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Frei nach Karl Kraus sollt' man alles zwo Mal lesen ...
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Frei nach Karl Kraus sollt' man alles zwo Mal lesen ...
Nix über Georg Kreisler hierorts, der an kein Jenseits glaubte, da er dazu zu wenig Pessimist war?
"Georg Kreisler hasste das Taubenvergiften. Also das Lied. Jenes Lied, mit dem ihn noch heute die meisten Menschen identifizieren. Das auf Konzerten stets gewünscht wurde und das Journalisten seit mehr als fünf Jahrzehnte für ihre Überschriften benutzten. 'Dumm' fand der Chanson-Kabarettist sein eigenes Werk bald (bei dem es immer wieder Diskussionen gab, ob es überhaupt sein eigenes war): 'Obwohl man längst keine Tauben mehr vergiftet, sondern Urwälder entlaubt, Millionen Kinder verhungern lässt und von begrenzten Atomkriegen plappert, halten es manche Menschen noch immer für schwarzen Humor', beschwerte sich der Sänger, Pianist, Komponist und Texter in den 90-ern.
Und wie reagierte Kreisler? Typisch kreislerisch: Er schrieb es über die Jahre einfach immer wieder. Zur selben Melodie und mit derselben Methodik, aber mit einer der jeweiligen Methode angepassten Schlagzeile. 'Taubenvergiften für Fortgeschrittene' nannte er das – ganz im Sinne desjenigen, der selbst in der Unangepasstheit noch unangepasst war. Desjenigen also, der auch mal damit störte, opportun zu sein.
'So a Kernkraftreaktor geht schief dann und wann'
Eine der gelungensten Versionen war 'Spielen wir Unfall (im Kernkraftreaktor)': 'Schau: die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau/Spui ma Unfall im Kernkraft Reaktor./Heut´ ist jeder im Grünen, mit Kindern und Frau/das ist ein ganz wichtiger Faktor', heißt es da. Und weiter: 'Du nimm dir dein Kind ich mein Kind/und a jeder vergiftet sei Kleinkind/So a Kernkraftreaktor geht schief dann und wann/es ist besser ma g´wöhnt sich daran.' Das Makabre, es ist eine Frage des Zeitgeists.
Und Kabarett ohnehin nie so makaber wie die Umstände, die es hervorbringen ..."
Nachruf auf Georg Kreisler: Warum nicht mal Kleinkinder vergiften? - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/musik/ti...cht-mal-kleinkinder-vergiften_aid_687147.html
Zur Ergänzung empfehle ich noch Swifts bescheidenen Vorschlag im Sinne von Nationalökonomen, wie Kinder armer Leute zum Wohle des Staates am Besten benutzt werden können.
Der Seltsem hat im Jammerthread einsam geweint. Und sich genau über dieses dauernde Taubenvergiften in den wenigen Nachrufen geärgert.Nix über Georg Kreisler hierorts
Ich hatte ja gedacht, Georg Kreisler stirbt nie. So, wie er gesagt hat, er hätte ka Lust, hab ich es geglaubt. Keine Ahnung, wie ihm das trotzdem passieren konnte.
Ja, obwohl er alt genug war. Man soll ohnehin sterben, wenn die Zeit gekommen ist. Und Georgs Zeit war gekommen, kein Grund also, hier Trauerorgie zu veranstalten.Ich hatte ja gedacht, Georg Kreisler stirbt nie.
Die Commerzbank hat seit kurzem zwei Optionsscheine im Angebot, mit denen Anleger Gewinne machen, falls die Commerzbank-Aktie unter die Marke von einem Euro abstürzen sollte. Dabei gilt: Je mehr das Papier an der Börse an Wert verliert, desto größer ist der Verdienst für die Käufer der Optionsscheine.
Und ein niedlich gestelztes Beispiel zur Groß-/ Kleinschreibung von Anredepronomen aus dem aktuellen Duden-Newsletter:
(„Katinka, du/Du wirst durchaus nicht gedisst, wenn du/Du auch mal den Müll runterbringst“)
Prof. Dr. Elsbeth Stern zum Thema Frühförderprogramme:
"Man kann nichts aus der Intelligenz rausholen, sozusagen, was nicht drin ist."
„Wir essen unser Saatgut auf“; „Deutschlanddämmerung“; „Deutschland im Abendlicht“
Titel, die Thilo Sarrazin seinem Verlag nach eigenen Angaben ursprünglich für „Deutschland schafft sich ab“ vorgeschlagen hatte; dort lehnte man den ersten Vorschlag als „zu landwirtschaftlich“ ab; „Deutschlanddämmerung“ klinge nach Lyrikband, und Lyrikbände erzielten keine hohen Auflagen.
FAZ.net
Der Sportteil der WAZ ist gestern zum Kulturteil mutiert, dass man nicht nur um die teutsche Schauspielkunst fürchten muss:
Es ist an der Zeit, zur Ehrenrettung für einen Fußballer anzutreten, über den man kaum noch reden würde, säße er nicht allabendlich am Lagerfeuer der gestorbenen Hoffnungen. Um es in Ailtons Sprachstil zu sagen: Konnt sein all noch viel mehr schlimm.
