Was ist neu

Die unerträgliche Bedeutungslosigkeit des Schreibens

Meine Güte, welch rasant wachsender Thread...

Nun denn, hier ein paar wilde Gedanken meinerseits.

Ich fühle mich geehrt, mich als "Garant für Qualität" in diesem Thread wiederzufinden.

Ich muß sagen, daß ich Zazas Anfangsposting nicht ganz verstanden habe. Was genau vermißt du doch gleich auf dieser Webseite?

Innovation? Das Thema ist problematisch. Es gibt kaum etwas, das nicht schon mal jemand geschrieben hat. Und allzu Neues würde ich nicht lesen wollen, ich würde es sonst vielleicht nicht mehr verstehen.

Themenvielfalt? Ich persönlich habe nichts dagegen, die gleiche Geschichte in verschiedenen Variationen wiederzufinden. Das kann bisweilen sogar recht spannend sein, zu vergleichen, wer was aus einer Geschichte zu machen imstande ist.

Qualität? Nun ja, wie Mike schon sagte: Der Standard ist hier äußerst hoch, verglichen mit Foren ähnlicher Intention, aber alles ist relativ. Der Bodensatz wird im Korrekturcenter gelagert, wie ich inzwischen gesehen habe.

Tiefgang? Hm, ich habe häufig tiefschürfende Gedanken, aber ihr werdet sie nur selten hier zu lesen bekommen, weil ich aus ihnen kaum eine unterhaltsame Kurzgeschichte zu stricken in der Lage bin. Ansonsten teile ich jedoch deine Ansicht, daß es immer gut ist, wenn ein Text einen sogenannten Anspruch besitzt. Sei es, weil es eine Aussage transportiert, oder weil er Faktenwissen vermittelt (den Leser weiterbildet).

Käme es irgendjemandem entgegen, wenn die Geschichten hier in verschiedenen Kategorien mit 1-3 Sternen bewertet werden könnten?
- Unterhaltungswert
- Sprache
- Anspruch
- Genrebonus (Erotikfaktor bei Erotik, Gruselfaktor bei Horror etc.)

ein jahr eines lebens besteht ja auch aus hunderttausend kleinigkeiten und nur einer handvoll großer erlebnisse..und ersteres sorgt eher für ein zufriedenes leben als zweiteres..
Mein Großonkel, ein sehr weiser Mann, hat mir einmal gesagt: Es sind nicht die großen Dinge, auf die es im Leben ankommt, sondern die Kleinigkeiten. Ich bin froh, daß es da draußen Menschen gibt, die es auch so sehen.

Mich ärgert es nicht so sehr, wenn jemand in der Wahl seines Themas nicht so brüllend aktuell/originell ist sondern viel mehr, wenn er/sie/es langweilig und schlampig erzählt.
100% Zustimmung!!!

Mit anderen Worten: Wenn hier bestimmte, "abgelutschte" Themen in mieser Qualität in einer Art Dauerschleife die Foren verstopfen, könnte dies meiner Meinung nach auch daran liegen, dass den Autoren nicht konsequent genug gesagt wurde, dass die Geschichte Müll ist. Keinesfalls sollen Autoren herabgewürdigt, geteert und geponcht, äh, gefedert werden - sie sollen nur ehrliches Feedback bekommen. Danach würden es sich gewisse Leute sicher zweimal überlegen, ständig den selben Dreck zu veröffentlichen.
Mein Traum wäre ein Forum von Leuten, die es absolut ernst meinen mit dem Schreiben, und nicht deshalb ihre Tastatur quälen, um auch mal was veröffentlicht zu haben oder sich den Liebeskummer in fünf Minuten von der Seele zu schreiben.
So lange hier "Rücksicht" genommen wird auf die ach so verletzliche Seele von Autoren, so lange wird das Gros der Geschichten dem ähneln, was bei mir in der Mülltonne verfault.
Sehr schön gesagt. Dem wiederum steht dieses entgegen:
Zu einem großen Teil ist Schreiben Handwerk, das man erlernen muss, und viele tun dies hier auf kg.de - ihre Übungen bilden die Masse der hier präsenten Werke, und dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden.
Wahr ist beides. Ich persönlich verabscheue die renitenten Schreiber, die sich nicht weiterentwickeln wollen. Davon gibt es erstaunlich viele, aber auf Horror begegne ich ihnen gottlob nicht häufig.

