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alltag

Genre: alltag

  1. Das Heer der Selbstgerechten

    Die Atmosphäre war sehr kühl, wie in weißes kaltes Licht getaucht. Alle Farben waren eine Variation von weiß, grau und schwarz. Den Zuschauern bot sich das Bild einer überdimensionalen, riesigen Treppe. Eine unendliche Zahl von gesichtslosen Gestalten marschierte schräg zu ihnen, starr nach...
  2. Große, große Kulleraugen

    B-b-b-bbeatt. Das Licht ist gedimmt. Die Bar ist brechend(voll). B-b-b-bbeatt. Menschen lachen, tanzen, trinken, reden, oder stehen einfach dumm neben ihrer Gruppe rum und versuchen ihr Unwohlsein zu verbergen. B-b-b-bbeatt. Die Pinguine hinter der Bar wirken subtil gehetzt. In ihren Flossen...
  3. Winterminuten

    Maschas warmer Atem haucht zarte Nebelschwaden in die Dunkelheit. Mit ihrem Fahrrad durchfährt sie die Sternennacht. Gleich würde sie Oleg bitten, mit runter zu kommen, um sich gemeinsam am ersten Schneefall und den Sternen zu erfreuen. Wie wunderbar, das Weiß des Schnees, die klare Luft. Ein...
  4. Spaziergang im Dunkeln

    Die Tür fällt hinter mir zu und vor mir liegt der beleuchtete Gehweg. Beim Nachbarn bellt der Hund hinter der Tür und mein Atem zieht eine lange Fahne hinter mir her als ich losgehe. Der Schal ist bis zu den Ohren um meinen Hals gewickelt, die Mütze ist tief in meinem Gesicht. Die kalte Luft...
  5. Weiße Wände

    alltag 
    Ihr Bett ist schmal. Wir liegen eng beieinander. Viertel nach elf. Draußen schreit jemand. Eine Flasche zerschellt auf dem Asphalt. Ich drehe mich auf den Rücken. „Weiße Wände“, sage ich. „Kein Bild, nichts.“ „Ich mag weiße Wände. Die Klarheit.“ „Mein Schlafzimmer ist rot.“ Ich lege meine Hand...
  6. Der Puppenspieler

    Zu dieser frühen Stunde ist die Stille so allgegenwärtig, ich spüre, wie sie sich an mich schmiegt, mich streichelt. Ich habe mich in meinem Leben verlaufen und fühle in den stillen Momenten, dass ich den Weg wieder finden kann. Keine Sekunde länger konnte ich neben Chris liegen bleiben. Seine...
  7. Gespräch mit Unbekannt

    Wie jeden Tag habe ich die Zeitung in der Hand. Normalerweise fliege ich über das Horoskop und das war es. Die Regionalzeitung gibt nicht viel her. Doch heute blättere ich weiter. Ein ganz normaler Montag, die Mittagspause verbringe ich allein daheim. Auf dem Tisch steht eine Tasse Kakao, das...
  8. Die Botschaft

    alltag 
    Wehmütig sah sie zu der Tochter des Wirtes. Das Kind schrubbte den Boden in gleichmäßigen, ruhigen Bewegungen. Es war so versunken in seine stupide, friedliche Arbeit, dass es ihre Blicke gar nicht bemerkte. Selbst wenn, seine langen, dunklen Locken hätten es dem Mädchen erschwert, sie...
  9. Lynn

    Eingänge bis Mitternacht werden berücksichtigt. Verdammte Hacke. Es ist viel zu heiß zum Denken, wie sollte es früh abends im August auch anders sein? Klar habe ich zu spät angefangen, wie immer, aber die Einsicht verschafft mir keinen Aufschub. Meine linke Hand tut, was sie will, scribbelt...
  10. Konsumenten

