:

 

Hab gerade "Wächter des Tages" zu Ende gelesen (in 2 Tagen.. naja). Das Buch ist gar nicht schlecht, auch, wenn die Parteien sich - wie im ersten Teil - in schematisierten Verhaltensmustern wiederfinden und die gewünschte Innovation ein bisschen auf der Strecke bleibt. Am Ende hatte ich vor lauter Intrigen einen Knoten im Hirn, habe aber festgestellt, dass ich nur wieder klüger war als die restlichen Beteiligten und ihr Verhalten durchaus sinnvoll ist... :)
Jedenfalls finde ich die Dunklen deutlich interessanter als die verlogenen Lichties.

 

Hast du den Film eigentlich auch schon gesehen?

Der ist eigentlich eh nur mit Buchwissen verständlich und sobald man solches besitzt, ärgert man sich nur über die ganzen veränderten Sachen und beide Seiten bekommen im Film einen ganz anderen Stil verpasst.

Tipp: Film mit Untertiteln von Sergej Lukianenko lesen, wirklich aufschlussreich!!

Greez Agron

 

Habe gerade Bertina Henrichs`erster (und hoffentlich nicht letzter) Roman "Die Schachspielerin" an einem Stück verschlungen. Ist schön zu wissen, dass es endlich wieder ein gelungenes "Büchlein" gibt, welches sich dem schönsten aller Spiele, dem Schachspiel, widmet; auch wenn es - soviel Ehrlichkeit muss sein :D - in DIESEM Roman auch ein anderes Spiel hätte sein können, welches Eleni zum Leben erwacht. Weiter ist es schön zu sehen, dass es Literaturwissenschaftler gibt, welche imstande sind, Bücher zu schreiben, die einem - ohne ständig ein Fremdwörterbuch zur Hand haben zu müssen - mit einer derartig wohltuenden Leichtigkeit aus dem Alltag davontragen können.

ein begeisterter Schachspieler (der Stefan Zweigs "Schachnovelle" wahrscheinlich bald zum 30. Mal lesen wird, so dass er ein kleines Jubiläum feiern kann)!

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich hab was unterhaltsames für die Zugfahrt nach Aachen gesucht und bin auf: Die Wiege des Bösen von James Patterson gestoßen. Der Plot ist zwar nicht neu aber durchaus unterhaltsam. Da aber der Mensch, welcher das Buch aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt hat, keine Ahnung von Sprache hat, (z.Bsp. so ein Satz:'Die Scheibenwischer meines Autos hinterließen einen Halbmond auf der glaten, grauen Straße.') werd ich mir das Buch wohl jetzt in der Originalversion holen.

Kurz und bündig geht es um zwei schwangere Mädchen. Die eine lebt in Irland ist vierzehn und schwanger, die andere lebt in Neuengland ist siebzehn und ebenfalls schwanger. Beide sind noch jungfräulich. Eine ehemalige Nonne und ein Mitarbeiter des Vatikans werden mit den Recherchen betraut und finden heraus, dass rund achzig Jahre zuvor die Geburt eines göttlichen Kindes prophezeit wurde. Aber nur eines der beiden Ungeboren ist der Sohn Gottes, das andere das des Satans. Zur gleichen Zeit bricht eine neue aggressive Form von Kinderlähmung aus, eine Ebolaepedemie und eine Dürre in Indien und Afrika.

Wie gesagt der Plot ist recht ausgelutscht, aber trotzdem nicht minder spannend - zumindest an der Stelle, wo ich gerade angelangt bin.

 

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