Da sitzt er nun im RTL-Dschungelcamp, der ehemalige Torschützenkönig, so, wie man sich das vorgestellt hat: radebrechend, irgendwie ganz putzig und dann doch wieder ziemlich traurig, gerade so, als ob er nicht so recht wüsste, wohin er da geraten ist. Oder warum.
Am Wochenende bat Ailton öffentlich um Auswechslung. Wenn ein Fußballer das tut, kann es nicht gut um ihn stehen. Immerhin, er ist längst nicht so unangenehm aufgefallen wie zum Beispiel Rocco Stark, der uneheliche Sohn von Uwe Ochsenknecht. Einmal hat sich Ailton ein kleines Handspiel geleistet, aber das wollte ihm selbst Ehefrau Rosalie nicht öffentlich übel nehmen. Es ist nämlich gar nicht leicht, in diesem Camp nicht in Silikon zu fassen.
Für die Peinlichkeiten sind andere zuständig. Jimmi Blue Ochsenknecht, ehelicher Sohn von Uwe, hat über Halbbruder Rocco getwittert: „Wat für ’ne Blamierung für die Familiy.“ Da sage noch einer, Ailton nix sprech deutsch.
Am Rande von kw in der WAZ vom 23. 1. 2012
Ich sehe darin nichts Peinliches, schließlich bekennt sich hier Jimi Blue zu seinem Halbbruder, rechnet ihn zur Familie. Was ich aber peinlich finde, ist dieses Draufhauen („Ailton nix sprech deutsch“) von hoher Warte auf einen einfachen Menschen, der am Boden liegt.Für die Peinlichkeiten sind andere zuständig. Jimmi Blue Ochsenknecht, ehelicher Sohn von Uwe, hat über Halbbruder Rocco getwittert: „Wat für ’ne Blamierung für die Familiy.“ Da sage noch einer, Ailton nix sprech deutsch.
Ich sehe darin nichts Peinliches, schließlich bekennt sich hier Jimi Blue zu seinem Halbbruder, rechnet ihn zur Familie. Was ich aber peinlich finde, ist dieses Draufhauen („Ailton nix sprech deutsch“) von hoher Warte auf einen einfachen Menschen, der am Boden liegt.Zitat:
Zitat von Friedrichard Beitrag anzeigen
Für die Peinlichkeiten sind andere zuständig. Jimmi Blue Ochsenknecht, ehelicher Sohn von Uwe, hat über Halbbruder Rocco getwittert: „Wat für ’ne Blamierung für die Familiy.“ Da sage noch einer, Ailton nix sprech deutsch.
lieber Dion,
aber Rocco = Familienmensch und somit innen- bzw. traditionsgeleitet? Da fass ich mich an den Kopf und schüttel mich selber ...
Irrtum,... aber Rocco = Familienmensch und somit innen- bzw. traditionsgeleitet? Da fass ich mich an den Kopf und schüttel mich selber ...
lieber Friedrichard,
ich habe nichts zu Rocco gesagt, deshalb ist diese Gleichsetzung allein deine Sache. Das Schütteln deines Kopfes geht aber schon in Ordnung, wenn auch aus einem anderen Grund.
da muss ich mich verhört haben (bin halt 'ne taube Nuss),ich habe nichts zu Rocco gesagt,
lieber Dion,
aber auf welche bemitleidenswerte Seelen wird denn da von welcher hohen Warte aus gedroschen? Sind Ailton (spricht er wenigstens ein passables Portugisisch?) und die Oxenknechte nicht alt genug zu wissen, in welche Gefahr sie sich begeben - und, wo's gerade Thema ist - ist der WAZ-Artikel nicht - wenn auch sicherlich ungewollt - "Reklame" für die ach so armen Seelen?
Schönen Restsonntag wünscht
Friedel
Ich weiß nicht genau, wann er das gesagt hat. Er hat es sich wohl öfter gedacht.Edmund Stoiber schrieb:Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.
Zum Thema Umweltpolitik:
„Es gibt globale Zahlen für die Subventionen in die Fischerei, die liegen ungefähr bei 15 – 35 Milliarden Dollar pro Jahr und der Umsatz der Fischerei, der weltweite, liegt bei ungefähr 100 Milliarden. Das Interessante ist aber, dass man davon ausgeht, wenn man nachhaltig fischen würde, wäre der Mehrgewinn ungefähr 50 Milliarden, das heißt der Mehrgewinn einer nachhaltigen Fischerei wäre größer als die Subventionen, die derzeit in die Fischerei gehen.“
(Carsten Neßhöver, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung)
Und dann heißt es, Umweltpolitik sei mit Ökonomie nicht zu vereinbaren ...
