Was ist neu

Story-Entwicklungen, die nerven

Vermutlich bei "Reich und Schön". :D
Ganz genau. Endlich jemand der mich versteht. :)
Die Serie ist ein Abbild für fragwürdige Plots.
z.Bsp. Baby stirbt bei Geburt, der reiche Vater und Ehemann darf das nicht wissen, weil er sich sonst trennt (hat sie nur wegen dem Baby geheiratet), also wird das Baby von der Cousine genommen, die in der gleichen Nacht eins bekam und es nicht haben wollte.
oder: Bruder und Schwester sind plötzlich nicht mehr Bruder und Schwester und der Weg für eine Liebesbeziehung ist frei. :schiel:

 

Ok, wenn die Prots sogar Schön UND Reich sind, greift das O.C. California-Prinzip natürlich noch besser. Wer braucht dann noch nachvollziehbare oder gar logische Stories? :D

 

Hoppla---DU bist mein Sohn, meine Tochter, Mutter, Vater, Tante, Onkel, Cousin vierten Grades in der achten Generation Großväterlicherseits, und deswegen verschone, beerbe, töte, pflege, verehre ich dich (zutreffendes bitte Ankreuzen). :dozey:

 

Dicht gestreut sind auch die Frauen/Männer, die ihre Jugendliebe treffen, aber noch mit einem arroganten Arschloch/einer arroganten Zicke liiert sind, was natürlich nur dem Zuschauer auffällt. Am Ende muss dieser Partner dann immer sein wahres Gesicht zeigen, vorzugsweise indem er den/die Prot betrügt, woraufhin der/die Prot mit fliegenden Fahnen zur brav wartenden Jugendliebe zurück kehrt ...

 

Die Lost-Variante:
Man beginne eine Serie mit lauter Klischee-Charakteren und einigen geheimnissvollen, reißerischen Actionelementen, deren Auflösung man von Folge zu Folge hinausschiebt. Dann dehne man das ganze soweit es nur irgend geht durch massenweise Rückblenden und füge weitere geheimnissvolle Dinge hinzu.
Das Wichtigste dabei: Man löse diese Geheimnisse niemals, niemals auf - auch nicht in vorerst letzten Folgen der Staffel - weil man nämlich selber keinen Schimmer hat, wie man diesem abstrusen Kuddelmuddel einen Sinn geben soll und im Stillen hofft, eine Idee in einem Fan-Forum klauen zu können, wo ambitionierte Zuschauer sich vor lauter Frust darüber austauschen, wie es denn weitergehen könnte.
Bei Akte X hat sich dieses Prinzip auch schon gut bewährt.

Nachtrag: Das hatte Naut auch schon angemerkt, seh ich gerade.

 

Besonders schlimm finde ich das "Glück gehabt"-Prinzip in einfallslosen Plots. Sieht gewöhnlich so aus:

Schurke: "Haha! Endlich habe ich es geschafft, den helden in eine wahnsinnig gefährliche Situation zu bringen, in der jeder mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit stirbt!"
Held: "Mist! Der Schurke hat mich in eine wahnsinnig gefährliche Situation gebracht, in der jeder mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit stirbt. Was nun?"
Freunde des Helden: "Oh nein! Der Schurke hat unseren Freund in eine wahnsinnig gefährliche Situation gebracht, in der jeder mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit stirbt. Er ist verloren!"
Publikum: "Aha, der Held gerät in eine wahnsinnig gefährliche Situation , in der jeder mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit stirbt. Mal sehen, wie er da wieder raus kommt."
Szenen später taucht der "Totgeglaubte" natürlich wieder auf.
Publikum: "Dachte mir doch, dass er es schafft. Bin mal gespannt, wie er das gemacht hat."
Schurke: "Verdammt! Wie hat er das bloß geschafft?"
Freunde des Helden: "Hurra! Er hat es geschafft! Wie hast du das bloß gemacht?"
Held: "Hm, naja, ich hab einfach Glück gehabt."
Publikum: "Ich glaube, ich will mein Geld zurück."

