Was ist neu

Schreibblockade

@Poncher:
*GRÖÖÖHL* - :D höhö, Von der Seite aus habe ich das noch garnicht so gesehen....

Naja, wobei man meine gewaltige Schreibleistung nicht so ganz durchschnittlich auf´n Jahr sehen kann, weil der ganze Kram immer mal wieder für Monate oder auch Jahre in irgend ´ner Schublade vor sich hingerottet.... ehm ...-gereift is´... ;)

 

Na und? Bei mir liegt ein fertiger Roman seit 1993 in der Schublade und ein begonnener (ca 150 A4-Seiten) dämmert einem langsamen Vergessenstod entgegen.

 

Tja, Rainer... und wie man sich denken kann, ändert sich der eigene Stil innerhalb von 10 Jahren ja doch ein wenig, sodass man vermuten darf, dass Du ihn (den Schubladen-Roman) vermutlich wieder tausendmal umschreiben wirst, solltest Du ihn je aus der Schublade ziehen, gelle? ;)
Allerdings hätte man mit einem fertigen Roman ja auch schon mal etwas mehr anfangen können, als ihn inne Schublade zu legen... tz-tz-tz...

 

Ich bin da viel bescheidener. Ich habe etliche angefangene Kurzgeschichten, jeweils nur ein paar Absätze, dann verließ mich stets die Inspiration und ich habe abgespeichert, um nicht völlig ins Leere geschrieben zu haben. Kommt wohl daher, dass ich eine bestimmte Szene vor Augen habe, aber noch keine Geschichte. So Gott will, lese ich mir das später nochmal durch und habe dann plötzlich die Handlung im Kopf.

Um bösen Zungen (Poncher, Rainer :D) vorzubeugen: habe halt noch viele andere, wichtige Dinge im Kopf, ständig.

@johnny1868
vielleicht ist ja der fertige Roman nur was für fertige Leute :)

 

So Gott will, lese ich mir das später nochmal durch und habe dann plötzlich die Handlung im Kopf.
Ja. Wenn das bei dir passiert, kannst du in der Tat davon ausgehen, dass ich das wirklich gewollt habe! :heilig:

 

Was tun bei einer "Schreibblockade"?

Ich weiß nicht, ob es jemandem hilft, was ich jetzt schreibe, aber wenn´s nur einem hilft, war es ja schon nicht umsonst...

Es gibt zwei Arten von Schreibblockaden. Die eine, bei der man vor einem leeren Blatt Papier (Bildschirm) sitzt und keinen Anfang findet, und die, bei der man etwas schreibt, aber nicht so recht zufrieden damit ist, es löscht, neuschreibt, wieder neuschreibt, usw.

Dagegen hilft Struktur.

Wenn man die Idee zu einer Geschichte hat, hat man entweder konkrete Ideen von Szenen, die man drin haben will (manchmal baut sich eine Geschicht um eine Szene) oder eine abstrakte Grundidee von Krankheit, Scham, enttäuschter Liebe etc. In beiden Fällen hat man aber noch nicht die Handlung.

Die Handlung kann so aufgebaut werden, daß man sich überlegt, was für Leute in der Geschichte vorkommen solen und was sie tun sollen. Noch besser, man überlegt zuerst, was geschehen soll und dann, wer es geschehen lassen soll.
Das sollte man sich stichwortartig notieren.

Ein Beispiel:
Mann kauft Schraubenzieher
Schraubenzieher übt geheimnisvolle Faszination auf Mann aus.
Mann beginnt sich für Bombenbau zu interessieren.
Mann baut Bombe und jagt etwa damit in die Luft, sich selbst auch.
Schraubenzieher sucht sich einen neuen Meister.

Dann kann man sich überlegen, aus welcher Perspektive soll das erzählt werden:
- Auktorial
- Ich-Perspektive
- Aus der Perspektive der Ehefrau (wenn wir eine erfinden wollen)

Dann die Zeitebenen.
- In einem chronologischen Rutsch?
- Auf dem Höhepunkt beginnen und mit Rückblende?
- Zu welchem Zeitpunkt fange ich an zu erzählen?