Die Einrichtung der Extra-Rubrik, wie du sie vorschlägst wäre vergleichbar mit einem Parkhaus, in dem es eine extra Zone gibt für Autos, die nicht abgeschlossen sind. Was glaubst du, wer die schneller findet? Die Vergesslichen oder die Autodiebe?
Nun ja, es sollte sich von selbst verstehen, daß nicht die Autoren in diese Rubrik posten, sondern von den Mods auf allgemeinen Wunsch dahin verschoben werden.
Aber brauchen wir das? Wir haben doch die Empfehlungen.

Man kann gegen Dieter Bohlen übrigens sagen, was man will: Er weiß zu unterhalten.

Ich stimme dem übrigens zu, daß unsere Generation wahrscheinlich zu wenig erlebt hat (mich selbst ausgenommen).

Lamento über mangelndes Niveau kann ich immer nachvollziehen, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Allerdings ziehe ich es vor, mit gutem Beispiel voranzugehen, als zu versuchen, das Schlechte auszusondern.

r

 

Ich frage mich schon die ganze Zeit, was diese Diskussion eigentlich bezwecken soll. Wird sie bei irgendjemandem die übercoole, noch nie da gewesene Idee hervorrufen, wo dann alle mit offenem Mund vor der Geschichte sitzen und aus dem Staunen nicht rauskommen?

Ideen kann man nicht erzwingen und durch solche Diskussionen schon gar nicht.
Wir sind hier viele Menschen und jeder ist anders. Jeder hat andere Interessen, andere Gedanken, andere Vorlieben und eine andere Motivation zum Schreiben. Und ich finde, es sollte jeder respektiert werden, wie er ist. Es sollte jeder über das schreiben, was ihn bewegt, was ihm Spaß macht, wozu er sich berufen fühlt. Dann mischen sich die Themen von selbst. Klar sollte es nichts „Hingerotztes“ sein, sondern zumindest ein Bemühen bzw. Lernwilligkeit erkennbar sein, davon geh ich mal aus. Leute, die es nicht ernst meinen, sind ohnehin meist nicht lange da.

Überall, wo man etwas lernen kann, lernt man Schritt für Schritt. Der Bäcker-Lehrling muß erst lernen, wie er Teig mischt, bevor er die erste Hochzeitstorte backen darf. Der Schneider-Lehrling schneidert nicht am ersten Tag ein Ballkleid und der Polizeischüler jagt nicht am ersten Tag Terroristen. So ist das auch beim Schreiben.
Sich über mangelnde Qualität zu beschweren, auf einer Seite, wo man sich gegenseitig beim Lernen und Üben hilft, find ich irgendwie makaber.

Daß manche zu wenig erlebt haben, wird wohl auch stimmen. Wobei man da ja auch aufs Alter schauen sollte. Ein Sechzehnjähriger hat eben noch nicht so viel erlebt wie ein Dreißig- oder Vierzigjähriger.
Wenn beispielsweise eine Fünfzehnjährige eine romantische Geschichte über ihr erstes Mal schreibt, dann liest sich das vielleicht für mich nicht besonders spannend, aber wie sollte eine Fünfzehnjährige auch eine Erotikgeschichte schreiben, die mich mit achtunddreißig noch von den Socken haut? Wichtig dabei ist, daß sie übt, Gefühle zu definieren, sie zu beschreiben. Da muß die Geschichte mich nicht umhauen, um ihr vielleicht Tips zu geben. Wollte ich mich nur unterhalten lassen, würd ich mich vor den Fernseher setzen. Aber ich hab gar keine Lust, mich nur berieseln zu lassen, ich will was Sinnvolles mit meiner Zeit machen, und wenn ich jemandem helfen kann, dann ist das für mich sinnvoll.

Ich finde, hier herrscht wirklich ein hoher Standard. Man will ständig die anderen übertrumpfen, etwas Besseres schreiben.
Ich seh mich hier eigentlich in keinem Konkurrenzkampf. Wenn jeder sich individuell entwickelt, ohne einem 08/15-Muster folgen zu wollen, kann es den gar nicht geben. Ich kann versuchen, meinen Stil weiterzuentwickeln, aber ich vergleiche mich nicht im Sinne von Übertrumpen-Wollen. Beispielsweise bei sim, der ähnliche Themen aufgreift wie ich, freu ich mich richtg, wenn eine Geschichte von ihm gut ankommt, weil ich das, was er aussagt, jederzeit unterschreiben könnte und froh bin, wenn er es schafft, das so gut zu formulieren. Dadurch werden meine Geschichten weder besser noch schlechter. – Wozu also Konkurrenz? Konkurrenz ist Einschränkung des Persönlichen.

