Was ist neu

Was ist das bewegendeste Buch, das ihr gelesen habt?

Ich hoffe nur inständig, ich kapier auch, was ich lese. Da hab ich wirklich oft Schwierigkeiten (bin ich denn damit allein?)

Nein! Bist du nicht... ;)

Ich hab da aber mal ne Frage zu dem Thema (speziell @ "Literaturprofessor" Sighard ;) )
Kabale und Liebe von Schiller! Ist das nicht auch eine Abwandlung von Shakespeares Romeo und Julia, genauso wie die Westside Story? Haben nicht die meisten Liebesgeschichten eine Anspielung auf Romeo und Julia in gewisser Weise? Schließlich verlieben sich immer Mann und Frau unter unmöglichen Umständen (verschiedene Familien, verschiedene Klassen oder verschiedene Gangs) und alles endet in einer Katastrophe. Ich finde das beweist doch nur, wie Shakespeare (ob er es jetzt war oder nicht, sei dahingestellt) mit seinen Werken alle zeitgebundenen Konventionen hinter sich ließ. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Dramatik des Stoffes der Geschichte und es ist Zufall, dass alles sich an Romeo und Julia lehnt. Vielleicht haben auch diese ganzen Liebesgeschichten ein anderes Vorbild, von dem ich nichts weiß (Wissende bitte melden!!!).

[...] Nur allein der Mensch vermag das Unmögliche,
Er unterscheidet,
Wählet und richtet,
Nur er kann dem Augenblick Dauer verleihen!

Johann Wolfgang Goethe, Das Göttliche

 

Romeo und Julia ist doch auch geklaut: Pyramus und Thisbe.

So weit ich weiss. Das soll Shakespeares Leistung aber nicht schmälern.

[Beitrag editiert von: Zaza am 16.03.2002 um 00:54]

 

An Goethe und Shakespeare muß man eben differenzierter rangehen. Shakespeare schrieb für das Theater und mußte seine Werke in einem ungeheueren Zeitdruck schreiben. Es ist eigentlich ein Wunder, daß er es mit seinem Schreiben zu so viel Geld geschafft hat.
Goethe hingegen war ein exzentrischer, adliger Bonze und Politiker. Ungeachtet der Zeit, in der er lebte, hatte er viel mehr Möglichkeiten und andere Intentionen.
Hätte Shakespeare zu Goethes Zeit gelebt und die Möglichkeit gehabt, 30 Jahre lang an einem Stück zu schreiben, so bin ich überzeugt, daß es Faust weit hinter sich gelassen hätte. Aber hätte wäre wenn...
Festzuhalten bleibt auch, daß bei weitem nicht alles von Goethe so gut ist wie Werther und Faust. Hat jemand Goethe - Die Novelle gelesen? Sprachlich war das ein einziger Schund und der Inhalt war so was von miserabel, daß ich mich wirklich gefragt habe, wie so jemand Faust schreiben kann.
Festzuhalten bleibt auch, daß Goethe um einiges älter wurde als Shakespeare. Das ist jetzt auch nur Theorie, aber ich denke, da wären noch einige Meisterwerke entstanden, wenn er nicht shcon mit 52 den Löffel abgegeben hätte.

 

wobei ich hier auch nur die Übersetzungen ins Deutsche lese...

:gunfire:
Also, ich habe Macbeth in Englisch gelesen, ohne Deutsche Übersetzung und konnte dem ganz gut folgen - und ich bin weiß Gott KEIN Englisch-Genie! :)

Wenn ich mich an das zurück erinnere, was ich von Goethe gelesen habe so bleibt mir auch nur der Faust hängen. Gedichte habe ich zwar zu Hauf gelesen, aber die überzeugen mich nun ganz und gar nicht. Meine Theorie ist, daß Goethe alle Energie nur in den Faust gesteckt hat, der Rest (bezogen auf seine Gedichte)...nun ja...

Wenn man über den Faust eine weitere Überschrift schreiben müßte, so würde ich schlicht wählen "Der Mensch". Goethe kommt der Ganzheit des Menschen verdammt nahe, so nahe wie ich es bei keinem anderen Autor erlebt habe! Und das ist ihm hoch anzurechnen. Aber das macht ihn eben auch 'unvergleichlich', d.h. Vergleiche mit Shakespear sind von Vornherein zur Sinnlosigkeit verdammt. "Faust" ist einfach zu groß, sowas schreibt man nicht mal eben, um ein bißchen Geld zu verdienen. Sowas braucht Jahrzehnte. Und sowas braucht einen Menschen im Wandel. Hätte Goethe mit 50 angefangen, so wäre nichts dabei herausgekommen. Wer sowas schreiben will, der muß schon als Kind anfangen, sich Gedanken über dieses Thema zu machen, sonst fehlt dem Drama etwas!
Aber naja, ich kann den Faust jedenfalls nur empfehlen! Und wer sich Sorgen macht, er könne ihn nicht verstehen, der sei beruhigt - selbst das größte Literatur-genie unserer zeit wird dieses Werk nicht ganz fassen können. Man kann alles hineininterpretieren. Alles!

