Was ist neu

sonstige

Genre: sonstige

  1. Anna und Julian

    Sie haben sich auf einem Rock-Festival kennen und lieben gelernt. Es war Liebe auf den ersten Blick als sie im Regen zu “Bonnie und Clyde” von den Toten Hosen tanzten. Julian sah in Annas Gesicht, sah ihre klitschnassen Haare, die Schweißperlen auf ihrer Stirn und das Funkeln in ihren Augen. Zum...
  2. Scotland Yard

    Die Schlafzimmertür geht vorsichtig auf. Das Licht aus dem Flur wirft den Schatten eines hochgewachsenen, dürren Mannes, der im Türrahmen steht, an die gegenüberliegende Fensterwand. Alice macht vorsichtig die Augen auf, um nicht geblendet zu werden. „Wieso liegst du schon im Bett? Es ist doch...
  3. Unerreicht

    Daniel Lindenthal wurde allmählich schwindlig und er wusste nicht genau, woran das lag: an der langsamen Rotation des Schwimmrings, am künstlichen Blau des Pools, der Sonne, die auf seine wachsende Glatze hinabbrannte; an dem dritten – oder vierten? – White Russian, an der tranceartigen...
  4. Gegenwind

    Während ich mir die Augen reibe, erinnere ich mich an einen netten Augenblick, den ich nie vergessen werde. Ich blies sanft in ein offenes Klassenfenster und hörte erstaunt: „Ronny, Füße vom Tisch! Die Frage war: Wenn du das Wetter bestimmen könntest, wie würdest du das machen?“ „Immer schönes...
  5. Der breite Unbekannte

    „Der RB 1049 nach Ulm Hbf über Mering mit dem Zugteil nach Treuchtlingen verzögert sich wegen Behinderungen im Dienstablauf voraussichtlich um 10 Minuten. Wir bitten dies zu entschuldigen“ Allein für diese Unverschämtheit hätte ich dem doch sehr arrogant und eingebildet klingenden Bahn Fuzzi am...
  6. Wolfstage

    Als das Schloss klickt, sehe ich Vanessa durch die Glasscheibe am Empfang gestikulieren. „Der Chef will dich sprechen." „Hat er gesagt, worum es geht?", frage ich atemlos und winde mich aus meinem Poncho. Sie schüttelt ihre blonde Mähne und wendet sich wieder dem Poststapel zu. Ich habe weiche...
  7. Ohne Worte.

    Draußen plätscherten die Regentropfen gegen die Fensterscheibe. Ein kalter Luftzug kam durch das angekippte Fenster in die Wohnküche. Drinnen war es still. Dennoch war im Hintergrund das Summen einer gedimmten Leselampe zu hören und der schmale Lichtstrahl drang in den Flur hinein. Lina war...
  8. Lebensabriss

    Es fiel mir schwer, mich auf das Spiel zu konzentrieren. Aber Michi ließ mir kaum Raum, meine Gedanken zu ordnen. Genau wie in dem Zimmer, überall die Schmutzwäsche verstreut, sah es in mir drinnen aus. Die Gaukelbilder in meinem Kopf passten nicht zusammen, wie die Socken an Michis Füßen. Einer...
  9. Manfred kämpft

    Es war Sonntagabend, kurz vor zehn Uhr und Manfred Radtke saß am Fenster. Eine kleine, leer getrunkene Flasche Cognac lag vor ihm auf dem Teppich. Der Mond sah jeden Abend anders aus, je nachdem wie man selber so drauf war, fand Manfred. War ja logisch, aber auch ein dämlicher Gedanke...
  10. Póg mo thóin

    Ich tat so, als wäre ich der Fahrer. Mein Vater war ja tot, also konnte ich vorne neben meiner Mutter sitzen. Wir waren auf einer kleinen Straße im County Donegal unterwegs, auf dem Weg nach Inishowen. Der Mietwagen hatte das Lenkrad auf der falschen Seite, wie alle Autos hier. Wenn Mama nicht...
  11. Das Parfüm

