Was ist neu

philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Verschlungen

    Falls jemals ein Mensch in den Tiefen einer Geschichte verschwunden war, so war sie es. Sie saß am Fenster, die Stirn in Falten verzogen; das Buch umklammert von einer Hand, die andere verkrampft zur Faust geballt daneben, auf dem Oberschenkel ruhend. Der Fokus in ihren Augen war von einer...
  2. Die Zeit läuft ab.

    Die Vorhänge raschelten, bewegt von einer der letzten Sommerböen dieses Jahres. Die mittlerweile schwachen Sonnenstrahlen suchten sich ihren Weg in das Zimmer, aber man konnte ihnen bereits dabei zusehen, wie sie sich langsam nach draußen zurückzogen. Man konnte nur das stetige Tropfen der...
  3. Die Kinder Michaels

    Er konnte noch beinahe das Blut in seinem Mund schmecken, als er seinen Blick über die schlafende Stadt schweifen ließ. Müde lehnte er an eine der vielen Statuen aus Sandstein, die das Dach der alten, katholischen Kirche schmückten. Obwohl er einen wichtigen Sieg in seinem Krieg gewonnen hatte...
  4. Der Tod ist kein Geschenk

    Was würde geschehen, wenn ich in die dunklen Fluten hinabtauchen würde, um niemals wieder aufzusteigen? Ich wusste es nicht, doch die Versuchung nagte an mir, wie ein besonders hungriger Dämon. Das Meer war schon immer mein Lieblings Ort gewesen. Was hatte sich bloß verändert? Es wäre so...
  5. Die Schönheit der Natur

    Seit fast einer halben Stunde war ich jetzt auf der Suche nach meinem Rucksack. Ich wusste, dass er irgendwo ganz oben in meinem Kleiderschrank sein musste. Allzuoft hatte ich ihn sie letzten Jahre nicht benutzt. Um genau zu sein, war er zuletzt bei einer Maiwanderung vor gut 5 Jahren zum...
  6. Die Last

    Zu einem bestimmten Zeitpunkt traf der Fragensteller auf eine Gestalt, die offensichtlich sehr angespannt war. Wie von einem unermesslich großen Gewicht wurde diese Person niedergedrückt. So verharrte sie in dieser Stellung, mal war dessen Wirkung größer, mal kleiner, doch die Person verharrte...
  7. Stadtflucht

    Wo bin ich? Vertrautes dröhnt auf mich ein, reizt meine überreizten, tauben Sinne. Ein schmaler Spalt zwischen viel zu dünner Gardine und gekippten Fenster lässt ein cyanfarbenes Licht in den Raum, dazu laute Geräusche, wildes Geschrei, irgendwas unverständliches, fremde Sprachen ineinander...
  8. Fylgja und Bär

    Fylgja und Bär "Hast du es auch gespürt?" "Ja." Die Fylgja wusste, wenn die Antwort des Bären so knapp ausfiel, dann dachte er nach. "Woran denkst du?" "Dass es ihm besser zu gehen scheint. Aber vielleicht täuscht er uns auch. Wie so oft in den letzten Jahren." "Du wirkst schon wieder...
  9. Die Verwandlung 2.0

    „Let the bodies hit the floor! Let the bodies hit the floor!” - Schriller Gesang und harte Gitarrenriffs reißen Oliver Asmas aus seinen Alpträumen. Er schüttelt den Kopf. Es knackt dabei ungewohnt laut. Dann greift er blind nach seinem Handy, um den Alarm auszuschalten; was nicht funktioniert...
  10. Weniger haben, nichts sein.

    Er sitzt hier schon seit einer Ewigkeit, angelnd auf seinem kleinen Boot auf dem See. Die Temperaturen sind angenehm, die Sonne scheint, das Wasser ist klar. Freiherr greift in seinen Beutel. Mit klobigem Griff bringt er einen Köder an seiner Angel an. Er spricht sich Petris Heil aus und wirft...
  11. Die eigene Vorstellung

    1 M. geht raus, vor die Tür und schließt sie. Es regnet heftig und es stürmt, aber es ist nicht dunkel. Mit einer Flasche Wein unter dem Arm bewegt sich M. zum Auto, wird nass, schließt das Auto auf, setzt sich rein, legt die Flasche auf den Beifahrersitz und schaut auf die Haustür. Die Zündung...
  12. Aufbruch und Heimkehr

    Thomas bricht auf, er verlässt seine Heimat, für die Heimkehr. Vor etwa zehn Jahren hat er seine Heimat, wegen des dort herrschenden Krieges verlassen. Er floh! Nicht mal seine ganze Familie hatte er bei sich. Er, sein kleiner Bruder (damals 13) und seine kleine Schwester (damals ein Jahr)...
  13. Der Erzengel

    In jener Nacht wehte ein kühler Sommerwind. Michael, ein Mann mittleren Alters, saß nachdenklich auf seinem Bett. Er fühlte Entspannung über ihn kommen, doch ebenfalls eine Art Traurigkeit und Leere. Er machte sich Gedanken, woher diese Leere kommen könnte. Manchmal fühlte er sich so, als wäre...
  14. Mein Zweifel und Ich

    Ich fühle mich noch so unvollendet. Doch trotzdem rede ich vom Frieden. Nun nehme ich mir vor, mich selbst zu lieben und die Verantwortung für mein Glück zu tragen. Und die unvollendete Stimme in mir spricht und sagt: „Das sind alles nur Ausreden. Du musst gerade für deine Fehler stehen und...
  15. Was wäre wenn… oder ein Priester, ein Archäologe und ein Philosoph…

    Er hörte das Telefon schon klingeln, als er noch vor seiner Wohnungstür stand und nach dem Schlüssel kramte. Er stöhnte. Wie hasste er diese Hetzerei. Immer musste er sich beeilen. Und das nach so einem Tag. Hektisch suchte er mit dem Schlüssel das Schloss, drehte um, riss die Tür auf, bereit...
  16. Jeder, ein Woyzeck

    Wie nennen wir ihn? Die Welt bezwingt jeden, der sein Schicksal nicht ertragen kann. Er legte den Stift beiseite. Ende. Vollbracht. Las sich das Geschriebene durch, aufmerksam, prägte sich jedes Wort ein, wie ein Gedicht. Im Halbdunkeln strich er das Papier glatt, hielt es gegen das spärliche...
  17. Regen

    Sie sitzt am Fenster und wartet auf das Gewitter. Es wurde für diesen Tag angekündigt, sie hat sich schon die ganze Woche darauf gefreut. Sie liebt Gewitter, es beruhigt sie und regt sie zum Nachdenken an. Dahinten, nicht mehr weit entfernt, kann man am Himmel die ersten dunklen Wolken erkennen...
  18. Die Zeit und das kleine Mädchen

    Die Zeit und das kleine Mädchen „Hanna, wo steckst du? Hockst du etwa wieder in deinem Zimmer und liest, anstatt nach draußen auf den Spielplatz zu gehen?“ „Mama, ja ich bin in meinem Zimmer und habe einfach keine Lust, nach draußen zu gehen. Mein Buch ist gerade so spannend.“ „Du hast es...
  19. Schokoriegel (Train Station)

    Leo hoffte auf einen Riegel, den er im Automaten sah. Er wollte so einen, doch seine Mutter zog ihn weg, weg von seinem ersehnten Wunsch. Er beruhigte sich innerlich mit einem Versprechen, dass er ein andermal einen Schokoriegel kriegen würde, dass er eines Tages die Gelegenheit haben wird...
  20. Die Seele liegt zwischen den Zeilen

    1. Hinweis: Bücher sind lebendig. Aktuelle polizeiliche Ermittlungsmethoden schwebte in Lebensgefahr. Das erfahrene Sachbuch wurde nämlich von einem martialischen Leser verfolgt. „Verdammter Schmöker“, schrie seine heisere Stimme. Das Klacken einer Schusswaffe war zu hören. „Gleich kriege ich...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Neue Kommentare

Zurück
Anfang Bottom