Was ist neu

philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Farbengefängnis

    Eines Morgens als ich aus der trügerischen Illusion meines Lebens erwachte und die schattenhafte Reflektion meines Ichs im Spiegel sah, bemerkte ich, dass meine Iris, einem Plättchen gleich auf meinem Augapfel auflag. Wie im Bann befühlte ich sie, verschob sie und nahm sie schließlich heraus...
  2. Der Traum

    Jeden Tag stehst du auf, machst Termine mit Freunden aus und unternimmst was mit ihnen. Doch da fehlt jedes Mal etwas. Die Tage ziehen an dir vorbei, ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Sie kommen und gehen. Sie fühlen sich jedes Mal gleich an. Sie sind wie ein Zug, der an einem vorbeifährt und...
  3. Zehn Sekunden vorher

    Die alte Frau saß mit geschlossenen Augen auf der Veranda. Eingesunken in den Plüschbezug ihrer quietschenden Hollywoodschaukel. Eigentlich wollte ich nur kurz ein Päckchen vorbeibringen, als sie anfing, mir diese Geschichte zu erzählen: „An meinem siebten Geburtstag fand ich heraus, dass ich...
  4. Federleichtes Kettenkleid

    „Wenn die Sterne in der dunkelsten Nacht am hellsten strahlen, was kümmert einen dann noch der Mond?“ Der Mann mit dem schwarzen Zylinderhut und den roten Handschuhen macht eine einladende Bewegung auf dem kleinen Podest, während die grellen Scheinwerfer die funkelnden Augen der Zuschauer...
  5. Serie Das Zeitermessen

    Update: Ich bin raus in die Welt geflogen, um meinen Traum vom Schreiben zu verwirklichen. Gelandet bin ich in München. München ist leider nicht für seine Texter bekannt. Mein Name ist Freddy, ich bin 25 Jahre alt. Und das, was vom Schreiben übrig geblieben ist, landet mittlerweile...
  6. Serie Du brichst jemandem das Herz ohne ihn zu kennen.

    MANCHMAL Manchmal, da sitze ich in meinem Zimmer und denke einfach nach. Es ist alles leise und dunkel. Der Fernseher ist aus. Die Musikanlagen auch, und die Stille brüllt mich so lange an, bis ich nicht anders kann als zu philosophieren. Noch 569 Tage bis zur Volljährigkeit. Noch 569 Tage bis...
  7. "Wenn Licht die Welt der Erde wäre"

    „Wenn Licht die Welt der Erde wäre“, hört ein kleines Mädchen flüstern. Das Mädchen schaut um sich, sie stockt als sie die dunkle Gasse erblickt. Da sie neugierig ist, will sie überprüfen, ob dort wirklich jemand ist und etwas sagte. Also ging sie schüchtern aber mutig in die dunkle Gasse...
  8. Gemälde des Kitsch

    Sie will leben. Will lebendig sein und gesehen werden, so perfekt wie sie sich nur selbst sieht. Sie will alles und sofort! Und es steht ihr zu und jeder ist ihr zu Diensten. Getrieben davon, sucht sie nach der richtigen Bühne für sich! Ein Bruchsteinhaufen, ein Überbleibsel aus längst...
  9. In einer Pariser Bar

    Entschuldigen Sie bitte, Madame? Ja genau, Sie! Hätten Sie wohl die Güte mir einen kurzen Augenblick zu widmen, also Ihre Erlaubnis, dass ich ein Wenig ihrer so kostbaren Zeit verschwenden dürfte? Ich bedanke mich vielmals, Mademoiselle. Es mag in der Tat etwas verstörend für eine Frau von ihrem...
  10. Gedanken über Äonen hinaus

    Dieser kurze Brief soll nicht unbedingt mein letzter, aber mein ernsthaftester sein. Es geht um nicht mehr, aber auch um nicht weniger als um mein Ableben und um meine Habe, die so plötzlich dann zum Nachlass wird. Alle, die schon vor mir gelebt haben, fallen mir ein und auch das, was sie...
  11. Eine verwelkte Rose

