„… jeder redet von Intelligenz und sagt ich hab en IQ von usw. usw. Ist das sinnvoll? Eigentlich ist es nicht sinnvoll.“
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(Konzepte, die mit der Ansicht zusammenhängen die durch IQ gemessene Intelligenz sei fast eine Art ‚Substanz’, wer mehr davon hat ist schlau, wer weniger hat ist weniger schlau, führen zu folgenden Ansichten, man sagt
„… ich bin eigentlich sehr schlau, aber ich geb mir nicht so arg Mühe.
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Haben Sie schon mal eine Mutter gehört, die über ihr Kind gesagt hat ‚er ist nur durchschnittlich intelligent, aber er gibt sich sehr sehr viel Mühe, deshalb kommt er auch in der Schule so gut mit’? Das sagt niemand.
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Aber jeder sagt: ‚Ach, ich bin eigentlich ziemlich schlau und ich mach nicht viel, aber ich komm so gut durch.’ Man hat manchmal sogar den Eindruck, dass manche Schüler - so richtige Faulheit und dann gerade noch so durchkommen - im Grunde genommen als Beweis ansehen, dass sie ja unglaublich intelligent sein müssen, denn sie kommen ja, obwohl sie nichts schaffen, trotzdem noch durch und das kann man nur, wenn man unglaublich clever sein muss.
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Extreme Faulheit ist ein untrügliches Zeichen für extreme Intelligenz. So sehen es zumindest manche.
Und manche verhalten sich auch so und dieses Verhalten ist natürlich furchtbar schädlich. Wir wissen z.B. aus Studien, die Länder vergleichend sind, wenn man die Kinder aus Korea fragt ‚wer ist gut in Mathematik?’, dann sagen die, ‚die die sehr fleißig sind.’ Wenn man Kinder in Deutschland fragt, dann sagen die ‚die, die begabt sind.’ Und was hat das zur Folge? In Korea wissen alle, in Mathematik ist man gut, wenn man fleißig ist, also, was macht man, man lernt eben was.
… (Korea ist bei der Pisa-Studie in Mathematik top)
In Deutschland denkt jeder ‚na ja, ich muss mir eigentlich keine Mühe geben, denn - entweder ich kann’s oder ich kann’s nicht, denn das liegt alles nur an meiner Intelligenz.
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Das Konzept der Intelligenz kann ich sagte kann sich negativ auf uns auswirken, nämlich dann, wenn wir es als Substanz, als ‚Hirnschmalz’ betrachten, den wir haben oder nicht haben und das wir nichts dafür können. Das ist nicht so. Und das ist wichtig, zu wissen.
Prof. Dr. Dr. M. Spitzer
Psychiater und Hirnforscher,
in der Reihe ‚Geist und Gehirn’,
Bayern Alpha, Feb. 2007
… und wer sich wundert, warum das mit dem IQ nicht besser wird:
„Die Intelligenz rennt dir nach, aber du bist schneller!“
(Autor unbekannt)
Wenn es mir geht, wie dem Toren, warum habe ich dann nach Weisheit getrachtet? Da sprach ich in meinem Herzen: Auch das ist eitel. Denn man gedenkt des Weisen nicht für immer, ebensowenig wie des Toren, und in künftigen Tagen ist alles vergessen. Wie stirbt doch der Weise samt dem Toren!
Prediger Salomos, 2. 15,16