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alltag

Genre: alltag

  1. Zeitreisen

    Er hat ihr wieder Blumen mitgebracht. Das tat er oft, wenn sie sich gestritten hatten. Keine besonderen Blumen, keine teuren. Es waren meistens die aus dem Discounter. Mit einem Freudenruf brachte er sie nach Hause: "Schatz, sieh was ich dir mitgebracht habe!" Dabei warf er sich stolz in seine...
  2. Dort, wo man noch atmen kann

    Der sorgsam plattgetretene und an seinen Rändern von Unkraut befreite Weg stieg sanft an und da er das schon seit einer geraumen Weile tat, blieb Monika stehen. Obwohl sie lange Wanderungen eigentlich gewohnt war, musste sie erst einmal etwas der Puste zurückbekommen, die ihr der Weg bisher...
  3. Das unerwünschte Geschenk

    alltag 
    Roman füllt seine Lunge mit Luft und bläst die acht Flammen aus. Die Familie freut sich und singt, Roman freut sich und verschlingt ein Stück Kuchen. Danach zurück zum Wesentlichen: den Geschenken. Abwechselnd bestaunt er die Star Wars-Figuren, das Feuerwehrauto, das Skateboard, während die...
  4. Ein Adagio bleibt für uns

    Die in regelmäßigem Abstand aufflackernden Lichter, die ihm aus den Tiefen des U-Bahntunnels entgegen schossen, leuchteten fast wie gefährliche Blitze auf und schmerzten ähnlich wie gleißende Sonnenstrahlen in den Augen. Sie ließen ihn aus seinem Sekundenschlaf aufschrecken und sprangen ihn...
  5. Den Takt bestimmen die Anderen

    alltag 
    Verdammt, war das kalt. Fredy saß auf der Karussellplane und pustete in die klammen Finger. So viel Eis, er fasste das größte Stück, klirrend landete es auf der Straße. Der Kollege vom Glühweinstand musste ihm helfen, das Karussell herunterzuklappen. Vor der Scheidung hatte Luise das...
  6. Rührei

    alltag 
    »Ich üb noch'n bisschen Hochhalten.« Rick ist zur Tür raus. Draußen auf den Platten höre ich die Stollen. Klack, klack, umpf, der Ball dazwischen, klack, klack, umpf … Hochhalten. Super Idee find ich, so ganz grundsätzlich. Gibt so einiges, was mir dazu einfallen würde, außer Bällen jetzt, die...
  7. Heroes

    Sie war die schönste Frau im Strandcafé. Zwischen sechzig und achtzig. Zahnlos. Und freute sich über ihr Pistazieneis. Wir waren an einem Strand, neben dem es eine Höhle gab, die ein rundes Loch in der Decke hatte. Deswegen war die Höhle eine Attraktion. Man konnte entweder schwimmen um zu...
  8. Oskar und Lientje

    „Wie macht man das, dass jemand anfängt einen zu lieben?“, fragt Lientje Oskar. „Nix macht man da“, sagt Oskar. Lientje beißt in ihr Brot. Stinke-Limburger mit Erdbeermarmelade. Oskar schüttelt es jedes Mal, wenn sie das isst. Lientje sagt, es ist das Beste, was es gibt auf der Welt. Überhaupt...
  9. Die graublaue Stunde der Nackten

    VivaldiVersion. Für A.C.D.-C. Sie war schön, traurig und pleite. Und die Letzte, die mit mir geschlafen hatte. Vor zwei Jahren. Vielleicht auch vor drei. So genau wußte ich das nicht mehr. Einfach noch eine verschwommen versoffene Erinnerung. Und meinem Kopf war es mittlerweile egal...
  10. Die Revolution der Buchstaben

    Es war schon Februar-was auch bedeuten würde, dass Liebe in der Luft flog. Alle Personen waren von diesem Gefühl gefüllt und hatten natürlich auch einen Partner, mit dem sie dieses teilen wollen. Alle außer eine gewisse Dame. Ihr war bewusst, dass nun die Zeit war, um dem Mann, der so warm war...
  11. Kontrolle