Da nimmt sich heute die WAZ eines kleinen mitteleuropäischen Dowdy Jones an, der einen konkreten Namen hat und als Banker sein Vermögen nicht nur an der Börse verzockt hat. Ob er als Bankbesitzer im Park nachts mit der ZEIT sich zudecken kann, geben die Reportagen „Der Banker zwischen den Bettlern“ von Kirsten Simon und „Bei Anruf Pfand“ von „meba“ freilich nicht her. Allemal muss Dowdy Jones nun erfahren, dass Pfandflaschen aus Sträuchern, Mülleimern und Containern verlässlicher sind als Aktien. Acht Cent gibt’s für die Bierflasche ohne jede Kursschwankung. Doch die Reportagen stacheln zwei weitere Redakteure zu satirischen Glossen an:
„Man weiß nicht, ob man Mitleid haben soll mit den 300 Dänen, die plötzlich Milliardäre waren, aber nur für anderthalb Stunden. Die Lottogesellschaft hatte falsche Benachrichtigungen verschickt. Milliardär sein, ja. Aber nur für so kurze Zeit? So manch ein Traum ist da schnell wieder zerplatzt. Die Villa von Michael Jackson, beispielsweise. Die steht ja jetzt zum Verkauf an. Für einen Milliardär vielleicht sogar eine Nummer zu klein.
Jedenfalls: Sollten Sie einmal das ganze große Los im Lotto ziehen, seien Sie nicht zu spontan mit Ihrer Kündigung. Oder schreiben Sie wenigstens eine ganz freundlich formulierte. Sonst müssen Sie hinterher bei Ihrem Chef kleine Brötchen backen – verdammt kleine.“ Schreibt Top in der Kopfnote Ratschlag für Milliardäre
In der Fußnote Individualflasche bemerkt tom: „Rechtlich und philosophisch gesehen geht es im Getränkemarkt komplizierter zu als an der Wall Street. Hier stapeln sich die gesellschaftlichen Extrempositionen: Individualisierung und Kollektivismus. Eigentum und
Pfandleihe. Haben und Sein.
Die Frage lautet: Was kaufen wir nun eigentlich - Pfandflasche oder Inhalt?
Nun, das ist abhängig von der Flasche. Vereinfacht gibt es Einheits- und Individualflaschen. Erstere werden von vielen Herstellern verwendet, wir kaufen sie komplett. Individualflaschen sind geprägt, geformt, veredelt - aber unverkäuflich. Wir leihen sie nur aus und kaufen den austauschbaren Inhalt.
Was folgt daraus für die seelischen Grundlagen unserer Gesellschaft? ... Sind wir nicht alle ein bisschen Indiviualflasche?“
Westdeutsche Allgemeine Zeitung Nr. 71 vom 23. März 2012, S. Rhein Ruhr
In der WAZ Nr. 116 vom 19. Mai 2012 (wie sicherlich auch in andern Tageszeitungen) schließt ein „Offener Brief“, der genauso gut oder schlecht hier unterm Friedhof und Szenetreff von Wörtern und Redewendungen stehen könnte, mit dem Aufruf
»Wörter sind Schätze – bewahre sie«.
Nicht nur der Aufruf der Zeitungen gehört hierorts übernommen, sondern der gesamte Brief:
»Guten Tag,
ich wende mich mit diesem Brief an die Öffentlichkeit, weil mir stinklangweilig ist. Denn ich werde einfach nicht mehr gebraucht. Und glauben Sie mir – das ist wahrlich kein schönes Gefühl.
Obwohl ich bereits um die 700 Jahre alt bin, habe ich keinesfalls vor, mich zur Ruhe zu setzen. Auch wenn andere das offensichtlich von mir denken. Stellen Sie sich vor, ich habe entdeckt, dass ich auf einer roten Liste stehe – abgestempelt als „bedroht“ oder „aussterbend“. Zusammen mit der Gewitterhexe, dem Dreikäsehoch und dem Ratzefummel. Selbst der große Zampano ist eher kleinlaut seit er vom Aussterben bedroht ist. Aber ich bin voller Tatendrang und möchte mich nicht meinem Schicksal ergeben.
Ich will noch was von der Welt sehen. Meine beiden Synonyme Spaß und Scherz erzählen ständig von ihren Abenteuern im Weltall, die sie per SMS unternehmen. Ich will auch ins Weltall. Rasend schnell hin- und herfliegen und so vielen Menschen wie möglich ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Mit nur drei Buchstaben bin ich ja wohl prädestiniert für diese modernen Kurznachrichten.
Also denkt ab und zu mal an mich und auch an die anderen fast vergessenen Wörter.
Euer Ulk.«
Donnie Nelson, ein Basketball-Scout und Manager, über Arvydas Sabonis, zitiert nach einem Artikel von grantland.com über das Ausbleiben von europäischen Talenten in der NBA"When the breakup of the Soviet Union happened, we told Arvydas that if he cared anything about the future of basketball in his country, he would go back and fuck every chick he could possibly find. And he better not use the blanks — he better use the 7-foot-4 cartridges. Then in 2010, Lithuania would have all this talent. Obviously, he didn't listen, because I don't see any 7-foot-4 kids out there."
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