    Oft denke ich über eine gewisse Person nach, es ist eine Weile her, seit ich ihn das letzte Mal von Angesicht zu Angesicht betrachten durfte. Im Laufe der Zeit wird es nicht besser und ich vermisse ihn immer mehr. So neugierig wie ich war, stellte ich ihm oft viele Fragen, einige davon konnte...
  12. Für alle Fälle

    Ich kaufe durchaus immer noch Bücher. Trotz meines Büchereiausweises. Zwei-, dreimal im Jahr, borge ich mir Lesestoff aus, den Kindern aber viel öfter. Obwohl ich ihnen natürlich auch Bücher schenke, haufenweise. Ehrlich gesagt, ich kann nicht anders. Jede Buchhandlung, jeder Flohmarkt zieht...
  13. Alles Maya

    »Da draußen ist jemand«, bemerkte ich, als ich in Lillis und Ganga Jis Küche stand und durch das kleine Fenster mit dem abgeblätterten Holzrahmen lugte. Eine elfenähnliche Gestalt bewegte sich zwischen den Pinienzweigen durch den Dunst, unter dem die Bergkette des Himalaya verschwamm wie auf...
  14. Tapas

    Noch im Morgenrock verschanzt sich Don Alfonso hinter der Zeitung. Es könnte ebenso gut ein Bretterzaun sein, es gibt nichts mehr zu sagen. Wortlos bringt Gattin Barbara Marmeladentoast und Kaffee. Den veredelt er mit einem Schuss Brandy und geht wieder schlafen, oder er ist weg wie der Blitz...
  15. Seht, welch Liebe hat uns der Vater erwiesen.

    Der Vater zog kraftvoll an der Schnur, die von der Decke hing. Eine Luke zu einem neuen, dunklen Raum öffnete sich. Er steig hinauf, betätigte den Lichtschalter und schloss die Dachluke hinter sich. Eine einzige Glühbirne in der Mitte des Raumes. Halterung und die Fassung waren nicht zu sehen...
  16. Heini

    Tag 1 Ratte, denke ich – das denke ich immer an dieser Stelle. Ich fahre durch eine Pfütze und meine Reifen schreiben für kurze Zeit einen meterlangen Satz ohne Punkt und Komma auf den Asphalt. Ich trete schneller, schalte hoch, der Tag beginnt. „30“ steht groß und weiß auf der Fahrbahn neben...
  17. Wie ein Engel

    Heute war es so weit. Er zog sich seine besten Sachen an, trug das Parfüm, welches sie an ihm so sehr liebte. Auf dem Weg zu ihr besorgte er noch einen Strauß weiße Rosen, ihre Lieblingsblumern. Als er in ihre Straße einbog, fing sein Herz an schneller zu schlagen. Er freute sich so...
  18. Die blauschwarze Miesmuschel

    Vom Radau des Zeitungsjungen geweckt schäle ich mich in der Früh aus dem Bett, schlucke eine Handvoll Pillen und krieche zurück unter die Decke. Während im Treppenhaus ein Kind wie von Sinnen schreit, fallen meine Augen wieder zu. Um neun schlurfe ich in die Küche und stopfe Nutellatoast in mich...
  19. Der Gummibaum

    Die Küche war ein Durchgangszimmer für mich. Meine Mutter saß dort und beobachtete alles. Wenn ich zur Tür hereinkam, schaute sie von den Buchstaben auf ihren Blättern auf, wie zufällig, und lächelte, aber eigentlich wusste sie schon, dass ich kam. Sie hatte spitze Ohren, meinte mein Vater...
  20. Nichts

    Es gab diesen Moment, in dem ich bemerkte, dass etwas nicht so war wie sonst. Ich wusste nicht genau was, aber ich spürte, dass es falsch war. Alles fühlte sich wie reine Folter an, ganz egal was es war. Freude wurde immer und immer mehr eine vage Erinnerung und dann, eines Tages fiel es mir wie...

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom