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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Für mich, für dich, für andere

    23:56 Noch 3 Minuten und 24 Sekunden. Warten. Warten. Warten... Kälte. Angst. Die Angst, die dich Nachts aus deinem Traum reißt. Die Erleichterung, die du hast, wenn du merkst, dass es nur ein Alptraum war, gibt es nicht. 23:57 Das zitternde Bein, das still hin und her zuckt. Die Arme...
  2. Der König hat Geburtstag

    Vor dem Schloss feierte sein Volk ein ausgelassenes Fest, während die adeligen Damen und Herren in einer langen Reihe am König vorbeizogen und ihre Glück- und Segenswünsche für ein weiteres friedliches und erfolgreiches Jahr bekundeten. Der König saß stumm auf seinem Thron. Er nickte jedem zu...
  3. Das Hier & Jetzt

    Als Luise am Sonntagmorgen nach einer unruhigen Nacht von dem Ticken ihrer Uhr geweckt wurde, traute sie ihren Augen nicht. Ihr Verlobter war weg. Ein Brief lag auf seiner Holzkommode, die sie damals in Holland zusammen gekauft hatten. Luise erinnerte sich gerne, wie sie zusammen etliche...
  4. Die Werkirche

    Sepp Hammerschmidts Blick wanderte immer wieder hinaus zu seinen Gartenzwergen. Es dämmerte bereits. Jede Minute würde der Mond aufgehen. Dieses vermaledeite Drecksding, dachte er. Dabei stieß er seine Gabel mit Gewalt in die Kartoffel, und stellte sich vor, es wäre der Mond, den er da...
  5. Die letzte Reise

    Auf meinem Schreibtisch steht eine durchsichtige Miniaturvase, aus der sechs dürre Bäume emporwachsen, deren Wurzeln auf dem Grund eines weißgelben Sees liegen. Jede Baumkrone ragt in eine andere Richtung und hält selbst dem stärksten Unwetter stand. Ich kann es wehen, regnen, donnern und auch...
  6. Der alte Mann und das Mädchen

    „Es muss gerade erst passiert sein“, sagte der alte Mann. „Was denn?“, fragte das kleine Mädchen und zupfte dabei zappelnd an ihrem rosa Kleid herum. Der Mann schielte sie an. Er konnte sich nicht erinnern, wann sich das Mädchen neben ihn auf die Parkbank gesetzt hatte. „Siehst du nicht denn...
  7. Suche

    Wo bist du? Ich suche dich nun schon solange. Meine Eltern sagen, du bist weg und kommst nicht wieder. Ich glaube nicht, dass du mich verlassen würdest. Wir waren damals beste Freunde, haben alles miteinander geteilt. Eis, Hobbys und so weiter. Es gab kein meins oder deins, alles gehörte uns...
  8. Und natürlich darf geschossen werden

    Duell im Morgengrauen. Ein Tisch, zwei Stühle, zwei Waffen. Sie nahmen voreinander Platz, zogen gleichzeitig die Stühle nach hinten, setzten sich gleichzeitig, legten gleichzeitig die Waffen nieder. Die Synchronität der Bewegungen war flüssig, fast elegant und ließ ein Schauspiel vermuten. Und...
  9. Allegro con brio

    Niko Faust ahnt seit seinem achten Lebensjahr, dass es durchaus Gründe geben kann, sich das Leben zu nehmen. Ob er es auch einmal tun würde, da ist er sich bis heute nicht sicher, und darum verwundert es nicht, dass, als die Stimme am Telefon bedauerte, man hätte vor Juli keine Termine mehr frei...
  10. Die Konklave von Thelm

    „Sitzt die Robe auch gut?“, fragte Kerolin. „Du siehst zum Anbeißen aus, kleiner Bruder“, sagte Malgma. Sie musste schmunzeln. Dabei war sie selbst nicht weniger nervös und hatte dreimal Robe und Tuch gewechselt, bevor sie sich für ein blaues, schlicht geschnittenes Gewand entschieden hatte...
  11. Die Bank

