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alltag

Genre: alltag

  1. Schattenmann // Entlein

    Ein Schattenmann im Sommer Er lässt sich auf ein Ästchen nieder, sein Blick entspannt und klar Die Lider werden müde, der Atem ist jetzt tief Aus dem Nichts doch, eine Lederhand, umschließt den ruh’nden Spatz Ein Schattenmann mit rotem Haar, wächst aus dem Stamm heraus Sie seh’n sich an, sie...
  2. Weiße Westen

    Hannes schlenderte mit Eimer und kleiner Harke zwischen Kartoffeln und Erdbeeren. Hier wie da war nicht wirklich etwas zu tun, außer so zu tun. Menning von nebenan war beschäftigt, obwohl auch dessen Frau schon vor einer halben Stunde zum Abschied gewunken hatte. Er trug Farbdosen und Pinsel in...
  3. Das schwarze Moleskine

    Das erste Mal sah ich ihn im Biologieunterricht. Seine überdimensionierte Brille und sein abweisender Blick stießen mich ab – ich konnte ihn nicht leiden. Wenn er redete, dann nur mit den Lehrern. Seine Antworten auf ihre Fragen waren kurz, auf den Punkt gebracht und intelligent. Insgeheim...
  4. Stachlige Früchte

    alltag 
    Mama hat eine Kakteenarmee im Schlafzimmerfenster. Und auch Onkel Henry gehört zur Kaktusfraktion. Verschlossen, dünnpulloverig, knochig, nur der Bauch ist rund und steht leicht ab, das kommt bestimmt vom vielen Fruchtzucker. Er ist nicht mein richtiger Onkel, sondern mein Großonkel, den mir...
  5. Brot und Broker

    Ich bin Broker. Meine Kunden überlassen mir ihr Geld, damit ich für sie an den Börsen dieser Welt mit Wertpapieren handele. „Ich habe etwas Geld über“, sagen die Kunden, während sie beim ersten Treffen unruhig auf dem Designerstuhl sitzen und mit ihren Fingern spielen, „Ich möchte gerne...
  6. Leuchtfeuer

    Während der Windstille liegt das Wasser auf der Stadt wie ein straff gespanntes Leichentuch. Nur meine Paddelstiche zerstören die Illusion, dass wir auf dem wolkenlosen Himmel zu gleiten scheinen. Hanna hält ihre Hand als Sonnenschutz an die Stirn und schaut in die leeren Fenster der...
  7. Nullpunkt

    Als ich das erste Mal aufwache spüre ich nichts. Die Erinnerung an gestern lauert schon, aber ich ducke mich vor ihr und flüchte zurück in den Schlaf. Beim zweiten Mal entkomme ich ihr nicht. Alles ist noch ganz langsam, mein T-Shirt riecht nach Rauch und bei dem Gedanken an Zigaretten wird mir...
  8. Der Weg zum Ziel

    alltag 
    Ich gehe die Promenade entlang. Die Sonne scheint in mein Gesicht. Keine einzige Wolke bedeckt den hellblauen Himmel. Es ist ein wunderschöner Tag. Viele Leute sind heute auch unterwegs und genießen das schöne Wetter und ich bin einer von ihnen. Ich bin glücklich, dass ich endlich wieder...
  9. Ohnmacht

    Ich war in meinem Leben erst ein Mal ohnmächtig. Als es geschieht bin ich jung, halte mich für erwachsen und stehe am Empfangstresen des Kieferorthopäden. Noch vor wenigen Minuten waren zwei Fremde mit Skalpell, Spüler, Sauger, Wattebäuschen und anderem Kram in meinem Mund zugange. Nun habe ich...
  10. Keller und ich

    alltag 
    Keller und ich «Wieviele Katzen haben Sie zuhause?», frage ich ihn. Er steht an seinem Schreibtisch, schiebt die Lesebrille Richtung Nasenspitze und schaut mich an. «Pferde», sagt er, «Pferde. Ich habe Ihnen doch geasgt, dass Reiten der einzige Sport ist, der mir seit dem Unfall noch möglich...
  11. Das Leben geht weiter

