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Verschärfte Regeln

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01.01.2015
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Anmerkungen zum Text

letzte Bearbeitung: 7.12 . 13.00 Uhr
Ich habe noch ein paar "schrullige" Stellen eingedampft, ein paar Pilcher Formulierungen gekillt, glaube aber immer noch meinen Text zu lesen - Danke für die tollen Tipps

Verschärfte Regeln

Es scheppert, klirrt, Scherben rutschen über das jahrzehntelang gepflegte Parkett. Ich horche auf. Ein Fluchen von meinem Enkel Paul oder irgendeinem der anderen Umzugshelfer. Was haben sie jetzt wieder zerstört? Als meine selbstgebastelte Tiffanylampe zu Bruch ging, hieß es von den jungen Leuten nur: ein Umzug fordert eben Opfer!
Traurig streiche ich über unsere Hochzeitsbank. Im letzten Sommer hatte Horst sie frisch gestrichen, in diesem Frühjahr sitze ich allein auf den taubengrauen Brettern. Er wird nie wieder unsere Brötchenkrümel ans Rotkehlchen verfüttern, mir nie wieder einen Pott Tee bringen. Mir fehlen die gemeinsamen Unternehmungen, allein fühle ich mich unsicher. Das wird durch den Umzug auf die Sternschanze nicht besser.

Anderthalb Zimmer in der Margaretenstraße, gut gelegen, aber es fühlt sich an wie Niemandsland. Natürlich haben sie alle recht, die alte Wohnung war zu groß und zu teuer. Die Kinder haben ein paar meiner Möbel in die schönen Räume gequetscht, mir wirklich viel geholfen, nur was soll ich hier? Ich will nicht jede Stubenfliege kennen, aber doch wenigstens den Weg zum Bäcker. Die Worte meiner Kinder klingen in mir nach: Früher warst du unternehmungslustig!

So schwer kann es nicht sein, hier einen Bäcker zu finden. Ich suche die Häuser nach der vertrauten Brezel ab. Was für ein Gewimmel! Da sind Mütter mit Kindern, Arbeiter beim Feierabendbier, alte Leute mit Rollwagen und Hundebesitzer. Erst als ich den verführerischen Duft frischer Kaffeebohnen und Gebäck erschnuppere, werde ich ruhiger. Endlich etwas Vertrautes! Mit Horst hätte ich mir Lebenswege für all die Menschen hinter den abgehetzten Gesichtern ausgedacht. Da, die Frau mit der einzelnen Tüte Milch und dem herumhuschenden Blick zum Beispiel sieht aus, als ob sie auch allein ist, unsicher. Und der Knirps da, mit den Händen auf dem Rücken und dem bemüht harmlosen Gang hat bestimmt etwas ausgefressen.

Neugierig betrete ich die portugiesische Bäckerei. Viele unerwartete Gebäckarten und seltsame Brötchennamen führen mich in Versuchung. Mit einer gut gefüllten Tasche fürs morgendliche Frühstück verlasse ich den Laden, der mir unversehens mit Natas und Papo secos einige Urlaubserinnerungen beschert hat.
An einem alten Kino, jedenfalls deute ich die verglasten Schaukästen und das geschwungene Vordach so, strahlt eine Leuchtreklame – Schanzenkrug. Auf dem Stehtisch eine Laterne und Polster locken auf der Bank zum Verweilen. Ein großes Schild vor der Tür: ‚Keiner betritt allein diese Kneipe!‘ lässt mich den Kopf schütteln. Komische Gegend! Ich habe schon viel gehört, von ‚Hunde verboten‘ bis ‚Kinder unerwünscht‘, aber das? Was glauben die eigentlich, wie alleinlebende Menschen das finden?