    Ich zog die Maske hoch und überschritt den Spalt, trat von der Bahnsteigkante auf das Trittbrett und über die Stufen in den Waggon. Kurzentschlossen steuerte ich zu einem naheliegenden Platz. Da vernahm ich eine unsichere Stimme hinter mir. Sie ließ mich zögern, bis ich mich entschloss nach ihr...
  12. Oranienburg

    alltag 
    Merkwürdigerweise machte ich mir als erstes Sorgen darüber, wie er den Fleck wieder aus dem Teppich rauskriegen will. Nie hätte ich vermutet, dass ein Faustschlag ins Gesicht so eine Wirkung haben kann. Man hätte ja direkt einen Wassereimer unter seine Nase stellen können. Er sitzt auf seinem...
  13. Serie Chrissy (6): Ein bisschen was Gutes

    alltag 
    Nichts von der Helligkeit des Tages drang in unser kleines Kinderzimmer. Papa hatte die Rollladen heruntergelassen. Ich saß zusammengekauert auf dem Fußboden, die Arme um die Knie geschlungen. Die düstere Stille machte mir Angst, eine andere Angst als die im Keller mit den Mäusen, dem modrigen...
  14. Hamsterrad

    Hier sitze ich erneut. Finger auf der Tastatur. Buchstaben erscheinen einer nach dem anderem auf meinem Bildschirm. Klatsch. Ein nicht zuvor dagewesener Stapel Papier liegt neben mir auf dem Tisch. Daneben steht eine Person welche mich anstarrt und scheinbar etwas sagt. Ich höre aber nicht zu...
  15. Licht!

    alltag 
    Wir trafen uns jeden Abend auf der Bank vor der katholischen Kirche. Wir rauchten selbstgedrehte Zigaretten, tranken warmes Dosenbier und erzählten alte Witze. Warum isst Stevie Wonder besonders gerne Mohnbrötchen? Na, weil da so tolle Geschichten drauf stehen natürlich! Frank wird in sechs...
  16. Pflichtbesuch

    alltag 
    Den Einkaufskorb in der Hand, stieg er die marode Holztreppe hinauf, die unter seinem Gewicht ächzte. Wie immer hing dieser durchdringende Geruch nach Urin, nach Alter und Zerfall im Stiegenhaus. Seit langem kam er nun schon regelmäßig in dieses Haus, aber daran würde er sich nie gewöhnen. Im...
  17. Straßenbahn 7

    Es ist morgens irgendetwas zwischen 6 und 7, es wird langsam hell und ich sitze - mal wieder - in der Straßenbahn, Linie 7, auf dem Heimweg nach einer durchzechten Nacht. Mein Mund ist staubtrocken, mein Gesicht fühlt sich an, als hätte es jemand mit Sandpapier bearbeitet. Die laute Musik aus...
  18. Eine sommerliche Schererei

    Verdammt noch mal. Frank hatte wie so oft auf der Arbeit festgehangen. Diesem Umstand war es auch zu verdanken, dass er den Paketbooten vor seiner Haustür verpasst hatte. Aber noch war nicht alles verloren. Er sah den grünen Sprinter als kleinen schwindenden Punkt am Horizont und wetzte ihm...
  19. Finsternis

    Von hier aus hatte sie die Dächer sehen können. Rot waren sie gewesen, damals. In der Nacht wirkten sie schwarz, schwärzer noch als der Himmel, schwärzer noch als die Finsternis in ihrem Zimmer. Ein Baum hatte gestanden, dort, wo jetzt die schwarzen Dächer waren, das fiel ihr immer auf, wenn sie...
  20. Zettel

    alltag 
    Zettel Seit einigen Tagen, genauer gesagt, seit Hermanns Briefe ausgeblieben sind, ist Wollschon sehr verstört. Kaum, dass er noch grüßt im Park, und selbst wenn er nach langen ziellosen Wanderungen auf den Wegen am Weiher entlang endlich auf einer Bank ausruht, laufen seine Finger fahrig...

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