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Story-Entwicklungen, die nerven

Mes Calinum schrieb:
[...] und wenn dann mal wieder Angelus-Time ist, dann ist das auch so eine nervende Laberbacke. Nicht wirklich überzeugend. Die Serie hätte wahrscheinlich ab 18 sein müssen, um die ewigen Versprechen halten zu können.
Ey! Du lästerst über meine Lieblingsserie! ;)
Aber dass er z.B. Holtz' Familie gemetzelt hat, war doch schon ziemlich böse, oder? Ich meine, nur, weil die Tat an sich nicht gezeigt wird, ist das ja nicht weniger "böse". Eine "Nervende Laberbacke" ist eher seine Ex-Tusse, diese blonde Vampirfrau. Den Namen hab ich jetzt vergessen. Und Faith natürlich (*iibäh*), aber die ist ja nur in "Buffy" zu sehen.

 

Ein immer wiederkehrendes Schema bei Horrorfilmen: Bevor die Action richtig in die Gänge kommt, wird noch schnell mal das Hilfsmittel eingeführt, mit dem das Monster später besiegt wird, vorzugsweise eine Erfindung von einem schrulligen Hausmeister.
Dann weiß der aufmerksame Zuschauer immer gleich, wie es ausgeht. :D

 
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Was auch nervt: "Wir können die Zombies/Vampire/Werwölfe/mutierten Heinzelmännchen nur besiegen, indem wir den Oberzombie/-vampir/-werwolf/-heinzelmann töten."

Und wozu muss es immer einen Oberboss geben? Ein gesichtsloses Kollektiv wirkt immer bedrohlicher. Siehe die Borg ohne - und später mit Borg-Queen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Und wozu muss es immer einen Oberboss geben? Ein gesichtsloses Kollektiv wirkt immer bedrohlicher. Siehe die Borg ohne - und später mit Borg-Queen.

Das ist allerdings eine interessante Frage:
Ohne Zweifel, ein "gesichtsloses Kollektiv" ist schwerer zu fassen und daher unheimlich. Man hat keinen Punkt, wo man ansetzen könnte, um auf gleicher Augenhöhe mit dem Feind zu kommunizieren, ihn zu verstehen oder ihn zu besiegen.
Genau darin liegt aber auch ein Problem für die Storyentwicklung: Wie steht es dann mit der Interaktion zwischen dem Guten und dem Bösen?
Wenn das Böse kein Gesicht bekommt, kriegt er auch keine echte Persönlichkeit und dann gibt es auch keine Entwicklung in der Interaktion und folglich auch keine echte Spannung. Stell dir mal vor, man hätte die Voyager-Doppelfolge "Skorpion" ( oder war es "Das ungewisse Dunkel"? :hmm: ), in der Spezies 8472 eingeführt wurde, ohne die Borg-Königin und Seven of Nine gedreht ( mal angenommen, sie wäre nicht als neuer Stammcharakter gebraucht worden ). Die Kommunikation mit den zwei übermächtigen, aber gesichtslosen Spezies wäre wahrscheinlich strunzlangweilig gewesen.

Der Feind als anonyme Masse wird eigentlich nur dann benutzt, wenn die wahre Entwicklung zwischen den "Guten" stattfinden soll: Entweder jeder zeigt unter dem Stress sein wahres Gesicht ( Aufspaltung in Gut und Böse ) oder alle lernen, miteinander zu kooperieren, obwohl sie sich anfangs nicht ausstehen konnten.
Die erste Borg-Episode ist dafür ein Beispiel: Das eigentlich Wichtige war die Interaktion zwischen Captain Picard und Q.

 

Und noch eine Wendung, die inzwischen viel zu sehr zum Klischee geworden ist: Der Schurke, von dem im Vorfeld alle möglichen Helden- und Schauerstories erzählt wurden, entpuppt sich am Ende als Feigling, der nur mit miesen Tricks gewinnen will. So auch bei dem kürzlich bei Pro7 gelaufenen Film "Last Man Standing", wo der Oberscherge des Gangsterbosses vor Bruce Willis sein MG wegwirft und sagt, er wolle doch nicht in Texas draufgehen und ob sie sich nicht lieber in Chicago duellieren sollten, worauf er plötzlich heimtückisch seine Pistole zieht und abgeknallt wird.

 

So auch bei dem kürzlich bei Pro7 gelaufenen Film "Last Man Standing", wo der Oberscherge des Gangsterbosses vor Bruce Willis sein MG wegwirft und sagt, er wolle doch nicht in Texas draufgehen und ob sie sich nicht lieber in Chicago duellieren sollten, worauf er plötzlich heimtückisch seine Pistole zieht und abgeknallt wird.

