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http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...wegen-rezension-von-batman-film-a-845036.html
.... es geht um die Kritikkultur im Netz der Filmbesprechungen ... beleidigte Fans bedrohen Filmkritiker wegen unliebsamer Rezensionen ... sozusagen das Gegenstück zu dem Vonnegut-Zitat weiter oben ...
Nachtrag vom 20.07.2012:
... im nachfolgenden Link wird davon berichtet, wie ein junger Mann, der auf dem veröffentlichten Foto ausgesprochen nett aussieht, ein Massaker anrichtet ... bei einer Premiere eines Films, Batman III, um den es sich auch im obigen Link dreht ...
http://www.spiegel.de/panorama/just...udent-james-holmes-festgenommen-a-845584.html
"All der Tand, den Jugend schätzt,
Auch von mir ward er verehrt,
Locken, Schlipse, Helm und Schwert,
Und die Weiblein nicht zuletzt.
Aber nun erst seh ich klar,
Da für mich, den alten Knaben,
Nichts von allem mehr zu haben,
Aber nun erst seh ich klar,
Wie dies Streben weise war.
Zwar vergehen Band und Locken
Und der ganze Zauber bald;
Aber was ich sonst gewonnen,
Weisheit, Tugend, warme Socken,
Ach, auch das ist bald zerronnen,
Und auf Erden wird es kalt.
Herrlich ist für alte Leute
Ofen und Burgunder rot
Und zuletzt ein sanfter Tod -
Aber später, noch nicht heute."
Übers "Altwerden" schreibt heute der vor fuffzig Jahren verstorbene Hermann Hesse im Kulturteil der WAZ
Hesse sucht die Lust und die Verschmelzung und arbeitet an seiner Versinnlichung: Der so asketisch wirkende Mann mit dem hageren Gesicht erzwingt die Einheit mit der Landschaft und sich selbst. So viel Empathie hat Hermann Hesse nur für Hermann Hesse. Anderen gegenüber, seinen Frauen etwa, zeigt er sich meist unsentimental bis hin zur frappierenden Rücksichtslosigkeit. Als seine zweite Frau Ruth an Tuberkulose erkrankt, besucht er sie nicht ein einziges Mal, trotz ihrer Bittbriefe. Und seine erste Ehefrau Mia hat er als psychisches Wrack in eine Klinik abgeschoben. Nur seinen Katzen bringt er bedingungslose Zuneigung entgegen.
Werner Bloch in dem Artikel „Im Land des Meisters“, veröffentlicht am 9.8.2012 in der Süddeutschen Zeitung, erhältlich auch auf sueddeutschen.de: Montagnola im Tessin
Im Kinderteil (!) der Wochenendbeilage der WAZ Nr. 192 vom 18. August 2012 steht auf der Seite Gute Frage der folgende interessante Artikel ohne namentliche Nennung des Autors (stattdessen findet man ein winziges Porträtfoto):
»Unsere Wortschätze / schelten
Seine Herkunft ist so dunkel wie die Kaspar Hausers, das Wort kommt aus dem Nichts. Im Althochdeutschen tritt sceltan plötzlich auf, ohne eine Spur in die älteren Sprachschichten oder zu den verwandten germanischen Sprachen - schelten gibt es nur im Deutschen. Auch die Sprachforscher Grimm sind ratlos - eine Verbindung zu schellen und Schall oder gar zu Schuld sei rein spekulativ und ohne jede Begründung.
Umso erstaunlicher ist dieses Erscheinen aus dem Nichts, weil schelten oft und reichhaltig verwendet wird. Luther, der große Liebhaber einer kraftvollen, bildhaften Sprache nutzt es fleißig: „Darumb unser Schelten kein Schmehen ist, sondern die lauter Wahrheit." Und mit diesem Satz, der Gegenüberstellung, zeigt er uns zugleich den zweiten Wert, den Schelten zusätzlich zu seiner Klangkraft besitzt: Eine unerreicht präzise Abgrenzung. Schelten ist eben nicht schimpfen oder schmähen und auch nicht tadeln oder rügen. Wer schilt, der hat etwas zu bemängeln, aber lauter und schärfer als beim ruhigen tadeln. Doch er ist nicht beleidigend oder grundlos grimmig wie bei den ersteren. Noch einmal Luther, noch einmal die feine Differenzierung: „Einen Alten schelte nicht, sondern ermahne ihn."
