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Genre: alltag

  1. Unter dem Käsemond

    alltag 
    Ich war erleichtert, dass Gian nicht schrie als er das Telefon abnahm. So stand es um uns. Gian fragte: „Wo bist du?“ „Kannst du dich an die Comicmaus auf dem Käsemond erinnern?“ „Aus Sperrholz? Eine Ulli-Stein-Maus auf einem Mond mit Käselöchern zum Aufhängen? In deinem Kinderzimmer damals?“...
  2. Serie Chrissy (5): Vom Erdbeerjoghurt, dem Herrn Pfarrer und anderen Tragödien

    alltag 
    „Aufstehen!“ Mama rüttelte mich am Arm. „Du auch Marie!“ Im Bett unter mir gähnte meine ein Jahr jüngere Schwester. Mit einem lauten Ruck zog Mama den ersten Rollladen hoch. Blinzelnd, geblendet von der Helligkeit beobachtete ich im Stockbett gegenüber Lotte. Sie kletterte die Leiter zu unserer...
  3. Die Porzellanrose

    Ich hatte nie ein besonderes Verhältnis zu meiner Oma. Nicht, dass wir uns nicht leiden konnten, sicherlich konnten wir das - irgendwie. Im Grunde hatten wir gar kein Verhältnis. Sie war meine Oma und ich war eben die Enkelin. Dabei hatten wir genügend Gelegenheiten, uns kennen zu lernen. Bis...
  4. Film

    Ein Gewirr aus Stimmen durchbricht die Stille, als die Tür aufschwingt und Licht meine Dunkelheit spaltet. Langsam gewöhnen sich meine Augen an den Kontrast, fixieren durch die Haare linsend den schmalen Grat, den ich überschreiten werde. Du trittst auf die Straße, ein kurzer Schockmoment...
  5. Emma & Aida

    alltag 
    Das ist die beste Stunde des Tages. Mit den ersten Sonnenstrahlen beginnt das Hechtkraut zu leuchten, blau wie chinesische Seide. Die Teichrosen öffnen sich, Libellen schwirren im Licht. Der Reiher erhebt sich widerwillig, ich störe ihn beim Frühstück. Mein Teich ist mein Stolz, ich kann...
  6. Schichtarbeiter

    Kennen Sie das Leben eines Lagerhelfers, welcher der Schichtarbeit ausgesetzt wird? Für die Schichtarbeit der kommenden Woche gibt es einen koordinierten Schichtplan, welcher immer ab Mittwoch einsehbar ist. Wenn ein Angestellter der Frühschicht zugeteilt wird, hat er die schlechtesten...
  7. Guten Morgen Augusta

    alltag 
    „Links, links, links, links! Der „Rote Wedding“ marschiert! …“ Berliner Arbeiterlied Nochmal von der Schippe gesprungen Wir hatten mal ein Leben Onkel Miso Blassblaue Augen Der Mann in der Schlangenhaut Weibliche Reize Mütter und Töchter Tanzende Araber Requiem für Erna Yachtbedarf Alter...
  8. Am Yerinat

    Die Frühlingssonne der Taiga lacht auf Agafja herab. Bald werden auf den Wiesen die Blumen blühen und zeigen wird die Schöpfung, dass es Gott gefällt. Sie blinzelt und hört auf das Flüstern der Geister im Wind, der Ahnen, der Toten. In der Nacht war das Bärenjunge mit seiner Mama zu Besuch. Der...
  9. Teezeremonie

    alltag 
    Abigail sitzt schief. Den rechten Winkel des Ohrensessels ignoriert sie. Ungesund krümmt sie den Rücken und zieht ihre zierlichen Beine zum flachen Bauch. Die Arme ruhen halb hier, halb dort. Tief sitzt sie zwischen den Polstern, als gäbe das Material keinen Halt. Der ockerfarbene Sessel wirkt...
  10. Im Skepsisgewitter ohne Schirm

