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alltag

Genre: alltag

  1. Ich glaub, ich hab Angst.

    ''Ich glaub, ich hab Angst.'' Manchmal sag' ich das. ''Ich glaub, ich hab Angst.'' Ich weiß gar nicht, warum. Warum hab ich Angst? Oder, warum glaube ich, Angst zu haben. Wovor hab ich Angst? Was gibt es denn, wovor ich Angst haben könnte? ''Vielleicht vorm Leben.'' Das ist dann immer...
  2. Ein Haustier für Familie Schubert

    Familie Schubert sitzt am Küchentisch. Die Kinder Anna und Felix wünschen sich seit längerem ein Haustier. Die Auswahl ist groß und jeder hat so seine Vorstellungen: Die Kinder wollen auf jeden Fall etwas, womit sie sich beschäftigen können, Mama Susanne will keine hohen laufenden Kosten und...
  3. Der Tropf

    Der Mann verfolgte mit den Augen die durchsichtige Flüssigkeit, die langsam aus der Flasche tropfte und dann in einem kleinen Plastikbehälter wieder zusammenfloss. Von hier aus lief sie durch den Schlauch über mehrere Windungen in seine Vene. Er stellte sich vor, wie sich einzelne Tropfen in den...
  4. Aufstehen

    alltag 
    Fiona schrie. Sie schrie, bis sie nicht mehr konnte, schrie den Frust der letzten Tage und Wochen heraus und es war ihr egal wer sie hörte. Ihr hübsches Gesicht war zur einer Fratze des Kummers verzerrt und ihre einstmals strahlenden blauen Augen, erschienen nunmehr matt und übermüdet. Die sonst...
  5. Einsamkeit

    Der Junge schluckte. Die Gedanken schossen ihm derart hartnäckig durch den Kopf, dass man meinen könnte, sie hätten eine boshafte Selbstständigkeit entwickelt, mit dem einzigen Ziel, ihm seine Situation immer und immer wieder vor Augen zu führen. Er wanderte langsam den schmalen Waldpfad...
  6. Zeitgefühl

    Es fühlt sich an, als würde jemand mit einem festen Gegenstand gegen die Innenseite meiner Schläfe klopfen. Impulse in regelmäßigen Abständen, klopf, klopf, klopf. Ich kann nicht genau sagen, wann die Kopfschmerzen begannen. Heute Morgen? Als ich aufstand, nahm ich sie jedenfalls noch nicht so...
  7. Die Insel

    alltag 
    Meine Augen sind geschlossen. Wind fährt durch mein Haar, streichelt mein Gesicht, kühlt meine Haut. Die Hitze der Steine zieht durch die nackten Fußsohlen und Handflächen in meinen Körper und taut meinen Köper auf. Wellenrauschen, Möwenschreie, ein tiefes Dampferhorn in der Ferne. Wenn ich...
  8. Kopfsprung

    Die dralle Frau, die der Mann am Tresen, der selten ins Hexenwerk kommt, nicht mehr als jung bezeichnen würde, beugt sich mit ihrem engen, roten Kleid und einem Ausschnitt, der zeigt, was er nicht verbergen soll, beim Spülen der Biergläser weiter vor als notwendig. Sie hat dem Mann am Tresen...
  9. Am Strand

    alltag 
    Anne hatte das Fenster auf der Beifahrerseite heruntergedreht und lauschte in freudiger Erwartung. Die Reifen, die über Sand und Steine knirschten, übertönten alle anderen Geräusche. Endlich kam der Wagen zum Stehen, kurz darauf verstummte der Motor, die Scheinwerfer verlöschten. Ihr Wagen war...
  10. Fast wie früher

    Kurz nach halb drei nachts betrat Patricia leise den Flur. Matheus schlief schon. Ein indirektes Licht durchzog die Wohnung. Sie lies sich in die Couch fallen. Wohltuend befreite sie ihre Füße von den Highheels. War sie doch schon seit gestern 6 Uhr abends unterwegs. Eine Fußmassage ihres...
  11. Malim me amici fellent qvam inimici irrvment

