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Genre: alltag

  1. Die alte Frau und das Meer

    Jeden Tag geht die alte Frau aufs Meer und pflanzt einen Baum. Morgens nach dem Frühstück schultert sie ihre Werkzeuge, nimmt den noch kleinen Baum auf den Arm und geht los. Die windstillen Tage sind ihr am liebsten, schließlich wird sie auch nicht jünger. Dann hüpft sie bei der Brandung nur...
  2. Scharfe Sachen

    „Kommt mich alle in China besuchen!“, lud Petra uns ein, bevor sie für ein Jahr nach Peking zu Moritz, ihrem Freund, zog, der dort für BMW arbeitet. „Wir haben genug Platz. Uns steht ein ganzes Appartement für unsere Gäste zur Verfügung.“ Also flogen Andreas und ich vergangene Ostern in das...
  3. Frau K.

    Und wieder habe ich Schicht mit Frau K. Einerseits freue ich mich darüber. Frau K. ist eine liebenswerte Kollegin, zurückhaltend, fast schüchtern, sehr hilfsbereit und an guten Tagen kann sie sogar witzig sein. Ihr Äußeres lässt das zunächst nicht vermuten. An ihr ist alles spitz, ihre Nase...
  4. Ohrotik

    Schauen Sie mich an, nicht in meine Augen, sondern tiefer, nein, nicht so tief! Sehen Sie es denn nicht? Ich habe einen Satz heiße Ohren. Früher versuchte ich, diese schamhaft zu verbergen, fand ich doch ihren Hang zu Apostasis otum, also zum Abstehen, eher anstößig. Zwar schmiegen sich meine...
  5. Hals über Kopf

    alltag 
    "Hals über Kopf", sagt Yunus. "Das ergibt doch gar kein Sinn". "Hm?", frage ich, mit dem Gedanken bei der Aufgabe, die wir bearbeiten sollen. "Stell dir das mal vor", redet Yunus weiter und fängt an auf dem Arbeitsblatt zu kritzeln, "das hat doch überhaupt nichts mit der Bedeutung zu tun. Wie...
  6. Halb so wild

    Taubeneigroße Hagelkörner springen auf dem Rasen umher und sie denkt an ausgelassene Kinder. Windböen peitschen durch die Stauden, drücken sie auseinander, als wäre jemand hineingefallen. Vom Fenster aus sieht sie, wie der Hagel vom Regen abgelöst wird und auf den Granitsteinen Blasen schlägt...
  7. Durch den Eulenwald nach Hause

    Ich nähere mich dem Kindheitsglück auf der Landstraße. Der Riegel schiebt sich zurück, das Schloss öffnet sich, die Erinnerungen erwachen, explodieren wie Blitze in mir, richten die Härchen auf, spannen die Sinne bis zum Äußersten. Ich fahre durch Wälder, Getreidefelder rauschen, säuseln Lieder...
  8. Die Pferde und die Bauruine

    alltag 
    Wieder einmal spaziere ich an der Bauruine vorbei. In der letzten Zeit weiden hier Pferde. Da trifft mich die Idee, mit meinem Notizbuch vorbei zu kommen und ein Stimmungsbild dieser Pferde vor der Bauruine zu schreiben. Wie ein Foto, das die Stimmung festhält, nur mit Worten. Da bin ich nun...

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