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Genre: alltag

  1. Der Tag als Mama fortging

    November 2000, Goslar, Grundausbildung Es war ein bitterkalter Herbsttag. Wir standen geschlossen zum täglichen Appell vor dem Unterkunftsgebäude. Das Bürofenster von Kompaniefeldwebel Schmidt stand wie immer offen. Man hörte den Vater der Kompanie wie er damit beschäftigt war seinen...
  2. Wiedersehen macht Freude

    alltag 
    Das Licht hat er ausgemacht, draußen ist es hell genug. Er legt die Hände auf die Greifreifen, stößt, fährt ans Fenster. Auf seinem Schoß liegt das Fernglas. Er nimmt den Stein aus der Hemdtasche, befühlt ihn. Der Himmel ist wolkenlos. An so einem Tag kann er fast alles sehen. Herr Grubner...
  3. Blobbel

    Der Tag, an dem ich meinen Blobbel verließ, war ein Tag wie jeder andere. Genau das machte mich so gefährlich. Ich weiß nicht, ob Esther Schüller mich an jenem Morgen ansah. Das Sonnenlicht überwand geschickt die Barrikaden des Innenhofs und kämpfte sich durch das winzige Bürofenster in den...
  4. L'Isolée

    Mitten in der Nacht. Warum wecken sie mich? Ist es Nacht? Ich sehe das Licht durch die geschlossenen Augenlider. Ich öffne die Augen. Taghell ist es. Ich habe geträumt, dass Nacht ist, dabei ist es Tag. Ganz nah sehe ich Natalies Gesicht, unscharf, wie durch einen Schleier. Vielleicht habe ich...
  5. Pisco Sour

    Wir kennen uns nicht. Doch wir sehen uns. Flüchtig nur, weil wir Reisende sind. Dann kommt die nächste Bucht, wir verlieren uns aus den Augen. Durch weißbeschissene Inselchen manövrieren wir, gehen vor Anker und warten auf Fracht. Zeit, den Pelikanen zuzuschauen. Wie sie im Sturzflug fischen...
  6. Glitzern im Fluss

    Ich setze mich auf den großen Stein, direkt am Ufer, dort an der Stromschnelle, die um sich selbst wirbelt und trotzdem steht, wie mein Alltag im Fluss der Zeit. Die Oberfläche des Steins ist rau, mit einer spitzen Erhebung am Rand. Mein Bein schmerzt heute noch an der Stelle, wo sie ins Fleisch...
  7. Rollertour

    Ein beliebiger Nachmittag an einem beliebigen Dienstag. Mein Feierabend begann schon vor Stunden und ich langweile mich. Ausnahmsweise habe ich heute mal die Motivation gefunden, etwas anderes zu tun, als zuhause zu chillen und im Internet zu surfen. Ich schalte den Computer aus, schnappe mir...
  8. Hinsehen, Umdrehen, Weggehen

    Ich stand am offenen Grab. Der Sarg war bereits hinuntergelassen worden. Eine Gruppe von Ministranten befand sich in meiner Nähe. Der örtliche Pfarrer las aus einem Buch. Gegenüber des Grabes standen meine Zieheltern, umschlungen in einer innigen Umarmung, Trost suchend in der gegenseitigen...
  9. Die Dorfkneipe

    Es ist ein Spätsommertag in den frühen Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Ein Ort, an dem die D-Mark weniger wert ist, das Russische vertrauter als das Bayrische und das Bier günstiger am Tresen als im Kasten ist. Und dann geht die Tür auf. Von draußen tritt ein mittfünfzigjähriger Mann...
  10. Wenn heute morgen war

    Wilmas Nacht endete mit Sommerregen auf warmem Asphalt, ihrem Lieblingsduft. Ihr zweiter Atemzug erfüllte sie mit Filterkaffee und Unbekümmertheit. Schläfrig begab sich das erste Auge auf die Suche nach Vertrautem. Zwischen den Silhouetten im Halbdunkel ein Fenster. Hinter der Gardine...
  11. Der letzte Kuchen für Leo