    Langsam ging er die Stufen hinauf. Lars fand es sehr anstrengend und es fiel ihm schwer, ruhig zu bleiben. Sein Kopf hämmerte und er musste schon nach wenigen Schritten stehen bleiben. Ihm wurde schwindelig. Um nicht zu fallen, klammerte er sich mit der rechten Hand an dem schwarz lackierten...
  12. Im Innenhof

    alltag 
    Nach der Kontrolle des Gehsteigs, macht sie immer noch einen Rundgang im Stiegenhaus. Am Schluss bleibt der Innenhof. Früher sind hier Bäume gestanden. Vor ein paar Jahren hat man sie alle gerodet und Parkplätze angelegt. Das bringt gutes Geld in der Innenstadt. Kurt ist dann meist schon da. Er...
  13. Falscher Hase

    Haarscharf zischt der Ball an Jochens Kopf vorbei. Er prallt gegen den Stamm des alten Boskops und springt, einige Blätter abreißend, durch die Himbeeren. Nachdem er drei Rosenkohlpflanzen geköpft hat, durchschlägt er, mit lautem Klirren das Frühbeetfenster. Jochen steht mit offenem Mund vor...
  14. Rdnü, Kagis und Schklade

    Ich stehe in einem Gewirr aus Metallpfosten und Absperrgurten. Weit vor mir erklärt eine verschlafene Frau, wie genau der Koffer auf die Gepäckwaage gestellt wird. Wo der Ausdruck angebracht werden muss und ähnliches. Seit meinem Eintreffen hat sich die Prozedur des Wiegens, Aufklebens und...
  15. Ob du willst oder nicht

    Die alte Holztür öffnete sich knarzend – Gepolter. Jemand stolperte die morsche Treppe hinunter - noch ein lautes Zuschlagen der Haustür war zu hören – dann kehrte die Stille wieder zurück. Plötzlich wachte sie auf. Anna stieg aus dem Bett und eilte aus ihrer Kammer. Es war fünf Uhr morgens –...
  16. Rätsel

    Vereinzelte Bäume standen verstreut auf der Wiese, als hätte ein Maler ihre Samen mit einem kühnen Pinselschwung auf das satte Grün gespritzt. Eine warme Brise wehte über die Ebene und schob Haufen heißer Luft hin und her. Wie ein surrender Helikopter zerschnitt eine Fliege die Stille. Ich...
  17. Novelle In Wolken schwimmen - Was von Träumen übrig bleibt

    Er drehte sich um. Seine Pupillen wanderten nach oben. Schatten huschten über seine Züge und seine linke Hand formte eine Faust. Schweisstropfen glänzten an seiner Stirn. Er senkte seinen Kopf leicht nach vorne. Hoffentlich bekam er keinen schlechten Eindruck von mir. „Du bist der Neue?“ Seine...
  18. Unausgesprochen

    Kalt. Das war das Erste was ihm in den Sinn kam, als er aus der Tür trat. Kalt und Nass. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und Nebel bedeckte das Tal wie ein feuchter Schleier aus Tröpfchen. Er stieg auf sein Motorrad und ließ den Motor an. Ein kleines Surren, dann setzte das Knattern des...
  19. Das Reh

    alltag 
    "Nur noch fünf Minuten", dachte sich Linda, als der Wecker klingelte. Nach ein paar Anläufen konnte sie sich gegen die Müdigkeit durchzusetzen und rappelte sich aus dem Bett. Zielstrebig steuerte sie die Kaffeemaschine an, ohne dessen Hilfe sie den Tag nicht überstande hätte. Zuvor klopfte sie...
  20. Lea

    Solche verregneten Samstagnachmittage waren John am liebsten. Als freiberuflicher Autor saß er an solchen Tagen gerne in den verschiedenen Cafés seiner Stadt und nutzte die Zeit, um an seinem aktuellen Buch zu schreiben. Das Wetter spielte dabei eine besondere Rolle, denn an solchen kalten...

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