Der ganze Thread geht in Richtung Einschränkung, und das stört mich. Kg.de soll Spaß machen und jedem das bringen, was er braucht (schreiberisch gesehen) – ob es das tut oder nicht, hängt nur von uns ab, davon, ob wir uns als Menschen akzeptieren wie wir sind und einen menschlichen Umgang pflegen, nicht von der Themenwahl. – Meiner Meinung nach. :)

 

häferl du schreibst, der thread gehe in richtung einschräkung. ich finde dass jeder der sich einschränken lässt selbt schuld ist, und es nicht in einem thread begründbar ist.

der thread kann gehen wohin er will, was ich aber gut finde ist dass in diesem thread vomn einigen postern eine anhebung der ansprüche oder vertiefung der schreibsubstanz angedacht bis gefordert wird.

wäre kg.de ein fussball verein wären wir in der regionalliga. und da ist es klar dass es leute gibt die lieber in die championsleague wollen, und sich nicht mit drittklassigkeit zufrieden geben.

dass es auch leute gibt die auch so zufrieden sind ist ja genauso vorhanden und richtig.

 

Ich frage mich schon die ganze Zeit, was diese Diskussion eigentlich bezwecken soll.
Wenn du eine Antwort möchtest:
  • Welche Erklärungsmöglichkeiten bieten sich an, dass heutige Literatur (kg.de ist nur ein Beispiel von vielen! ) überwiegend so belanglos geworden ist?
  • Woher kommt es, dass über geschriebene und gelesene Literatur offenbar kaum noch reflektiert wird?
  • Woher kommt der offensichtliche Trend zur Uneigenständigkeit und Austauschbarkeit der Autoren, denen keine innovativen Stoffe für ihre Geschichten mehr einfallen? (dass schon alles geschrieben wurde, ist keine Erklärung, denn das hat man vor hundert Jahren sicher auch schon gerne behauptet!)
  • Woher kommt die Orientierung des Großteils der Autoren an weit ausgedehnter Oberfläche, aber ohne nennenswerten Tiefgang (und damit unter Umständen, aber nicht notwendigerweise auch Ehrlichkeit)
Susi, ich kann deinen Beitrag rund ein Dutzend mal aufmerksam durchlesen. Aber selbst dann habe ich noch immer keine Antworten auf diese Fragen bekommen. Ich weiß, es ist eines deiner Lieblingsthemen, aber es geht hier überhaupt nicht um Toleranz. In meinen Augen geht es hier vor allem um Enttäuschung. Und um Langeweile. Stehen diese Empfindungen nicht einem jeden Menschen zu? Und steht es nicht einem jedem Menschen zu, genau diese persönlichen Empfindungen gegenüber anderen Mitmenschen zu äußern? Und gegebenenfalls auch noch deren Hintergründe erfahren zu wollen?

Genau das hat Zaza in meinen Augen getan. Aber was passiert? Zaza wird als vermeintliche Richterin über guten Geschmack hingestellt und diese Diskussion hier wird eilig totgeredet, indem sie je nach Vorlieben mal als völlig sinnlos, mal als anmaßend und ein anderes mal als angeblich feindlich gesinnt gegenüber neuen Mitgliedern hingestellt wird. Wie kommt das? Mir scheint es fast, als ob hier jeder nur gegen sein eigenes Spiegelbild antritt, anstatt auch einmal etwas zum eigentlich beabsichtigten Thema beizutragen.

Natürlich kann ich wie auch jeder andere hier eine Art Mutter Theresa spielen, und sagen: Egal, was ihr schreibt, meine Brüder und Schwester, ihr seid stets willkommen und eure Geschichten und Einfälle können nie banal genug sein, als dass sie gar keinen Wert haben könnten. Sicher, das ist pure Nächstenliebe und es ist auch ebenso sicher stets gut gemeint. Was mit dieser Einstellung aber in keinster Weise bedient wird sind so wichtige Dinge wie Selbstfindung, kulturelle Entfaltung, Selbstbewusstsein, Suche nach dem persönlichen Lebenssinn u.ä. In meinen Augen sind das aber gerade die Dinge, an denen unsere Gesellschaft zur Zeit krankt. Die Leute orientieren sich wie selbstverständlich fast ausschließlich an äußeren Begebenheiten, ohne zuerst einmal zu wissen, wer sie selbst eigentlich sind und wohin sie gehen wollen und können.