Das Wort zu reaktivieren wäre ein Gewinn für die Schönheit und Kraft unserer Sprache. Seine Konjugation aber, die hat es in sich: schalt und schulten im Imperfekt, gescholten im Perfekt, schilte in der Befehlsform und schölte im Konjunktiv.«
Es gibt selbstverständlich dem Artikel einige kleinere Korrekturen, eher Ergänzungen hinzuzufügen:
Um 765 taucht wie aus heiterem Himmel im noch blutjungen Hochdeutschen das Wort skeltan“/„sceltan“ auf, auch schon einmal als „skeldan“ im niederfränkischen Gebiet (Rheinland und heutige Niederlande) - Herr Duden wird erst in mehr als tausend Jahren eine Vereinheitlichung der Schreibweisen dank Preußens Glorie schaffen.
Als „von gutem deutschen Blut“ (» ... ben ik, van Duitsen bloed, ...«) kennen die Niederländer heute das Wort als „schelden“, denn zufällig sprechen sie doch immer noch das sich weiterentwickelnde Niederfränkisch.
Nach dem Grimmschen Wörterbuch [Bd. 14, Sp.2523 f.] hat es eben nach Grimm keinen Bezug zu Schall und Schelle, doch die Erben sehen's ebenda ähnlich der Dudenredaktion.
Der Duden Bd. 7, das Herkunftswörterbuch nimmt o. g. an, wiewohl mancher freischaffender Rechtschreibkünstler schon mal die Schel[l]e nur mit einem l bedient und somit dem schälen nahekommt.
Was soll auf Ihrem Grabstein stehen?
Mein Grabspruch ist: Bin hinten.
Muss es nicht heißen: Bin unten?
Nein. So wie man bei jemandem an die Haustür kommt, der im Garten arbeitet und ein Schild an die Tür gehängt hat: Bin hinten. Sie sind Materialisten, ich bin ein Träumer. Die Träumer sind hinten, die Materialisten unten.
Aus einem Interview des SZ-Magzins mit Peter Handke: »Ich wäre liebend gern ein Böser«
"Als er in eine Hotellobby kam, wo ich mich auch gerade aufhielt, hab ich mich hinter einem Stuhl versteckt, vor lauter Angst. Lagerfeld ist wie der Bösewicht in einem Disney-Film."
Der britische Sänger Robbie Williams, entnommen aus den bunten Meldungen heute, über Karl Lagerfeld
„Manche Skizzen haben Sie direkt von Objekten oder Personen gezeichnet, andere sind frei improvisiert. Ich habe gelesen, dass das Gesicht Gottes in Ihrem »Book of Genesis« auf einer waschechten Offenbarung basiert.
Robert Crumb: Ich hatte einmal einen Traum, in dem ich ganz kurz Gott gesehen habe. Er sah ein bisschen aus wie Mel Gibson, aber mit langen Haaren. Es war der strenge Gott aus dem Alten Testament. Er hatte diesen Blick, den Mel Gibson aufsetzt, wenn er ganz wütend sein soll. In die Wut mischte sich bei diesem Gott aber auch etwas Besorgtes.“
Alter Meister [Robert Crumb im Interview mit Christoph Niemann]. Aus dem Zeit Magazin Nr. 45 vom 31.10.2012, S. 26 ff., Zitat S. 27
Wenn ihm da mal nicht Wuotan übern Traum gelaufen ist …
Crumb ist sowieso der Hammer. Ganz krass ist die Dokumentation über ihn und seine Familie. Er ist echt noch der Normalste!!!
Das ist die Überschrift zu einem kurzen Artikel auf grantland.com anlässlich des Fallrückziehertores aus 30 Metern von Zlatan Ibrahimovic im Spiel der schwedischen Fußballnationalmannschaft gegen England.Zlatan Ibrahimovic Just Proved There Is No Spoon
Naja, 's waren gerade mal 25 m, aber immer noch verblüffend. Ich fürchte, selbst im 16er Bereich hätt' ich mir in einem solchen Fall kräftig selbst in die Fresse getreten ... und wehe, einer hätte gelacht!