Das ist ja wohl wirklich megalahm. Kommt aber immer wieder vor, zum Beispiel im ansonsten gar nciht so schlechten Auf der Flucht. Ich habe minutenlang auf eine Erklärung gewartet, warum Kimble nciht im Stausee ersoffen ist, bis ich einsehen musste, da kommt einfach keine. Wer schreibt so was?

Ähnlich schlimm ist die "Der Held gewinnt, weil er so super ist"-Plot-entwicklung. Ein gutes Beispiel dafür: Die erste Folge von "Walker- Texas Ranger":
Gleich zu Beginn des Filemes lernen wir Walker als Meister des Kickboxens kennen, der mit dieser Fähigkeit seine Gegner besiegt. Später dann wird der hauptschurke eingeführt, der sich ebenfalls als exzellenter Kickboxer entpuppt. man denkt sich also: Aha, im Showdown wird es zur Konfrontation der Beiden kommen, Walker trifft auf einen ebenbürtigen Gegner, er braucht also eine besondere Leistung, einen besonderen Trick, um zu gewinnen, was das ganze spannend macht. Und was passiert? Es kommt zu diesem Showdown und Walker besiegt den Schurken ziemlich locker, weil er einfach besser ist. Wahnsinnig originell.

 

Woodwose schrieb:
Besonders schlimm finde ich das "Glück gehabt"-Prinzip in einfallslosen Plots.
Du meinst, so ähnlich wie das "Dumbledore ex machina"-Finale von "Harry Potter und der Stein der Weisen"? :D

Harry Potter: "Oh nein! Meine Erz-Nemesis Voldemort hat mich als entkörperlichter Halb-Zombie im Psi-Griff! Das ist mein Ende!"
Voldemort: "AHAHA! Hähä!"
(nächste Szene) Potter erwacht im Krankenbett.
Dumbledore: (Bla, Schwall, Welt gerettet, wusste ich sowieso alles vorher)
Naut: "Na, man gut, dass ich das Buch für lau bekommen habe!"

 

Ja, obwohl ich (zumindest die ersten drei) Harry Potter Bücher für recht gelungen halte, haben alle (bis auf das dritte vielleicht) ein extremes Deus-Ex-Machina-Ende. Ist ja in Ordnung wenn der Held durch etwas Überraschendes gerettet wird. Aber dieses Etwas darf nicht absolut aus dem Nichts kommen.

 

Zitat von gbwolf:
Hehe ... Um Megabjörnie noch einen Punkt zuzufügen: Der Böse hätte ja alle Zeit der Welt, zu warten und zu genießen, bis die Ratte das Seil durchgenagt hat und er dem maskierten Heroen dabei zusehen kann, wie dieser in den Topf mit glühender Schokolade fällt, aber nein, just zwei Minuten früher muss er dringend auf's Klo/doch schon mal die Welt erobern/die hübsche Blonde für satanische Rituale ins Nebenzimmer zerren ...

Heh, du meinst das Batman-Prinzip! :idee:
Ja, die Serie habe ich an der Schwelle meiner Jugend immer geliebt. Jede Folge lief nach dem gleichen Schema:

1. Ganove mit schrulligen Vorlieben/Spleen überfällt irgendeinen Laden.

2. Chief O'Hara zu Commissioner Gordon: "Kann es sein, dass der Riddler/Puzzler/Joker/Sandmann/Pinguin/alle möglichen anderen wieder in der Stadt ist, Commissioner?"

3. Commissioner Gordon: "Das ist ein Fall für Batman!"

4. Bruce Wayne und sein Cousin Dick verwandeln sich in Batman und Robin, um dann bei Commissioner Gordon aufzutauchen und ganz schnell herauszufinden, wo der Ganove sein Versteck hat ( meist ein stillgelegtes Fabrikgelände ).

5. Batman und Robin prügeln sich mit dem Ganoven und seinen Vasallen, wobei natürlich der Ganove auch ein niederträchtiges Weibsstück an seiner Seite hat, das sich vornehm zurückhält.
Auf wundersame Weise vermehren sich die Vasallen des Ganoven. :D

6. Durch einen niederträchtigen Trick gewinnt der Ganove und nimmt Batman und Robin gefangen.

7. Batman und Robin werden in irgendeine Maschine gesteckt, wo sie langsam zerhäckselt/zermatscht/eingefroren/verdampft/durchbohrt werden sollen.