    Sie legte sich auf die braune Matratze zu ihm. "Weißt du", flüsterte sie mit zittrigem Atem, "wie sehr ich dich vermisst habe?" Er schwieg. Sie horchte. Auf dem Weg zu ihm hatte sie die goldene Kette ihres Vaters in den schwarzen See befördert. Es schnürte ihr die Kehle zu. Ihr Kleid war weiß...
  12. Traurige Gewissheit

    Die Narben saßen tief. Nach all den Jahren zeichneten sie das Mädchen noch immer. Bei jedem Atemzug, jedem Wimpernschlag und jedem ihrer Schritte schoss ein Schmerz durch ihren Körper, welcher unheilbar war. Er setzte an den Zehenspitzen an und endete an den Spitzen ihres schulterlangen, braunen...
  13. 24

    Ich denke, nur drei dieser Dinge sind richtig, nicht alle. Wir sitzen um einen Tisch herum, du und ich. Zwischen uns das Übliche. Eine weiße Wolke drängt sich durch dein seltsames Bild von Verlassenheit. 4 Nadeln drücken an meinem Po. Wenn ich dich anschaue, wird mir schlecht von der...
  14. Abschied

    "Ich werde dich vermissen", flüsterte er und lächelte traurig, während er mich in eine feste Umarmung zog. Ich sagte nichts und ringte mir ebenfalls ein Lächeln ab, um ihm nicht zu zeigen dass ich kurz davor war in Tränen auszubrechen. Das ist völlig verrückt, ging es mir immer wieder durch den...
  15. Di Martini hat Dreck am Stecken

    „Es ist doch so..“, murmelt Marko betrunken in seinen grauen Bart und starrt mit glasigem Blick in das halbleere Glas Scotch, als könnte er dort die Antwort suchen, „...dass du und ich, wir sind ein gutes Team, wir sollten uns zusammen tun.“ Conrad sieht ihn unverständlich an. „Was willst du von...
  16. Verlassen

    Es ist warm und ich sitze auf einer rot-braun karierten Decke. Der in der untergehenden Sonne liegende Stadtpark riecht angenehm nach geschnittenem Gras und frischen Wildrosen. Um mich herum nur lachende Gesichter. Lautstarke Kinder tummeln sich um ihre Eltern und ein Hund verrichtet ungeniert...
  17. Schlagzeile

    Ich ging den selben Weg wie jeden Tag, die Augen auf den Boden gerichtet. Dachte nach, über mich, mein Leben, den Sinn. Wieso war ich hier? Gibt es einen Grund? Jeder Tag ist monoton. Schritt um Schritt laufe ich weiter, soweit meine Beine mich tragen. Ich sehe Menschen lachen, weinen...
  18. Bunt

    Die Gnade rieselte auf mich herab, senkte sich wie ein Schleier, welcher sich langsam und sachte schließt und uns somit den Blick verwehrt, auf das, was geschieht. Hinter Samt, ahnen wir, wissen aber nicht. Sie fühlte sich anfangs merkwürdig an, ungewohnt. Eine neue Art des Fühlens, eine neue...
  19. Toter Rummel

    Ein toter Ort ist der Rummelplatz. Tot. Verstorben. Scheinbar bunt. Ein toter Ort ist der Rummelplatz. Fahrgeschäfte leuchten auf, Schildchen blinken in Neonfarben, Explosionen von Gerüchen und Eindrücken setzen sich wie lebendige Partikel an meiner Haut fest und bilden eine zweite Haut aus...
  20. Der Medizinmann und der Tod

    Der Todesschrei eines Wüstenvogels gellt durch die Nacht, untermalt von einem tiefen Knurren und dem Knacken von Knochen. Das Mädchen am Feuer zuckt zusammen und blickt erschrocken auf. Der alte Medizinmann bleibt völlig regungslos sitzen, hebt dann schließlich langsam seinen Kopf und schaut dem...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Neue Kommentare

Zurück
Anfang Bottom