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alltag

Genre: alltag

  1. Nichtsdestotrotz

    Die französischen Trucker sind ihr die liebsten. Wenn sie sich unterhalten, mit sanften Stimmen über den Tisch murmeln, dann klingt das nach Abendwind und Rotwein und Meer, obwohl es wahrscheinlich um LKW-Maut oder Reifenabnutzung geht. Sie kennt die meisten von ihnen. Die Fahrer übernachten...
  2. Helmut trank

    Helmut trank. Er stellte das Glas auf den Tisch und füllte es erneut aus der daneben stehenden Schnapsflasche. Dann betrachtete er es lange und versuchte sich zu erinnern. Nachdem er eine Weile so dasaß, nahm er es schließlich und leerte es in einem Zug. „Musst du schon wieder trinken?“, fragte...
  3. Joghurt

    Jakob hatte den Hof geerbt nachdem sein Vater gestorben war. Eigentlich hatte er weder vorgehabt ihn, noch all die Schulden zu übernehmen. Aber kaum war er auf dem Land gewesen, war ihm etwas aufgefallen. Er konnte atmen. Er tat es sogar gerne. Alles schmeckte nach Heu, Dünger und dem...
  4. Nicki

    Das erste Mal begegneten wir uns in der Übergangszeit. Die Zeit, in der ich morgens weiß, dass es einige Stunden heiß wie ein Sommertag sein wird, weil die Sonne bereits am wolkenlosen Himmel orangefarben aufgeht und ich das kurze Kleid anziehen will, bevor es für Monate im Schrank verschwindet...
  5. Die vier Jahreszeiten - endlich Frühling

    2. Version Tim war die meiste Zeit seines Lebens allein. Er hatte keine echten Beziehungen und nur wenige richtige Freunde. Zu selten lernte er Menschen kennen, von denen er das Gefühl hatte, sie würden ihn wirklich verstehen. Es war nicht so, dass er nicht unter Leute kam. In Tanzgruppen...
  6. Beichte

    „Er sieht aus wie eine Kirche in einer Kirche.“ Die breite Straße führte sie über einen Berg nach Hause. Da nur selten Autos vorbeifuhren, kickten die Jungen beim Gehen den Fußball von einer Straßenseite zur anderen. „Weißt du schon, was du sagst?“, fragte er seinen Freund und spielte ihm den...
  7. Schweigen ist Gold

    alltag 
    Während das Flugzeug abstürzt, frage ich mich, ob die Stewardess auf mich steht. Vorhin, als sie mir die knisternde Erdnusstüte in die Hand drückte, ganz sanft, mit niedergeschlagenem Blick, war mir, als tue sich ein alternatives Universum zwischen uns auf. Könnten wir eine Fernbeziehung führen...
  8. Motorrad

    Motorrad Wieder bastelte er dran. Sie sah ihn aus dem Fester in der Küche. Während sie Geschirr spülte. Die Sonne schien. Er lag auf einer Matte unter der Maschine, zog mit einem Werkzeug Schrauben fest, Fluchte von Zeit zu Zeit, war dreckig. Sie spülte immer zuerst die Gläser. Das war klar...
  9. Kleine Rippchensonate

    Mathilda hatte so grazile Finger. Jeder Musiklehrer, jeder Dirigent, selbst jeder an der Musik verzweifelte Kritiker hätte ihr unweigerlich die Tasten eines Klaviers untergeschoben. Mathilda. Das Alphabet fing für mich mit M an und hörte mit M auch wieder auf. Mathilda war mein wohliger Fluch...
  10. Einen Tag noch

    alltag 
    Wieso? Warum nur? Die Fragen drehen sich im Kreis. Ich weiß keine Antworten. Der Regen trommelt auf das schräge Fenster. Der Himmel ist genauso grau, wie es in meinem Inneren aussieht. Nur sieht es in mir noch viel düsterer aus. Aus dem Nebenzimmer ertönt ein leises Stöhnen. Dann Stille. Ein...
  11. Petit Papillon