"Andy Hull is the John Lenon of this generation. But the fact he isn't famous proves just how bad this generation is."
- Aus dem Kommentar eines Users namens Robodog unter dem Youtube-Video - "Forest Whitaker (New Song)" // Bad Books - und ja: "Lenon" (sic!)
"Besonders macht Sullivans Texte, dass er einen Weg gefunden hat, beides verblüffend uneitel zu versöhnen: Biographisches, eigene Schwächen, sogar das Schicksal der eigenen Familie mit dem Allgemeingültigen, mit Beobachtungen und Erkenntnissen, die auch in einem größeren Rahmen bestehen können"
Ich muss gestehen, ich kenne ihn wegen dem Artikel über Axl Rose von Guns n' Roses, mit deren Musik ich sozialisiert worden bin. (Jaja, Schande über mich, ich bin ein echter Fanboy!). Habe dann einige andere Sachen von ihm gelesen, die ich sehr gut finde. Wen das kontemporäre Amerika in all seinen (auch popkulturellen) Facetten interessiert, für den ist dieser Mann ein Tip, denke ich.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/a...ivan-wer-so-schreibt-darf-ich-sagen-1.1468508
Ergänzung zu Illies „1913“:
„Um ein Land wirtschaftlich unter seine Kontrolle zu bringen, musste man es früher militärisch besetzen. Heute braucht man das nicht mehr. Man kann vollkommen friedliche Beziehungen mit einem Land unterhalten und es dennoch buchstäblich besitzen – indem man sich nämlich auf dem Wege dauerhafter Exportüberschüsse dessen Wirtschaft aneignet und seine Souveränität dadurch zerstört, dass man seine Haushaltshoheit und andere Elemente seiner Souveränität aushebelt.“
Claus Offe: Europa in der Falle, Mitschrift eines Interviews der Krytyka Politycna in den Blättern für deutsche und internationale Politik Heft 1/2013, S. 67 ff., Zitat S. 75
„[…]
Bringt’s die eigentlich, die Unterscheidung in Dokumentation und Spielfilm?
Für mich ist da die Grenzziehung nicht so streng. Weil ich mit Dokumentationen ja auch sehr erfinderisch bin und im hohen Grade stilisiere.
Warum ist ein guter Dokumentarfilm fiktiv?
Nicht unbedingt nur fiktiv. Mich stört an dem Postulat, dass Dokumentationen ausschließlich faktenbestimmt sein müssen. Das ist öde. Dann wäre nämlich das Telefonbuch von Manhattan das Buch aller Bücher: alles verifizierbar, alles korrekt, jede Nummer ein Anschluss. Es ist aber leider nicht das spannendste Buch.
Ist das ein künstlerisches Fazit von Ihnen, das wichtige Kunstwerke sich erst einmal sperren, also gegen einen Widerstand durchgesetzt werden müssen?
Manches kann natürlich ganz leicht gelingen. Spielerisch, wie nebenbei. Der Mozart war so jemand. Gerade, bevor die Sixtinische Kapelle wegen des Konklaves zugemacht wurde, war ich da noch mal drin und dachte: Was für eine ungeheuerliche Lebensleistung! Gegen unfassbare Widerstände durchgesetzt. Das Werk von nur einem Mann.
War das immer die Idee, dass Sie an einem umfassenden Werk arbeiten?
Das klingt zu hochtrabend. Das hieße ja, dass man mit einer weihevollen Zukunft im Visier arbeitet. Im übrigen, die Nachwelt ist mir ziemlich egal.