In dem Film sah man auch mal wieder sehr schön das Superheldenklischee: natürlich schafft es Bruce Willis, noch nicht ganz erholt von der letzten Tracht Prügel durch die Bösen, in ihr Hotel einzudringen und sie alle nacheinander abzuschlachten, wobei er selbstverständlich nur eine einzige Kugel abbekommt, die ihn nicht sonderlich stört ...

 

Der ganze Film "Apokalypse Eis" passt auch gut in diesen Thread. Die bescheuerten Klischees und dummen Entwicklungen in diesem Machwerk auch noch aufzuzählen, würde zu lange dauern... :D

 

Ein immer wiederkehrendes Prinzip bei Soaps: Wir sind zwar noch verheiratet, aber wir könnten ja noch mal. Oder: Wir lassen uns scheiden und Hundert Serien später heiraten wir wieder.

 

Ich kann dazu nur eines sagen: Wer sich Soaps anguckt, ist selbst schuld :D.

 

Zitat von Malinche:

In dem Film sah man auch mal wieder sehr schön das Superheldenklischee:

Allerdings kann man den Film natürlich auch als Hommage an die unzähligen Groschen-Zwanziger-Jahre-Gangster-Romane verstehen, die man früher ( oder noch heute? ) in den Läden kaufen konnte. In diesem Film wird mE gekonnt und mit angemessen viel Ironie mit den ganzen Klischees gespielt, die in solchen Romanen vorkommen. Gut erkennbar ist die Ironie an Sätzen wie "Es war eine typische Groschenromansituation", oder dass der Schauspieler, der "Gorgio" spielt, auch bei "Die Sopranos" eine Hauptrolle als einer von Tonys Capos hatte - und quasi genau die gleiche Figur verkörpert hat, nur mit weniger Tiefgang. Oder an der klischeehaften Sprache der Dialoge ( "Du wirst langsam eine Polackenschlampe, die sich für klug hält, und das ist gar nicht mehr süß!" ), vor allem der Monologe der Erzählstimme ( "Manchmal musst du auch mit einem schlechten Blatt spielen" ). Oder auch an den Kulissen. Ich musste jedenfalls häufig grinsen beim Sehen dieses Films. :D
Das Duell mit "Higgie" passte dazu hervorragend, ich habe es aber auch schon in anderen Filmen ähnlich gesehen und dort war es viel ernster gemeint. ;)

Eine interessante Lektion, die wir Autoren daraus ziehen können: Wer gekonnt mit Klischees spielt, kann auf künstlerisch hohem Niveau unterhalten.

Zitat von MrPotato:

Der ganze Film "Apokalypse Eis" passt auch gut in diesen Thread. Die bescheuerten Klischees und dummen Entwicklungen in diesem Machwerk auch noch aufzuzählen, würde zu lange dauern...

Stimmt, jetzt wo du's sagst. :D Und das Schlimme daran ist ja, dass da die Ironie völlig fehlt. :rolleyes:

 

Megabjörnie schrieb:
Gut erkennbar ist die Ironie an Sätzen wie "Es war eine typische Groschenromansituation"
Solche Sätze reichen nicht, wenn nicht gleichzeitig alles anders ist, als das Angeprangerte.

Megabjörnie schrieb:
Wer gekonnt mit Klischees spielt, kann auf künstlerisch hohem Niveau unterhalten.
Ironie ist das Schwerste, was es auf dem Gebiet gibt –nur ganz wenige Werke genügen diesem Anspruch.

Megabjörnie schrieb:
Ich musste jedenfalls häufig grinsen beim Sehen dieses Films. :D
Siehe letzten Punkt unten.

Im Übrigen nerven mich:
- political correctness um jeden Preis
- hapy end, wenn er nur dazu da ist, den Leser nicht traurig zurück zu lassen
- wenn um den heißen Brei herumgeredet wird, statt die Dinge beim Namen zu nennen
- wenn in Dialogen wie gedruckt geredet wird
- wenn in Dialogen fast alle Personen im gleichen Ton reden und/oder gleiche Ausdrücke verwenden
- wenn die Guten in allem gut und die Bösen nur böse sind
- in den Filmen: die Off-Stimme
- in den Filmen: wenn die Bösen grundsätzlich dunkelhaarig, die Guten aber blond sind
- in den Filmen: wenn nur die Guten sanfte Stimme haben
- wenn etwas gezeigt und dann das Gleiche noch gesagt wird

Dion

 

Oh, wurde schon mal erwähnt:

Der Held tritt gegen eine ganze Armee von Schwerbewaffneten an, und er trägt eine kugelsichere Weste, seine Gegner, die wesentlich besser organisiert und versorgt sind, aber nicht?

