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Genre: alltag

  1. Alles schon gesagt

    alltag 
    Urs fährt den PC hoch und öffnet die Datei „Menschen wie du und ich“. Es ist die Liste aller Texte, die er bisher für diese Kolumne bei der SSZ geschrieben hat. Heute ist die Deadline, da muss er wieder liefern. „Was Originelles, bitteschön, und diesmal nicht auf den letzten Drücker“, hat der...
  2. The Secret Life Of Alpha7E

    Alpha7E erfuhr durch seine Systemsensorik, dass der Energievorrat in der Hauptblase auf fünfzehn Prozent abgefallen war. Er verglich die Daten der Langstreckensensoren mit dem galaktischen Kartenmaterial und schloss, dass er ein nahe gelegenes Sternensystem der G-Klasse ansteuern musste, um...
  3. Den Preis, den man zahlt

    Der Zug hielt auf offener Strecke am Rande der Sierra Nevada. Keiner wusste, was passiert war. John fragte den Schaffner, der ein wenig Englisch verstand. Etwas sei mit den Oberleitungen. Wir warteten. Männer knöpften ihr Hemden auf. Frauen wedelten sich mit Fächern und Magazinen Luft zu...
  4. Möge das Chi mit dir sein

    Vor sechs Wochen, an einem Mittwoch nach der Tagesschau, kam Frau Bruse eine folgenschwere Idee. Am Abend zuvor sah sie eine dieser Pseudodokumentationen in denen sich irgendwelche Menschen mit viel Zeit aber wenig Talent als Laiendarstelleranfänger versuchen. Eine sehr dicke, kettenrauchende...
  5. Ich halte dich für mein Gegenüber

    Schwerfällig schleppe ich mich die letzten Meter nach oben. Dafür, dass ich zum ersten Mal seit Jahren richtig Urlaub mache, schone ich meinen Körper viel zu wenig. Ich weiß ja selber nicht, was mich dazu gebracht hat, ausgerechnet nach Südtirol zu fahren. Urlaubsparadies. Bald brauche ich eine...
  6. Grübchen

    alltag 
    Dann sollen sie mich am Arsch lecken, auch wenn es die Herren des „Gundel“ sind. Lassen mich nach Budapest kommen, nur um mir zu sagen, dass sie mich in diesem Jahr nicht mehr gebrauchen können. Haben es aber eleganter ausgedrückt und mir für nächstes Jahr Hoffnung gemacht. Ja, ich will ins...
  7. Das Zeichen

    „Weißt du, was ich manchmal denke?“, Uhu rückte seinen Karton zurecht. „Nein, weiß ich nicht“, antwortete Schlauch, leicht genervt und zog an seiner Kippe. „Ich hab schon oft daran gedacht, weißt du. Manchmal, wenn ich zu viel darüber nachdenke, schlaf ich schlecht und träum so komisches Zeugs.“...
  8. Puppen

    »Mona steht in der Ecke hinter der Tür. Sobald ich die Zimmertür schließe, begrüßt sie mich mit einem Kuss, wozu es meist erst abends kommt, denn tagsüber lasse ich sie offenstehen. Anders als die Barbie hat sie Kugelgelenke an Armen und Beinen. Dennoch ist die Beweglichkeit begrenzt. Das ist...
  9. Am Kanal

    Am zwölften oder dreizehnten Tag - wer zählt so etwas schon genau - konnte man den Eindruck gewinnen, die Stadt habe sich an die Hitze gewöhnt. Meine Hunde krochen morgens schon sehr früh unter die hintere Veranda und erst, wenn die Schatten sich mittags auflösten, kamen sie hervor und...
  10. Gesenkte Köpfe

    Eine Familie steht vor ihrem geparkten Auto. Im Hintergrund erstreckt sich die traumhafte Kulisse des weißen Sandstrandes und des türkisblauen Meeres, das sich heute in schäumenden weißen Wellen ans Ufer schlägt. Die drei jugendlichen Mädchen stehen, in ihre Handtücher gewickelt, da und warten...
  11. Nomen Omen est?

