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Genre: jugend

  1. Novelle Michails Deal

    I II 1 Manchmal habe ich das Gefühl, so richtig aufzuwachen, ich kann das nicht anders beschreiben – dann fühle ich mich für zehn, zwanzig Sekunden so, als hätte ich mein ganzes Leben über geschlafen, als hätte ich die ganze Zeit in einem großen, verfickten Tagtraum gelebt. Als mir Angelika...
  2. Sein erster Kampf

    Gleich war es so weit. Gleich hatte Bero seinen ersten richtigen Kampf und wenn er zurück in das Training mit Monti blickte, wusste er, dass seine Fähigkeiten unausgereift waren. Er wusste noch nicht einmal, wie er seinen Gegner ordentlich angreift. Er musste unbedingt mit Monti reden, bevor das...
  3. Das Auge.

    Nikolaj hatte eindeutig irgendwelche Berührungsängste. Er war bei uns in der Klasse schon seit drei Monaten und hat immer noch kein einziges Mädchen gebumst. Für die Verhältnisse einer durchschnittlichen Moskauer Schule war es ziemlich öde. Nicht, dass unsere Mädchen irgendwie nicht bumsfähig...
  4. Mein Freund Ibrahim

    Gerade als ich mit meinem Frühstück beginnen möchte, höre ich den Briefträger an meiner Haustür. Ich lege die Morgenzeitung wieder beiseite und schlüpfe in meine alten Pantoffel, die unter dem Tisch stehen. Im Briefkasten liegt ein grauer, ziemlich mitgenommener Brief mit einer ausländischen...
  5. Blaue Augen

    Blaue Augen Ich lag in meinem Bett. Es war kalt. Eigentlich sollte ich schlafen, doch ich konnte nicht. Ich schaute noch einmal auf die Uhr. 03:27 Uhr. Da fasste ich den Entschluss aufzustehen und in den Salon zu gehen. Ich nahm meinen Morgenmantel und ging Barfuß über die Marmortreppen nach...
  6. Die Dächer der Gosse

    Eines warmen Winterabends, schlich ein Dieb ins Haus hinein. Durchs Zimmerfenster des ersten Stocks, Luises Zimmer, der Tochter des Hausherren. Niemand merkte etwas, außer Luise selbst, die wach geblieben war. Der Schatten schlich durchs Zimmer, aufs Bett hinzu. Luise zitterte, der Schatten kam...
  7. Dieser Moment, wenn …

    Jonas war schon da, als ich in die Schule kam. Er fläzte an seinem Tisch, Kappe auf dem Kopf, Beine auf dem Tisch, obwohl Kühnert schon im Raum war. Kühnert war unser Mathelehrer. Ein Typ, der Menschen als Zahlen betrachtete, am liebsten komplex, potenziert oder sonstwie verwertbar. Jonas und...
  8. Buchstabensuppe

    „Du … an die Tafel kommen und den Satz analysieren.“ Inga erschrak. Meinte der Lehrer etwa sie? Unentschlossen, ob sie sich angesprochen fühlen sollte oder nicht, blieb sie sitzen. Mit großen Augen schaute sie sich um. Ihre Klassenkameraden erwartungsvoll in ihre Richtung. Langsam hob sie den...
  9. Himmelblaue Katzenaugen

    Es war ein Freitag, das weiß ich noch. Meine Eltern brachten sie zurück nach Hause. Alle freuten sich. In ihren Gesichtern herrschte bunter Sommerregen. Alle außer mir. Ich war noch jung, ich verstand es nicht. Ich kannte sie auch gar nicht. Meine Eltern hatten sie mir verschwiegen. Sie ließen...
  10. Für mich, für dich, für andere

    23:56 Noch 3 Minuten und 24 Sekunden. Warten. Warten. Warten... Kälte. Angst. Die Angst, die dich Nachts aus deinem Traum reißt. Die Erleichterung, die du hast, wenn du merkst, dass es nur ein Alptraum war, gibt es nicht. 23:57 Das zitternde Bein, das still hin und her zuckt. Die Arme...
  11. Komm runter

