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Genre: alltag

  1. Mitten im Nebel

    Werd ich geh'n? "Ja." Ich stehe auf und sehe herab. Werd ich zurückkommen? "Nein." Ich sehe zurück. Meine Gedanken, noch nicht ganz wach, drehen sich, umkreisen mich, sie kommen immer näher. Ich öffne meine Augen. Ich wische meinen Schweiß ab. Mein Kissen ist durchnässt, und ich recke mich auf...
  2. Schwerelosigkeit

    alltag 
    Das Schwimmbad ist sonst immer leer, ich gehe freitags morgens, um diese Zeit ist es meistens noch leer, und das mag ich, wenn nicht so viele Menschen im Wasser sind, dann kann ich in Ruhe meine Bahnen schwimmen. Ich schwimme gerne, denn im Wasser fühle ich mich leicht, ich mag es, ganz zu...
  3. Nein, alles war gut.

    Prüfend hielt er seinen Fuß in die Kabine. Das Wasser hatte die richtige Temperatur erreicht. Die Dusche tat richtig gut. Nach und nach löste das heiße Wasser seine verspannten Muskeln. Sie fand die Wohnung eben toll und so musste der gesamte Hausstand in den vierten Stock getragen werden. Er...
  4. Nachtschicht

    alltag 
    Warmer Wind weht durch das Fenster. Die Straßen sind dunkel und verlassen. Die Lichter des Krankenhauses glühen hinter den Häuserreihen. Nächstes Mal machs ich mit der Zunge, sagt er und hält meinen Knöchel fest. Ich schließe die Augen. Mittags rufe ich D. an. Wir treffen uns an der alten...
  5. Osterferien

    Philipp hat Mama, Papa und Clara zur Gruppe Osterferien hinzugefügt. Philipp: Hey, so telefonieren wir nicht wieder alle aneinander vorbei wie Weihnachten. Mama: Gute Idee. Papa: Telefonieren ist kein Problem, man darf nur nicht jedem was anderes erzählen. … Clara: Philipp hat gesagt, ihr...
  6. Es duftet nach Brot

    alltag 
    „Eine Frau kam herein. Was soll ich ihnen darüber sagen? Ich kann nur sagen: sie kam herein.“ Anna Seghers, Transit „Mach mal Räuberleiter.“ sage ich zu ihr. Sie legt ihre Handflächen ineinander, so wie wir es als Kinder früher immer gemacht haben. Aber damals war ich leichter. Als ich mit dem...
  7. Der Kampf

    Nur ich und die Dusche. Das Licht scheint grell von oben in meine Augen. Vor mir – die Dusche. Sie denkt, sie kann gewinnen, aber so dämlich angezogen würde ich mich nicht mal aus dem Haus trauen, viel weniger in einen Boxring steigen. Dusche folgend Jürgen, sieht mich an, starrt mir in die...
  8. Der letzte Hase

    Eine Handvoll Blätter vom jungen Löwenzahn müssen genügen. Mehr hat Heinrich nicht gefunden unter der dünnen Schneedecke. Die gelben Blüten sind zum Schutz vor der Kälte dicht und stramm verschlossen, das meiste Leben für die kommende Nacht zurück in der Wurzel. Heinrich steht hinter dem alten...
  9. Mütterhöhle und Löwe

    Siebenundzwanzig Jahre nach meiner Geburt erfuhr ich vom Tod meines Vaters. Von einem Polizeibeamten, der an der Tür klingelte. „Wir müssen mit Ihnen reden.“ Keine Ahnung, was die wollen, dachte ich, und versteckte Graspflanze und Laptop vorsichtshalber. Illegales Streaming war immer noch...
  10. Nachtigall

    Ich lebe in niedrigen Gebäuden; kein Gebäude, in dem ich jemals gelebt habe, hatte mehr als drei Stockwerke. Doch meine Tochter lebt in einem hohen Gebäude, in einem sehr hohen Gebäude, es hat mehr als dreißig Stockwerke. Ich war noch nie im obersten Stockwerk. Ich denke: Was ist, wenn...
  11. KlickKlack