    Giampiero Toto Calogero Rizzo. Seine Eltern in Taormina hielten es für einen guten, einen wohlklingenden Namen. Ihn selbst störte daran das Schwülstige, die Anmutung von Pathos, wenn er ihn aussprach. Dennoch war es sein Name und er mochte es, wenn jemand anderes ihn vollständig aufsagte –...
  12. Wo warst Du?

    alltag 
    Die Bushaltestelle lag außerhalb des Ortes. Sechs lackierte Eisenpfähle hielten ein winziges Kunststoffdach. Am linken Pfahl war eine Bodenplatte gesprungen. Dort lugte ein Löwenzahn hervor und streckte seine gelbe Blüte der Sonne entgegen. Erika steuerte wie immer in den letzten Tagen auf die...
  13. Der Fluch der alten Dame

    alltag 
    Ein Blick aus dem Fenster offenbarte, es musste warm sein da draußen. Die füllige Kastanie spendete einen üppigen Schatten, doch vereinzelnde Sonnenstrahlen fanden immer wieder den Weg auf ihre Bettdecke. Die Klimaanlage surrte verträumt vor sich hin und sie fror. Ihr war nicht wirklich kalt...
  14. Der Trauergottesdienst

    Es war noch nicht ganz Abend, und ich schlenderte gemütlich durch die Gassen dieser romantischen Kleinstadt, mit ihren malerisch schönen Fachwerkhäusern, deren blumengeschmückten Fassaden mir freundlich entgegenblickten. Um die letzten Sonnenstrahlen dieses wunderschönen Spätsommertages noch ein...
  15. Käsesandwich in Lewisham

    Graham wollte es erneut mit Vernunft und positivem Zuspruch versuchen, obwohl er im Gegenzug nichts als Trotz erwartete. Dabei war er nicht weniger zornig als sein Freund. „Sollen sie doch kommen! Schlimmer als damals, '77, kann es nicht werden“, hatte Andrew gesagt, dieser sture Hund, und sich...
  16. Nur ein Stein

    Die Berührung glich einem Windhauch, doch ich war sicher, es war kein Zufall. Der Hospitalero stand viel zu dicht neben mir und ich spürte den Blick der dunklen Augen wie Nadelstiche auf meiner Haut. Mit ausgestrecktem Arm beschrieb er einen Bogen durch den leeren Schlafraum, als wolle er mir...
  17. Der Besuch

    Gewohnheiten schlichen sich in Veras Leben und bauten sich auf wie ein schützendes Haus, bis aus ihnen schlechte wurden, nur noch Ruinen, in denen sie hauste. Als sie die Stellung im Büro antrat, hätte sie nie gedacht, an jedem freien Sonntagnachmittag im Park Enten zu füttern. Vera konnte Enten...
  18. Kein Chor

    alltag 
    Mein allerliebster Freund, es birgt eine gewisse Tragik, dass ich Dir meist nur in Momenten tiefen Unmuts schreibe. Doch ehrlicherweise muss ich zugeben, dass es schwer ist, zu schreiben, wenn man glückerfüllt ist. Denn wirklich Nennenswertes geschieht dann nur selten. Heute möchte ich Dir von...
  19. Bullshit

    Heer kommt mit diesem Neuen auf den Weihnachtsmarkt gelaufen, zu den Treppenstufen vor Nordsee, auf denen wir sitzen. Er ist erst dreizehn, sagt Heer, und gerade frisch aus dem Heim getürmt; und als ich dem Typen ins Gesicht blicke, habe ich für eine Sekunde das Gefühl, ihn schon mal irgendwo...
  20. Sahara

    Black ist scheiße. Muss ich vllt erklären, wie ich drauf komme. Heute Abend ist Party und ich will dahin, weil logisch Mädels und Alkohol. Nur die Musik ist Abfuck. Alle gehen ab auf dieses Black-Zeugs. Darum chill' ich. Das wird wahrscheinlich noch anstrengend genug heute. Erstmal 'ne Runde...

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