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philosophisches

Genre: philosophisches

  1. Der Kletterer

    Beherzt packte er das Seil mit seinen Händen, stemmte sich mit beiden Füßen gegen die aufragende Felswand und begann zu klettern. Nun musste er weiter, denn die Geschöpfe direkt unter ihm, die ihn eben noch mit Gleichmut betrachtet hatten, schlugen jetzt wild nach ihm, suchten, ihn zu zerreißen...
  2. Adam 101

    „Es gibt nichts, gar nichts. Ich meine, abgesehen von uns. Das finde ich langweilig.“ »Wie soll ich dass den verstehen, bitteschön?« „Oh. Nein, das geht nicht gegen dich.“ »Das will ich dir auch geraten haben. Ich bin ja nur gerade mal mehr, als eine Vorstellung verkraftet. Aber wenn dir das...
  3. Der kleine Mann

    Als er einsteigt, stößt der kleine Mann fast mit einem jüngeren zusammen, der mit seinem Sohn die Bahn verlässt. Er schüttelt den Kopf über die Plötzlichkeit des beinahen Eindringens dieses Fremden in eine Welt, die für ihn eine Einbahnstraße geworden ist. Murmelnd und noch immer mit dem Kopf...
  4. Auf der Suche

    „Ich wünsche dir sehr, dass du neben deinen vielen freiwilligen und unfreiwilligen Verpflichtungen noch Zeit für dich selbst findest!“ Die Dame, die das eben ausgesprochen hatte, meinte es ehrlich. Der Angesprochene, ein feiner Herr im Anzug, entgegnete spöttisch: „Nun, ich denke nicht, dass es...
  5. Ist man wirklich tot wenn man stirbt?

    Nur kurz spüre ich den Schmerz, spüre wie die Kugel sich in meine Brust bohrt. Einen kurzen zähen Augenblick scheint die Zeit stillzustehen. Ich höre Marcs entsetzten Aufschrei. Den harten Boden, auf dem ich zusammensacke, spüre ich kaum – aber Marcs Gesicht sehe ich noch deutlich vor mir: die...
  6. Die Welt

    Die Welt Die Welt ist böse, dachte Gockel. Einfach nur böse nichts weiter. Der Traum nahm kein Ende. Er war nicht alleine er dachte er wäre alleine, aber er war es nicht. Er wusste es genau. Niemand ist alleine. Es ist immer jemand da. Jemand der einen beobachtet. Der nur auf ein Zeichen der...
  7. Koan

    Kōan Daibai fragte Baso: "Was ist Buddha?" Baso antwortete: "Genau dieser Geist ist Buddha." MUMONKAN 30 Als ich einmal als Tourist Japan bereiste, begegnete ich mitten in einer großen Stadt einem buddhistischen Mönch. Ich wollte ihn auf die Probe stellen, und fragte: "Was ist Buddha?" Er...
  8. Der Mond im Mann

    Es war schon fast Winter. Alles was in den Süden wollte, war dorthin geflogen. Ein paar Tannenbäume säumten die Lichtung. Ihre immergrünen Nadeln waren wie ein Wunder. Ein Wunder, das Gott anscheinend nur den Nadlern geschenkt hatte. Alle anderen Bäume im Wald waren kahl, verhungert, als wären...
  9. Ein Lächeln

    Philipp Erler beobachtet die Leute. Er sitzt auf einer Bank im Park und blickt ihnen hinterher, wenn sie auf dem kleinen Trampelpfad vorbei gehen. Er schaut zuerst auf ihre Füße, dann die Beine entlang nach oben, bis er an ihrem Gesicht haften bleibt. Alle Menschen haben ihre Geschichte und...
  10. Einladung zum Frieden

    „Ja, doch, die Idee ist nicht ohne“, sagte Peter Petzold und legte die schmale Mappe wieder auf den Tisch. Er begleitete sie mit seinen Augen, und obwohl er wußte, daß sein Gegenüber ihn beobachtete, widerstand er der Versuchung, seinen Blick zu heben. Er konnte jetzt nicht in diese wasserblauen...
  11. Der Kapitän

