Hi Susi!
warum Du Amerika nicht magst, oder sonstetwas... - möchte ich doch gar nicht diskutieren.
Das wollte ich ja auch schon ursprünglich nicht.
Ich habe - nur um das nochmal deutlich zu machen - absolut nicht von Politik gesprochen. Sondern davon, daß Kultur von anderen Kulturen beeinflußt wird und es daher zu "Intrferrenzen" kommt.
Niemand hat davon gesprochen, dass es erstrebenswert ist, alles zu "erhalten", was da in unsere Kultur einschwappt. Nur ist ein pauschales Verdammen eben auch nicht gut.
Die Pauschalität mancher Menschen, gegen die ich mich gewendet habe, beruht ja evtl. auch darauf, daß diese Menschen Kultur, Wirtschaft, Politik immer und zwangsläufig als Einheit begreifen, oder so.
Ich sehe das durchaus differenzierter.
seh diese Kultur-Interferrenzen nicht unkritisch,
Kultur und Politik bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Wirtschaft, Politik und Kultur ebenfalls.
Das bestreite ich nicht. Und die Global-Verschwöungs-Theorien mögen ja die ein oder andere Rechtfertigung haben, oder auch nicht. Aber darüber mach ich mir dann einfach mal meine eigenen Bilder. Indem ich mich eben kritisch mit Dingen auseinandersetze. Einerseits die TV-Sendungen etc, andererseits ihr Einfluß auf meine Umgebung und meine Mitmenschen.
Ich habe einzig und allein gesagt, ich sehe es kritisch, und wende mich gegen das "in-einen-Topf-Werfen". Und genau damit konterst Du und scheinst meinen Standpunkt nicht zu verstehen.
Was ich sagen wollte, ist doch nur, daß ich nicht deshalb meine Sprache lebendig halten will, weil ich Amerika nicht mag, weil das (daß ich A. nicht mag) eben politische und keine kulturellen Ursachen hat.
das habe ich Dir niemals unterstellt.
Ich habe ohnehin eigentlich nur den Grundussagen vieler der Kritiken widersprochen, die sofort losschreien: "Iiiih! Amerika! Einglische Namen!"... passiert nicht zu selten. Mein einziges Anliegen war, gegen die Pauschalierung vorzugehen.
Somit sind es für mich zwei Paar Schuhe, weil eben das eine mit dem anderen nicht ursächlich zusammenhängt. Selbst, wenn ich die USA lieben würde, hätte ich etwas dagegen, wenn sie sprachlich die ganze Welt unterwandern.
warum sind wir denn dann nicht einer Meinung? Warum sollten wir uns denn dann srteiten? Ich plädiere nicht für eine Anglisierung des Deutschen. Nicht für "Neu-Deutsch", nicht für die Übernahme aller amerikanischen Traditionen oder Werte. Nicht für politische Systeme oder sonstige Angewohheiten. Das hab ich weder behauptet, noch entspricht es meiner Meinung.
Wir können jetzt auch soziologisch diskutieren, ob wir Amerika nachahmen, oder ob es sich - wie ich neulich wieder irgendwo gelesen habe - um ganz natürliche Entwicklungen einer Gesellschaft mit unserem Wissens- und Entwicklungsstand handelt...
die USA sind uns demnach nur voraus, und die Entwicklung wird durch die "Vorbildfunktion" (ob nun gut, oder schlecht) nur beschleunigt?
Ich weiß eben nicht, ob das richtig ist, aber so von der Hand zu weisen ist es ja eigentlich auch nicht.
Wollen wir uns nicht streiten, um einen Punkt der aus Mißverständnissen resultiert.
Also folge ich Dich jetzt zurück zum Thema:
Ich bin der Ansicht, es ist wirklich gut, seine eigene Sprache in Ehren zu halten. Und meine Geschichten zeigen zB mit Sicherheit, daß ich in der Lage bin, sie einzusetzen, klassisch oder progessiv, oder wie auch immer, ohne sie zu verhuntzen.
Ob ich deshalb immer und nur Geschichten schreiben muß, die in heimischen Gefilden spielen, mit deutschen Namen etc... ich denke nicht.
Die meisten meiner Geschichten spielen "unörtlich", also ohne Angabe einer Stadt, oder eines Landes. Wohin der Leser den Schauplatz verlegt, muß er wissen. Mit Namen halte ich es oft genauso, wie gesagt.
Entweder "er" / "sie" oder zB Namen wie Mark, Michael, Tim, ... ob meine Leser dann englische oder deutsche Aussprache wählen, ist mir recht gleich.
Gerade damit spiele ich oft genug. Meine Handlungen können ( in gewissen Grenzen ) überall spielen, ... belassen wir die meisten mal in westlich orientierten (Industrie)-Ländern.
Wenn aber jemand meint, er schreibt "nur" Texte, die in Amerika spielen, dann ist das doch völlig in Ordnung. Vor allem sehe ich darin auch noch keinerlei Angriff auf die deutsche Sprache.
Gut eine Dialekt-KG wird wohl kaum einer über NY schreiben. Aber in "ganz normaler" Sprache doch schon.
Ich sehe daran immer noch nichts "Böses", und nichts, was zum Schlechten führen muß.
Aber wie gesagt, die Diskussion darüber finde ich wirklich gut. Man sollte sich bewußt sein, was man warum tut, wenn man alle Namen / Orte aus dem eigenen Land entfernt...
Kritische Auseinandersetzung ist sowohl in der Befürwortung, wie auch der Ablehnung Grundvoraussetzung für eine "gesunde" und fundierte Einstellung - wie immer sie auch aussieht.
F.