"Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" von Robert Musil
Die deutsche Sprache wird darin zu einem einzigen Foltermittel.
Durch diesen Roman, der in meiner Ausgabe kaum 200 Seiten hat, musste ich mich durchquälen und das 2-Mal.
Grund für meine Anstrengung: In Wien gab es eine dramatisierte Fassung des Romans ("Törless") und ich sollte eine Kritik dazu schreiben.
Warum war es eine solche Tortur?
Ich wollte mir über die Charakterentwicklung der Hauptfigur klarer werden, die mir auch bei zweiter Lektüre schleierhaft geblieben ist.
Ich habe versucht, die Passagen, die ins Philosophische abgleiten, nachzuvollziehen und auch dabei nichts Greifbares entdeckt.
Das Theaterstück schließlich hat mir besser gefallen als die Vorlage selbst. Das Stück war schlicht und einfach reduziert zu einer psychologischen Parabel auf faschistische Herrschaftsverhältnisse und dadurch auch für heutige Jugendliche zugänglich.
"Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" ist für mich das Musterbeispiel von einem Roman, der sich ohne Bearbeitung nicht in unsere Zeit übersetzen lässt und sterbenslangweilig ist.
Nebenbei sei angemerkt, dass das Buch nicht einmal 100 Jahre alt ist.