Grummelnd öffne ich die schwere Tür, erhasche einen Blick auf Sitzecken mit Wintergartencharme. Üppiges Grün von Kletterpflanzen, Lampions, die sanftes Licht verbreiten, ziehen mich weiter. Lachen umhüllt mich und der Duft lässt mich schlucken. Es riecht nach Kartoffelsuppe und frischen Kräutern. Lächelnd atme ich tief ein, erfreut, dass es sich gelohnt hat, ein wenig das Viertel zu erkunden. Auch wenn ich nur ungern allein Essen gehe, das Lachen und der appetitliche Duft heben meine Stimmung.
„Einen wunderschönen, recht frühen Abend!“
Vor mir steht ein rothaariger Mann mit Lederschürze, ein kariertes Handtuch locker auf der Schulter. Ich fahre zusammen, bin noch mit allen Sinnen beim Erleben des Foyers und habe ihn nicht herankommen sehen. „Guten Abend! Das ist aber einladend hier.“
„Danke!“ Sanft nimmt er mich am Ellenbogen und dreht mich mit einem Lächeln zur Tür. „Ich freue mich riesig, dass es Ihnen gefällt, aber wir meinen unser Schild ernst.“
Ich entziehe ihm meinen Arm, auch wenn ich sicher bin, dass er mir nichts Böses will. Wie meint er das?
„Keiner betritt allein diese Kneipe! Seien Sie so freundlich und warten kurz draußen, bis noch ein Einzelgast eintrifft.“
Allein durch seine körperliche Präsenz drängt er mich vor die Tür, zeigt dabei einladend auf die Bank. Und wendet sich zum Gehen.
„Ihr Ernst? Seit Wochen traue ich mich kaum raus, nerve alle Bekannten und heute raffe ich mich auf – und dann das!“
Er setzt an zu sprechen, will erklären, aber aus mir muss der Ärger, das Alleinsein der letzten Tage und auch mein Unverständnis heraus. Mit erhobenen Händen kommt er zurück, schiebt mich sanft auf die Bank und legt mir die Decke über die Knie. „Wirklich, es ist nicht böse gemeint. Vertrauen Sie mir bitte für ein paar Stunden.“ Sein Lächeln ist offen, ich schlucke meine Wut. Nach einem Griff hinter die Eingangstür drückt er mir eine Schale mit Keksen in die Hand. „Lassen Sie sich die ruhig schmecken, da fällt das Warten leichter.“
„Wie? Warten? Ich möchte nur eine Kleinigkeit essen, ein wenig unter Menschen, …“ Ich höre meine Stimme brechen, hasse die aufsteigenden Tränen. Gerade war ich noch so schön wütend, jetzt möchte ich mich heulend zusammenrollen.
Was bilden die sich hier ein? Zeigen wir der armen Alten mal, wie allein sie ist? Ich brauche das nicht!

Noch ringe ich mit mir, ob ich gehe oder mich auf dieses seltsame Spiel einlasse, als aus meiner Handtasche Beethovens Neunte erklingt. Ich hasse das Wischen über den Bildschirm. Geschafft! Oh, Inga ruft mich freiwillig an, es wird doch nichts passiert sein?
„Hallo Töchterchen, was gibt es?“
„Ich wollte unser Treffen für Samstag absagen und Paul sucht den Sicherungskasten.“
Ich atme aus, schlucke alles, was mir spontan durch den Kopf geht, hinunter und frage: „Wie geht es dir?“
„Äh! Danke, alles gut. Halt viel zu tun. … Tut mir leid, dass ich keine Zeit für dich habe. Und bei dir?“
„Ich bin stinkig! Hast du kurz Zeit, dann erzähle ich es?“
Ich glaube die Gedanken meiner Tochter zu hören, aber ihr scheint keine passende Ausrede einzufallen.
„Keine Bange, ich mache es kurz, du hast bestimmt noch viel vor.“ Ich bin froh, meinen Frust loszuwerden. Also meckere ich über das Viertel, die Unmengen an fremden Menschen im Allgemeinen und respektlose und von sich überzeugte Wirte im ganz Besonderen. Atemlos höre ich auf, habe um Zeit zu sparen, wohl eher gesprudelt und warte jetzt auf Ingas Meinung. Wie erwartet übergeht sie den ersten Teil, aber das dämliche Schild bringt meine mit viel Gerechtigkeitssinn ausgestattete Tochter, auch auf die norddeutsche Eiche.
„Im Ernst, das ist Nötigung, so was muss man sich nicht gefallen lassen. Geh rein und erzähl denen was. Sachen gibt es!“
Mir geht es bereits besser, jetzt, wo ich den Ärger los bin.
„Geh da jetzt rein! So was lässt man nicht durchgehen.“ Dann siegt ihre allgegenwärtige Zeitnot und sie verabschiedet sich.

