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Genre: alltag

  1. Die Taube

    alltag 
    In der Station, die jeden Morgen verstopft ist, fällt mir eine Taube auf. Sie gleitet über die Köpfe der Menschen hinweg, von denen die meisten sehr in Eile zu sein scheinen. Ich jedoch habe noch Zeit, bis mein Zug abfährt. Ich beobachte den Vogel, wie er gemächlich, ganz nahe an der...
  2. Unter den Hammer

    alltag 
    Langsam füllte sich das kleine Auktionshaus, das einst selbst ein richtiges Schmuckstück gewesen sein musste. Doch auf der breiten Treppe im Foyer lag kein grober Fischgratläufer mehr. Die angelaufenen Messingstangen klemmten unnütz in den Halterungen der Stufenecken. Und von der wasserfleckigen...
  3. Das Haus an der Klippe

    Das Haus an der Klippe war ein gemütliches Haus. Es war gerade groß genug für die zwei Menschen, die darin wohnten und Anna und Tom hießen. Sie konnten darin alles machen, was sie wollten. Es gab ein paar Werkzeuge und einen kleinen Garten, eine Bürste für die Katze. Wenn man die Tür von außen...
  4. Koffer voller Erinnerungen

    Hagebuttenmarmelade tropft von meinem Brot. Sandra schaut kurz mit dieser hochgezogenen Braue herüber. „Und das dir“, sagt sie mit Blick auf ihr Smartphone. „Zweitausend weitere Stellen bauen die ab“, sage ich kopfschüttelnd. „Kann dir doch jetzt egal sein.“ Als ob mir das egal wäre. Mein ganzes...
  5. Der grosse Schatz

    alltag 
    Inmitten vieler Blumen, Mistelbäume und Olivenbäume steht das Haus. Blumen und Kräuter würzen die Luft. Das Haus, blau-weiss, wie eben ein typisches griechisches Inselhaus, steht auf einer kleinen Anhöhe. Eine weisse Treppe führt zum Eingang. Wirft man beim Eintreten ins Haus einen Blick zurück...
  6. Silberstreifen

    Mama war sehr wütend, als sie die Erdkrumen entdeckt hatte. »Willst du dich zum Ziel machen?« Ich wusste nicht, wovon sie sprach, stand bloß da und sah zu, wie sie den trockenen Schmutz aufkehrte. »Wie die Leute, die für ein paar Rüben von Zügen springen? Die von Scharfschützen oder Tieffliegern...
  7. Ninas Mappe

    Nina kommt in mein Zimmer getanzt, hat einen Teller mit Marmeladenbroten in der rechten Hand und ihre Schreibtischlampe in der linken. Es ist ein wirklich hässliches Teil, so grün mit weißen Punkten drauf, und sie streckt es mir strahlend entgegen. “Deine war ja kaputt. Und ich bin fertig für...
  8. Wolkennilpferde

    Die Wolke über mir sieht jedes Mal anders aus. Erst hat sie mich an ein fluffiges Herz erinnert. Ich mag Herzen. Und Pinguine. Ich hätte gern ein Foto gemacht, aber ich habe kein Handy. Die anderen Mädchen in meiner Klasse haben eins, aber das ist meinen Eltern egal. Ich sehe wieder nach oben...
  9. D'Märel

    E Knuppert. Eng Märel ass widdert d’Glas vun der Veranda geflunn. De schwaarze Vullekierper läit um Réck. Eng onnatierlech Positioun. Kaze leien um Réck. Hënn, wann se wëlle geheemelt ginn. Awer eng Märel sëtzt um Bam a päift. Mueres fréi. Elo: d’Patten, déi sech lues no ënne bewegen...
  10. Schatten

    Wie bin ich hierhergekommen? Gerade noch war der Boden unter mir weich und es roch nach nasser Erde. Jetzt tut alles weh, der Boden ist so hart geworden. Mein Kopf liegt unbequem auf nassem harten Untergrund. Ich kann ihn nicht heben, etwas Warmes sickert neben meinem Ohr herunter. Es ist...
  11. Mein Tag mit Rently Car Sharing

