Was ist neu

Wer liest gerade welches Buch?

Ich habe letzte Woche "Die Frau des Zeitreisenden" von Audrey Niffenegger ausgelesen. Kann ich definitiv empfehlen, das Buch trifft genau meinen Geschmack bezgl. interessanter Charaktere, mitfühlender Geschichte und einem wohldosierten phantastischen Element.

Auch für SF-Fans und Zeitmaschinen-Hasser konsumierbar. ;)

"Memoiren gefunden in der Badewanne" von Lem fand ich eher so mittel: Es ist nett geschrieben, aber die Story bewegt sich nicht so recht vom Fleck. Ein paar nette Szenen entschädigen da nicht, mir kam es etwas so vor, als wollte Lem eine Kafka-Hommage schreiben, was interessant, aber nicht ganz überzeugend ist.

Apropos Kafka: Jetzt lese ich "Kafka am Strand" von Haruki Murakami. Gefällt mir bisher recht gut, mal sehen, wie die drei Handlungsstränge zusammenpassen.

 

Bradbury: Quicker than the eye - eine weitere KG-Sammlung, noch recht neu; nicht alle Geschichten sind ganz so stark wie seine älteren, aber immer noch top. Und oft viel amüsanter als die alten.

 

Hab gerade parallel die gute, alte "Zeitmaschine" von H.G. Wells und "Beute" von Michael Crichton gelesen.

"Zeitmaschine" hätte ich nach diversen Lobeshymnen irgendwie ergreifender erwartet. Sicher liegt das mit daran, dass mich der ganz, ganz alte Film schon als Kind so beeindruckt hat und einfach durch die lange Zeit zu einer bestehenden Größe geworden ist. Schwer, sich da wieder bewusst zu machen, dass das Buch die Vorlage zum Film ist und nicht umgekehrt. Natürlich kreuzen sich ständig die etablierten Bilder mit dem, was ursprünglich anders geschrieben war (Eloi in Kindergröße, keine Sirenen usw.). Trotzdem schön, auch hier das Buch zu kennen - gerade weil "Zeitmaschine" eben so ein Meilenstein ist. Warum hab ich das eigentlich erst jetzt gelesen?

"Beute" von Michael Crichton ist genau der ultraspannende Wissenschafts-Thriller, den man sich erwartet. Ausführliche, fast behäbige Einführung des Prots am Anfang. Dafür gegen Schluss so rasant, dass man das Buch nur ungern aus der Hand legt. Nanoroboter-Schwärme, ein abgeschottetes Labor in der Wüste, kluge, zähe Wissenschaftlerinnen, nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip schrumpfende Laborbesatzung, usw. Kein ausgefallenes Strickmuster, aber Lesefutter zum in-einem-Zug-wegschlürfen.

 

Lied von Feuer und Eis ist die Lieblingssaga meines Lieblingsmannes, kann nicht verkehrt sein - möchte sie auch endlich mal lesen.

 

gbwolf schrieb:
Ich weiß, dass es Leute gibt, die behaupten, nichts läse sich schneller und besser, als ein neuer HP, aber ich habe seit Band 5 keine rechte Freude mehr daran und lese es aus Prinzip ...
Ist auch so, du hast eben einen seltsamen Geschmack. :schiel:

 

okay, den neuen irving "bis ich dich finde" habe ich durch.... dickes ding, in der mitte ein paar längen, alles in allem aber sehr gut... und um längen besser als "die vierte hand", von der ich ziemlich enttäuscht und gelangweilt war.

danach habe ich "wächter der nacht" von sergej lukianenko gelesen (ist vor kurzem auch verfilmt worden, das teil liegt bei mir, bin aber noch nicht dazu gekommen, es zu sehen).

russische fantasy im modernen moskau: eine mischung aus fantasy und horror über den ewigen kampf zwischen den mächten des lichts und der finsternis. für fantasy wirklich anders, wie ich finde.

es gibt menschen und es gibt die anderen. magier, vampire, werwölfe, hexen, heiler, hellseher, inquisitoren und und und.... es gibt zwei lager: die lichten und die dunklen, aber es wäre falsch, die lichten nur gut und die dunklen nur böse zu nennen. gerade diese vermischung macht den roman interessant.