8.Werbepause. :D

9. Batman hat irgendein Utensil in seinem Batgürtel, das ihnen beiden da raushilft ( okay, hier waren die Autoren zuweilen auch einfallsreicher ).

10. Batman und Robin versuchen, die Pläne des Ganoven zu durchkreuzen und treffen noch einmal auf ihn.

11. Die zweite Prügelei beginnt. Die Vasallen des Ganoven vermehren sich wieder. :D

12. Diesmal gewinnen Batman und Robin, und der Ganove kommt hinter Schloss und Riegel.

Man sollte dieser Serie aber zugute halten, dass sie sich wirklich nicht besonders ernst genommen hat. Das kann ich allerdings nur rückblickend sagen, denn ich habe sie wegen ihrer Prügeleien einfach geliebt und konnte den Humor nicht als solchen identifizieren, weil ich zu jung war. :D

 

Ich kann mich nicht daran erinnern, wo ich das zuletzt gesehen habe, aber:

Eine Gruppe zufällig zusammengewürfelter Personen gerät in eine gefährliche Situation; die gutaussehende Frau ist mit einem eingebildeten Anwalt/Börsenmakler/Profi-Yuppie zusammen, der sich in der Gefahr als absolute Lusche herausstellt. Der Prot (Mechaniker, Ex-Marine, Ex-Profi-Footballer oder sonst irgendwas, wo man eher anpackt als lange schwafelt) zeigt dem blöden Intellektuellen, wer das wahre Alpha-Männchen ist, gewinnt das Weibchen, rettet die Menschheit und darf dem Präsident die Hand schütteln.

Ist wahrscheinlich gar nicht so unrealistisch, aber seit ich das durchschaut habe, nervt es mich nur noch.

Ach ja, und bei allem, wo King drüber/drunter steht, ist das einzige Kind in der Gruppe natürlich ein Genie/von Gott erwählt/übersinnlich begabt (und wenn noch Platz auf der Karteikarte war, vorzugsweise Autist oder zurückgeblieben). Autisten, die in Wahrheit nur verkannte Hochbegabte sind, die nur "jemanden brauchen, der richtig auf sie eingeht" (und natürlich ist irgendein abgehalfterter Ex-Militär dazu eher in der Lage als ein Heer von Psychiatern) und dann die Antwort auf alle Fragen darstellen, nerven auch. In letzter Zeit habe ich zwei solche Filme gesehen. :dozey:
Manchmal ist es auch kein echtes Kind, sondern ein "Kind im Geiste", ähnlich wie bei The Green Mile oder Forrest Gump. Ist ja aber eigentlich keine Story-Entwicklung, fällt mir grade auf. :Pfeif:

 

Der Held wird angeschossen/zusammengeschlagen/ gefoltert/fällt aus dem dritten Stock, springt auf und rettet weiter die Welt. Bei 24 hat es mich besonders genervt, und gefährlich fand ich dabei, wie normal Foltern dargestellt wurde. Nicht nur die Bösen haben gefoltert, sondern auch die angeblich Guten. Das hat mich eh schon aufgeregt, und jetzt passt das ja in die Diskussion um den CIA ("Wieso, scheint doch gar nicht sooo schlimm zu sein?").Find ich schlimm.

 

Naut schrieb:
Naut: "Na, man gut, dass ich das Buch für lau bekommen habe!"

Aus dem Grund hast Du es wohl auch nicht so sorgfältig gelesen. *grins*

 

Allerdings finde ich es auch schwer, einen spannenden, stimmigen Krimi-Plot zu konstruieren. Wo es soviel schon gegeben hat und man mehr oder weniger Wissen um Plots bei Lesern/zuschauern voraussetzen kann, ist das doch auch unheimlich schwierig. Wenn doch klar ist, dass der erste Verdächtige es nicht ist, dass der Behinderte oder Ausländer es nicht sein kann, weil der Film p.c. ist, weil die Möglichkeit (sie haben ein Verhältnis/ sexueller Missbrauch/ der Mann oder scheinbare Retter ist der Bösewicht...) mitgedacht wird, wandelt der Plot auf dem schmalen Grat zwischen gepflegter Langeweile (nach...Minuten alles klar) oder völlig hinrissigen Lösungen.
Gestern war ein Film mit Barbara Rudnik (20.15h, ZDF), und es gab drei männliche Hauptpersonen: alle irgendwie verdächtig, aber doch schnell klar, wer es war. Ist einfach schwierig, obwohl ich den Film noch ganz spannend fand.