Ich stopfe das Handy zurück in die Tasche, stecke mir einen Keks nach dem anderen in den Mund. Und nun?
Vor der Tür bleibt ein junger Mann stehen und liest offensichtlich das Schild. Er schüttelt den Kopf und schaut mich fragend an. Ohne lange zu überlegen, biete ich ihm den letzten Keks an, schäme mich, alle aus Frust in mich hineingestopft zu haben.
Zaghaft lächelnd kommt der Mann näher, zeigt auf das Schild. „Meinen die das Ernst?“
„Todernst!“ Ich muss grinsen, so trocken klingt meine Antwort.
Mein Gegenüber nickt. „Mein Bruder hat gesagt, ich soll hier auf ein Bier hin. Komme aus Afrika.“
Er ist ziemlich blass für einen Afrikaner, aber was weiß ich schon. "Allein wird man sofort hinausgeschickt.“
„Und worauf soll man warten?“
„Na, dass noch jemand allein kommt …“ Ich stutze und schaue den Mann fragend an.
Zwischen dem Schild und mir hin und her schauend, kommt er zu demselben Ergebnis: „Na dann!“
Wir zögern, mustern uns, überlegen wahrscheinlich beide, ob das eine gute Idee ist. Aber was soll's, wir wollen hinein. Gemeinsam betreten wir den heimelig wirkenden Gastraum.

„Herzlich willkommen! Ich bin Friedrich und heute Abend für Euch da.“
Der Spruch erinnert mich an die Kellner in den vornehmen Restaurants, in die uns mein Enkel ausführt. So was Ungemütlich und Kaltes will ich auf keinen Fall. „Äh … ich möchte nur eine Kleinigkeit.“ Gib mir doch einen Platz, mittendrin, dann kann ich mir einbilden dazuzugehören.
Friedrich wendet sich dem jungen Mann zu. „Hallo, schön, dass Du da bist.“
„Ich bin Daniel, alles klar! Mein Bruder sagt, ich soll mir bei Euch ein Bier besorgen und alles mitmachen.“
„Ah, da kennt sich einer aus!“ Wirt Friedrich führt uns in eine kuschelige Ecke am Kamin. Über uns eine dicke Palme, echte Chrysanthemen auf dem Tisch.
„Wir haben es hier gerne familiär! Wie darf ich Sie nennen?“
Ich fahre herum, schaue den Wirt verwirrt an. „Äh!“ Was will er von mir? „Müllender! Nein“, ich zögere. „Quatsch! Ich heiße Brunhilde.“ Es fühlt sich ungewohnt an, ein wenig nackig, aber doch richtig.
Sein offenes Lächeln und Nicken werte ich als Anerkennung, ein extra ‚Willkommen‘.
„Tut mir bitte den Gefallen und lasst Euch heute Abend darauf ein, als Versuch. Und zwar gemeinsam!“
Was meint er? Bange schaue ich mich um, suche nach etwas Illegalem oder Unrechtem. Der Gastraum wirkt einladend und gemütlich, herzliches Lachen und Stimmengewirr dringen aus dem Nachbarraum herüber, es klingt nach Spielen oder Wettkämpfen.
Ich atme einmal tief durch, will mich ihm wieder zuwenden. Aber er ist weg. „Wo ist er hin?“
Meine Zufallsgesellschaft zuckt mit den Achseln, schaut sich suchend um, zieht sein Handy aus der Tasche.
„Wenn ich Friedrich richtig verstanden habe, sollen wir den Abend zusammen verbringen. Dann noch mal …“ Ich reiche ihm die Hand. „Ich bin Brunhilde.“
Ein kurzes Zögern, dann schüttelt er sie kurz. „Daniel.“
Er schaut aus, wie ich mich fühle – verwirrt, skeptisch und ein bisschen neugierig. Was denkt so ein junger Mann wohl von mir?
Friedrich stellt einen Korb auf den Tisch, der Duft von warmem Brot weckt meinen Appetit, auch Daniel schluckt auffällig. „Ein Gruß aus der Küche. Was darf ich Euch zu trinken bringen?“
Ich bestelle die Tagessuppe und eine Saftschorle, Daniel eines der Fassbiere und das Bauernfrühstück.
„Ach, bevor ich es vergesse, bitte legt Eure Handys hier hinein. Ich schließe sie in den Garderobenschrank, beim Gehen holt ihr sie hiermit wieder heraus.“ Er zieht zwei Schlüssel aus den nummerierten Schubladen und reicht sie uns. Und schon sind unsere Handys weg. Skeptisch schaue ich ihm hinterher.
Daniel wirkt, als hätte er sich von seinem Erstgeborenen getrennt. „Da hat er mich jetzt total überfahren.“ Nach einem letzten Blick Richtung des ominösen Schrankes, wendet er sich mir zu.
Und schweigt.
Worüber unterhält man sich mit einem wildfremden jungen Mann?

