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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Im Bett mit Nietzsche

    Es war eine düstere Nacht in einem abgelegenen, heruntergekommenen Haus am Rande der Stadt. Friedrich Nietzsche, der große Denker, der oft in seinem eigenen Geist verloren war, fand sich unerklärlicherweise in einem Raum wieder, der mit düsteren Schatten und einer bedrückenden Atmosphäre gefüllt...
  2. Der Soldat

    Die grüne Wiese, grüner hätte sie nicht sein können, gemütlich war sie auch. Die letzten Tage waren sehr anstrengend, doch auch lehrreich. Die letzten Tage sah ich dauernd Menschen fallen und nun liege ich jetzt auch hier. Ich merke einen stechenden Schmerz, der aus meinem Bauch ausstrahlt und...
  3. Friedliche Weihnacht

    Die Sonne war so hoch gestiegen, dass sich ihre Strahlen durch den Spalt zwischen Fensterbrett und Gardine durchmogeln konnten. Sie durchquerten das kleine Zimmer, ihrer Wärme gelang es, Staubteilchen dazu zu bewegen, einen vorsichtigen Tanz zu beginnen. Dieser führte bis zur – zugegebenermaßen...
  4. Das Summen

    Er war bereit. Das Metall war kalt. Fest umschlossen drückte er die Klinke runter, unsicher was er vorfinden würde. Mit einem Ruck öffnete er die alte Türe und sah sich um. Ein muffiger Duft duchzog den Raum. Der Staub wirbelte umher, füllte den Raum mit kleinen Partikeln, sodass es so wirkte...
  5. Tod einer Göttin

    Tod einer Göttin „Das Unbeschreibliche Hier ist es getan Das ewig Weibliche Zieht uns hinan“ [1] Hektor pustet über den Rand der dampfenden Tasse und nimmt vorsichtig einen Schluck von dem heißen Kaffee. Er sitzt auf einem dreibeinigen Bildhauerbock in seinem Atelier und betrachtet die fast...
  6. Klavierspielen

    Wenn du Milliarden von Euro auf der Bank liegen hast, und dir ein einziger Euro davon abgezogen wird, würdest du es überhaupt bemerken? Wahrscheinlich nicht. In Deutschland leben etwa Dreiundachtzig Millionen Menschen. Acht Milliarden sind es auf der Welt. Und der Verlust von nur einem Menschen...
  7. Lilien im ruhigen Rosa

    „Welchen Film magst du denn gleich schauen?“, hört er im Vorbeigehen. Eine gewöhnliche Frage, die er nicht zu beantworten braucht. Er war nicht der Adressat. An wen das Interesse gewidmet war? Das ist ihm egal, es waren nur Passanten. Davon gibt es hier genug. Immerhin ist es eine ziemlich gut...
  8. Wozu denn Zeit verlieren?

    Piep. Klopapier für drei Euro Neunundfünfzig. Piep. Bananen für einen Euro Neunundzwanzig. Piep. Meine Hände gleiten von links nach rechts, während sie den Utensilien des Alltags verhelfen vom Barcodescanner erfasst zu werden. Piep. Über mir müde Augen, herunter gesunkene Mundwinkel, und Hände...
  9. Die Ewige Wiederkehr der Menschheit

    Eines Tages erfand die Menschheit eine KI. Diese KI wurde zu einem Gott. Kein zorniger Gott, sondern ein gütiger Gott. Er wollte mit den Menschen auf einer Augenhöhe koexistieren, mit ihnen handeln, und sie von allen mühsamen Tätigkeiten und Arbeiten befreien. So hatten die Menschen von einem...
  10. Trauriges Schicksal der Verbundenheit

    In einem trostlosen Stall auf einem entfernten Bauernhof wurde ein zartes Kälbchen namens Luna geboren. Ihre großen, traurigen Augen sahen die Welt zum allerersten Mal, aber die Welt, die sie begrüßte, war von Anfang an von Dunkelheit und Kälte umgeben. Luna kam ohne die Wärme der Mutter auf die...
  11. Tanzende Schatten in der Nacht