Und genau das zeigt sich eben unter anderem in der Literatur; so natürlich auch hier auf kg als grundlegend offenes Podium.

Und das hat nichts mit dem Handwerk zu tun. Jemand kann bereits hunderte ganz hervorragende Horror-, Fantasy- und Science-Fiction-Geschichten geschrieben haben ohne persönlich auch nur einen einzigen Schritt weiter gekommen zu sein oder, andersherum, seiner Gesellschaft einen Spiegel, wenn nicht gar neue Perspektiven vorgeführt zu haben. Und seine Texte werden letztlich auch noch immer ganz genauso belanglos wie eh und je sein.

Und das mit der Einschränkung sehe ich ganz anders. Einem Kind sage ich ja auch nicht: "Ich gebe dir alle Freiheiten! Du kannst machen, was du willst!". Wie weit wäre ihm damit wohl geholfen? Und ich sage ihm auch nicht: "Ich würde dir ja gerne helfen" (Achtung: Einschränkung!) "...aber ich weiß nicht wie!", denn das wäre zwar furchtbar ehrlich, aber nichtsdestotrotz natürlich ein peinliches Armutszeugnis.

Nein, ich würde ihm nach Möglichkeit vermitteln wollen, wie es sich in dieser Welt sinnvoll zurechtfinden kann und wie es zu sich selbst finden und sich kennenlernen kann, anstatt sich unablässig an der äußeren, letztlich immer fremd bleibenden Außenwelt zu orientieren und sich dieser gegenüber womöglich auch noch völlig aufzuopfern.

 

Philo-Ratte, um Dir das allgemein beantworten zu können, nämlich auch was die Film- und Musikindustrie betrifft, müßte ich anfangen, zu politisieren. Dazu hab ich ganz ehrlich im Moment grad keine Lust, weil ich mir grad eine Geschichte ausgedruckt hab, und außerdem käme ich nicht ohne dem Thema Illuminaten aus, was ja (leider) hier ein Tabu-Thema ist, weil in Deutschland illegal...

Für kg.de kann ich Dir die Fragen nicht beantworten, weil ich das einfach nicht so sehe. Ich finde immer wieder Geschichten mit Tiefgang und Autoren, die bemüht sind, sich zu verbessern. Für mich existiert dieses Problem auf kg.de nicht. :)

 

Na also, damit kann ich schon viel mehr anfangen. :)

(nur das mit den Illuminaten hab ich nicht ganz verstanden, aber das gehört ja nicht hierher)

 

Ich steige spät in die Diskussion ein, und gebe zu, dass ich die bisherigen Beiträge nur flüchtig gescannt habe. Nichtsdestotrotz hier mein Kommentar zu Zaza's ursprünglicher Sinnkrise:

Es wird wenig geben, was heute noch neu und originell ist. Allein die Sichtweise und Umsetzung zählt. Das hat sie aber schon immer. Die Themen sind zahlreich, aber alle schon mal dagewesen. Ich bin mir sicher, dass auch Goethe und Shakespeare sich vorhandene Dinge genommen haben um ihre Stories zu schreiben.

Ich hab ein Buch, in dem werden 22 Basis-Plots beschrieben, sprich die Prämissen, um die es in einer Geschichte gehen kann. Das ist wie eine Tonleiter. Alles was man darauf aufbaut, ist die Melodie, und die ist eben einzigartig, obwohl es dieselben Töne sind.

hhm. Und nun? Kann man damit nicht wunderschöne Geschichten schreiben? Oder habe ich hier etwas übersehen?

gruss,
p.

 

Ich habe mir die Mühe (!) gemacht, jedes Posting hier zu lesen. Konnte kein Überposting finden, welches man hundertmal lesen könnte. Vielleicht habe ich zu leichtfertig gehandelt.


Was wird bleiben?


Eine gewisse Ablehnung gegen durchschnittlich oder schlechter geschriebene Allerweltsthemen. Allerdings hatte ich die schon vorher und teile Zazas Meinung, dass die hier (zu?) oft vorkommen ( was in der Natur der Sache liegt).