„Ich würde mich gerne zu Euch setzen, wäre das recht?“ Friedrich serviert die Getränke und wartet ab.
Es gibt eigentlich auch keine höfliche Verneinung, also „Gerne.“
„Habt Ihr Euch schon bekannt gemacht?“ Wir nicken, konzentrieren uns beide auf den Wirt. „Ich bin kein echter Hamburger und daher immer neugierig, was Eure Lieblingsplätze sind.“ Er schaut uns an, ganz ruhig, abwartend, ohne auf das Schweigen zu reagieren.
Einen tiefen Zug Bier nehmend, nickt Daniel mir zu und lässt mir den Vortritt. Auch wenn ich ihn nicht kenne, redselig ist er eindeutig nicht. Durch meinen Kopf rauscht eine Unmenge von Bildern, was ist wichtig, was will ich erzählen? Zögerlich fange ich an, schaue immer wieder zwischen Friedrich und Daniel hin und her. „Ich bin eine Winterhuder Deern, der Stadtpark ist mein Garten. Ich kenne jeden Baum zum Klettern, jedes Versteck zum Knutschen, jedes Planschbecken und natürlich das Planetarium.“ Ich merke, wie meine Begeisterung mit mir durchgeht. Erinnerungsbaden haben Horst und ich es genannt. „Mein Mann liebte die The Dark Side Of The Moon Show im Planetarium.“ Ich höre Pink Floyds Sound, sehe Horst rocken – eine schöne Erinnerung.
„He, mein Dad steht auch auf Pink Floyd.“ Daniels Gesichtsausdruck wird lebhafter, er mustert mich interessiert.
„Toll! Dann wäre das mal ein schönes Geschenk, falls die Show noch läuft. Du bist auch Hamburger?“ Fast glaube ich, dass Daniel die Antwort verweigern will, er lehnt sich zurück und mustert die anderen Gäste.
Leise, stockend höre ich seine Worte, obwohl er mich immer noch nicht anschaut. „Ich glaube, ich bin gar nichts mehr.“
„Das kann man wieder ändern!“ Friedrich drückt uns jeweils einen Coupon in die Hand. „Bevor ich es nachher vergesse! Ich würde mich freuen, wenn Ihr beide wiederkommt. Ab morgen dürft Ihr gerne nebenan mitspielen.“
Das klingt aber nicht seriös. Quatsch, so wie Friedrich bisher wirkt, ist es ganz harmlos, ich ärgere mich über mein immer wieder aufflackerndes Misstrauen gegen alles und jeden. „Ihr spielt um Geld?“, will ich aber doch wissen.
„Nicht generell, die Spieler einigen sich vorher. Die Wunsch-Coupons werden einfach gerne zur Spannungserhöhung genutzt. Und um irgendetwas gemeinsam anzugehen. Das seht ihr morgen.“ Und schon ist Friedrich wieder weg, ein neues Zweierteam an der Tür begrüßen.
Daniel hat das Bauernfrühstück so schnell und komplett aufgegessen, der Teller könnte direkt in den Schrank zurück. Ich will ihn schon wegen des Appetits necken, da fällt mir sein wieder abwesender Gesichtsausdruck auf. Er ist mit den Gedanken irgendwo anders, und das ist kein schöner Platz. Ich lasse ihn in Ruhe, warte lieber auf Friedrich, der mir mittlerweile sympathisch ist, ein angenehmes Gefühl.