    Der Bahnhof war voll. Voll mit Menschen; Pendler auf dem Weg zu ihrem Gleis, Schüler die laut und aufgedreht, in kleinen Gruppen, aus der Vorhalle strömten. Abseits des Trubels, unbeachtet, wenn dann mit einem Anflug von Ekel oder Verachtung, rappelten sich die untersten der Gesellschaft auf...
  11. Bild und Wirklichkeit

    alltag 
    Jon saß auf seinem Bett und betrachtete das Bild an der Wand. Zwei Kleinkinder! Oder doch nur eins? Spiegelte sich da ein Kleinkind in der Scheibe würden sich Andere fragen. Nein, er wusste es besser! Arni! Ein lautes Seufzen ! Das Bild war eine der wenigen Erinnerungen an die Zeit, in der noch...
  12. Braune Haare

    Braune Haare. Funkelnde Augen. Kleine weiche Nase. Ihre Gesichtszüge sind atemberaubend. Ich drehte mich langsam und leise im Bett, um sie ja nicht zu wecken. Sie verdient ihren Schlaf. Leise stand ich auf. Bevor ich runter ging, gab ich ihr noch einen sanften Kuss auf ihre Lippen. Jedes Mal...
  13. Adam und Eva

    Adam kam aus einer, man kann sagen, heiligen Familie. Er hatte gute Manieren, hatte keine bösen Gedanken oder überhaupt Gedanken, die seinen Angehörigen missfallen könnten; er kannte seine Stärken, war überzeugt von ihnen, dachte jedoch nicht viel an sich oder daran, wie die Welt ihn sieht; er...
  14. Der Traum vom Klamottenladen

    Eine 5 in Französisch, ein vergammelter Joghurt, ödes Shopping und ein langweiliger Film über Aliens. Nein, dieser Tag war ganz bestimmt nicht gut verlaufen. Erschöpft schmeiße ich mich auf mein Bett und lasse mich von dem weichen Kissen in die Welt der Träume geleiten. Es ist schon acht Uhr...
  15. Wo das Begehren sitzt

    Sie steht unter der Dusche. Ich kann sie nicht sehen, nicht richtig sehen, so wie man eine nackte Frau sehen sollte, die Kabine ist beschlagen, ich sehe sie wie durch dichten Nebel, ihr Körper ein Schemen, die helle Haut, das dunkle Haar, und das Deckenlicht wirft ihren Schatten an die Kacheln...
  16. In der Fremde

    Manche Leute pfeifen durch die Nase, wenn sie schlafen. Es ist kein Schnarchen, aber ähnlich unangenehm zu ertragen. Ich pfiff nicht durch die Nase. Der Herr neben mir schon. Ein leichtes Zucken seiner Nüstern, das bald in ein nervöses Flattern überging, verriet den nächsten Pfiff immer schon...
  17. Geständnisse eines Tellerknechtes

    (...) Am nächsten Tag war ich wieder zur Spätschicht eingeteilt und schwankte auf dem Weg zur Arbeit leicht nach links. Trotz überaus sorgfältigem Zähneputzens fiel es irgendjemandem auf, dass ich am Abend zuvor zu tief ins Glas geschaut hatte und man verpfiff mich beim Restaurantleiter...
  18. Bankomat

    „Das war schön.“ Sara blickte ihm in die Augen. Es war ein Satz gänzlich ohne Aussage, der allein durch das Funkeln ihrer Augen Bedeutung erlangte. Sehen konnte er sie nur im Augenwinkel, konzentriert hatte er den Blick auf die dunkle Straße gerichtet. Das monotone Brummen des Autos auf der...
  19. Bis der Bus kommt

    Regen. Als sie die große Bahnhofshalle verließ spürte sie genau wie ihr die Tropfen ins Gesicht schlugen. Genervt zog sie ihre eh schon zu große Kapuze noch weiter in die Augen, senkte den Blick um den Pfützen, die sich mittlerweile auf dem schon ausgelaugten Asphalt gebildet hatten...
  20. Im Regen

    Im Regen Es war später Abend. Regen fiel vom grauschwarzen Himmel herab und durchnässte die Stadt mit Traurigkeit. Windböen trieben den Regen wie einen wehenden Mantel durch die Gassen, Laternen zeichneten verwaschene Gestalten an die matt reflektierenden Häuserwände. Ich ging langsam...

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