    Simon Mühlberger KlickKlack Kurzgeschichte Diet-diet-diet! Rene tapste noch mit geschlossenen Augen zu seiner linken auf dem Beistelltisch. Zwei mal griff er ins Leere, dann hatt er es. Vermittels blitzartiger Geste mit seinem Zeigefinger befreite er sein Handy aus dem...
  12. Frösche klatschen

    Er wollte, dass seine Tochter mich am Bahnhof abholt, aber ich sagte ihm, dass ich mit dem Auto käme. Okay, nuschelte er und fügte noch hinzu: “Wosch jo, wo´n i wohn.“ Er legte sofort auf und mit gemischten Gefühlen trat ich ans Fenster, sah hinaus in den einsetzenden Regen. Banni, wie wir ihn...
  13. Käfer, Spinne und eine Entscheidung

    Überarbeitete Version vom 16.04.2023 Es gibt Stellen in der Wohnung, an die seltener geschaut wird. Man erwartet hier nichts Überraschendes oder gar Dramatisches, doch manchmal kommt es anders… Alle Fenster standen um diese Jahreszeit weit offen. Staub und Blütenpollen paarten sich, mutierten...
  14. ADHS (werktags)

    alltag 
    Alles um mich herum ist grau, nicht definierbar, als wäre ich gefangen in einer Masse aus Nichts. Ich laufe durch die Wohnung und weiß nicht, wohin mit mir, obwohl der Plan voll ist von Dingen, die nicht viel erfordern, wirklich nicht viel, manche fast gar nichts. Ich laufe am Spiegel vorbei...
  15. Esme

    alltag 
    Manch einer behauptet heute noch, das Anwesen am Abernathy Brook sei ein Spukhaus. Es heißt, welche Familie auch immer dort wohnte, mindestens ein Mitglied (natürlich ein weibliches) hätte hexische Kräfte besessen, hätte aus der Hand lesen, mit Geistern reden oder die Zukunft aus hingeworfenen...
  16. „Same procedure as last …“ Wurstbrot

    Lou, ein kleiner Malshi hob müde ihren Kopf als sie von einer unerwarteten Bewegung aus dem Schlaf gerissen wird. Neugierig beobachtete sie, was geschah. ‚Wohnungstür?‘, fragte sie sich. ‚Nee, Küche.‘ Ihr kleiner Schädel fand seinen Platz auf dem gemütlichen Kissen, welches sie erst zerwühlt...
  17. Und sie schreien in die Nacht

    Und sie schreien in die Nacht. Jung, dumm und vielleicht auch naiv, schreien sie, heulen mit den Wölfen, die eigentlich keine Wölfe sind, sondern Wellen und Wind. Lorenzo und Raffael überspringen die Absperrungen und rennen voraus. Wie Kinder tollen sie die, in den Felsen geschlagenen, Stufen...
  18. Vielleicht

    Das Mädchen auf der Parkbank gegenüber seiner eigenen, hat wilde rote Locken. Fast so wie Merida, die rebellischste aller Disney-Prinzessinnen wie er findet. Doch dieses Mädchen gegenüber von ihm ist noch ein Kind. Sie sieht eigenständig aus. Ganz allein und ganz stolz hat sie eine Zahnpastatube...
  19. Parkas und Tolle Tage

    alltag 
    „Die Verrückten sind wieder in der Stadt.“ haben viele Alteingesessene damals bestimmt gesagt, wenn wir gekommen sind. „Was meinst du? Denkst du, sie sind froh darüber, dass sie uns los sind? Jetzt können sie endlich unter sich sein beim Karneval.“ fragte mich mal jemand, der das Ganze damals...
  20. Der Schlüssel zum Königreich

    alltag 
    Rudi lebt den Sommer über im alten Bürstner neben dem Haus. Er sagt, manchmal braucht er einfach seinen Freiraum. Seine Frau Barbara ist einen Kopf größer als ich und fast zwei Köpfe größer als Rudi. Ich habe sie noch nie etwas essen oder trinken gesehen. Dafür raucht sie zwei Schachteln...

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