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aus einem Film mit Inspektor Closeau (schreibt man den so?):
Mir scheint, da ist eine Influenza im Anmarsch.
Das klingt ja schrecklich!
Ach, es klingt schlimmer als es sich anhört.
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aus einem Film mit Inspektor Closeau (schreibt man den so?):
Mir scheint, da ist eine Influenza im Anmarsch.
Das klingt ja schrecklich!
Ach, es klingt schlimmer als es sich anhört.
Ist zwar mehr als ein kurzes Zitat, passt aber prima zur Aktualität dieser Tage:
xxx
Kurt Tucholsky, 1930, veröffentlicht in "Die Weltbühne"
edit: Egal, wer auch immer das Gedicht geschrieben hat, er ist noch nicht lange genug tot, um sein Urheberrecht zu verletzen.
Deshalb gelöscht.
Nee, nix Tucholsky. Es gibt in jedem Fall einige Parallelen zu 1929, aber es gab damals eben keine Derivate und auch die Immobilien bzw. Hypotheken spielten eher eine untergeordnet Rolle. Frisierte Papiere = verbriefte Kredite, die als CDS weitergereicht werden, das ist dann wirklich neu.
Guckste Original und hier eine Analyse des Mysteriums.
Die nächste Krise wird dann wieder andere Hauptursachen, aber mal sehen, ob dann das Gedicht rausgezogen wird.
Vom Wesen wohl ziselierter, zitierter Zitate
Die in den Zitaten gemachten Aussagen sind nicht immer so allgemeingültig wie Erich Kästners
„Es gibt nichts Gutes – außer man tut es“,
oder das schöne Wortspiel von Werner Mitsch:
„Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat.“
Oft wird mit einem Augenzwinkern eine mehr oder weniger realistische Aussage gemacht. Wenn Abraham Lincoln meint:
„Halte dir jeden Tag dreißig Minuten für deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen“,
dann ist klar, dass es hier nicht um eine praktikable Aussage geht, man denkt eher, wie schön es doch wäre, wenn man mit den Sorgen so locker umgehen könnte. Bei Sätzen wie
„Die Lüge ist jung und hübsch, die Wahrheit ist alt und hässlich“ (M. Gutierrez Najera)
ist die Freude am Spiel mit Formulierungen zu spüren, ebenso bei der Feststellung von Wilhelm Busch
„Bemüh’ dich nur und sei recht froh, der Ärger kommt schon sowieso.“
Originell ist auch folgende Erkenntnis:
„Bevor ich heiratete, hatte ich sechs Theorien über Kindererziehung. Jetzt habe ich sechs Kinder und keine Theorie.“ (John Wilmot)
Bei diesen Formulierungen steht nicht die Tragweite des Inhalts im Vordergrund, sondern es geht um den Gedankenblitz (‚Bonmot’), den treffend gesetzten Aphorismus, wie auch hier:
„Einen Schriftsteller zu fragen, was er von Kritikern hält, ist wie einen Laternenpfahl zu fragen, was er von Hunden hält“,
meint John Osborne.
Leider erscheinen manche Zitate weniger mit Esprit formuliert, als die Bemerkung über die Schriftsteller, sie sind auch inhaltlich nicht unbedingt gelungen.
Was haltet ihr zum Beispiel von folgenden Gedanken:
„Jede Krankheit ist heilbar, aber nicht jeder Patient.“
H. von Bingen
„Wer für die Zukunft sorgen will, muss die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Misstrauen aufnehmen.“
J. Joubert
„Vollständige Sorglosigkeit und eine unerschütterliche Zuversicht sind das Wesen eines glücklichen Lebens.“
Seneca
„In der Theologie gilt das Gewicht der Autorität, in der Philosophie aber das der Vernunftgründe.“
J. Kepler
Nun, Zitate sind Anregungen, Unterhaltung, manchmal auch nur für eine einzelne Person oder eine bestimmte Situation von Wert – aber doch überwiegend ein Zeugnis kreativer menschlicher Gehirntätigkeit …
Vielleicht hält man es letztlich mit Kurt Tucholsky, der wohl auf die schon im alten Testament beklagte Eitelkeit des menschlichen Tuns anspielt:
legt die Hände auf den Bauch
und schweigt.“
Nun, hier meine Kritik an den im vorhergehenden Beitrag gelisteten Zitaten:
„Jede Krankheit ist heilbar, aber nicht jeder Patient.“
H. von Bingen
Gibt es wirklich keine unheilbaren Krankheiten? Liegt es an den Patienten, wenn allzu oft ein Leiden unbezwingbar ist?
„Wer für die Zukunft sorgen will, muss die Vergangenheit mit Ehrfurcht und die Gegenwart mit Misstrauen aufnehmen.“
J. Joubert
„Ehrfurcht“ – vor Kriegen, Hungersnöten, unfähigen Führern?
