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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Das Ende des Regens

    Hallo. Meine Name ist Lia. Heute ist es genau zwei Jahre her als meine beste Freundin Lucy gestorben ist. Ein Unfall. Wir waren unterwegs mit unseren Fahrrädern. Wie jeden Samstag. Unser Ziel, ein Gasthaus, oben in den Bergen, wie jeden Samstag. Nur jenen Samstag regnete es. Wir dachten uns...
  2. Copywrite Es ist vollbracht

    Sommer. Ein feuchter Film auf der Haut, trotz der dicken Mauern des Gebäudes. Nur noch drei Stunden, dann sind Ferien. Große Ferien, besonders für mich. Ich räuspere mich, bevor ich das Lehrerzimmer betrete, doch es gibt keinen Grund, nervös zu sein. Sie springen nicht hinter dem Sofa hervor und...
  3. Die drei Glasperlen

    Am Anfang war die Kreativität den höheren Wesen vorbehalten. Wie zum Beispiel den Menschen. Doch Romansi, der Hund, lechzte nach der Fähigkeit ebenfalls kreativ zu sein und Geschichten für die Welt zu schreiben, damit auch er weltbekannt wurde. Der Himmelsgott sagte: »Ich bin gewillt, dir die...
  4. Ein Werktag

    Wie jeden gottverdammten Werktagmorgen meldete sich auch heute der Wecker meines Handys lächerlich gebieterisch zu Wort. „Zeit aufzustehen, es ist sechs Uhr dreißig“, krächzte er wortwörtlich mit unendlich langgezogener, qualsüchtiger Betonung und wiederholte sich dabei noch unzählige Male...
  5. An die Front

    Das letzte, woran ich mich aus meinem früheren Leben in aller Deutlichkeit erinnern kann, war der Befehl zum Einzug. Dies war der Moment, ab dem mein zweites Leben begann. Alles was zuvor war, alle Erlebnisse aus Kindheits- und Jugendtagen, alle Erinnerungen an Freunde und Verwandte verblassten...
  6. Der Familientag

    Thomas Eisenkern war Vater von zwei Söhnen. Diese nannten sich Peter und Mongolf. Thomas‘ Frau hiess Elisabeth. Die Familie wohnte in einem Dorf nahe einer Grossstadt. Die beiden Söhne gingen noch zur Schule. Eines Abends kam Thomas von der Arbeit nach Hause. Er war Angestellter im...
  7. Das Licht am Ende

    „Frohen Untergang!“ Seine Schwester schenkte ihm ein Energiepacket der Freude, doch die Gezwungenheit und die Angst in dieser Geste waren deutlich zu erkennen. „Frohen Untergang.“ Mstilav berührte sie mit seiner Lichtgestalt, um ihr etwas Nähe zu schenken. Hunderte von Leuten hatten sich in der...
  8. Der Verführer

    „… der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen und ...“ „Bla bla bla … Lou, bitte. Verschone mich. Das Gelaber ist ja nicht zum Aushalten, das ist ja voll öd.“ „Das ist kein Gelaber, Blödmann. Das ist von Camus.“...
  9. Roter Punkt im weißen Fleck

    Mein Papa ist ohne Vater aufgewachsen. Als seine Mutter starb, war er vierzig. Das ist nicht mehr jung. Aber auch nicht alt. Mein Papa hatte da schon zwei Kinder. Und, ich glaube, er hatte das Leben durchschaut. Er hat es früh begriffen. Hat verstanden, dass es absurd ist. Das Leben. Ich meine...
  10. Die Schnecke

    Eine rote Nacktschnecke, die am Rande eines Parks lebte, kroch jeden Morgen über eine Strasse und kehrte jeden Abend wieder an ihren Ausgangsort zurück. Ein Hund, der jeden Tag von seinem Herrchen morgens und abends ausgeführt wurde beobachtete die Schnecke bei ihrem täglichen Tun, bis er...
  11. Spiegelbild

