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gesellschaft

Genre: gesellschaft

  1. Ich werde dich nicht anlügen

    „Ich werde dich nicht anlügen und sagen, dass wir Freunde bleiben können. Du weißt, ich spreche nicht mit meinen Ex-Freundinnen. Aber ich möchte dich noch um einen Gefallen bitten: Küsse mich ein letztes Mal.“ Seit Stunden will ich nach Hause gehen, ich wollte ihn nicht treffen, nicht mit ihm...
  2. Pfeil und Bogen

    Da sitzt du also, auf dem Stuhl ziemlich nah neben mir. Ich spüre, dass sich unsere Schultern und Knie bei jeder Bewegung leicht berühren, und ich find's gut. Wir stoßen an. Du schaust mir in die Augen und zwinkerst. Und irgendwie wusste ich schon dann, dass ich an diesem Abend nicht zu Hause...
  3. Old Dog

    Harris saß in seiner Zelle und starrte die kalte weiße Wand an. Putz war abgebröckelt und verwandelte sie in ein abstraktes Gemälde. Er glaubte, ein kindliches Gesicht oder eine kleine Hand in den grauen Formen zu entdecken, aber in dem Moment wurde die Deckenbeleuchtung angestellt und das...
  4. Copywrite New Yorker Puppenspiele

    Chris Carlson fliegt nach New York, um Ruhm zu ernten. Er nimmt seine Frau mit. Während die beiden im Taxi zum Gebäude der Vereinten Nationen am East River fahren, schaut sie aus dem Fenster, streicht Chris über den Handrücken, berührt die Adern, die sich unter der Haut abzeichnen. Als sie...
  5. Einsicht

    Ein weiterer Tag neigte sich dem Ende zu. Frank fühlte sich ambivalent, wie es sehr häufig der Fall war. Er wollte sich auf die Schulter klopfen, für die erneute Bewältigung seiner Aufgaben, für den erneuten Versuch, seine Fähigkeiten in einer gewinnbringenden Art und Weise einzusetzen...
  6. Die Tänzerin

    Endlich ist es so weit. Jahrelang habe ich auf diesen Moment hin gearbeitet. Ich wurde an der berühmtesten Ballettakademie im Land angenommen und habe zum allerersten Mal in meinem Leben eine Hauptrolle erhalten. Und nun ist er da, der Abend der großen Aufführung. Doch bin ich dafür bereit...
  7. Taucher

    Taucher Am Freitagabend sitzen Ennio und sein Sohn Alessio vor dem Fernseher. Es hat Streit um dieses Thema gegeben, sowie über das meiste andere auch. Aber hier haben sie wenigstens einen Kompromiss gefunden, Ennio und seine Ex. Unter der Woche darf Alessio keine Medien konsumieren, wie sie es...
  8. Hallo, ich bin Nina

    Da war sie wieder, ich dachte, mich trifft der Schlag. Müssen Engel eigentlich arbeiten? Was? Was habe ich mich da gerade gefragt? Ich glaube, ich bin verrückt! Das kann doch nicht mein Ernst sein. Aber so ein himmlisches Wesen wäre früher doch genau mein Fall gewesen. Naja früher, aber doch...
  9. Akku leer

    Ich lege auf. Das Telefon fällt mir aus der Hand. Mein Blick fixiert die Noppen auf der Tapete. Im Hals ein Knoten. Der Wind rüttelt an den Rollläden. “Was mache ich jetzt”, sage ich vor mich hin. Der Fernseher im Wohnzimmer schallt durch die Wand. Mein Vater lacht. In der Küche klimpert...
  10. Die Reise

    Phillips Status Alles gepackt. Frage mich, wie das alles mit soll. Die Stadt schläft. Doch bei mir Aufregung pur. Morgen geht´s los. Na toll. Strömender Regen. Motivation gleich null. Warten noch etwas, doch der Regen hört nicht auf. Also was soll´s. Rein in die Regenklamotten und los...
  11. Die Quetscherin - Geschichten aus dem öffentlichen Nahverkehr

    Ich fahre regelmäßig Bus. Regelmäßige Konfrontation mit dem gemeinen Alltags-Menschen. Die Abschirmungsmaßnahmen Handy und Kopfhörer sind stets aktiviert und dennoch, man kommt manchmal einfach nicht drumherum „Dinge“ mitzubekommen. Heute war wieder etwas sehr Be-denkliches dabei. Thema...
  12. Den Weg frei!