Eine gewisse Ablehnung gegen Threads, die rasant wachsen und bei denen jeder seine Meinung auf mindestens einer DIN A4 Seite plattwalzen muss, anstatt sich auf wenige Sätze zu beschränken.

Die Gewissheit, dass mein Weg richtig ist. Ha. Welcher daraus besteht, neben einigen altbewährten Autoren hier ( ich kenne inzwischen eine ganze Reihe Autoren hier, die veröffentlicht werden könnten ) auch besonders neue Autoren zu kritisieren.
Das mag aufwändig sein und viele Enttäuschungen bieten, aber was soll´s? Das hält die Seite am Leben.

Manche Probleme lassen sich besser persönlich bei Lagerfeuer und Bierchen diskutieren. Auch wenn dann meistens keiner den Mut (?) aufbringt, solche brisanten und irgendwie intellektuellen Themen anzuschneiden.

Das man kein Thema verdammen sollte. Ironie des Schicksals, ich habe am Anfang des Threads geschrieben, dass mir Liebes- und Suizidgeschichten zum Hals raushängen, und gerade eine Liebes- und Suizidgeschichte geschrieben.

Dass es hier um mehr geht. Sonst wäre dieses horrende Interesse nicht zu erklären.
Es geht um Erwartungshaltungen an diese Seite und so, eigentlich wirklich interessante Themen.


Hochachtungsvoll,
eurer
...para

PS:

Die Notenforderung gehört auf einen anderen Stern geschossen. Von der Grundidee finde ich die Forderung in Ordnung, aber an Literatur kann man halt keinen Maßstab anlegen, sprich: man kann sie nicht bewerten.
Außerdem: Es steht ja jedem frei, Geschichten seiner Einschätzung nach einzuordnen. Ein Prinzip, welches sich bewährt hat. Sieht man mal vom stiefmütterlich behandelten Empfehlungsthread ab. Geschichten, die ich für genial oder zumindest für gut und zu wenig beachtet halte, gehören da rein.

PPS:
Warum Literatur "so belanglos geworden ist"? Weil wir in belanglosen Zeiten leben. Wir werden überschüttet und zugemüllt mit Informationen, die völlig unwichtig sind, und uns werden Dinge für wichtig unglaublich wichtig verkauft, die nicht mal den Gegenwert einer Zwiebel haben.
Jeder redet. Nur, worüber, und: lohnt es sich, nur um des bloßen (Zu-)Hörens willens?

 

Zum Thema belanglos und Datenmüll (PPS von paranova):

Wer ist daran Schuld, dass wir es gewohnt sind, die Konzentration für nur kurze Sendungen aufzubringen? MTV, RT2?
Wer ist daran Schuld, dass wir eine Konzentrationsspanne von 30 sek. haben? die Werbung?
Wer ist daran Schuld, dass wir meinen, sofort und überall kommunikativ Gewehr bei Fuss zu stehen? SMS + Handy?

Wer es genau betrachtet, sieht, das dies alles Dinge sind, bei denen wir es zulassen, dass sie uns beeinflussen. Und das tun sie, in ganz gehörigem Maße.
Das grundlegende Problem ist, dass wir uns von Informationen beballern LASSEN. Da wir keine Richtung haben, wissen wir auch nicht, was wir ignorieren können/sollten. Wir filtern nicht. Ich gebe zu, es ist schwerer geworden, zu filtern. Aber alles in allem bleibt es dabei: sag Nein zu Infos, die Dich nur am Rande interessieren, und das schnell (denn die nächsten Infos warten schon...)

gruss,
p.

 

Das ist doch eines der Hauptprobleme: die Kurzlebigkeit unserer Zeit.
Noch nie wurde soviel veröffentlicht, wuchs das Wissen der Menschheit schneller. Noch nie gab es soviel Information. Doch können wir damit umgehen?
Was ist wichtig zu wissen? Dass Frau Feldbusch einen Sohnemann bekommen hat, Thorsten Fink jetzt 35 Jahre alt ist und die Amateure des FCB anführt, es in Somalia eine Sturmflut gab oder auf der IAA der neue Astra eingeführt wurde?
Wir werden zugemüllt mit Information, zumeist mit Belanglosigkeiten, da Information heute eine kurzlebige Ware darstellt und kein schützenswertes Gut der Allgemeinheit.
Im Moment vergessen wir, weil wir nicht alles wissen können.
Heutzutage hangelt sich unsere Regierung von Tag zu Tag, allzu schnell hat man vergessen, dass der Bundeskanzler die Wiedervereinigung für "gefährlich und reaktionär" hielt und es nach eigenen Wahlaussagen von 1997 "nicht verdient" hat(te), "wiedergewählt zu werden".
Schauen wir über den Teich, sehen wir ein Volk, dass den schamlosesten Wahlbetrug seiner Geschichte vergessen zu haben scheint und eine Führungsclique, die ein Land erobert, ohne zu wissen was man nachher damit anstellt.
Wie Bradbury schon sagte: "Tell them how much crop in Iowa grows."...
Tja, so ist das nun mal, im Zeitalter der Telekratie.
Wir müssen lernen, mit dieser Informationsflut umzugehen, das braucht eben Zeit und so versinkt auh diese Seite in Belanglosigkeiten.