    In Zweierreihe auf dem Kirchplatz, die Knaben vorne beim Eingang, dahinter die Mädchen. Sie warteten, bis sich die Seitentür öffnete, die den Fünft- und Sechstklässlern zugewiesen war. Novemberkälte kroch Tom die Beine hoch. Er musterte die zwei Gesichter aus Sandstein, die über dem Torbogen aus...
  12. I took the last train home

    Es war nicht immer einfach, das muss ich zugeben. Trotzdem werde ich das Alles irgendwie vermissen. Ein letztes mal drehe ich eine Runde durch meine kleine Wohnung. Die Räume sind leer und weiß. Das Licht von draußen macht die Staubkörner in der Luft deutlich sichtbar, wie sie seelenruhig auf...
  13. Hautkontakt

    Auf meiner linken Handfläche steht 'Romy' geschrieben. Mit blauem Kugelschreiber, in Blockschrift. Das O ist dick und rund, wie ein Kreis, der mich einschließen will. Ich zittere. Schließe die Hand zur Faust. Romy ist weg. Öffne die Hand erneut. Romy ist wieder da. Ich atme ein und ein und ein...
  14. Was ich nicht sagen kann, muss ich dir eben schreiben.

    „Hey Tobi, kannst du mir das da von Ethik schnell erklären?“ Ich würd’ dir doch alles erklären, Inci! Hoffentlich kann ich’s auch. Was will sie denn überhaupt? Ihr Finger zeigt irgendwo in ihr Heft rein … Ach so, Trennungsthese. Ist doch leicht. Hä, sie versteht das nicht? Vielleicht sollt’ ich...
  15. Bis sich was ändert ...

    Zwischen leeren Chipstüten, getragenen Unterhosen, Synthesizern und Glockenspielen, zwischen Schallplatten und Notenständern, an meinem Klavier saß ich klimpernd. Anstelle von Noten verwendete ich das Plattencover: Sie in lässiger Pose vor einem Abgrund, übersät mit Fettflecken und...
  16. Herzenswunsch

    Ein Windhauch trägt den erdigen, leicht modrigen Geruch des Waldes an Kiras Nase. Heimatduft. Sie fragt sich, ob sie jemals einen Ort besuchen wird, an dem es nicht nach Holz und Pilzen riecht. Kiras Finger drücken sich in das Bild des Mädchens, deren Augen vor Wildheit funkeln, deren Lippen...
  17. Die verlassene Psychiatrie

    Es war kurz nach ein Uhr Nachts, als der Eichenwald für einen Moment aufleuchtete. Ein abgenutzter Golf, bog in eine verlassene Waldstraße ein und hielt dann nach einigen Metern am Straßenrand an. „Hier sollten wir anhalten“, sagte Martin, der Fahrer des Wagen. "Na, wenn du das sagst, Chef“...
  18. Eduard - Eine Reise in die Waldkindergartenzeit

    Eduard Es war vor einigen Jahren, da traf ich Eduard. Ich besuchte damals einen Waldkindergarten und war in meinem zweiten Jahr dort. Gerade erst war ich fünf Jahre alt geworden, da kam mal wieder ein neuer Praktikant in unsere Gruppe. Das passierte ja oft bei uns. Praktikanten schienen ganz...
  19. Sie hat Angst, er nicht

    Sie rennt. So schnell, wie ihre Füße sie tragen, solange, wie ihr Herz noch Blut pumpen kann. Immer weiter. Da sind Schritte hinter ihr, sie kann sie hören, aber ihr Gehirn ist nicht in der Lage, die Information zu verarbeiten. Ihr gesamter Fokus liegt auf der Strecke vor ihr. Alles andere ist...
  20. Pfannkuchen

    Konnte man Personen beschreiben? Ich meine, nicht einfach nur das Aussehen. Ich meine die Art, die Person, wie sie wirklich war. Konnte man das? War es überhaupt möglich, einen Menschen mit etwas Simplem, wie Buchstaben, zusammenzufassen? Man würde spätestens bei dem Punkt scheitern, an dem die...

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