Das Gerüst ist dann fertig; der Anfang und alles Andere ergibt sich daraus erst mal:

Auktorial-chronologisch:
Früher Anfang:
Herr K. brauchte einen Schraubenzieher, um die Nachttischlampe zu reparieren, also fuhr er in den Baumarkt.
Später Anfang:
Es war ein Kreuzschraubenzieher mit einem ungewöhnlich geformten roten Griff. Ergonomisch hieß das, soweit K. sich an den Fachausrcuk erinnerte.
Noch späterer Anfang:
Als Herr K. aus dem Baumarkt zurückkehrte, hatte er neben den Besorgungen, wegen derer er eigentlich dorthin gefahren war, auch noch einen Schraubenzieher mitgebracht. Nicht, daß er einen gebraucht hätte, aber irgendwie hatte ihn die sonderbare Form des Griffes fasziniert.

Rückblendig, dann fängt es mitten in der Handlung an:
Mit zitternden Fingern verband er die beiden Drahtenden, die zum Zünder und zur 9-Volt-Batterie führten. Das Baby war jetzt scharf. Er konnte es kaum fassen, daß er es geschafft hatte.

Aus der Ehefrauen-Perspektive:
Mein Mann hatte sich in den letzten Wochen zunehmend in seinen Hobbykeller zurückgezogen. Mit mir sprach er kaum noch ein Wort, und wenn, dann nur mürrische Floskeln. Er rasierte sich tagelang nicht, begann zeitweise muffig zu riechen und hatte ständig dunkle Ränder um die Augen, wie jemand, der zuwenig Schlaf bekam. ... Wenn ich es nicht besser gewußt hätte, hätte ich vermutet, er sei drogensüchtig geworden.

Wenn ich vor einem weißen Blatt Papier sitzen würde, würde mir auch nicht viel einfallen. Sorgt also dafür, daß es nicht weiß ist, bevor ihr mit dem eigentlichen Text anfangt.

r

 

Ich habe grade diesen Endlos-Thread entdeckt und finde es toll das DIESES Thema auch einmal wer zur Sprache gebracht hat.

Bei mir kann es sein daß ich jahrelang einige Ideen im Kopf bzw. auch Notizen oder Geschichtenanfänge dazu habe, aber mich einfach nicht aufraffen kann diese aufzuschreiben.

Oft ist es so daß ich genau dann Schreiblust habe wenn es ca. 23:30 ist und ich schon im Halbschlaf bin. Ich _muß_ mich dann einfach motivieren und am Vor- oder frühen Nachmittag beginnen.

Ich denke wenigstens mit einem Notebook (das wie ich es Mitte 1999 gebraucht gekauft habe schon hoffnungslos veraltet war und wo der Akku schon lange nicht mehr funktioniert) das optimale Schreibgerät zu haben, geht natürlich auch im Bett, Garten oder sonstigen bequemen Lagen.

Was man auch machen sollte ist kreative Phasen ausnutzen und einfach drauflos schreiben, Details die sich nicht so gut anhören kann man dann in der "Post Production" immer noch ändern. Filme werden ja auch noch x-mal umgeschnitten bis die endgültige Fassung herauskommt.

 

Schreibblockaden sind bei mir meistens Überarbeitungsphasen, da ich meistens mehrere Text "in Arbeit habe". Ich wusel dann so rum undhabe dann nicht das Gefühl von "verlorener Zeit" So halte ich die am besten aus. Richtig ekelig ist eigentlich die Zeit wenn er Text / ein Thema in mir gärt.
Immer schön tapfer bleiben ;)))
ViavaLaDiva

 