[…]“
aus: 99 Fragen an Werner Herzog von Moritz von Uslar im Zeit Magazin Nr. 16, 11. April 2013, S.16 – 27, Zitat S. 26
Danke für den Hinweis, Friedrichard.aus: 99 Fragen an Werner Herzog von Moritz von Uslar im Zeit Magazin Nr. 16, 11. April 2013, S.16 – 27, Zitat S. 26
Das Interview ist auch online verfügbar: http://www.zeit.de/2013/16/99-fragen-werner-herzog/seite-1
In der griechischsten Stadt Beerdes waren gestern zu eine Jimi-Hendrix-Fest alle die zum Altmarkt eingeladen, die eine Gitarre halten und leidlich spielen können. Angesagt war ein Massenkonzert von Profis und Laien mit Hendrix' erstem Erfolg Hey Joe. Es sind max. fünf Akkorde - man wollte ja nicjht Willy de Villes mexikanische Variante aufführen - was den durchschnittlichen Rock'n'Roller mit seinen drei Akkorden überfordert hat, wie eine gewisse Schrammelei anzeigte.
Wie eine Prophetie wirkte ein Bemerkung von Sven Regner, die am gleichen Tag veröffentlicht wurde:
„Singen ist abends besser als morgens, am Abend sind Stimme und Geist geschmeidig. Aber dann sollte man auf jeden Fall vorher schon mal gegessen haben!“ Sven Regener auf die Frage, ob’s besser sei, „morgens oder abends zu singen?“ in: Gebt uns eure Stimme!, chrismon 05/2013, S. 40 - 45
„Fulfillment-Center“ nennt seit 20 Jahren Jeff Bezos (Gründer Amazons) seine Betriebsstätten – und wen sollte es nicht sogleich an den „Erfüllungsgehilfen“ unseligen Angedenkens erinnern, wenn es um die Macht im digitalisierten Reich geht mit symbolträchtigen braunen Kartons im Veersandhandel ...?
»[…] Die Mitte Februar ausgestrahlte ARD-Dokumentation „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“ hat … die Schattenseiten dieses Geschäftsmodells [Amazons]offengelegt. Die Reportage zeigte auf, unter welch prekären Bedingungen Wanderarbeiter vor allem aus Osteuropa und Spanien in den Amazon-Logistikzentren schuften und obendrein von rechtsradikalen Sicherheitskräften schikaniert werden. / Der Imageschaden für Amazon ist groß. Zwar trennte sich das Unternehmen umgehend von seinem Sicherheitsdienst und gelobte zudem, die arbeitsrechtliche Situation zu prüfen. Dennoch hielt die Empörung über Wochen an, Nutzer riefen zum Boykott des Konzerns auf, und die Gewerkschaft Verdi initiierte eine Online-Petition für bessere Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren. / Der Protest wird dem Erfolgskurs Amazons jedoch nur wenig anhaben können. In den vergangenen Jahren hat sich Amazon-Gründer Jeff Bezos ein globales Verkaufsimperium aufgebaut, in dem die Ausbeutung der Angestellten nur einen der Gründe für seinen gewaltigen Erfolg darstellt. Um seinen Wahlspruch – „Work hard, have fun, make history“ – einzulösen, setzt Bezos auf aggressives Wachstum und eine Unternehmenspolitik, die man als Strategie der „tödlichen Umarmung“ bezeichnen kann. Mit ihr zwingt Amazon weite Teile des stationären Buchhandels, die Verlage und zunehmend auch andere Online-Händler in die Knie. […]
Der Kunde als König?