    Der kleine Raumgleiter hatte den Kontraktionspunkt eben passiert. Er war noch gar nicht in die Abbremsphase eingetreten, als das schrille Alarmsignal ertönte. Geistesgegenwärtig gab Klef einen Ausweichbefehl, und der Gleiter schrammte an dem schwarzen Kleinstplaneten vorbei, der gemächlich in...
  13. Die Sache mit dem Ami

    Mein Großvater sieht nicht mehr gut, deswegen komme ich montags mit der S-Bahn aus Deutz und lese ihm die Zeitung vor. Zum Einstieg den Lokalteil. Der Traktorunfall im Nachbarort interessiert ihn. „Mit diesen neuen Ungetümen muss man aufpassen. Sind viel größer als die, mit denen wir früher die...
  14. Tanzende Steine

    Es war einer dieser Tage, von denen man später nicht mehr würde sagen können, ob gutes Wetter gewesen war, oder eher schlechtes. Die Vergangenheit erscheint einem ja oft in Grautönen. Sicher aber war es mitten im Winter. Wir waren unterwegs. Mutter, Annemarie, Traudchen und ich, auf der Suche...
  15. Kokain

    Das Kokain brannte in der Nase. Ich wusste nicht, die wievielte Line ich bereits vom Display des Handys, das mir angereicht wurde, gezogen hatte, doch die Droge lief mir bereits von den Nasenschleimhäuten aus die Kehle herunter und ich schmeckte das Bittere. In Abständen überkam mich die...
  16. Der Skorpion

    Auf einem glattgeschliffenen, rötlich schimmernden Stein saß das Spinnentier und reckte die Scheren in Richtung der hochstehenden Sonne. Der umliegende Sand wurde von einem leichten aber andauerndem Wind aufgewirbelt und sank langsam wieder gen Boden, wenn die Böen nachließen. Die Hitze, die...
  17. Die Bubble

    Das Eis knirschte gefährlich unter ihrem Gewicht. Mit jeder anrollenden Welle wurde die Scholle kleiner. Der eisige Wind, das tiefe Wasser, all das hätte sie ängstigen müssen, aber das war es nicht, was sie schmerzte. Es war die Hoffnungslosigkeit, die sich in einem tiefen, grollenden Brüllen...
  18. Matteo

    Bin ich wach gewesen, oder habe ich geschlafen, als ich sie vor mir stehen sah? Geschlafen natürlich, gab sich Matteo selbst die Antwort und streckte sich. Sein Schlaf war seit seinem Achtzigsten verlässlich. Er konnte sich in ihn fallen lassen. Und da tauchte sie dann auf, besuchte ihn. Matteo...
  19. Loslassen

    Dieser riesige Parkplatz an der Süd-Tangente der Stadt schien wie geschaffen zu sein, um endlich anzufangen. „Nun komm schon“, drängelte Paul. „Wie lange willst du dann noch damit warten?“. Er stemmte die Fäuste in die Seite. „Gestern hast du es versprochen.“ Paul war wütend auf seinen...
  20. Es sind die Fische

    Sie klopft ans Fenster, öffnet die Wagentür. Regen prasselt auf die Windschutzscheibe. Er stellt das Radio leiser. »Komm rein«, sagt er. Sie steigt in den Wagen, zieht sich die Kapuze ihres Pullis vom Kopf. »Ist das ein Regen, Papa«, sagt sie. Vor dem Haus hält er am Bordstein. Der Himmel...

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