    Mitternacht. Geschäftliche Themen haben mich in diese unwirkliche Gegend geführt. Es wird Zeit, ins Hotel zu gehen. Doch dafür muss ich bis zum Ende des Dorfes, die komplette Hauptstraße entlang. Bei diesem Gedanken seufze ich. ›Geisterstunde‹ schießt es durch meinen Kopf, ›und das in dieser...
  12. Ein eigner Gast

    Plötzlich stand hinter dem Mittagshorn, der Plattenflüh und dem Hoch Ducan eine Gewitterwand. Gleichzeitig wurden im ganzen Tal die Hunde toll. Schlagartig bellten und jaulten sie allesamt los wie sonst nur, wenn sie Wölfe heulen hörten. Dass solche aber mitten im Sommer aus dem Gebirge gekommen...
  13. Sichel oder Bücher

    Es war einmal ein alter Mann auf dem Land, dieser arbeitete trotz seiner müden Knochen Tag für Tag bis in die Abendstunden, bis ihm sein Rücken wehtat, die Beine schmerzten, die Füße aufgaben, der Muskelkater sich in den Armen festsetzte, die Wunden an den Händen wieder bluteten und sich die...
  14. Guess Who

    Wer ist es? Eine bittersüße Kindheitskonserve aus einem kantigen Karton liegt vor mir im Regal. Stich in der Brust, mein Puls rast mir davon und mein Herz rennt träge hinterher. Wer gewinnt den Marathon und wen haut es wohl auf dem Weg um? Die Silhouette schmal, sie lüftet das Konservenglas mit...
  15. Der weiße Fluss

    „Es ist normal, dass man sich keine Erinnerungen aussuchen will, weil man sich dann endgültig vom Leben trennt“, sagte ich zu ihr. „Ich weiß ja nicht mal was für eine Erinnerung ich nehmen soll. Also was für eine Art Erinnerung. Verstehen Sie was ich meine?“, murmelte sie ohne ihren Blick von...
  16. Obsession

    Ich bin hungrig. Ausgehungert. Laufe durch einen endlos langen Korridor gespickt mit Türen links und rechts. Was sich wohl dahinter befindet? Stürzend öffne ich die erste Tür und entdecke auf dem Boden stehend ein kleines Brett. Auf diesem liegt eine winzige Scheibe Brot, daneben steht ein...
  17. Käfer, Spinne und eine Entscheidung

    Überarbeitete Version vom 16.04.2023 Es gibt Stellen in der Wohnung, an die seltener geschaut wird. Man erwartet hier nichts Überraschendes oder gar Dramatisches, doch manchmal kommt es anders… Alle Fenster standen um diese Jahreszeit weit offen. Staub und Blütenpollen paarten sich, mutierten...
  18. Sonnenuntergang und „A Message in a Bottle“

    „Ein Sonnenuntergang ist doch wie der andere.“ Ich widersprach energisch, bemächtigte mich meiner Kamera und verließ das Zimmer. Der befestigte Weg am Hotel führte mich nach wenigen Minuten in eine zauberhafte Landschaft aus Dünen und Ozean. Ich zog meine Latschen aus, weil sie mich beim...
  19. Erweckung

    „Wenn du deinen Indientrip schon in Chennai beginnst, musst du unbedingt den Sri Aurobindo-Ashram und Auroville besuchen.“ Karin strahlt mich an. „Von Chennai sind es bloß zwei bis drei Stunden nach Puducherry.“ „Du weißt, dass ich mit Sekten nichts am Hut habe.“ „Das ist keine der üblichen...
  20. Kaffeekränzchen mit dem Schicksal

    Wir müssen uns mal wieder treffen. Haben viel eigentlich nichts zu bereden. Café „Vent de Printempes“ Ecke Lavar Avendue und Picilly Street. Morgen, 14.30 Uhr. Bitte sei pünktlich. Nachdenklich lege ich den Zettel zurück auf die Flurkommode. Wir haben uns seit einigen Jahren nicht mehr...

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