Irgendwann macht mich das Schweigen kribbelig und ich frage; „Daniel, hast Du einen Lieblingsplatz in Hamburg, von früher meine ich?“ Wenn mich Friedrich mit dieser Frage zum Reden gebracht hat, klappt es vielleicht auch bei meinem wortkargen Tischpartner.
Erst allmählich kehrt Leben in seine Augen zurück, sieht er mich wirklich. „Momentan nicht! Ich war fünfzehn Jahre in Afrika, als UN-Soldat. Ich erkenne nicht viel wieder. Aber früher, da habe ich mich zum Hafen oder auf den Großmarkt geschlichen – so viel Leben, so viel Power.“
Es wirkt nicht, als ob Afrika ein gutes Thema wäre, also Hafen. „Oh ja, der Hafen ist fantastisch, ich liebe den Blick in das Hafenbecken am Burchardkai, weißt Du, von der A7 runter."
"Und das Trockendock von Blohm und Voss“. Daniels Augen leuchten auf.
Wir unterhalten uns über Seefahrt, das Nationengemisch auf dem Großmarkt und das Café im Schifffahrtsmuseum. Mit unregelmäßigen Unterbrechungen durch neue Gäste oder wenn er an der Theke hilft, steuert Friedrich Anekdoten aus dem Kneipenalltag bei.
Irgendwann registriere ich, wie spät es geworden ist und verabschiede mich eilig.
„Es wäre toll, wenn wir uns morgen wiedersehen, denk an den Coupon.“ Friedrich hilft mir in den Mantel und drückt mir nach einem Blick in den tropfenden Himmel einen Schirm in die Hand. Das Handy ist auch wieder in meiner Handtasche, ich habe es heute Abend tatsächlich nicht vermisst.
Auf dem Weg durch die nassen Straßen mit lichterspiegelnden Pfützen frage ich mich, warum ich es plötzlich so eilig gehabt habe. Da wartet niemand, meine Tabletten kann ich auch eine Stunde später nehmen und das Fernsehprogramm ist den Tausch gegen diesen entspannten Abend bestimmt nicht wert. Mit jeder Straßenkreuzung mehr Abstand kommen die Zweifel zurück. War das alles echt heute Abend?

Mit genau diesen Zweifeln starte ich in den nächsten Tag, zwinge mich zu der gerade erlangten Routine des Alleinlebens. Am Ende einige ich mich mit mir selbst, dass ich eine dämliche alte Oma bin und heute lieber irgendeine der sinnlosen Fernsehshows gucke, anstatt auf das Interesse wildfremder Menschen zu hoffen. Irgendwo blitzt kurz das Bild von Daniels abwesendem Blick auf. Ob er Hilfe braucht? Ich mache mir am frühen Abend Schnittchen, gönne mir eine kleine Weinschorle und schalte durch die Kanäle. Nichts reizt mich, also suche ich mir ein Buch. Als ich den Schmöker beiseitelege und nach dem Strickzeug greife, habe ich schon kapituliert, traue mich nur nicht, es einzugestehen. Ich will in den Krug!