    alltag 
    Eigentlich bin ich davon überzeugt, dass die Aussage: Nomen est Omen, für etliche Menschen zutrifft. Dafür gibt es einige Beispiele. Wenn ich so an meine Schulzeit zurückdenke, ja, dann ist schon was dran. Da gab es doch diesen Frank Lautschläger. Der machte seinem Namen wirklich alle Ehre. Er...
  12. Café Ellinikós

    Der Zug rattert bergan, gleichmäßig und unbeirrbar wie eine Lawine im Rückwärtsgang, und durchpflügt die flirrende Hitze. Die vertrockneten Grashalme am Rande der Böschung bewegen sich im Wind wie die Haare einer schlafenden Hexe. Ray setzt die Baseballkappe ab, wedelt sich Luft zu und streicht...
  13. Scheißding

    Keine Luft mehr. Die Brust schmerzt. Der kleine Rucksack wippt auf dem Rücken hin und her. Hände sind um die Riemen gekrallt. Beinmuskeln zittern. Keine gute Idee, mit angehaltenem Atem einen Sprint hinlegen zu wollen. Versuch, etwas Luft zu holen. Auch keine gute Idee. Beißender Qualm frisst...
  14. Das Richtige tun

    Die Matte war mal beige, jetzt war sie schmutzig braun, „vermutlich seit 30 Jahren dieselbe“, dachte ich und steckte den großen Schlüssel in das untere Schloss. Darüber war nachträglich noch ein zweites, kleines Sicherheitsschloss angebracht, hier passte der andere Schlüssel. Auf die Matte hatte...
  15. Tomoko

    Als ich Tomoko in der Stadt wiedererkannte, war Helene nicht da. Sie habe ich erst einige Tage später in Tomokos Begleitung gesehen. Es ist auch besser so, denn bei Helenes Anblick hätte ich das flüchtige Zwitschern vermutlich überhört. Ich kam vom Supermarkt zurück zur Arbeit. Meine Frau hatte...
  16. Für einen Moment ...

    alltag 
    Langsam fährt der Wagen die Straße hinunter. Das kleine Mädchen winkt noch einmal durch die Heckscheibe, bevor sie abbiegen. Ein süßes Kind, lebhaft. Die blonden Locken verschwitzt vom Toben im Garten. Ich gehe zurück ins Haus. Die untere Etage ist bereits leergeräumt. In der Küche lasse ich...
  17. Kajaltränen

    „Shit. Das war’s. Mein Leben ist vorbei!“, schrie Lynn nervös, während sie wie ein wildes Tier in Gefangenschaft in ihrem kleinen Zimmer auf und ab ging und zu weinen begann. Bis auf zwei Fingernägel hatte sie ihre French Glitter Nails komplett abgekaut, der Kajal und ihr Make-up vermengten...
  18. Die Spezialität des Hauses

    Noch hat mein Sohn die Pubertät nicht erreicht und so zeigt er sich ab und an bereit, etwas mit mir zusammen zu unternehmen, auch wenn es mir nicht immer Spaß bereitet. So wie neulich auf dem Rummel. Einer der wenigen Orte, an denen man auch im heißesten August, Schmalzkuchen bekommen kann. Dort...
  19. Die alte Frau und das Meer

    Jeden Tag geht die alte Frau aufs Meer und pflanzt einen Baum. Morgens nach dem Frühstück schultert sie ihre Werkzeuge, nimmt den noch kleinen Baum auf den Arm und geht los. Die windstillen Tage sind ihr am liebsten, schließlich wird sie auch nicht jünger. Dann hüpft sie bei der Brandung nur...
  20. Scharfe Sachen

    „Kommt mich alle in China besuchen!“, lud Petra uns ein, bevor sie für ein Jahr nach Peking zu Moritz, ihrem Freund, zog, der dort für BMW arbeitet. „Wir haben genug Platz. Uns steht ein ganzes Appartement für unsere Gäste zur Verfügung.“ Also flogen Andreas und ich vergangene Ostern in das...

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