beide seiten haben einen waffenstillstand geschlossen, damit ein großer krieg verhindert werden kann. und dennoch gibt es immer wieder kleine (und große) kämpfe, um für eine der seitne den entscheidenen vorteil zu bekommen. hat was vom kalten krieg.
geschildert werden drei episoden, aus der sicht des lichten antons (ich-erzähler).
bestimmt nicht jedermans sache, ich finde das buch aber wirklich fasziniernd.
(achtung: auf dem buchrücken ist wieder der 08/15 herr der ringe vergleich, damit hat das buch nun mal gar nichts zu tun. einzige gemeinsamkeit: ist auch ne trilogie, wächter der nacht ist der 1. band)

Jetzt lese ich gerade den 2. teil: "wächter des tages"... diesmal aus sicht der dunklen. ebenfalls faszinierend, anders und nicht jedermans sache.

 

Wusste gar nicht, dass der Film ne Adaption ist ... hab letztens den Film gesehen - der auch ziemlich cool war.

 

@baddax...
wie gesagt, der film liegt hier noch bei mir, bislang ungesehen....

aber ich kann dir die bücher wirklich empfehlen, haben sich angenehm vom einheitsbrei vieler anderer fantasyschwarten ab.

1. teil: wächter der nacht.
2. teil: wächter des tages
3. Teil: wächter des zwielichts (noch nicht erschienen)

 

Eine Frage: Was macht diese Romane so anders als die üblichen? Der "Kampf zwischen den Mächten des Lichts und denen der Finsternis" klingt irgendwie nicht so originell ...

 

@Wolfine: Oha! Mit Otherland fängst du was an! Denk dran, dass das nicht nur eine dicke Schwarte ist, sondern viere. Da wirst du noch sehr viel Zug fahren müssen in nächster Zeit. Ich bin auf Stand-by gegangen irgendwo in der Mitte des zweiten Bandes. Irgendwann will ich den Rest aber auch noch fertiglesen, da ja der gute Herr Williams es tunlichst unterlässt, zum Ende eines Bandes auch nur das kleinste bisschen vom Ausgangskonflikt aufzulösen.

Gestern die beiden ausgelesenen Bücher in die Stadtbücherei zurückgebracht und Kafka on the shore in Englisch mitgenommen. Bin ich eigentlich noch ganz dicht? Das kommt davon, wenn man hier rumliest, bevor man Bücher aussuchen geht. Mal sehen, wie weit ich komm. :dozey:

 

@ megabjörnie

es fehlt halt diese klassiche gut-böse konstellation.
die lichten sehen sich zwar als die guten, aber je weiter man liest, desto mehr verwischen die grenzen, und es wird immer unklarer, was gut und was böse ist. die projekte der lichten, mit denen sie die menschen morlaischer und besser machen wollen, sind zum teil sehr fragwürdig.
die dunklen sehen sich nicht als böse, sondern halten sich für frei, alles zu tun, was ihnen gefällt. moral hat keine bedeutung, ebensowenig wie das gewissen. es geht darum das leben so individuell zu gestalten wie möglich – was aber nicht heißt, dass auch die dunklen nicht mal moralisch handeln könnten.

wie gesagt... die grenzen verwischen, auf beiden seiten gibt es charaktere, die einem sympathisch sind, andere vermag man nicht wirklich zu durchschauen, erscheinen einem zwielichtig.

spannend ist auch, dass beide gruppen von einem jeweils sehr mächtigen magier geführt werden. diese beiden spinnen intrigen, opfern eigene leute... man hat manchmal den verdacht, das spielen zwei machtbessene schach. und zum teil wohl partien, die über jahrzehnte vorausgeplant sind.

interessant ist auch das zwielicht, eine vielschichtige ebene, in die nur die anderen hineingleiten können (je nach stärke unterschiedlich tief), und die von den menschen unbemerkt bleibt.

das besondere an dem buch (den büchern) lässt sich schwer erklären, also am besten lesen ;).

gruß, sebastian

 

@ svg

Wie vorher in diesem Thread erwähnt, habe ich Sergejs Wächterserie auch gelesen - wobei du mir gleich sagen könntest, ob du ein konkretes Releasedatum für den dritten Band hast (habe schon 3 verschiedene gehört)?