Den geborgten Schirm von gestern brauche ich heute nicht, hoffe aber, nur kurz auf die benötigte zweite Person warten zu müssen. Wer wird es heute sein? Was, wenn es gar nicht passt oder gar jemand Unangenehmes ist? „Du bist so was von eine olle Meckeroma!“, sage ich mir.
„Nö, Sie sehen ganz normal aus.“ Ein älterer Herr, der offensichtlich nach Leergut in den Papierkörben sucht, nickt mir zu.
Ich ziehe den Kopf ein, muss aber doch grinsen. In Ordnung, normal, aber Bedenkenträgerin – auch nicht toll. Zumindest werde ich mir Mühe geben, egal, wer mir heute zum Einlass verhilft. Schon von weitem sehe ich auf der Bank zwei rauchende Mädchen sitzen und überlege, ab wann man in einen Krug darf. Als ich an die Bank herantrete, unterbrechen sie ihr Gespräch und schauen mich neugierig an.
„Guten Abend!“
„Tja, äh … hey!“
Automatisch schüttle ich den Kopf über die mangelnden Umgangsformen, aber ich schaffe es, den Mund zu halten. „Vielleicht wären Sie so lieb, und nehmen mich mit rein?“
„Das heißt, die meinen das Schild ernst?“ Sie drücken ihr Kippen in den Aschenbecher.
„Eindeutig!“ Die Erinnerung lässt mich schmunzeln.
„Ich glaub ja nicht, dass ich dann heute wiedergekommen wäre.“ Die Kleinere von beiden sieht mich skeptisch an. Sie sind älter, als ich dachte, vielleicht Mitte zwanzig.
Mich fröstelt es, der Hamburger Herbst ist feuchtkalt, auch wenn es nicht regnet. „Könnten wir hineingehen? Bitte!“

Die jungen Frauen halten die Tür auf, helfen mir aus dem Mantel und wieder mal wird mir klar, dass ich zu vorschnell mit meinen Urteilen bin. Früher war ich doch offener …
Friedrich kommt auf uns zu und komplimentiert die jungen Frauen in eine Sitzecke. Ganz freiwillig halte ich ihm mein Handy hin. Mir gefiel es gestern, nicht ständig nachzuschauen, ob jemand mich erreichen wollte. Dankend nickt Friedrich und zeigt in Richtung des Spielsaales, aus dem bereits geselliges Juchzen und Rufen dringen. „Schön, dass Du wieder da bist, Brunhilde. Du kannst gerne durchgehen, ich habe noch zwei Neulinge, die werde ich mit den jungen Damen zusammenbringen.“

Skeptisch betrete ich den Saal. So sehr mich die hörbare Geselligkeit lockt, alle gehen vertraut miteinander um, lachen, feuern sich an. Vielleicht hätte ich nach Daniel fragen sollen? Am Würfeltisch wird gekniffelt. Lautes Gejohle verkündet eine Siegerin. Das nächste Spiel startet unglaublicherweise mit einem Kniffel aus fünf Sechsen. Beeindruckt gehe ich weiter, würfeln war nie meins. Im Vorbeischlendern sehe ich einen vollbesetzten Kartentisch, das würde mich reizen. Rommé konnte ich früher richtig gut, vor allem muss man mit seinen Nachbarn nicht viel reden. Die Brettspieler haben gerade eine Partie Mensch ärgere dich nicht beendet.
„Ich wünsche mir Hilfe beim Fensterputzen, die hohen Fenster schaffe ich nicht mehr.“ Die ältere Dame schaut den Verlierer fragend an, reicht ihm den Wunschcoupon.
„Klar, Du kochst Kaffee, ich bringe Kuchen mit und dann ist das fix erledigt.“ Der junge Mann scheint sich zu freuen. Vielleicht ein Student.

Mensch ärgere dich nicht haben wir früher viel gespielt, das wäre etwas. Als ein Platz frei wird, setze ich mich und warte ab.
„Wollen wir echt noch eine Runde, so prickelnd fand ich es nicht.“ Gelangweilt schaut der junge Mann auf das Spielbrett.
„Tja, was dann?“ fragt die letzte Gewinnerin.
Ich blicke enttäuscht auf, die Erinnerung an lustige Runden mit den Kindern und die noch viel lustigeren mit Freunden gehen mir durch den Kopf.
Die ersten Stühle werden zurückgeschoben, einige der fünf Spieler schauen sich bereits nach einer anderen Spielrunde um.
„Äh … ich würde so gerne spielen.“ Leise sage ich es und suche jetzt doch Augenkontakt.
Alle schauen mich an, wägen wohl ab.
„Du bist neu, oder?“ Mit einem freundlichen Lächeln begleitet, wirkt die Frage interessiert.
Einer atmet schnaufend aus, einer grinst, am Ende ziehen alle die Stühle wieder heran und schauen mich neugierig an.
„Na dann! Ich bin Nadine.“
Auch die anderen stellen sich vor und begrüßen mich herzlich.
„Brunhilde! Ja, ich bin neu hier. Und … wohl auch eine der Älteren?“
Ich werde freundlich angelächelt. Einer grinst: „Hallo, Oma Brunhilde."
Schweigend schaue ich ihn böse an.
„Wir … also mein verstorbener Mann und ich haben oft mit verschärften Regeln gespielt.“
Alle reagieren neugierig. „Erklär mal!“
Ich atme tief ein, setze mich aufrecht hin. „Für mehr Tempo wird mit zwei Würfeln gespielt. Rückwärtsschlagen ist Pflicht und ein Haus gibt es nicht.“
Was für ein Durcheinander: „Hart!“, „Echt jetzt?“, „Das wird klasse, los, lasst machen!“
„Ach so, und wer einen Pasch würfelt, muss auf dem Balkon aussetzen.“ Ich zeige in die Mitte des Spielbrettes, lege zur Verdeutlichung einen Stapel aus Bierdeckeln hin. „Der nächste Pasch wirft dort raus!“