    Morgen wird Leo zehn. Sein erster runder Geburtstag. Ich muss ihm unbedingt einen Kuchen backen, koste es, was es wolle. Daher sitze ich vor dem beinahe blinden Fenster am wackeligen Küchentisch, mein zerfleddertes Rezeptbuch vor mir. „Süßes aus aller Welt“ lautet sein Titel. Staubpartikel...
  12. Else, Corona und ich

    alltag 
    Ich schenke mir gerade eine Tasse Kaffee ein, als das Telefon klingelt. Ein Blick auf das Display. Es ist meine Freundin. „Guten Morgen, Kirsten. Ich habe einen Coronatest gemacht. Er ist positiv. Euch habe ich als Kontaktpersonen genannt. Ihr werdet einen Anruf vom Gesundheitsamt bekommen."...
  13. Novelle Die traurige Nachricht

    Dieses Wochenende war toll! Wir haben gerade Herbstferien und ich habe zwei Nächte bei meiner besten Freundin übernachtet. Alles war perfekt. Wir hatten so viel Spaß, die Zeit ist viel zu schnell vorbei gegangen. Ich muss mich beeilen. Mein Vater wartet schon auf mich und ich muss noch schnell...
  14. Blöde, brave Ameisen!

    „Hey, du Göre!“ Janis und sein Kumpel Ivo bauen sich vor Becky auf. „Wat willst du denn hier?“, setzt er nach und tritt noch einen Schritt näher heran an das sitzende Mädchen. Becky zuckt zusammen, schielt ängstlich unter ihrem Pony zu den zwei Jugendlichen hoch. Der Geruch von Deodorant und...
  15. Ist so passiert!

    Häufig frage ich mich, wie viele niedergeschriebene Erzählungen aus dem realen Leben stammen? Geschichten zu erfinden und sie aufzuschreiben, ist eine Kunst! Aber manchmal lohnt es sich auch, einen zweiten Blick auf selbst erlebte Situationen zu werfen. Eine solche habe ich nachfolgend...
  16. Die Erprobung

    alltag 
    Ich sah Gustav auf halbem Weg in die Stadt im Scheinwerferlicht meines Wagens. Im ersten Moment wollte ich weiterfahren, doch dann tat er mir leid. Es war kalt. Der Wind warf den Regen gegen meine Scheibe und ich wusste nur zu gut: Wir hatten dasselbe Ziel. Ich bremste also. Im Spiegel sah ich...
  17. Filmriss

    Die Sonne verabschiedet sich langsam und der harte Arbeitstag neigt sich dem Ende. Meine Gedanken kreisen noch um das letzte Gespräch, das sich unendlich hinzog und es war anstrengend, mit einem, na ja, nicht ganz so guten Ergebnis. Gut, mich betrifft es letztendlich nicht, habe ne höhere...
  18. Der Raubüberfall

    Eine Straßenlaterne spiegelt sich in der Pfütze. Sie schaut sich kurz um. Kein Auto das sie bespritzen kann und keinen Fußgänger zu sehen. Klar, denkt sie, bei diesem Wetter führt man nicht mal seinen Hund Gassi. Es sind fünf Minuten vom Bahnhof nach Hause und sie hat keine andere Wahl, als dem...
  19. Acht Stationen und einmal umsteigen

    alltag 
    Die Kneipe ist noch genau so staubig wie früher, findest du nicht? Nur den Typen hinterm Tresen, den haben sie ausgetauscht. Der sieht fresh aus. Ha, guck mal, unser Tisch, an dem wir immer gesessen haben, der ist frei. Komm, den nehmen wir. Lass dich anschauen, gut siehst du aus. Wirklich. Der...
  20. Die verlorene Batterie

    "Nein! Nein, nein und nochmals nein!" Fassungslos starre ich auf meine leere Hand, in der sich noch vor wenigen Augenblicken eine hübsche kleine, knopfförmige, silberne Batterie befand. Ich, eine Frau mittleren Alters, die seit ihrem 18. Lebensjahr Hörgeräte trägt, eine Veteranin im Wechseln...

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