P.S.: Da ist mir noch was Eingefallen, was ich hinzufügen wollte:
Was "Kunst" ist, muss also nicht zwingend mit einem bewussten Gestaltungsprozess zusammenhängen, sondern kann auch durch einen bewussten Auswahlprozess bestimmt werden.
In vielen Fotogalerien hängen verwischte/verwackelte Aufnahmen, die unter garantie vom Fotografen in der Form nicht beabsichtigt waren, aber trotzdem aufgrund ihrer Ästhetik als "Kunstwerk" ausgewählt worden sind (entweder vom Künstler selbst, oder von jemand anderem).
Manch einem abstrakten Maler mag auch der Farbtopf auf die Leinwand gefallen sein, und das Ergebnis war interessant...
Der Punkt ist, dass niemand in den Kopf des Künstlers hineinblicken kann, und auch, was er selbst als Kunstwerk präsentiert, mag in Wirklichkeit nur ein Zufallsprodukt sein. Eine objektive Methode, um herauszufinden, inwieweit ein Kunstwerk "bewusst" in der Form geschaffen wurde, gibt es nicht. Man muss sich entweder ganz auf die Aussagen des Künstlers verlassen (was man schön an den Beiträgen einiger Web-Autoren feststellen kann, die auch noch die gravierendsten Schwächen ihrer Werke mit den Worten verteidigen, das alles sei "so beabsichtigt"; bzw. die sich Seitenweise darüber auslassen, wie genial ihr eigenes Kunstwerk ist).
Wenn man ein Kunstwerk losgelöst von den Aussagen des Künstlers betrachtet, hat man meist keine Möglichkeit, den Grad der Bewusstheit bei der Herstellung festzustellen (besonders bei abstrakter Kunst).
Deshalb kann das auch nicht der einzige Maßstab sein, nach dem man beurteilt, was Kunst ist.
Sage ich jetzt mal.