    Es war einmal ein namenhafter Schiffskapitän. Er besaß eine große und sehr ansehnliche Galeere. Seine Kajüte war fast gänzlich aus Gold. Und jeden Abend in der Taverne zum Hafen prahlte er damit, wie treu seine Mannschaft ihm ergeben sei, wie sehr sie doch ihr Leben für das seinige geben würden...
  12. Der Vertrauensbruch

    In diesem Moment hatte sie das Bild von sich, als sei sie ein verwundetes Tier, das mit offenen Flanken vor ihm lag. In ihren Augen spiegelte sich Angst. Angst davor, den gnadenlosen Todesstoß der Freundschaft zu erleben. „Du hast sie im Stich gelassen“, hatte Bastian gesagt, „Vertrauensbruch...
  13. Offenbarung eines Wimpernschlags

    Es ist wirklich sehr schön, wenn einem selbst Dinge zustoßen, die man sich zwar oft wünscht, jedoch nie ernsthaft zu hoffen wagte, dass sie wirklich passieren können. Ich nehme mir für mein Leben sehr viel Zeit, da jeden Augenblick so viele Dinge um mich herum passieren, über die ich sehr lange...
  14. Der Fluch

    Katzen folgen ihrer Natur. Meine Katze folgt ihrer Natur. Meist allerdings nur bis zu jenem Punkt, an dem die Beute erlegt ist. Das Verspeisen der Beute überlässt sie dann mir. Ich verspeise die Beute in der Regel nicht. Meine Katze jagt Mäuse. Manchmal bringt sie sie mit nach Hause, heult...
  15. Ich bin Gott

    Ein Mann, der einen weißen Spitzbart zu gelocktem weißen Haar trug und von kleiner Statur und hohem Alter war, sprach mit einem Mann, der nicht minder alt zu sein schien. „Ich bin Gott.“, sagte Ersterer. Der andere musterte ihn und brach in Gelächter aus. „Dann muss ich euch sagen: ‚Gott ist tot...
  16. Das Licht der Erkenntnis

    Der dicke, natürlich auch kleine Urgh streifte mit seinem schlaksigen Freund Args durch ein erst kürzlich entdecktes Jagdrevier. Dichter Mischwald bedeckte die Hänge eines Tals, weiter unten bahnte sich ein Wildbach seinen Weg. Urgh plagten Kopfschmerzen, aber sein Genosse gab sich mitleidslos...
  17. Das ausgeschlossene Dritte

    In einem Dorf am Fluss machte der Lange Mann halt. Dort erhielt er die Kunde, dass sich der Streit in Cad Arras zu einem Krieg der Stadt gegen die umliegenden Ländereien ausgeweitet habe. Auch hieß es, der Eiserne Riese sei im Norden aus dem Meer erschienen und bewege sich nun nach Süden, eine...
  18. Waldspaziergang

    Wie eine Mauer zog sich der Nebel durch den Wald. Er konnte kaum einen Zentimeter weit sehen. Bedrückende Stille durchzog die kalte Luft. Sachte, ganz sachte, drückten seine nackten Füße das feuchte Herbstlaub in den Boden. Die Idylle des angebrochenen Tages flog förmlich an ihm vorbei. Mit der...
  19. Der Zauberlehrling

    Eines Tages rief der große Magus Ayvaschim, was soviel heisst wie "Die Gestalt des Windes", den besten seiner Lehrlinge in sein Zelt und sprach: "Yin! Komm' näher und sitz' an meiner Seite, hier an dieser Feuerstelle. Heute sollst du ein letztes Mal meinen Worten lauschen, denn nachdem die...
  20. Zeit für Jim

    Heute war Sonntag. In orangeroten Farben ergoss sich die Dämmerung über das Land, während ich hier allein im Tower eines kleines Flughafens für Sport- und Segelflugzeuge saß und die Kreise meines Freundes am Himmel beobachtete. Einst wuchsen wir gemeinsam auf, besuchten die selbe Schule und...

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