Dieser misstemperierte Beitrag ist thematisch eher deplaciert, da er sich auf Grund eines Missverständnisses mit der Kritik an der Kunst beschäftigt, und nicht mit dem literarischen Reflexionsvermögen, welches in den Augen Zazas einer sinkenden Tendenz unterliegt. Bitte nur als Exkurs-Beitrag dieser Diskussion ansehen. Entschuldigung.
(Nachträgliche Anmerkungs des Autors)
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Hallo,
was mir aufstößt ist, dass man ständig versucht, Geschichten in Niveaux einzuteilen. Woran legt ihr Niveaux der Literatur denn fest? Nach der Anzahl der Eigen-, Lehn- und Fremdwörter? Nach der Anzahl der verwendeten Partizipialkonstruktionen? Danach, ob man "Niveau" mit -s oder -x pluralisiert?
Sagt mir's, woran soll ich das festlegen? Gibt es vielleicht schon Algorithmen, die das Niveau einer Geschichte berechnen?
Aber lasst euch gesagt sein: Ich lese bestimmt nicht jede der 100 Mio. Meinungen dazu, dazu fehlt mir einfach die Zeit.
Dasselbe könnte ich in puncto Themen- und Motivvielfalt fragen, konkret etwa: Wieviele Meter müssen die Inhalte zweier Geschichten voneinander entfernt sein, um nicht als gleich zu gelten?
Mit derart verquerer Semantik möchte ich nur auf eins hinaus: Kunst - ist - nicht - mit - absoluten - Maßstäben - kompatibel! Kunst kann einzig daran bemessen werden, wie sie auf dich wirkt. Magst sie eventuell noch einer Epoche zuordnen, hat sie Merkmale, die in ebendieser zufällig erfolgreich erfunden oder wieder aufgegriffen wurden, aber das liegt schon an der Grenze eines jeden Beurteilungsvermögens.
Die Wahrheit ist nur ein unendlich kleiner Punkt, eine Singularität in dem unendlichen weiten Raum der Wirklichkeit. Denn sie hat wohlweislich nur da Bestand, wo alle, einschließlich der allerhirnverbrandteste Idiot, welcher ja noch gar nicht geboren wurde, mit übereinstimmen.
Da Kunst von Alphus Abrakadabrus stammt, kann Mensch Beta Bimsalabima sie nur nach ihren naturgemäß einzigartigen Werten beurteilen, ganz einfach auf Grund der Tatsache, dass entsprechendes Werk nach den naturgemäß einzigartigen Werten von A. A. erschaffen wurde, welche B. B. naturgemäß nicht einfach, ergeben wie ersterer sie glaubt zu sein, adoptiert. Und naturgemäß einzigartig sind wir alle, und da gibt es kein besseres Schlafmittel, als in de.sci.philosophie die Diskussionen darüber zu verfolgen.
So genug gefaselt, hätt' da noch drei Fragen:
1. Wie können sich themengleiche Geschichten != Plagiate einander in ihrer Qualität beschneiden?
2. Warum tut man sich so schwer, themengl. G. nachdem Erkennen ihrer Themengl.heit mal genauer unter die Lupe zu nehmen und auf höherem Detailniveau (
) zu vergleichen, um evtl. Bemerkenswertes für die eigene Kunst nutzbar zu machen?
3. Warum schreibt frau/man nicht eine Geschichte mit einem total bahnbrechenden, weil noch nie dagewesenen Inhalt, als sich abermals über mangelnde Themenvielfalt auf KG.de zu beschweren?
Und dann hätte ich noch was zu jammern: Niemand, absolut keiner, selbst nicht mein Deutschlehrer, hat mich gelehrt, dass Goethe in Wirklichkeit nicht nur ein Literat, sondern auch ein großer Diktator war und befohlen hat: "Mein Werk sei tausend Jahre lang *hüstel* der Status quo und somit die Kost ärmlich niveaufreier Abiturienten..." Jetzt ist mir klar, wie ich auch in dieses abscheuliche Freigeistermilieu geraten bin und nun fälschlicherweise annehmen muss, Goethes Erfolg basiere einzig und allein auf der Tatsache, dass die damalige "High Society" zufällig gerade scharf auf unheimlich tiefsinnige, lyrisch-prosaisch begabte und über zwanzigtausend Wörter aktiv beherrschende Querdenker war und zum Glück Goethe fand, um diese Person seit je zu devotiern.
Soviel zu meiner eigenen Meinung, die sich von allen anderen (gleichwertigen) Meinungen mehr oder weniger unterscheiden / mit ihnen überschneiden wird. Um diese Relationen herauszufinden, behalte ich diesen Thread noch im Auge.
FLoH, der sich auf Grund dieser heiklen Holzhammel-Zaunpfahl-Sprache gewiss bei einigen ein ungeliebtes Image eingefangen hat und gar nicht weiß, wie er es wieder los wird
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PS: Notensystem ist Scheißdreck. Zahlen sagen schokonull über die Qualität einer Geschichte aus und außerdem finden derlei Diskussionen keinen Halt bei Usern und Administratoren dieses Forums.
PPS: Ich veröffentliche nicht auf KG.de, weil ich sowieso nicht verlegt werde, sondern weil ich der Arschkriecherei bei tausenden von Verlagen schon leid bin, ohne nur damit begonnen zu haben. Einmal habe ich mich bereits zu einem halboffiziellem Druck beworben, woraus wahrscheinlich nichts wird
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