Der erfolgreiche Vertrieb der Kindle-Geräte zeigt, welches langfristige Ziel Amazon eigentlich verfolgt: Das Unternehmen will jeden Mittler zwischen sich und dem Kunden ausschalten. / Schon in den Anfangsjahren träumte Bezos davon, dass der Kunde, wenn er die Amazon-Website aufruft, nur ein auf ihn zugeschnittenes Angebot erblickt – nämlich jenes Buch, das er als nächstes kaufen wird. Gleichzeitig ist Bezos überzeugt, dass jene Kundenhotline die beste ist, die nicht*in Anspruch genommen wird. Denn ein direkter Ansprechpartner ist nur dann erforderlich, wenn die Wünsche des Kunden unzureichend befriedigt werden. / Deshalb will Amazon die Interessen und Neigungen seiner Kunden bis ins Detail kennen – am besten noch bevor diese sich derer selbst bewusst sind. Diesem Ziel ist der Konzern näher als je zuvor: Heute werten die Konzernrechner sämtliche Kundenaktivitäten auf den eigenen Seiten aus, um möglichst treffsichere Kaufempfehlungen zu machen. Wie weit die Kundendurchleuchtung geht, zeigt sich besonders deutlich an den neuen Kindle-Geräten. So ermöglicht der Webbrowser „Silk“, den Amazon eigens für das Kindle Fire programmiert hat, standardmäßig die Analyse der Datenströme, die der Nutzer abruft. Amazon zufolge dient dies allein dem beschleunigten // Datenaustausch: Die Abfragen würden über die firmeneigenen Server geleitet, dort ausgewertet und komprimiert, um so angeblich schneller auf den Endgeräten zu gelangen. Tatsächlich aber erfährt Amazon auf diese Weise genau, welche Internetseiten der Kunde aufruft und wie lange er sich wo im Netz aufhält. / Auch bei der Kindle-Lektüre von E-Books schaut Amazon dem Kunden unentwegt über die Schulter. Die gelesenen Werke werden ebenso an die Firmenserver übermittelt wie Hervorhebungen und Anmerkungen, die genaue Leseposition sowie die Lesedauer. Offiziell nutzt Amazon diese Daten nur, um die unterschiedlichen Geräte des Kunden auf Wunsch zu synchronisieren: Das in der U-Bahn auf dem Smartphone gelesene Buch kann so zu Hause an der gleichen Stelle auf dem E-Reader fortgesetzt werden. Tatsächlich aber geben auch diese Daten tiefe Einblicke in die Vorlieben jedes einzelnen Kunden – auf deren Grundlage dann weitere Kaufempfehlungen gemacht werden können. / Der konsumistische Traum verwandelt sich so in einen Albtraum: Mit Hilfe des sogenannten Data Minings wird der Kunde bei Amazon selbst zur Ressource. Dabei gerät allerdings nicht nur der Datenschutz unter die Räder. Entscheidet sich ein Kunde dazu, den Fängen Amazons zu entkommen und sein Kundenkonto zu kündigen, verliert er auch den Zugriff auf sämtliche digitale Bücher, die er zuvor bei Amazon gekauft hat. Denn mit dem Kauf der E-Books erhalten die Kunden nur ein Nutzungsrecht; ein Besitzverhältnis wie bei einem gedruckten Buch, das sie nach Belieben verwenden und verleihen dürfen, existiert nicht.*[…]
Im Ergebnis geht es in dem Fall Amazon um weit mehr als nur um die Monopolisierung des Online-Buchhandels, nämlich um die Ausschaltung sämtlicher alternativer Handelsmodelle im Internet. Gelingt es daher nicht, den Einfluss Amazons einzuschränken, steht der freie Markt im Netz in Gänze zur Disposition.«
Daniel Leisegang: Amazon und die Strategie der tödlichen Umarmung / Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 4 2013, S. 101 – 110, Zitate S. 101, 107 f. und 109
Der vollständige Text ist auch im Internet eingestellt
„Das arabische Wort für Revolution lautet in lateinische Buchstaben übertragen: al-Thawra. Es ist ein wütendes Wort, eines, das den Moment einfängt, in dem Emotionen überkochen und sich schließlich explosionsartig entladen. Unkontrollierbar, unvorhersehbar. Und danach ist nichts mehr so wie vorher.
Tha-Alef-Ra. Das sind die drei Wurzelbuchstaben von al-Thawra, anhand derer man das Wort in arabischen Wörterbüchern suchen kann. Worte, die miteinander verwandt sind, teilen eine Wurzel, um die sich dann andere Buchstaben herumgruppieren. Der „Stier“ basiert auf der gleichen Wurzel, ebenso wie das Wort „Blutrache“.
Rache und Revolution? Ist das Zufall? Ich bin mir nicht sicher, ob gemeinsame Wortwurzeln schon Bezüge in der Bedeutung beweisen. Viele halten das für übertrieben. Ibn Jinni aber, der so etwas wie der erste arabische Linguist war, 900 Jahre nach Christus, war davon überzeugt.“
Aus „Arabischer Frühling Stephanie Doetzer [Journalistin beim SWR und al-Dschasira] über eine Revolution, die ihre Versprechen nicht einlöst“ in: chrismon 07.2013, S.40 -45
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