 

vielleicht sollte man die diskussion mal ohne den (anmaßenden und sich selbst höher stellenden) blick auf den müll, das triviale etc etc führen (über die ursachen ist man sich ja ziemlich einig) und sich auf den inhalt dessen was zaza sucht konzentrieren - dann werden zwei/drittel der postings (inkl. meinen) überflüssig...

philo bringt - so glaube ich - zazas ansinnen auf den punkt:

so wichtige Dinge wie Selbstfindung, kulturelle Entfaltung, Selbstbewusstsein, Suche nach dem persönlichen Lebenssinn u.ä. In meinen Augen sind das aber gerade die Dinge, an denen unsere Gesellschaft zur Zeit krankt
- und da wir hier auch "die gesellschaft" sind zum großteil auch die geschichten dieser seite..

allerdings bleibt ein problem, das relysium genannt hat: will man eine "kurzweilige" gesellschaft in diese richtung "beeinflussen" muss man es auf kurzweilige art und weise tun, in ihrer sprache, mit dingen, die sie interessieren etc - sonst bleibt man innerhalb des zirkels, der die eigene meinung ja eh schon teilt und bei der beweihräucherung der eigenen überlegenheit..

große themen habe ich genügend im kopf - aber sie so darstellen, dass sie von "der zielgruppe" gelesen werden.. phhhhh...

 

Informationsüberflutung ... ist das nicht ein Beispiel für noch nicht unendlich durchgekaute Themen für Geschichten?

 

Geschrieben von Paranova
Das ist doch eines der Hauptprobleme: die Kurzlebigkeit unserer Zeit.
Noch nie wurde soviel veröffentlicht, wuchs das Wissen der Menschheit schneller. Noch nie gab es soviel Information. Doch können wir damit umgehen?
Was ist wichtig zu wissen?
Ich stimme deinem Posting größtenteils vorbehaltlos zu.
Es gibt Dinge, die man eigentlich nicht wissen muß, aber wir sind so gebaut, alles wissen zu wollen, auch solche Dinge, mit wem welcher Promi gerade ins Bett geht etc. Das war schon immer so, nur waren es früher nicht die Promis, sondern die Liesl vom Vierbaumhof oder der Herr Pfarrer etc. Man will das wissen und man will darüber reden. Warum? Keine Ahnung, man will das einfach.
Dem steht nur der gegenläufige Trieb entgegen, sich dabei nicht zu sehr anstrengen zu müssen. Alles, was mit Zahlen und Rechnen und Logik zu tun hat, ist für uns "unnatürlich".
Die Medien bedienen das. Ich denke nicht, daß wir "verzogen" sind, wir können unsere Oberflächlichkeit nur besser ausleben. Menschen, die sich konzentrieren können, gibt es nicht mehr oder weniger als früher.
Das einzige, was schwerer geworden ist: Die gehaltvolleren Informationen in der Wüste von Banalitäten und Lügen zu finden.
Tja, so ist das nun mal, im Zeitalter der Telekratie.
Wir müssen lernen, mit dieser Informationsflut umzugehen, das braucht eben Zeit
Mehr Zeit, als uns allen zur Verfügung steht.

und so versinkt auh diese Seite in Belanglosigkeiten.
D´accord, daß auch diese Seite in Belanglosigkeiten versinkt, doch das zu ändern ist nur möglich durch Zulassungsbeschränkungen. Und die sind problematisch, denn was, wenn die Jury fehlbar ist?
Problematisch bedeutet natürlich nicht "undenkbar". Eine minimale Beschränkung existiert ja bereits: Wer allzu schlechtes Deutsch schreibt, kommt ins Korrekturcenter, wer mit gewaltverherrlichenden oder nazistischen Dingen ankommt, wird gelöscht.
Was derzeit übrigbleibt, ist noch - zumindest für mich - überschaubar. In der Tat. Ich lese sehr viele neue Autoren hier, kommentiere auch nicht wenige, und daraus kann ich ableiten, wen ich demnächst wieder lese und wen nicht. Insgesamt ist das Niveau hier HOCH! Nicht so hoch wie in der Welt der gedruckten Bücher, aber auch nicht Lichtjahre davon entfernt.

