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Genre: alltag

  1. Zerbrochen

    alltag 
    Ich stehe vor Karlas Tür und lausche, höre John stöhnen, von ihr höre ich nichts. Dann kommt er. Vermutlich in ihr. Ich schleiche zurück in mein Zimmer und spüre meine wunde Muschi. John und ich haben gefickt letzte Nacht, die ganze Nacht. Karlas Name ist Hase, sie hatte Nachtschicht und weiß...
  2. Copywrite Wohin die Zikaden fliegen

    Etwas Zeit bleibt ihr. Margaux dreht am Hahn, das Wasser so heiß, wie sie es gerade ertragen kann, reibt die Seife über den Handballen, zwischen den Fingern, verschränkt sie, als wollte sie beten, verteilt Creme, wartet, bis sie eingezogen ist. Es riecht nach Lavendel. Wenn doch der Sommer bald...
  3. Alles wird gut

    alltag 
    Der kleine Junge hält sich die Ohren zu, doch er hat die Schreie seiner Eltern so oft gehört, dass sie inzwischen tief in seinem Kopf sind. Es fängt immer an, wenn er schon im Bett ist und am Anfang versuchen sich Mutter und Vater noch leise zu streiten, sodass der Junge nicht versteht, was...
  4. Dieses Team

    Das scheint hier alles zu zerplatzen, wie Seifenblasen, wie Regen an einer Fensterscheibe, das scheint hier alles zu zerfetzen, wie Mikrowellenpopcorn, das an der Mikrowelleninnenwand abprallt, aber doch gerne raus hüpfen will. Das scheint alles zu zerreißen, zu zerspringen und zu zerklingen wie...
  5. Sonntag

    Die Gedanken beginnen zu kreisen. Die Sonne bricht durch die Wolkendecke. Es ist Ende Mai. Die Autos fahren durch die Stadt, der Wind steht so dass man es auch hier oben hört, das monotone Beschleunigen die Berge hinauf. Das pulsierende Leben, die unerträgliche Geräuschkulisse. Er schließt das...
  6. Europcar verification

    alltag 
    Helmut war Gärtner. Zweimal die Woche arbeitete er bei den Gruhns. Die Gruhns wohnten am Stadtrand, in einem niedrigen Bungalow aus Beton. Der Garten hinter dem Haus war groß wie ein Fußballfeld und der Rasen bedurfte ständiger Pflege. Helmut war froh, bei den Gruhns zu arbeiten: Sie zahlten gut...
  7. Wie oft kommt unverhofft?

    Freunde, ich gebe Euch einen richtungsweisenden Tipp. Unterschätzt niemals ein feuchtes Treppenhaus. Oder wählt den Zeitpunkt, an dem ihr den Müll rausbringt, mit Bedacht aus. Besser noch: kumuliert diese beiden Punkte und ihr bleibt gesund. Besonders euer Knie. Letzten Monat war ich das zweite...
  8. Hoffnung

    Es ist schwieriger geworden. Noch vor einigen Jahren hatte Konversation für mich einen Beiklang von Vergnügen und Leichtigkeit. Ich unterhielt mich gern über die interessanten Themen der Zeit, mit Freunden und Bekannten, mit Familienmitgliedern oder auch mit Fremden, denen ich zufällig...
  9. Copywrite Pfingstrosen

    alltag 
    Maiwind fängt sich in der Bucht und treibt salzige Luft ins Landesinnere. Die Temperaturen sind mild an diesem Sonntagmorgen. Beeke springt ohne Jacke auf dem Trampolin, das gut ein Drittel des Gartens einnimmt. Rhythmisches Krächzen der Federn ist bis in die Küche zu hören, in der ihre Eltern...
  10. Hauch

    Es ist ein Hauch Sommer. Die Sonne lässt die Welt aufblühen, sie aus dem Tiefschlaf erwachen und flößt ihr neues Leben ein. Ich hasse sie. Möchte sie vom Himmel reißen und das beschissene Ding zurück nach Osten schießen. Denn ich spüre, wie ich mich verliere. Wieder einmal. Je mehr ich versuche...
  11. Klabauter Sieben