    Sie saßen nebeneinander auf einer Parkbank. Das Wetter hatte sich in den letzten Tagen ziemlich abgekühlt und der sommerlichen Freude war eine herbstliche Melancholie gewichen. Die Bäume verloren ihre Blätter und die einsamen Liebenden wanderten verloren durch den Park, träumten von ihren...
  12. Herbst

    Hatte sie Recht? Die Tage wurden kürzer und das fast goldene Laub fiel in einem nahezu zeitlosen Tempo zu Boden. Der Wind beförderte es immer wieder in die Luft, als würde es im stetigen Kampf, mit festem Willen versuchen, nicht, wirklich nicht, auf den kalten und feuchten Boden zu fallen...
  13. In der Welt der Regentropfen

    Ein Bewusstsein entwickelt ein Regentropfen erst, wenn er anfängt zu fallen. Reichlich wenig Zeit, um sich über die grundlegenden Dinge des Lebens klar zu werden. Trotzdem stellen sich die meisten Regentropfen fast unausweichlich immer wieder die gleichen großen Fragen. Wer bin ich? Was ist der...
  14. Erkenntnis am Meer

    Julia stand an der Reling und beobachtete die Möwen. Die hellbraunen Locken wehten ihr ins Gesicht und um die Schultern und gaben ihr jenes Mädchenhafte Aussehen, dass ihren Vater dazu veranlasste, sie noch immer ‘Locke’ zu nennen. Es war ein Augusttag wie man ihn sich vorstellt und Julia fragte...
  15. Erst morgen

    Er drehte die Zigarre in seinen Fingern und prüfte dabei das Deckblatt. Farbe und Struktur waren ohne Makel, was man bei dem Preis ohne Weiteres erwarten durfte. Zufrieden setzte er den Zigarrenschneider an und schnitt ein kurzes Stück vom geschlossenen Ende der Zigarre ab. "Worüber wolltest...
  16. Kampf mit einer Schlange

    Ich sitze jetzt seit drei Stunden da und starre auf die Tür. Ab und zu hört man ein leises Zischen, gepaart mit einem Klopfen hier und da. Hoffentlich ist die Tür stabil, naja wollen wir mal nicht paranoid werden. Wobei, paranoider als jetzt geht es doch nicht mehr. Wie war es dazu gekommen...
  17. Flasche, ausschließlich Flasche

    Die Nacht brach an, der Mondschein des Vollmondes tränkte die dunklen Gassen in eine gewisse Helligkeit, in der man selbst fremde Gesichter erkennen konnte. John stöberte in seiner Tasche nach seinen Filterzigaretten, die er regelrecht verschlang. Am Tag rauchte er üblicherweise zwei Packungen...
  18. Die Spinne

    Gegen elf Uhr wachte ich auf. Dieses Mal ohne einen Kater, aber allein. Ich warf mir meinen Bademantel über und zog eine Badehose an und machte mich auf den Weg zur Kaffeemaschine. Kurz bevor ich meine Zimmertür erreichte, erblickte ich SIE. Eine riesige Spinne an der Decke. Sie hatte...
  19. Janusköpfig

    In dunkelster Einsamkeit keimt die Hoffnung am stärksten – sie ist das Licht, welches Wärme und Geborgenheit bringt, in einer Zeit voller Verzweiflung und Aussichtslosigkeit. Ein ständiger Begleiter auf dem Weg in die Freiheit. Ein guter Freund. Ein starker Wächter. Sie lässt dich nicht im...
  20. Veritas Peccati - Die Wahrheit der Sünden

    Ein grauer Raum. Fast vollständig im Schatten, nur ein kleines Fenster verhinderte, dass die Dunkelheit ihn ganz erfüllte. An der Tür, mechanisch und schwer, klopfte es. Zwei breitschultrige Männer öffneten sie mit geringer Anstrengung und ließen einen Mann mit weißem Kittel herein. Der Patient...

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