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Genre: alltag

  1. Live for nothing, or die for something

    Erbarmungslos brannte die Sonne auf die versengte Erde. Die Steine glühten und schienen zu schmelzen in der flimmernden Luft. Alles Lebendige verkroch oder vergrub sich von den geißelnden Strahlen und wartete auf die Erlösung der Nacht. Alles, nur die Menschen nicht. Sie, mit Sturmgewehren in...
  2. Zugzwang

    alltag 
    1 Noch ehe die Tür zusprang, zwang dich der Zugzwang zum Abgang. Die Fahrkarten bittend, abschätzig blickend, gingen drei Männer durch den wankelmütigen Wagen. Man erkannte sie schon, als sie maximal auffällig unauffällig die S-Bahn betraten. Genau in diesem Moment steige auch ich in die Bahn...
  3. Liebe und alte Frauen

    Ich sitze in der Ecke des Zimmers an ihrem Bett und behalte die Tür im Auge. In Krankenhäusern ist es nie hell genug, aber ich bin froh über das Halbdunkel. Neben ihr liegt eine Frau mit Elefantenfüßen und gegenüber eine Greisin, die mit jedem Atemzug kämpft. Ich versuche zu begreifen, dass auch...
  4. Ende Juli

    Ich war dafür bekannt, meine Opfer unauffällig und lautlos in den sicheren Tod zu schicken. Geduldig wartete ich im Garten, einem Eldorado für Insektenliebhaber wie mich. Die Vorräte gesichert, der Winter in weiter Entfernung. Und die Konkurrenz? Sie schlief offenbar. Glücklich saß ich an der...
  5. Aegishjalmur

    Chefetage Radio 91.4, 20:07 Uhr Keuchend sprinte ich den Flur entlang, vorbei an leeren Büros und bleibe vor der einzigen Tür stehen, hinter der Licht brennt. Mit jedem Schritt schwappen das Abendessen und die hastig getrunkene Cola in meinem Magen hin und her. Blick auf die Uhr. Fuck. Puls bei...
  6. Eine Freundschaftsgeschichte

    Es war Dienstag, der 4. Juli 2017, ein strahlender Sommertag. Ich machte mich gerade auf zur Schule. Auf dem Weg sah ich Florian, den neuen in meiner Klasse. Doch im nächsten Moment verfinsterte sich meine Miene. Meine ehemalige Freundin Julia lief neben Florian her. Ehemalige darum, weil ich...
  7. Küchenlicht

    alltag 
    Das Küchenlicht brannte. Das Licht strahlte auf den Bürgersteig und in die Dunkelheit. Durch das kleine Küchenfenster konnte man zwei Schatten erkennen, sie beugten sich und gingen umher. Er stand unter dem tiefen Licht, das Schneidebrett vor sich und das Messer in der Hand. Geschmeidig wie...
  8. Zerbrochen

    alltag 
    Ich stehe vor Karlas Tür und lausche, höre John stöhnen, von ihr höre ich nichts. Dann kommt er. Vermutlich in ihr. Ich schleiche zurück in mein Zimmer und spüre meine wunde Muschi. John und ich haben gefickt letzte Nacht, die ganze Nacht. Karlas Name ist Hase, sie hatte Nachtschicht und weiß...
  9. Copywrite Wohin die Zikaden fliegen

    Etwas Zeit bleibt ihr. Margaux dreht am Hahn, das Wasser so heiß, wie sie es gerade ertragen kann, reibt die Seife über den Handballen, zwischen den Fingern, verschränkt sie, als wollte sie beten, verteilt Creme, wartet, bis sie eingezogen ist. Es riecht nach Lavendel. Wenn doch der Sommer bald...
  10. Alles wird gut

    alltag 
    Der kleine Junge hält sich die Ohren zu, doch er hat die Schreie seiner Eltern so oft gehört, dass sie inzwischen tief in seinem Kopf sind. Es fängt immer an, wenn er schon im Bett ist und am Anfang versuchen sich Mutter und Vater noch leise zu streiten, sodass der Junge nicht versteht, was...
  11. Dieses Team

