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gesellschaft

Genre: gesellschaft

  1. Kokain

    Das Kokain brannte in der Nase. Ich wusste nicht, die wievielte Line ich bereits vom Display des Handys, das mir angereicht wurde, gezogen hatte, doch die Droge lief mir bereits von den Nasenschleimhäuten aus die Kehle herunter und ich schmeckte das Bittere. In Abständen überkam mich die...
  2. Der Skorpion

    Auf einem glattgeschliffenen, rötlich schimmernden Stein saß das Spinnentier und reckte die Scheren in Richtung der hochstehenden Sonne. Der umliegende Sand wurde von einem leichten aber andauerndem Wind aufgewirbelt und sank langsam wieder gen Boden, wenn die Böen nachließen. Die Hitze, die...
  3. Die Bubble

    Das Eis knirschte gefährlich unter ihrem Gewicht. Mit jeder anrollenden Welle wurde die Scholle kleiner. Der eisige Wind, das tiefe Wasser, all das hätte sie ängstigen müssen, aber das war es nicht, was sie schmerzte. Es war die Hoffnungslosigkeit, die sich in einem tiefen, grollenden Brüllen...
  4. Matteo

    Bin ich wach gewesen, oder habe ich geschlafen, als ich sie vor mir stehen sah? Geschlafen natürlich, gab sich Matteo selbst die Antwort und streckte sich. Sein Schlaf war seit seinem Achtzigsten verlässlich. Er konnte sich in ihn fallen lassen. Und da tauchte sie dann auf, besuchte ihn. Matteo...
  5. Loslassen

    Dieser riesige Parkplatz an der Süd-Tangente der Stadt schien wie geschaffen zu sein, um endlich anzufangen. „Nun komm schon“, drängelte Paul. „Wie lange willst du dann noch damit warten?“. Er stemmte die Fäuste in die Seite. „Gestern hast du es versprochen.“ Paul war wütend auf seinen...
  6. Es sind die Fische

    Sie klopft ans Fenster, öffnet die Wagentür. Regen prasselt auf die Windschutzscheibe. Er stellt das Radio leiser. »Komm rein«, sagt er. Sie steigt in den Wagen, zieht sich die Kapuze ihres Pullis vom Kopf. »Ist das ein Regen, Papa«, sagt sie. Vor dem Haus hält er am Bordstein. Der Himmel...
  7. Broken Soul

    Der Regen schlug gegen das Fenster, der Wind ließ die alten Holzbalken unseres Fachwerkhauses quietschen und die Eiche in unserem Garten sah aus, als würde sie gleich entwurzelt werden. Normalerweise liebte ich dieses Wetter, fühlte mich wohl und konnte mich entspannen. Heute saß ich im...
  8. Du entscheidest!

    Hektisch stocherte Ben mit dem Schlüssel am Schloss des Schuppens herum, während Jo und Paula ungeduldig an seinen verschwitzten Rücken drängten und seine Nervosität damit noch steigerten. Der alte Schuppen, war ihr Lieblingsversteck gewesen, damals als Oma Martha noch lebte und Jule in...
  9. Der Morgen danach

    Mit dem Erwachen werden mir schlagartig die Fehlentscheidungen des gestrigen Abends bewusst. Dies verdanke ich dem komplexen Kommunikationssystem zwischen Körper und Geist, denn der Gedanke „Oh Scheiße, was hast du wieder getan?“ entstammt nicht dunklen Erinnerungen an gesellschaftliche...
  10. Der Fall Wagner

    “I can’t listen to that much Wagner. I start to get the urge to conquer Poland.” Woody Allen Berlin Ein Gefühl der Erleichterung stellte sich ein, als Sascha den Schlüssel herumdrehte, um die Wohnungstür zu öffnen. Bevor er eintrat, lehnte er sich erschöpft in den Türrahmen. Der tiefe Seufzer...
  11. Morgenroutine