    Ein Junggesellenabschied – oh wie schön. Die Freude über unser Eintreten ist bei der jungen Frau hinter dem Tresen nicht zu übersehen. Ein kurzer taxierender Blick, der jedes der vier Mitglieder unserer Gruppe erfasst, kalkuliert in Bruchteilen von Sekunden Risiko und wie nervig dieser Abend für...
  12. Serie Das dunkle Herz der Männer II

    alltag 
    Es bebt, gleich da unter ihrem Rock. Da bin ich mir sicher. Sie bebt, und macht mich verrückt damit. Sitzt einfach so in der Gegend, lässt die Beine von der Mauer baumeln. Ein grausames Biest. Schenkt mir ein Lächeln, sagt: „Malst du mir was, Onkel Hans?“, und reicht mir Malkasten und Papier...
  13. Freddy der kleine Frosch

    Kapitel 1 – Die Woche beginnt Es war Montag und die Schule stand an. Das galt auch für Freddy dem Frosch. Freddy lebte mit seiner Familie an einem kleinen Teich, in der Nähe einer Mülldeponie. Viele Menschen warfen hier all ihren Abfall rein. Alle Frösche hüpften fröhlich Richtung Schule. Doch...
  14. Schein

    Elvira zupfte an meiner Krawatte und wischte eine imaginäre Fluse vom Jackett. „Ich habe dir Brote mit Schinken und Gürkchen gemacht“, sagte sie, reichte mir die Aktentasche und küsste mich auf die Wange. „Schönen Tag, Schatz.“ „Danke, dir auch“, antwortete ich lächelnd und trat durch die Tür...
  15. Dein wahres Gesicht

    »Masken! So ein Schwachsinn! Ich versteh‘ gar nicht, was Frau Bartsch von uns will!« Tim saß am Küchentisch und schürzte die Lippen. Er musste für den Kunstunterricht eine afrikanische Maske basteln. Aus Pappmaschee. Als wäre das nicht schon schlimm genug, auch noch ein Referat halten. Er hasste...
  16. Erotik in Minga: Die Gottesanbeterin

    »Ich habe jemanden umgebracht.« Sara beobachtete Moritz, der zurückgelehnt auf dem transparenten Plastikstuhl des Schwabinger Bistros saß. Moritz lachte auf und schlug sich auf den rechten Oberschenkel. »Guter …« Sie schwieg, sah ihn nur an. Moritz verstummte. Die Stille begann, unangenehm zu...
  17. Serie Das dunkle Herz der Männer

    Die Jungs spielen seit ’ner halben Stunde auf der Straße. Hab‘ die paar Mal schon gesehen, wie sie da vor den Mülleimern rumghängen. Kleine Pisser. Kann ihr Lachen bis in den fünften hören. Schulranzen als Pfosten, erinnert mich an früher. Und der Dicke steht daneben. Früher war das der Bernd...
  18. Blaues Fahrrad

    alltag 
    An einem Dezembertag fuhr Rudolf mit seinem Fahrrad in einem menschenleeren Dorf auf dem glatten Bürgersteig. Zu seiner Überraschung öffnete eine Beifahrertür, die ihm den Weg versperrte. Rudolf bemerkte das allerdings viel zu spät, was der Grund dafür war, dass er mit dem Fahrrad gegen die...
  19. Auf zur Freiheit

    Es war ein ganz herrlich grauer und langweiliger Frühlingstag in Azadî, der neuen Hauptstadt der Volksrepublik. Die Langeweile erfüllte alles. Den Park, die Straßen, die Luft. Eine wunderbare Ödnis. Er blickte aus dem Fenster des neugebauten, hohen Hauses, in dem er wohnte. Die Wohnung war...
  20. Orangerote Rüben

    „Einen Kaffee“, sagte der alte Mann mit dem Sack voll Rüben über der Schulter. Es war eigentlich kein Sack, sondern viel eher eine relativ dünne, durchsichtige Plastiktüte mit rotem Schnürrband. Doch der Alte trug die Tüte vom Biomarkt stolz über der Schulter wie ein Seemann der seinen Seesack...

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