    Das scheint hier alles zu zerplatzen, wie Seifenblasen, wie Regen an einer Fensterscheibe, das scheint hier alles zu zerfetzen, wie Mikrowellenpopcorn, das an der Mikrowelleninnenwand abprallt, aber doch gerne raus hüpfen will. Das scheint alles zu zerreißen, zu zerspringen und zu zerklingen wie...
  12. Sonntag

    Die Gedanken beginnen zu kreisen. Die Sonne bricht durch die Wolkendecke. Es ist Ende Mai. Die Autos fahren durch die Stadt, der Wind steht so dass man es auch hier oben hört, das monotone Beschleunigen die Berge hinauf. Das pulsierende Leben, die unerträgliche Geräuschkulisse. Er schließt das...
  13. Europcar verification

    alltag 
    Helmut war Gärtner. Zweimal die Woche arbeitete er bei den Gruhns. Die Gruhns wohnten am Stadtrand, in einem niedrigen Bungalow aus Beton. Der Garten hinter dem Haus war groß wie ein Fußballfeld und der Rasen bedurfte ständiger Pflege. Helmut war froh, bei den Gruhns zu arbeiten: Sie zahlten gut...
  14. Wie oft kommt unverhofft?

    Freunde, ich gebe Euch einen richtungsweisenden Tipp. Unterschätzt niemals ein feuchtes Treppenhaus. Oder wählt den Zeitpunkt, an dem ihr den Müll rausbringt, mit Bedacht aus. Besser noch: kumuliert diese beiden Punkte und ihr bleibt gesund. Besonders euer Knie. Letzten Monat war ich das zweite...
  15. Hoffnung

    Es ist schwieriger geworden. Noch vor einigen Jahren hatte Konversation für mich einen Beiklang von Vergnügen und Leichtigkeit. Ich unterhielt mich gern über die interessanten Themen der Zeit, mit Freunden und Bekannten, mit Familienmitgliedern oder auch mit Fremden, denen ich zufällig...
  16. Copywrite Pfingstrosen

    alltag 
    Maiwind fängt sich in der Bucht und treibt salzige Luft ins Landesinnere. Die Temperaturen sind mild an diesem Sonntagmorgen. Beeke springt ohne Jacke auf dem Trampolin, das gut ein Drittel des Gartens einnimmt. Rhythmisches Krächzen der Federn ist bis in die Küche zu hören, in der ihre Eltern...
  17. Hauch

    Es ist ein Hauch Sommer. Die Sonne lässt die Welt aufblühen, sie aus dem Tiefschlaf erwachen und flößt ihr neues Leben ein. Ich hasse sie. Möchte sie vom Himmel reißen und das beschissene Ding zurück nach Osten schießen. Denn ich spüre, wie ich mich verliere. Wieder einmal. Je mehr ich versuche...
  18. Klabauter Sieben

    Jetzt konnte er drei Sätze am Stück sprechen, ohne sich zu verhaspeln. Dafür hatte er lange geübt. Alleine, in seiner Wohnung. Hatte die Wörter wie Memorykarten vor sich und in sich drinnen ausgebreitet, alle Wörter, die er kannte, und neu geordnet, bis sie einen Sinn ergaben. Jetzt konnte er...
  19. Serie Chrissy (3): Die Nachbarn des Judenhauses

    alltag 
    In unseren ersten großen Ferien im Sommer 1966 saßen Birgit und ich im Garten und warteten auf Jutta. Die beiden wohnten nebeneinander. Im Lattenzaun fehlte ein Brett, Jutta schlüpfte durch die Lücke. „Ich hab mein Gummi mitgebracht, wir können twisten.“ „Nein, erst spielen wir fangen.“ Birgit...
  20. Geister

    Die Dielenbretter knarren, als sie den Dachboden betritt. „Jan, pass auf, dass die Luke nicht zufällt“, raunt sie ihrem Bruder über die Schulter zu. „Und sei leise!“ Er nickt und zieht sich das letzte Stück über die Kante. „Du, Mia?“ „Hmm?“ Sie zieht einen Karton zu sich und späht hinein. „Warum...

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