    Das kleine Mädchen lächelt mich an. Ihre Augen glitzern vor Lebenslust und ihr helles Lachen schallt durch den großen Raum. Sie nimmt meine Hand und zieht mich durch die Halle. „Komm“, sagt sie, „Komm!“ Ich weiß nicht, wer sie ist. Aber das macht nichts, denn meistens weiß ich auch nicht, wer...
  12. Der erste schöne Tag

    Stephanies Mundwinkel ärgern mich. Stephanies Geruch ärgert mich auch aber nicht so sehr wie ihre Mundwinkel. Es stehen alle Zeichen auf Aufgeben und Untergehen. So sitzt sie mir gegenüber am weißen Tisch der Oberstufencafeteria. Das Gesicht mit dem breiten Kiefer und den kleinen, blassgrünen...
  13. Taxiträume

    Er setzt sich. Seine Augen wandern durch das Fahrzeug. Der Taxifahrer, ein älterer Herr mit lauter Stimme, bewegt gelassen die Schaltung. Seine Geliebten hat er auf bleichen Bildporträts festgehalten und sauber an die untere Windschutzscheibe gefestigt. Dort erscheinen sie dem Passagier wie...
  14. Der Hund auf der Brücke

    Ein Hund. Schwärze. Nur der Hund ist zu sehen. Es ist nur ein Bild, aber man kann das Knurren deutlich hören. Die Zähne sind gefletscht, das Fell steht ruppig und doch geordnet ab, und wenn man ihm in die Augen sieht erkennt man dass er eine Tötungsmaschine ist. Mit klopfendem Herzen steht...
  15. Von der Liebe einer Ameise

    Vor vielen, vielen Jahren, als die Menschheit noch tief verborgen in der Erde schlummerte, lebte in einem kolossalen Haufen eine Ameise namens Tola. Sie war eine einfache Sucherin und so musste sie ihre Wohnung mit hunderten Schwestern teilen. Sie besaß im Grunde nichts, außer ihren scharfen...
  16. Studiker

    „Max ist der Einzige, der mich in meiner Zelle besucht.” (Carl Schmitt)   Teil I Es gibt Tage, die vergehen schnell. Die letzten Wochen vergingen langsam. - Oft sitze ich an Tischen, zusammen mit anderen Personen. Ich habe stets das Gefühl, alleine zu sitzen. - Müsste ich mich mit einem Wort...
  17. Montag

    Montagabend. Es war saukalt, dunkel und jetzt hatte es auch noch zu regnen begonnen. Sie hasste Montage. Eigentlich hasste sie die ganze Woche. Und da die Woche nun einmal mit Montagen begann, hasste sie diese stellvertretend. Sie hatte im Büro gesessen und den Sonnenuntergang betrachtet. Ein...
  18. Großhirn

    „ ... Scheiß auf euer intellektuelles Gehabe. Ihr seid auch nichts besseres als ich! Ab jetzt ohne mich. Auf Nimmer-Wiedersehen.“ Senden. Zigarette anzünden. Wein nachschenken. Ein großer Schluck und ein tiefer Zug. Sternchen. Befriedigung. Das war richtig – Floskel: Ihr werdet schon sehen, was...
  19. Die Tanne

    Die Tanne Ein dichter Tannenwald im hohen Norden Europas. Der durchgefrorene Boden ist von frischem Neuschnee bedeckt und eine unwirkliche Stille liegt über der Lichtung, welche im Schein des Neumondes mystisch anmutet. Der Schnee lässt die Wipfel der Nadelbäume tiefer hängen und bildet einen...
  20. Nemoj da me zhalite - Don't cry for me

    Die Friedhofskapelle war abgrundtief hässlich. Mein Vater ist Architekt. Er hätte normalerweise niemals freiwillig den widerlichen Bau aus kaltem Stahlbeton betreten. Mein Vater sagt oft, Architektur sei gefrorene Musik, aber dieses erdrückende Gebäude, dem der Tod eine bedrohliche Note verlieh...

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