 

@ falk

Dann ist ja mal gut, wenn man alles hineininterpretieren kann. Ich hatte nur die Sorge, daß wieder zu viel von der Griechischen Mythologie geschwafelt wird (das kenn ich von Goethe) und ich Null Plan habe, welcher Gott er jetzt schon wieder meint... :D
Das hab ich an Shakespeare auch immer so geschätzt; der bringt nichts von Göttern. Und wenn, dann nur ganz kurz, dann bassieren seine Geschichten nicht drauf, wie eben oft bei Goethe...
Dann werd ich mir den Faust mal vormerken... ;)

Ach ja; "1984" von George Orwell ist auch ein sehr empfehlenswertes Buch. Sehr, sehr, sehr erschreckend! Aber gut!

Griasle
stephy

 

Ach übrigens...
Eine Faszination, die Shakespeare von irgendeinem Griechen (ich glaube Plutarch) übernommen hat, gefällt mir besonders an ihm: Er zeichnete "mixed characters", Protagonisten, die Böses und Gutes in sich haben. Bestes Beispiel ist da ja wohl Macbeth, der als Held an seiner eigenen Gier zugrunde geht. Oder auch Othello, oder Hamlet, oder Brutus in Julius Cesar oder...

 

"Othello" Ist sowieso bis jetzt mein Lieblingswerk von Shakespeare. Ich glaub, ich hab mich in den fiesen Jago verknallt... :rolleyes: :D

Gruß
stephy

[die gerade "Der Buick" von Stephen King liest]

 

Hi Stephy!

Hast wohl eine Aufführung gesehen, bei der der Jago-Darsteller wohl ein bisschen hübsch war, oder ;) ????

Mein Shakespeare-Lieblingswerk war Macbeth! Vor allem wohl deshalb, weil ich es ls einziges auf englisch gelesen habe, da kam seine Genialität erst richtig raus!

 

Ich glaub nicht, daß ich Shakespeare auf Englisch verstehen würde... Ich hab manchmal schon im Deutschen so meine Schwierigkeiten... :rolleyes: :)

Gruß
stephy

 

"Hallo Mister Gott, hier spricht Anna". Gibt eine eigenen Thread darüber. Da ist mir aufgefallen dass das eines der (be)rührendsten Werke ist, die ich kenne. Wunderbares Buch.

 

DER ERLKÖNIG von MICHEL TOURNIER...Das einzige Buch das ich gleich zweimal hintereinander gelesen hab. Monatelang hat es meine Gedanken beeinflusst und richtig aus meinem Kopf hab ich es nie wieder gekriegt....ein Glück auch ;o) Leider kennen dieses Buch hierzulande oftmals nichtmal Menschen vom Fach..erstaunlich, dabei handelt es doch von einem Franzosen dessen "Schicksal" ihn nach Nazideutschland führt. Eine wahrhaft mystische Geschichte..wirklich sehr zu empfehlen.

 

1984 von George Orwell.

Warum?

Lest es, und fragt euch, ob Orwells Visionen wirklich so abwegig, und wir "Normalmenschen" wirklich noch unabhängig sind.

So long...

Bassi

 

1984: Das Buch muss ich einfach lesen. Der Titel allein ist schon so grandios, das Der Inhalt nicht viel schlechter sein kann. :D

Ich glaub ich muss auch meil ein Buch mit diesem Titel schreiben. Wahrscheinlich wird es eins über einen Menschen der...
Hach ich finde einfach nicht die Worte meine eigene Genialität zu beschreiben. :pope:

[ 15-04-2002, 22:55: Beitrag editiert von: Drumsmasher ]

 

Ja, "1984" ist wirklich ein sehr gutes Buch. Ich hab's mir von der Schulbücherei ausgeliehen und nach dem Lesen sofort zu Ostern schenken lassen... Es ist sehr erschreckend und beängstigend, wie George Orwell einen Polizeistaat (in der Zukunft) beschreibt. Die Liebesgeschichte ging mir am Anfang auf den Sack, aber zum Schluß wurde sie ja richtig wichtig... :eek:

Herrliches Buch. Muß man gelesen haben!

Gruß
stephy

 

Hm, habe ich in Drumsmashers Posting etwa eine Spur Ironie entdeckt? Will ich ja nicht hoffen...

Was das Buch betrifft:
Im Grunde fand ich die Liebesgeschichte, und dageht es mir wie dir, auch erst zum Schluss angebracht, zu Beginn habe ich mich da etwas gewundert, weil solch ein Handlungsstarng der Geschichte eigentlich etwas gibt, dass sie nicht vertragen kann, nämlich Hoffnung. Aber am Ende klärt sich das ja, der Verrat an Julie (hieß doch so , oder?) zeigt ja eigentlich erst, wie grausam das Leben in Orwells Vision tatsächlich ist.

Hat eigentlich mal jemand den Film gesehen?

Bassi

 

War das der Film, in dem sie Bücher verbrannt haben und die Gegner des Polizeistaates ihre Lieblingsbücher auswendig lernen mußten? :confused: So vage habe ich da - glaube ich - was in Erinnerung. Aber ist gut möglich, daß ich mich irre, weil ich noch ein gaaaaaanz kleines Mädchen war, als ich das gesehen habe... :rolleyes:

Gruß
stephy

 

Ne, das ist "Fahrenheit 451 (465, 456, 431)???" Wie auch immer, der Film hieß jedenfalls "Fahrenheit X" mit X als Element der natürlichen Zahlen kleiner 1000.

 

Na gut, dann war das ein anderer Film. Keene Ahnung. Jedenfalls hat der mich halt stark an "1984" erinnert... Ist doch so ähnlich, oder?

Gruß
stephy

 

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