„Vollständige Sorglosigkeit und eine unerschütterliche Zuversicht sind das Wesen eines glücklichen Lebens.“
Seneca
Klingt wie: Wem nichts das Glücklichsein verhagelt, ist glücklich.
„In der Theologie gilt das Gewicht der Autorität, in der Philosophie aber das der Vernunftgründe.“
J. Kepler
Gleich wie man zur Religion als Glaubenssache steht – woher bezieht die Autorität ihre Autorität, ihr ‚Gewicht’? Doch hoffentlich aus folgerichtiger Argumentation heraus, also genauso aus „Vernunftgründen“ wie es für die Philosophie verlangt wird.
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Noch einige interessante Aussagen:
„Dem Fernsehen verdanken wir das Phänomen, dass jeden Abend unzählige Menschen aufwachen, bevor sie ins Bett gehen.“
Robert Lembke
„Wenn man vorher wüsste, was es wird, bräuchte man es nicht zu tun.“
Pablo Picasso
“Der Krieg ist ein Massaker von Leuten, die sich nicht kennen, zum Nutzen von Leuten, die sich kennen, aber nicht massakrieren.”
Paul Valéry
„Es gibt immer ein Stückchen Welt, das man verbessern kann – sich selbst.“
Gabriel Marcel
„Jede Krankheit ist heilbar, aber nicht jeder Patient.“H. von Bingen
Wenn hier auch bekloppte Zitate gelten, dann habe ich hier eines, das gern Albert Einstein zugeschrieben wird :
Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.
"Wenn hier auch bekloppte Zitate gelten" - naja, "bekloppt" ist vielleicht etwas zu hart ausgedrückt, es gelten auf alle Fälle Zitate, die (eher unfreiwillig) zum kritischen Hinterfragen auffordern.
Einstein bezog sich auf die enorme Wirtschaftsleistung der Bienen und vor allem auf ihren Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion aufgrund ihrer Bestäubungsleistung (Obstarten, Raps, Hülsenfrüchte). Der Mensch würde wohl nicht aussterben, aber Hungersnöte und Wirtschaftskriesen wären die Folge eines universellen Bienensterbens.
Alles Gute,
Woltochinon
"Um Rekursion zu verstehen, müssen Sie rekursiv denken" (unbekannter Prof).
Rekursion ist, wenn man eine Kurzgeschichte liest, an deren Ende sich der Protagonist hinsetzt, um genau die Geschichte zu schreiben, die man gerade gelesen hat. *braindead*
Danke, Eldrad und vita für die Zitate
Ein interessanter Ausspruch, schließlich hat gerade das E-Book-Zeitalter begonnen:
„Ein Leser sollte eine breite allgemeine Bekanntschaft sozusagen mit Büchern als solchen erwerben. Er sollte sich ihnen mit allen seinen Sinnen nähern; er sollte ihren Geruch kennen und wissen, wie sie sich anfühlen. Er sollte lernen, sie in die Hand zu nehmen, ihre Seiten umzublättern und in einigen Sekunden einen ersten intuitiven Eindruck von ihrem Inhalt erfahren zu können. Er sollte mit mehr Büchern leben, als er liest, umgeben von einer Aura ungelesener Seiten, deren allgemeiner Charakter und Inhalt ihm doch bewusst ist.“
John Maynard Keynes, ‚On reading books’, 1936
„There is no wealth but life.“
J. Ruskin (Ökonom, Künstler)
“Für die Toten Wein, für die Lebenden Wasser, das ist eine Vorschrift für Fische.”
M. Luther
„Wenn du ein glückliches Leben willst, verbinde es mit einem Ziel, nicht aber mit Menschen oder Dingen.“
Albert Einstein
Früher heulte Rudi mit den Wölfen. Nach einer längeren psychoanalytischen Behandlung blökt er jetzt mit den Schaffen. – Hans Traxler (Erfinder der „Kohl-Birne“, Entdecker der „Wahrheit über Hänsel und Gretel“, Mitgründer von „Titanic“), der gestern 80 Jahre alt wurde.
„Wer nichts glaubt, kann auch nichts wissen.“
„Ohne eine zuverlässige Medizin gegen den Zweifel kein erkenntnistheoretischer Orientierungssinn.“
„Auf den letzten Metern behandelt man das Leben nicht mehr wie ein Schuh, von dem man nichts weiß, solange er nicht drückt.“
Juli Zeh in dem Roman ‚Schilf’.