Eine ganz besonders dreiste Variante in "Mr. und Mrs. Smith": Da haben die Gegner viel bessere kugelsichere Kleidung, aber die Kugeln flutschen anscheinend nur so durch. :D

 

Eine Variante aus Videospielen (obwohl das kaum unter "Story" fällt):

Der Bösewicht lässt haufenweise Waffen, Upgrades und Extraleben in seinem Reich herumliegen, damit der Held sie einsammeln kann.

 
Zuletzt bearbeitet:

Nervig ist, wenn plötzlich ein Foto auftaucht, auf dem auf der einen Seite neben drei Leuten noch zwei Kerzenständer auftauchen - so dass man die Info erhält, dass die Mordwaffe der andere Kerzenständer sein muss, den man nochnicht gefunden hat. (wer macht solche besch....... Fotos?)

und dann sagt eine Nachbarin passenderweise:"die wollte doch zu einem Bahnhof!"

Was für ein blödes Drehbuch! Und dabei hat es `nen Daumen nach oben in der TV Spielfilm.

(im "Tatort", der gerade läuft)

 

Was noch nervt:

Der "tödliche-Krankheits-Plot": Bei jemandem wird eine tödliche Krankheit diagnostiziert. Jetzt kann die Story zwei Entwicklungen nehmen:

  • Wenn der Betroffene es selbst weiß, dann versucht er, noch schnell sein Leben zu ändern und alles wieder gut zu machen, was er zuvor verbockt hatte.
  • Wenn er es nicht weiß, dann wissen es seine Kollegen/Freunde/Erzfeinde und wollen ihm seine letzten Tage noch mal besonders verschönern
Und am Schluss kommt raus: Es war ein Irrtum. Er war gar nicht krank. Haha.

Und ganz schlimm: Der "Vater kommt nicht zur Schulaufführung/zum Baseballspiel/zum Vorlesewettbewerb"-Plot. Der Sohn ist natürlich ganz dolle Sauer auf Egoistendad. Egoistendad muss sich ändern.

 

Die Frau/Freundin/Geliebte des Prots hat im hochschwangeren Zustand einen Unfall. Der Prot muss sich nun entscheiden ob sie oder das Kind gerettet werden soll. Er entscheidet sich für sie, Kinder kann man ja auch später wieder haben. Es gibt Komplikationen und sie stirbt in seinen Armen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Was mich immer wieder auf die Palme bringt: Das "Sex sells"-Prinzip ( Nee, also im Sinne von ärgern, nicht das andere ... ist eigentlich schon jemandem aufgefallen, wie doppeldeutig das ist *g*? ).

Beispiel "Andromeda": Die weiblichen Prots sind sooo sexy, dass man die ganze Handlung fast nicht mehr ernst nimmt, und das, obwohl die teilweise wirklich gute Drehbücher haben. Die Romi-Androidin mit dem Girlie-Look, die energiegeladene Amazone Beka mit dem großen Mund und zu allem Überfluss noch die so süüüüüüüße Trance ... Und wenn die drei den Mund aufmachen, dann beschleicht mich das Gefühl, die männlichen Zuschauer sollten sich vorstellen, was da so reinpasst *ähem*. :rolleyes:
Dasselbe gilt für "Star Trek - Voyager" ( ihr wisst schon - Seven of Nine ).

Wie sehr sehne ich eine SF-Serie herbei, in der auf solche Elemente vollkommen verzichtet wird. Einfach nur, um sich mal wohltuend abzuheben.

 

Zitat von Megabjörnie
Und wenn die drei den Mund aufmachen, dann beschleicht mich das Gefühl, die männlichen Zuschauer sollten sich vorstellen, was da so reinpasst *ähem*.
Joy Fielding hat in "Lost" eine Casting-Szene so beschrieben:

"I´m going for a very specific look here. I want women to look at this girl and think ´lost soul`. I want men to look at her and think ´blow-job.`That´s why I think her lips might be too thin," he said, as if they were discussing the weather. [...]"Theyre bankable when they´´re fuckable"

Naja, Nachfrage schafft Angebot. ;)

 

Apropos Star Trek,

bei allen ST-Serien gibt es mehrere Folgen in denen Hologramme zum Leben erwachen. Immer tritt da ein Defekt auf und plötzlich sind die wichtigsten Crew-Mitglieder (natürlich immer) im Holodeck gefangen. Außer bei Enterprise glaub ich, bin mir aber nicht so sicher, weil ich mir die Serie nur am Anfang reingezogen habe.

 

Bei der Originalserie gab es kein Holodeck. Da waren sie immer auf irgendwelchen Planeten gefangen, die der Erde in irgendeiner geschichtlichen Periode ähnelten... Gangsterplanet, Naziplanet, Westernplanet... alles, was die Studios so als Kulissen auf dem Backlot rumstehen hatten.

 

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