Wollte mal meinen Senf dazugeben...
Also wenn ich mal mit dem Schreiben stecken bleibe überprüfe ich meine "Figuren" ob sie sich wirklich in der momentanen Situation so verhalten würden wie ich es geschrieben habe. Oft fällt mir dann auf, das es nicht so ist. Also überlege ich mir andere Möglichkeiten und wenn es dann paßt, dann komme ich auch weiter...
Auf jeden Fall: Hört nicht auf zu schreiben. Wenn ihr vom Rechner aufsteht und weggeht, fällt es Euch beim nächsten Mal nur leichter wegzugehen (wenn ihr versteht was ich meine)
Es hilft manchmal auch, den Text den man angefangen hat, nochmal abzuschreiben...da kommen einem auch wieder Ideen...
Also Kopf hoch, dransetzen-und schreiben, schreiben, schreiben
:rolleyes: :D

 

Auf jeden Fall: Hört nicht auf zu schreiben. Wenn ihr vom Rechner aufsteht und weggeht, fällt es Euch beim nächsten Mal nur leichter wegzugehen (wenn ihr versteht was ich meine)
Das ist bei mir öfters anders: Manchmal fällt mir absolut nicht ein, wie ich eine Szene gestalten oder weiterschreiben soll und sitze grübelnd vorm Computer. Wenn ich dann aufstehe, nach unten gehe, im Garten herumspaziere, den Müll wegbringe oder mich mit sonstetwas kurz ablenke kommt mir dabei eine neue Idee ... weil die Gedanken dann irgendwie freier sind. Wenn ich dann zurückgrhe, kann ich weiterschreiben. :-)
Deswegen nervt es mich auch, wenn ich mal wieder nachts schreibe, wo ich nicht so ohne weiteres draußen herumgeistern kann ... *g*

 

Hi Ginny-Rose!
Nein so meinte ich das auch nicht. Ich meinte damit, das man keine "Ausreden" sucht..sowie z.B. bevor ich schreibe, mache ich noch Hausarbeit, oder Garten, oder Pflege meine Oma oder so. Mann soll nicht aufgeben. Das meinte ich. Sorry das ich das so "unglücklich" ausgedrückt habe...

(Ich schreibe meistens auch nachts. Da hat man irgendwie die Ruhe weg. Denn am Tag kann man ja so viel machen und hat so viel zu tun und sich vorgenommen. nachts gehts eben nicht-da hat man dann einen klaren Kopf-finde ich)

 

ich habe da so einen kleinen Trick, wenn mich ein weißes Blatt mal wieder anstarrt und ich zurückstarre und meine Gedanken auch von einer Starre befallen sind. Ich schreibe darüber, dass ich nicht schreiben kann.

"Dieses blöde weiße Blatt irritiert mich. Mir fällt einfach nicht ein, wie ich weiterschreiben soll. Warum bloß will der Prot nicht in diesen Wald gehen. Er muss doch einfach hin. Wie soll ich das bloß schreiben?...."

Und siehe da, nach ein paar Zeilen Gemaule schreibe ich plötzlich an der Geschichte und habe es gar nicht richtig bemerkt.

Und dann ist ganz wichtig, was Joker und Ginny-Rose geschrieben habe - bloß nicht aufhören und nach "Ersatzhandlungen" suchen. Der Abwasch kann auch in zwei Stunden noch erledigt werden und der Männe kann sich seine Hemden ruhig mal selbst bügeln. Weiterschreiben! Glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede. Es gab Zeiten, da habe ich so viel geputzt wie noch nie zuvor in meinem Leben, nur um eine Ausrede zu haben, um nicht vor den leeren Bildschirm zu müssen. Dabei hatte ich gute Ideen, aber keine Ahnung, wie ich anfangen sollte.

LG
merenhathor

 
Zuletzt bearbeitet:

Stephen King schreibt, dass eine Geschichte wie ein Fossil ist, das man entdeckt. Man konstruiert es nicht, man findet es - angefangen bei der ersten Idee, bis hin zu dem ganzen Skelett, dass man zum Schluss ausgegraben hat. Einige Geschichten sehen vielleicht groß aus, sind aber am Ende ganz klein - und umgekehrt.