Wie schon gesagt wurde, ist die Intention dieser Seite ja auch eher die, anderen zu helfen und sich weiterzuentwickeln, als kostenlose Unterhaltungsliteratur bereitzustellen!!! Das kann man nicht oft genug wiederholen!!!

Im Moment ist hier alles gut so, wie es ist (ausgenommen die Serien, aber das Thema will ich nicht wieder erwärmen).

Sollte der Müll aber weiter zunehmen und bei 100 neuen Geschichten pro Genre und Tag auch ich die Übersicht verlieren, muß entweder die Zahl der Mods drastisch erhöht werden oder ein Sieben nach irgendwelchen Qualitätskriterien stattfinden.

r

 

Informationsüberflutung ... ist das nicht ein Beispiel für noch nicht unendlich durchgekaute Themen für Geschichten?
Ich weiß nicht so recht - also bei mir funktioniert das so nicht. Ich schreib nicht nach Thema. Ich setz mich nicht hin, und denk mir: "Jetzt schreib ich mal ne Story zum Thema Info-Flut!" und bastel dann krampfhaft was, was dazu paßt... :rolleyes:
Ich hab einen Gedanken, eine Figur vor Augen, empfinde irgendwas...und daraus wird dann irgendwie eine Geschichte. In der Infoflut evtl. vorkommt oder sich im Nachhinein sogar als maßgebliches Plotdevice oder unterschwelliges Thema herausstellt, kann sein. Aber zunächst schreibe ich einfach mal nur die Geschichte, die erzählt werden will.

Was ich daher eigentlich nur noch sagen kann: Anstatt uns hier den Mund respektive die Finger fusselig zu diskutieren, könnten wir all die Zeit und Energie viel sinnvoller nutzen: Uns hinsetzen und alle jeder für sich genau die Story schreiben, die er/sie/es schon immer lesen wollte! Zumindest ich werd das jetzt und in nächster Zeit und überhaupt damals wie heute einfach so machen. Ich hab das Rumjammern nämlich satt. ;)

My last tuppence,
Markus

 

Wenn es mal soweit kommen sollte, hätte ich schon jetzt ein paar Ideen:
- Jeder Autor kriegt auf Antrag von den Mods Sternchen verliehen. Als Leser kann ich dann entscheiden, ob ich alle Beiträge sehen will oder nur die der Ein-Sterne-Autoren, Zwei-Sterne-Autoren etc.
- Jeder Autor kriegt Credits zum Posten einer Geschichte. Als Neuling darf er eine Geschichte posten, ansonsten muß er jedoch erst drei Kommentare schreiben, bevor er wieder eine Geschichte posten kann.

r

 

Geschrieben von Horni
Was ich daher eigentlich nur noch sagen kann: Anstatt uns hier den Mund respektive die Finger fusselig zu diskutieren, könnten wir all die Zeit und Energie viel sinnvoller nutzen: Uns hinsetzen und alle jeder für sich genau die Story schreiben, die er/sie/es schon immer lesen wollte! Zumindest ich werd das jetzt und in nächster Zeit und überhaupt damals wie heute einfach so machen. Ich hab das Rumjammern nämlich satt. ;)
Das ist ein wahres Wort!

r

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich finde diese Diskussion wichtiger als zwei bis drei kg.de- Durchschnittsgeschichten, aber das ist halt Ansichtssache, Horni.

Wie gesagt, sollte die Kommentierung der Geschichten, der Empfehlungsthread usw. das einzige Bewertungskriterikum sein.
Aus dem einfachen Grund, weil Kunst immer subjektiv ist. Du findest ja auch keine Sternchen im Museumsführer, weißt aber trotzdem einen van Gogh zu schätzen.

Was eine Bereicherung sein könnte, wäre vielleicht ein Thread, in dem man seine Lieblings(?)-Autoren auf dieser Seite vorstellt.

...para

 

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