Was ist neu

gesellschaft

Genre: gesellschaft

  1. Erbärmliche Gesichter

    In glückseliger Unwissenheit und Leere liegt er vor mir. Das ständige flackern der Kerzen zeichnet tanzende Schatten an die Wand. Durch das staubige Bogenfenster, links von mir, dringt in stetem Rhythmus, das an und immer wieder ausgehende Licht vom Hof in den Raum herein. Golden, still und...
  2. a

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  3. Nicki

    Das erste Mal begegneten wir uns in der Übergangszeit. Die Zeit, in der ich morgens weiß, dass es einige Stunden heiß wie ein Sommertag sein wird, weil die Sonne bereits am wolkenlosen Himmel orangefarben aufgeht und ich das kurze Kleid anziehen will, bevor es für Monate im Schrank verschwindet...
  4. Garten der Vergangenheit

    Sie war müde und erschöpft von den Arbeiten, die vor ihr auf dem Tisch lagen. Die Augenlider waren schwer und der Kopf hatte sich seit stunden nicht mehr bewegt. Draußen war es schon dunkel und man hörte den Wind durch die undichten Fenster singen. Der verschwommene Blickt ließ kaum Licht in...
  5. Das grosse Weiberpflücken!

    Einmal im Jahr gab es im kleinen Dorf Hinterhausen ein äusserst beliebtes Turnier: Das sogenannte Weiberpflücken. Die Regeln waren genial wie banal: Es wurden im Vorfeld zwei Dutzend Frauen aus dem Dorf ausgewählt und schriftlich benachrichtigt. Wer es ablehnte, an dem Turnier teilzunehmen...
  6. Getrennte Wege

    Ich fluche, lasse die Haustür hinter mir ins Schloss krachen und stapfe los. Er benimmt sich seit Wochen komisch. Warum fällt mir das erst jetzt auf? Hat weniger gesprochen, behauptet, er hätte keine Zeit, hat kaum noch Lust auf Sex. Plötzlich hat Marc stundenlang nicht auf meine Nachrichten...
  7. Beichte

    „Er sieht aus wie eine Kirche in einer Kirche.“ Die breite Straße führte sie über einen Berg nach Hause. Da nur selten Autos vorbeifuhren, kickten die Jungen beim Gehen den Fußball von einer Straßenseite zur anderen. „Weißt du schon, was du sagst?“, fragte er seinen Freund und spielte ihm den...
  8. Knocking on heaven´s door

    Er ist alt, krank, elend, gebrechlich und des Lebens überdrüssig. Oft genug hat er schon daran gedacht, diesem elenden Dasein ein Ende zu machen. Das traut er sich nicht, denn er will ja nicht in der Hölle landen. Also hofft er jeden Tag aufs Neue, dass es sein letzter sein möge. Leider...
  9. Salsa

    Grit hat es schon wieder getan. Sie hat die Aufsatzblätter zusammengerafft und in die unterste Schublade des Schreibtischcontainers gepackt. Sollen die Azubis doch noch eine Woche warten. Oder sie gibt die Arbeit erst nach den Weihnachtsferien zurück. Machen ja viele Kollegen. Es ist so...
  10. Motorrad

    Motorrad Wieder bastelte er dran. Sie sah ihn aus dem Fester in der Küche. Während sie Geschirr spülte. Die Sonne schien. Er lag auf einer Matte unter der Maschine, zog mit einem Werkzeug Schrauben fest, Fluchte von Zeit zu Zeit, war dreckig. Sie spülte immer zuerst die Gläser. Das war klar...
  11. Petit Papillon

    Giampiero Toto Calogero Rizzo. Seine Eltern in Taormina hielten es für einen guten, einen wohlklingenden Namen. Ihn selbst störte daran das Schwülstige, die Anmutung von Pathos, wenn er ihn aussprach. Dennoch war es sein Name und er mochte es, wenn jemand anderes ihn vollständig aufsagte –...
  12. Käsesandwich in Lewisham

    Graham wollte es erneut mit Vernunft und positivem Zuspruch versuchen, obwohl er im Gegenzug nichts als Trotz erwartete. Dabei war er nicht weniger zornig als sein Freund. „Sollen sie doch kommen! Schlimmer als damals, '77, kann es nicht werden“, hatte Andrew gesagt, dieser sture Hund, und sich...
  13. Der Deal

    Es war ein ganz normaler Donnerstagabend. Und so wie eben an jedem normalen Donnerstagabend probte auch heute der Männergesangverein „Cantabile 1960“. Insgesamt 15 Sänger waren noch übrig geblieben von immerhin 45 Aktiven. Aber das ist lange her – der Tod hatte in der Zwischenzeit viele von...
  14. Bullshit

    Heer kommt mit diesem Neuen auf den Weihnachtsmarkt gelaufen, zu den Treppenstufen vor Nordsee, auf denen wir sitzen. Er ist erst dreizehn, sagt Heer, und gerade frisch aus dem Heim getürmt; und als ich dem Typen ins Gesicht blicke, habe ich für eine Sekunde das Gefühl, ihn schon mal irgendwo...
  15. Opas Albtraum

    „Grete, bist du da?“ Die zittrige Altmännerstimme riss mich aus dem Schlaf. „Grete? Grete, wo bist du?“ Ich knipste die Nachttischlampe an. In der Tür meines Zimmers stand Großvater im langen Nachthemd. Furcht flackerte in seinen haselnussbraunen Augen und Verwirrung. Opa suchte Oma, doch Oma...
  16. The life of Donald

    Erschöpft schloss Donald die Tür. Noch drei Schritte bis zum Sofa. Seinen Job würde er für dieses weiche, herrliche Sofa fast eintauschen. Zwar hatte er den wahrscheinlich kürzesten Arbeitsweg der Welt, aber auch das war ihm egal. Er war mächtig. Mit einem Ruck sprang seine Enkelin auf seine...
  17. Sahara

    Black ist scheiße. Muss ich vllt erklären, wie ich drauf komme. Heute Abend ist Party und ich will dahin, weil logisch Mädels und Alkohol. Nur die Musik ist Abfuck. Alle gehen ab auf dieses Black-Zeugs. Darum chill' ich. Das wird wahrscheinlich noch anstrengend genug heute. Erstmal 'ne Runde...
  18. Streu Glitzer drüber

    Langsam senkt sich die Abenddämmerung über das Friedhofsgelände. Ich sitze unter einer Trauerweide, betrachte den Schein der vielen roten Lichter durch die tiefhängenden Zweige. Fühle die Stille, vertraut, wie ein alter Bekannter. "Warum fürchten die Leute sich bei Dunkelheit auf dem...
  19. Den Preis, den man zahlt

    Der Zug hielt auf offener Strecke am Rande der Sierra Nevada. Keiner wusste, was passiert war. John fragte den Schaffner, der ein wenig Englisch verstand. Etwas sei mit den Oberleitungen. Wir warteten. Männer knöpften ihr Hemden auf. Frauen wedelten sich mit Fächern und Magazinen Luft zu...
  20. Der stille Tod

    Ypern, 22. April 1915 Heute ist es also so weit. Schon nach dem Aufstehen hatte ich dieses ungute Gefühl, dass es ernst werden könnte. Kaum aus dem spärlichen Unterstand getreten, spürte ich den leichten Wind, der aus Nordosten durch den Graben wehte. Obwohl der Generalstab sich die größte Mühe...

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