    Ich wollte es wagen. Kostenorientiert im Sinne der Firma und auch mit ein wenig Neugier habe ich mich dazu entschieden, mal das Angebot von Rently Car Sharing zu testen und die letzten Kilometer vom Bahnhof zu meinem Kundentermin mit einem Mietwagen zurückzulegen. Und zwar einem elektrischen...
  12. Paul und der Kommerz

    Paul lebte mit Michael seit 4 Jahren in einer Partnerschaft. Michael war schon sein ganzes Leben lang sparsam, konnte in der Firma, in der er arbeitete Karriere machen und hatte zwischenzeitlich schon ziemlich viel Geld auf dem Konto. Paul war mehr ein Lebemensch, kleidete sich gerne gut und...
  13. Der Brief

    Herr Sebastian drückte die Sendentaste, erhob sich von seinem Stuhl, und wartete nicht auf die elektronische Eingangsbestätigung seines Dokuments. Die Post-Quanten-Kryptographie hatte eine sichere Informationsübertragung wieder möglich gemacht, und sollte ein Fehler passiert sein, so wird man es...
  14. Dabei sein ist nicht alles

    Anton bekam feuchte Augen, als seine Frau sagte, sie sei schwanger. Er ging abends für Marlen zum Kiosk, wenn sie Chips, Eis und China-Nudeln essen wollte, richtete das Kinderzimmer ein, begleitete sie zu den Vorsorgeuntersuchungen und später zum Geburtsvorbereitungskurs. Zu Hause streichelte...
  15. Serie Wenn Liebe Farce wird

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    Britta schob gerade die mit Hackfleisch gefüllten Paprikas in den Ofen, als Andreas nach Hause kam. „Hallo Schatz! Was gibt es zu essen?“ „Hallo, in einer halben Stunde ist es fertig. Wie war dein Tag?“ „Wie ich höre ist unser Sohn in seinem Zimmer. Hat er den Mathetest bestanden?“ Sie kramte...
  16. Der alte Reiter

    Es war sein letzter Winter.Er spürte es. Sein Frühstück war das Selbe, wie immer. Eine Scheibe Pumpernickel und einen kalten Tee. Kalt, wie sein Lebensende. Er ging aus dem Haus. Auch draußen war es kalt. Wie sich doch alles verband, dachte er. Als er an einer Straße vorbeikam, sah er einen...
  17. Dieser Moment

    Ich dachte immer, dass sie auf mich warten würde. Dass sie immer frei wäre und nur für mich existierte. Wie naiv ich war … Hätte ich ihr meine Gefühle früher offenbart, würden wir zusammen sein. Vielleicht. Aber ich war ein Feigling. Sogar an dem Tag beim Schulkonzert. Ich weiß noch, wie sie...
  18. Eier am Morgen

    Ich wache morgens auf und bin breit. Immer noch. Stöhnend lege ich den Arm über die Augen. Die klebrig warme Haut drückt auf meine Lider. Aus der Achsel kriecht mir der Geruch von Schweiß und Deo in die Nase. Duschen wäre wahrscheinlich nicht schlecht. Oder essen. Rührei. Dafür müsste ich...
  19. Heimreise

    alltag 
    Lustlos schiebt er den Thunfisch beiseite und stochert in seinem Grünalgensalat. Als ihm das Essen angereicht wird, reizt ihn das bestimmte “Coca Cola haben wir nicht“ auf den unfreundlichen Unterton hinzuweisen. Doch er sagt nichts. Er ist müde. Von der Woche, seiner Arbeit, seinen Kollegen...
  20. Smiley

    Kann sein, ich habe in den Augen meines Vaters gerade etwas Stolz aufflackern sehen. Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert, und natürlich überwiegt der vorauseilende Spott in seinem Blick: Das wird doch sowieso nichts!, aber Mum freut sich, und auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube...

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