    Ich wache auf. Durch meine geschlossenen Augen erahne ich, dass es bereits hell ist. Ich bin verwirrt und ich spüre, wie sich leichte Übelkeit in meinem Magen ausbreitet. Erst nach einigen Augenblicken fällt mir ein, wo ich bin. Nach einigen mehr auch wieder wieso. Es ist furchtbar laut und...
  12. Eine Schüssel Blaubeeren

    „Ich kann es nicht mit ansehen, dass du so traurig bist!“… Denkt er ernsthaft, dass ich es genieße? „Du hast vieles, wofür andere Menschen dich beneiden!“… Denkt er ernsthaft, dass ich mich im Vergleich mit anderen in meiner Position wohlfühle? Ein durchschnittlicher Mensch der Mittelschicht...
  13. Vergänglichkeit

    Ich warte, bis es dunkel wird und das Getuschel verstummt, drücke dann den Knopf der Fernbedienung. Während das Intro auf der Leinwand läuft, blinzle ich durch das Halbdunkel. In der ersten Stuhlreihe erspähe ich sie. „Hoch oben, auf einer Klippe: das alte Chapora Fort“, beginne ich. Es folgen...
  14. Freundschaft Plus +

    Da liegen sie – betrunken und im Liebesrausch – auf der Couch des Hotelzimmers, da sie ja nicht miteinander ins Bett gehen. Hungrig verzehren sie den Körper des jeweils anderen, als ob ihre Leben davon abhängen würde – und wer weiß, vielleicht tun sie das ja auch. Und dann stoppt er plötzlich...
  15. Wenn Blicke töten könnten

    Sie sitzt am Tresen. Das schwarze Kleid, welches Ihr bis zu den Knien reicht, steht ihr gut. Die braunen High Heels betonen Ihre schlanken Füße. Die rote Lederjacke über dem Kleid wärmt Sie. Er sitzt ein paar Tische weiter und beobachtet Sie. Seine Augen schweifen kurz über die, vor ihm...
  16. Feierabend

    Endlich war es soweit! Fritz Seiler packte den orangefarbenen Brotbehälter und die leere Flasche Wasser in seinen alten braunen Aktenkoffer ein, schloss die Tür seines Büros ab und schlenderte zum Ausgang, wo er seine Stempelkarte in die dafür vorgesehene Zeitstempelmaschine steckte. Mit einem...
  17. Ghost

    »Ich dachte, das würde für immer halten.« Chantals Stimme klang tränenerstickt. Es tat gut, wieder einmal mit ihr zu telefonieren. Das geschah viel zu selten. »Jedenfalls wissen wir jetzt, dass Bella nichts zugestoßen ist«, antwortete ich. Anna, Bella und Chantal. Die Power-Mädchen, wir gehörten...
  18. Umkehr

    Saskia stand abwartend am Fenster, umrahmt von dicken, dunklen Vorhängen, als ich das Zimmer betrat. Das Licht war gedämpft, sie hatte mich erwartet. Daher trug sie auch weniger als man gemeinhin als „normal“ bezeichnen würde. Netzstrümpfe, HighHeels (heißen die erst ab einer gewissen Höhe so?)...
  19. Die Hungrigen und die Satten

    Wir sind uns selbst überlassen, hier draußen. Hier draußen sind wir von allen verlassen. Zu Zeiten des Hungers sind wir hier draußen sogar von uns selbst verlassen. Erst geschieht lange Zeit nichts und dann alles auf einmal. Ereignisse häufen sich in Sekundenschnelle zu Ereignistürmen, die, vom...
  20. Schuld und Eitelkeit einer feinen Dame

    Jane Clifford war wunderschön, ihr Gesicht war war schmal und symmetrisch, ihre Augen grün wie Jade, sinnlich und warm ihr Blick, ihre Lippen schmal, ihre Zähne weiß wie Elfenbein. Ihre blonden, langen Haare, trug sie meistens offen. Hinter dem gerade geschnittenen Pony versteckte sich eine hohe...

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