 

Ist ja aber eigentlich keine Story-Entwicklung, fällt mir grade auf.
Macht nix. Könnten wir ja auch umbenennen in "Der Klischee-Thread".

 

Auch ganz schlimm: das Porno-Prinzip!

Mann und Frau sehen sich, steigen miteinander ins Bett, aber am Ende heiraten sie nie! :D

 

Was ich auch immer sehr gerne mag, ist das in Sit-Coms und Soaps bei akuter Ideenarmut angewendete "Rückblenden"-Prinzip. Obwohl es ja natürlich toll ist, in einer Folge alles zu sehen, was man schon einmal gesehen hat...

 

Elisha schrieb:
Allerdings finde ich es auch schwer, einen spannenden, stimmigen Krimi-Plot zu konstruieren. Wo es soviel schon gegeben hat und man mehr oder weniger Wissen um Plots bei Lesern/zuschauern voraussetzen kann, ist das doch auch unheimlich schwierig. Wenn doch klar ist, dass der erste Verdächtige es nicht ist, dass der Behinderte oder Ausländer es nicht sein kann, weil der Film p.c. ist, weil die Möglichkeit (sie haben ein Verhältnis/ sexueller Missbrauch/ der Mann oder scheinbare Retter ist der Bösewicht...) mitgedacht wird, wandelt der Plot auf dem schmalen Grat zwischen gepflegter Langeweile (nach...Minuten alles klar) oder völlig hinrissigen Lösungen.
Gestern war ein Film mit Barbara Rudnik (20.15h, ZDF), und es gab drei männliche Hauptpersonen: alle irgendwie verdächtig, aber doch schnell klar, wer es war. Ist einfach schwierig, obwohl ich den Film noch ganz spannend fand.

Das erinnert mich an neulich, als irgend jemand im imdb-Forum einen Thread zu einem Thriller/Horrorfilm mit dem Titel "Wo is'n hier eigentlich der Twist?" eröffnet hat. Dabei gab es in diesem Film gar keine überraschende Wendung.

Ansprüche haben die Leute heutzutage, tz. Zu meiner Zeit musste man noch fünf Kilometer durch Schnee und Eis ... ach nee, das war was anderes. :cool:

 

Thorn schrieb:
Aus dem Grund hast Du es wohl auch nicht so sorgfältig gelesen. *grins*
Frechheit! Ich lese immer genau! :D (Du bist nur sauer, weil ich Harry beledige, oder? Harry ist doof! *nänänä*)

 

Naut schrieb:
(Du bist nur sauer, weil ich Harry beledige, oder?)

Da hast Du sogar recht! *schmoll*
Aber dennoch ist die Handlung in dem Buch nicht ganz so wie Du sie beschrieben hast...

 

chazar schrieb:
Was auch noch oft vorkommt: Superheld wird von Superschurken in Falle gelockt, gefesselt, geknebelt. Und dann erzählt der Bösewicht panellang (Comics) / minutenland (Fim) von seinem Plan, die Weltherrschaft an sich zu reißen, über das wann und das wie und das warum. Bis sich der Superheld - natürlich nicht demaskiert in der Zwischenzeit - wieder befreit hat.

Das ewige Gerede, das böse Charas abhalten, erinnert mich entfernt an die TV-Serie "Angel". Es wird immer breit angekündigt wie böse Angelus doch ist und wenn dann mal wieder Angelus-Time ist, dann ist das auch so eine nervende Laberbacke. Nicht wirklich überzeugend. Die Serie hätte wahrscheinlich ab 18 sein müssen, um die ewigen Versprechen halten zu können.

 

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