    Eine Mischung aus Schweiß, Urin sowie anderen Ausscheidungen, Parfümwolken und ein Hauch von Essensgerüchen: inmitten dieses Duftgewitters sitze ich auf meinem Reisekoffer und warte. Ich warte auf den Moment, der alles verändert, der mir die Möglichkeit gibt, dem ganzen Rauschen um mich herum zu...
  11. Ein Abend im November

    Durch die Dunkelheit prasselte der Regen gegen die Fenster. Ich hatte gerade meinen letzten Brief geschrieben und sah mich in der Wohnung um. Alles entsprach meinen Vorstellungen. Ein sehr trauriges und dennoch zugleich warmes Gefühl überkam mich. Ich würde jetzt gehen und Frieden finden...
  12. Raubtier

    Es ging bergab. Er beschleunigte und lauschte dem schneller werdenden Klacken der Gangschaltung im Freilauf. Mona kam ihm in den Sinn, aber er verscheuchte den Gedanken gleich wieder. ‚Nicht hier und nicht jetzt‘, sagte er sich. Sein Entschluss stand ohnehin fest. Schließlich steuerte er auf das...
  13. Schwebender Nebel

    Unendlich weit sieht der See aus. Ich kann fast bis auf den Grund gucken, denn das Wasser ist klar. Ich sehe das andere Ende des Sees nicht. „Wie weit er wohl sein mag?“, frage ich mich. Ich blicke geradeaus und versuche heraus zu finden, wo das andere Ufer sein könnte. Der Himmel ist strahlend...
  14. Fahrradlampenfinsternis

    Aus der Ferne sah Sascha noch genauso aus wie früher. Dieselbe hagere Statur, dieselbe leicht gebückte Haltung, dieselben kurzen, dunklen Locken, die im Fahrtwind in alle Richtungen abstanden. Das Bild schien mich mit zehn- oder elfjähriger Verspätung zu erreichen, als umkreiste ich mit meiner...
  15. Der da vorne

    Der kleine, schmächtige Typ da vorne wird’s nicht bringen. Wie sollte er auch? Wer so ist wie der da, der ist gar nichts. Wie der schon aussieht. Die Hose ist zu lang, ganz zu schweigen von diesem scheußlichen Sakko. Geschmack hat der nicht. Und für den bin ich nun hierhin gekommen? Schade. Was...
  16. Freund und Feind

    ESSEN Essen. Du wolltest Nachts nichts mehr essen! Was soll ich denn essen? Joghurt. Wurst. Sandwich mit Mayo und Schinken. Schnelle TK-Pizza. Glück in Form von Fett. Sein Bauch, seine Leber. Eher weniger glücklich war er über die Fettleber. Aber jetzt braucht er den Kick, das Glücksgefühl im...
  17. Hausfriedensbruch

    Unsere Sommerferien waren ein Trauerspiel. Schlechtes Wetter, schlechte Laune. Keine Kohle, wenig Ideen. Darum vertrieben Jimmy und ich uns mal wieder die Zeit beim wöchentlichen Baseballspiel der Amateurliga. Meistens, wenn wir den richtigen Zeitpunkt erwischten, konnten wir uns an den...
  18. *

    Ich habe die Geschichte rausgenommen, da es Teil einer Sammlung ist und laut Mods in die Romanabteilung gehört.
  19. Der Wecker klingelt.

    Nein. Er klingelt nicht. Sein scharfes Bellen zerreisst den warmen Morgen und liefert sich einen erbitterten Kampf mit jener Schläfrigkeit, die sich eben noch schützend über mich geworfen hat. Mühsam presse ich meine Augen zusammen und verliere ihn doch allmählich, den alltäglichen Kampf. Ich...
  20. So spät noch alleine draußen?

    Es war schon weit nach Mitternacht, als der kleine Junge in seinem dunkelgrünen Pyjama auf das mondscheinbenetzte Meer hinausblickte. Zum ersten Mal konnte sich die Familie einen solchen Urlaub leisten und er wollte nicht genug von der Umgebung kriegen. Er blickte auf die rauschenden Palmen...

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