„Gott gab uns [Männern] ein Gehirn und einen Penis, aber nur genug Blut, um eins davon zu nutzen.“
Robin Williams
„Dünn sein macht zickig. Aber in den USA ist es okay zickig zu sein - solange man dünn ist.“
„Was ist der Unterschied zwischen einer fünfjährigen und einem Terroristen?“
„Mit einem Terroristen kannst du verhandeln!“
Mäc härder
„Verstehen heißt sich eine Frage zu stellen, die durch das, was man versteht, genau beantwortet wird.“
André Gide
„Die Tragödie der Wissenschaft: das Erschlagen einer schönen Hypothese durch eine hässliche Tatsache.“
Thomas Henry Huxley
Schriftstellerei ist ja eine asoziale Tätigkeit, das ist auch in so Momenten, die so ein bisschen glänzen wie dieser jetzt, wo man so einen Preis bekommt, sehr schön, aber im Großen und Ganzen da auch von viel Frustration und so weiter gekennzeichnet. Man ist nicht immer gut gelaunt beim Schreiben, ganz im Gegenteil, das schlägt sich dann manchmal auch aufs Soziale so ein bisschen nieder. - Jens Petersen, der Gewinner des diesjährigen Bachmann-Literaturwettbewerbs, in einem Interview des Deutschlandradio Kultur am 29.6.2009.
"Die Deutschen sind sicherlich das einzige Volk auf Erden, das ein schlechtes Gewissen mehr genießt als eine schöne Frau, und das einzige Volk, das im Theater Langweile als positives Erlebnis einstuft." - Peter Zadek, der große und freche, in der Nacht zum 30.7.2009 gestorbene Bühnenanarchist, laut Süddeutschen Zeitung von heute.
Revolution
"Es wird schon gehn!" ruft in den Lüften / Die Lerche, die am frühsten wach;/
"Es wird schon gehn!" rollt in den Grüften / Ein unterirdisch Wetter nach. /
"Es geht!" rauscht es in allen Bäumen, / Und lieblich wie Schalmeienton: /
"Es geht schon!" hallt es in den Träumen / Der fieberkranken Nation.
Die Städte werden reg' und munter, / "Es geht!" erschallt's von Haus zu Haus;/ Schon steigt der Ruhm in sie hinunter / Und wählt sich seine Kinder aus. / Die Morgensonne ruft: "Erwache, / O Volk, und eile auf den MARKT! /
Bring auf das Forum deine Sache! / Im Freien nur ein Volk erstarkt!
Trag all dein Lieben und dein Hassen / Und Lust und Leid im Sturmesschritt, /
Dein schlagend Herz frei durch die Gassen, / Ja bring den ganzen Menschen mit! / Lass strömen all dein Sein und Denken / Und kehr' dein Innerstes zu Tag! / Die Kindheit braucht dich nicht zu kränken, / Wenn du ein Kind von gutem Schlag!"
Die Morgensonne ruft: "Erwache!" / Klopft unterm Dach am Fenster an; /
"Steh auf und schau' zu unsrer Sache, / Sie geht, sie geht auf guter Bahn! /
Ich lege Gold auf deine Zunge! / Ich lege Feuer in dein Wort! /
So mach' dich auf, mein lieber Junge, / Und schlag dich zu dem Volke dort!"
Er eilt, und es empfängt die Menge / Ihn hoffend auf dem weiten Plan; /
Stolz trägt sein Kind des Volks Gedränge / Zur Rednerbühne hoch hinan./
Nun geht ein Leuchten und Gewittern / Aus seinem Mund durch jedes Herz; /
Durch goldne Säle weht ein Zittern - / Es wird schon gehn, schon fliesst das Erz.
Doch wenn es nicht von Güte strahlet / Wie eine hochbeglückte Braut, /
So ist sein Lohn ihm ausgezahlet / Und seine Freiheit fährt ins Kraut. /
Ein böses Weib, ein gift'ger Drache / Und böses Volk sind all' ein Fluch, /
Und traurig spinnt die beste Sache / Sich in ihr graues Leichentuch!
Lafontaine als Dichter?, hör ich munkeln. Doch NEIN! Eineinhalb Jahrhunderte alt und doch ein aktuelles Portrait teutscher Seele sind diese Verse aus Schweizer Feder: Gottfried Keller.
Zitate! Zitate!
Es wurde zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem. (Karl Valentin)
Wenn sie glauben, sie wissen was ich meine, müssen sie mich falsch verstanden haben. (Alan Greenspan)
Schriftstellerei ist lebenslange Berufsvermeidung. (sinngemäß nach Daniel Kehlmann)
„Jemand, der einen Bohrer kaufen will, will ja keinen Bohrer. Er will ein Loch in der Wand.“ – Richard Harms, ein Versager und Leiter eines Call-Centers im André Erkaus Spielfilm „Selbstgespräche“, der an diesem Sonntag um 23:30 im ZDF gezeigt wird, laut Süddeutscher Zeitung von heute.
No risk, no fun.
Sie müssen als Autor bereit sein, im wirklich großen Stil zu scheitern. Sie müssen so hoch zielen, dass Sie ganz tief fallen können. Dann, vielleicht, haben Sie Erfolg. – Frank Schätzing in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, veröffentlich in der Wochenendbeilage am 4.10.2009.
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