Ich habe in letzter Zeit immer öfter an dem Gedanken Gefallen gefunden, dass ich meine Geschichten ja nur "ausgrabe". Ich habe jede Menge Ideen aufgeschrieben, weiss aber nicht, wie die Geschichte verlaufen soll. Womit ich mich lange Zeit blockiert habe.
Mittlerweile habe ich eine ganz andere Einstellung zu der Thematik. Ich betrachte eine Idee für eine Geschichte wie ein Buch, dass ich noch nicht gelesen habe. Ich kenne lediglich den Klappentext (also die generelle Idee der Geschichte). Und dann setze ich mich hin und fange an zu schreiben, weil ich neugierig bin, wie diese Geschichte wohl verlaufen und enden wird. Mit anderen Worten: ich setze mich an eine Geschichte nicht wie ein Autor, sondern wie ein Leser, auch wenn ich die Geschichte erst schreiben muss, um sie zu lesen.

gruss.
p.

 

das Zitat von King ist interessant. Ich hab diese Einstellung, von der Du berichtest, auch oft beim Schreiben.
Deshalb hab ich auch vor Jahren Leuten oft gesagt, Schreiben wäre spannender als Lesen. Denn ich weiß noch nicht mal, wie lang die Geschichte am Ende ist ;)

Solche Geschichten schreib ich selbst gern, weil sie mich unterhalten.

Bei anderen hab ich aber das Problem, daß ich einen spannenden Knochen finde und dann ist da kaum noch ein weiterer, oder ich glaube an den großen Dinosaurier und dann ist es nur ein bedauernswertes Kaninchen ;)

Derzeit fehlt mir einfach die Ruhe zum Schreiben, weil mir wegen der Arbeit immer das schlechte Gewissen im Nacken sitzt. Aber ich arbeite daran.
*schaufel auspack* *losbuddel*

 

Schreibblockaden sind, glaube ich, keinem Schreiberling fremd, im Gegenteil... auch ich durfte mich einige Zeit lang mit diesem furchtbaren WB rumplagen... und dennoch habe ich mit der Zeit gelenrt, mich dann einfach nur zurückzulehnen, mal Pause zu machen, Musik zu genießen... Man darf niemals aufgeben udn auch niemals versuchen krampfhaft etwas aufs Blatt zu schmieren... das Ergebnis wird einfach nicht befriedigend sein...
Wie gesagt, mir hilft eigentlich ziemlich oft meditieren, nicht darüber nachdenken, mal den Kopf frei zu machen und einfach mal zu genießen...

 

Mir helfen verschiedene Dinge:

Wenn die richtige Stimmung zum Schreiben sich nicht von alleine einstellen will, kann man da nachhelfen. Ich koche mir dann einen Tee oder Cappuccino (wenn ich nachts schreibe, kann es auch mal ein Glas Whisky sein - natürlich nicht gekocht!), suche mir in aller Ruhe eine CD aus, setze mich an meinen Rechner und schaue, was passiert.
Wenn ich an einer unfertigen Geschichte sitze, lese ich noch mal, was ich bisher geschrieben habe, ansonsten mache ich ein Brainstorming und schaue, was gerade aus meinem Kopf heraus will.

Wenn das alles nichts nützt, dann mache ich tatsächlich erstmal etwas anderes - beim Abwaschen können einen erstaunliche gute Ideen überfallen! ;)

Und sonst hilft nur: Lesen, früh ins Bett gehen, und immer Stift und Zettel dabei haben, damit man die Ideen, die einen unterwegs überfallen, aufschreiben und später verwenden kann - so baut man Blockaden auch ab, da der Fundus an Ideen, Sinneseindrücken und ungewöhnlichen Situationen immer größer wird, je länger man schreibend durch die Weltgeschichte rennt.

Nur Aufgeben gilt nicht! :comp:

 

:dozey:
Klausurenschreiben und Werbetexten trocknet meinen Ideensumpf seit Monaten aus. Mir hilft im Moment gar nichts...
:heul:

...hab ich schon erwähnt, dass mich das ziemlich runterzieht?

 

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