    Jetzt konnte er drei Sätze am Stück sprechen, ohne sich zu verhaspeln. Dafür hatte er lange geübt. Alleine, in seiner Wohnung. Hatte die Wörter wie Memorykarten vor sich und in sich drinnen ausgebreitet, alle Wörter, die er kannte, und neu geordnet, bis sie einen Sinn ergaben. Jetzt konnte er...
  12. Serie Chrissy (3): Die Nachbarn des Judenhauses

    alltag 
    In unseren ersten großen Ferien im Sommer 1966 saßen Birgit und ich im Garten und warteten auf Jutta. Die beiden wohnten nebeneinander. Im Lattenzaun fehlte ein Brett, Jutta schlüpfte durch die Lücke. „Ich hab mein Gummi mitgebracht, wir können twisten.“ „Nein, erst spielen wir fangen.“ Birgit...
  13. Geister

    Die Dielenbretter knarren, als sie den Dachboden betritt. „Jan, pass auf, dass die Luke nicht zufällt“, raunt sie ihrem Bruder über die Schulter zu. „Und sei leise!“ Er nickt und zieht sich das letzte Stück über die Kante. „Du, Mia?“ „Hmm?“ Sie zieht einen Karton zu sich und späht hinein. „Warum...
  14. Wohin du gehst

    „Anna, wo willst du hin?“ „Ich bin gleich zurück, Mum.“ „Wir müssen in zehn Minuten am Check-in sein, vergiss das nicht!“ Normalerweise würde Anna ihrer Mutter mit einem Augenrollen zeigen, was sie von ihrer Überfürsorglichkeit und der offensichtlichen Tatsache, dass ihr Flieger alsbald abheben...
  15. Der Mann und das Virus

    Die Familie ist in Quarantäne, weil sie das Virus haben. Der Vater Michael ist besonders gebeutelt. Er ist sehr kraftlos und kann sich kaum bewegen. Seine Frau und seine Kinder sind etwas fitter und auf dem Weg gesund zu werden. Er schläft sehr viel, so auch heute. Helen bringt ihm Suppe ans...
  16. München. Nicht Johannesburg.

    Ein trüber Herbsttag in einem ruhigen Münchner Wohngebiet, ein schwarzer 3er-BMW mit zwei Männern Anfang dreißig steht etwas verloren mitten auf der Kreuzung. Suchen sicher eine Adresse. Ich vergesse den BMW sofort wieder, während ich gedankenverloren den Kinderwagen weiterschiebe. An der...
  17. Fina und ich

    Es war heiß in jenem Sommer, in dem meine Mutter mit Fina und mir aus der Stadt aufs Land zog. Ganze Tage streunten wir in der neuen Umgebung umher, während meine Mutter alles, was sie zu geben hatte, in die Renovierung unseres neuen Hauses steckte. Tagsüber bestrich sie Wände mit heller...
  18. Serie Kreis mit Kreuz: Carmen

    Am Rand des beschlagenen Spiegels steckt eine verwelkte Rose, deren roten Blütenblätter mit Schimmelflecken übersät sind. Carmen steht am Waschbecken. Lächelt die Rose an. Mit der Handfläche wischt sie über das beschlagene Glas. Mit dem Zeigefinger streicht sie über die Narbe, die sich vom...
  19. AMS

    Mit jedem zweiten Ticken des Sekundenzeigers der großen Wanduhr verhärten sich die Kiefermuskeln ein bisschen mehr. Nur um sich bei jedem folgenden Ticken wieder zu entspannen. Anspannung Stillstand Entspannung. Anspannung Pochen Entspannung. Anspannung Zittern Entspannung. Anspannung Beben...
  20. Rotkäppchen und der Fotograf

    alltag 
    Zu Rosenmontag entschied sie spontan, sich zu verkleiden. Dieses Mal zog sie einen roten Regenponcho aus dem Schrank, den ihr die Großmutter geschenkt hatte und den sie nie trug, weil sie damit wie Rotkäppchen aussah. Für Karneval hingegen war er perfekt. Sie legte sich die Kapuze über den Kopf...

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