Der Film ist streckenweise eine Enttäuschung (in der ersten Kampfszene wurde das ganze Budget verdonnert) und kommt nicht an die Qualität der Bücher heran, die es seit langem wieder einmal geschafft haben mich für eine Serie zu gewinnen (lese beinahe ausschließlich Einzelbände).

Ich finde das eigentliche Thema ist nicht "Gut gegen Böse" sondern eher: "Die Welt ist grau". Die von dir erwähnten Intrigenspiele ("Schachspiel" der beiden Magier) sind dann auch das Unterhaltsamste, was jetzt vielleicht irgendwie negativ klingt. Grundsätzlich für alle Vampirfans empfehlenswert (auch wenn die Herren der Nacht eher eine unterwürfige und schwächliche Stellung erhalten haben).

Greez Agron

 

@ agron....

ich habe leider noch gar keine informationen darüber, wann Teil drei rauskommt.

den film habe ich mittlerweile gesehen, gefiel mir aber nicht besonders. die bücher sind deutlich vielschichtiger.

 

Ich habe Markus Werners "Am Hang" gelesen, nachdem ich das letzte Wochenende im Tessin verbracht habe. Eine Freundin hat es zu jenem Zeitpunkt gerade gelesen, weshalb wir die Schauplätze besichtigt haben (Collina d'oro, Montagnola, Agra, Cademario ... *schwärm*). Das hat mich neugierig aufs Buch gemacht und ich habe es sofort ausgehliehen, nachdem sie fertig war.

Werners Stil liest sich gut, er lässt die beiden Protagonisten interessante Gespräche und Diskussionen führen, doch leider hat mich der Schluss enttäuscht. Vielleicht hatte ich zu hohe Erwartungen, jedenfalls war es vorraussehbar, passte aber überhaupt nicht zu den vorangehenden Dialogen. Abgesehen vom Ende, das nicht so stimmig scheint, lohnt sich aber die Lektüre dieses Buches.
(Hehe, ausserdem hatte ich einen persönlichen Bezug zum Buch, da Werner ein guter Freund meines ehemaligen Lateinlehrers ist und gewisse Details im Buch mich schmunzeln liessen.)

Edit: Davor habe ich "Bartimäus: Das Amulett von Samarkand" von Jonathan Stroud gelesen. (Ich hoffe, vita wird mich jetzt mögen :D ). Auf alle Fälle ein witziges und temporeiches Buch mit einem liebenswerten Prot ...

 

Ho-ho! Ich lese gerade Kings Neuestes "Puls". Und was soll ich sagen? Es gefällt mir!
Er nimmt sich selbst nicht mehr so wichtig, wie in "Stark" - bäääh!, und weiß, was er gut kann.

Ist spannend und entschädigt für einige Rohrkrepierer, die er geliefert hat.

 

Wo wir schon bei King sind - habe gerade eine ältere Kurzgeschichten-sammlung von ihm durchgelesen: Der Fornit.
Auch wenn jetzt nicht jede Geschichte von vorne bis hinten der absolute Oberhammer ist, so bin ich doch jedes Mal aufs Neue von Mr. Kings abstrusen Einfällen und eindringlicher Wortgewalt beeindruckt.

Die Titelgebende Story der Sammlung ist für alle Schreibende auf jeden Fall ein absolutes Muss!

 

die Frage würde ich ja eher andersherum stellen ... *duck*

 

Ich lese gerade "Der talentierte Mr. Ripley" von Patricia Highsmith.
Es ist sehr schön und gut geschrieben...

Empfehlenswert

 

@sim:

die Frage würde ich ja eher andersherum stellen ... *duck*
also das Bedarf schon der näheren Erklärung...
wolltest du damit wirklich andeuten, Stephen King sei ein mieser Autor? *doppelduck*

 

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