Und schon geht es los. Die zwei Würfel treiben die Figuren über das Brett, das Risiko steigt. „He, zurück auf Start mit dir, du hättest Oma Brunhilde rauswerfen müssen.“
Stöhnend stellt der Erwischte eine seiner Figuren zurück auf Start. Ich würfle zwei Fünfen und muss eine Figur auf dem Balkon pausieren, komme nicht weiter, bin aber in Sicherheit. Es geht hin und her, so viel gelacht habe ich ewig nicht und längst haben sich um uns Gäste versammelt, feuern uns an. Daniel ist darunter, steht einsam am Rand, aber er lächelt. Ich glaube, er war es, der mir ein Glas Weinschorle hingestellt hat. Drei meiner Figuren habe ich schon ins Ziel gebracht, bin voll im Spielfieber. Auf der anderen Tischseite würfelt mein ärgster Konkurrent. Ein Pasch. Die Hälfte der Zuschauer stöhnt, mein Tischnachbar brüllt: „Schmeiß Oma Brunhilde vom Balkon!“, und ich fahre zusammen.
Nein, nein, ich will gewinnen, mir ist ein wunderbarer Wunsch für den gesetzten Wunschcoupon eingefallen. Ein Wurf noch und dann traue ich mich, den Coupon zu setzen. Ich bin voll auf die nötigen Zahlen konzentriert, sehe die Würfel schon fallen. Neben mir stöhnt ein Spieler auf, fegt mit einem eleganten Schwung meine Figur vom Tisch und klopft mir versöhnlich auf den Rücken. „Tut mir leid Brunhilde, ich musste dich rauswerfen.“
Fassungslos schaue ich zu, wie das Spiel weitergeht, mein Gegenüber lässig mit einer Sechs und einer Fünf ins Ziel zählt und mich schulterzuckend anlächelt. „Nächstes Mal, Brunhilde, bestimmt!“ Ich stimme in das Lachen ein, schiebe meinen Wunschcoupon über den Tisch und spüre die Traurigkeit heraufziehen. Mühsam reiße ich mich zusammen.

Daniel hockt sich zu mir, schaut mich fragend an. „Schlechte Verliererin?“
„Nein!“ Ich zwinge mich zum Lächeln, spiele mit meinen blauen Figuren. „Ich hatte nur eine so gute Idee, was ich mir gewünscht hätte.“
„Verrätst du es mir?“
Kurz zögere ich: „Eine Stadtteilführung! Damit ich mich endlich heimischer fühle.“
Hinter mir raschelt es, der Sieger beugt sich über meine Schulter. „Warum sagst du das nicht gleich, ich bin hier aufgewachsen.“
Ringsum zustimmendes Rufen. Daniel zieht sich aus dem Kreis zurück, will sich ausklinken. „Daniel, magst Du nicht mitkommen und ein Stück Hamburg wiederentdecken?“ Ich bin auf die Absage gefasst, versuche nicht enttäuscht zu sein.
Er zögert, lächelt verhalten. Und streckt mir den hochgereckten Daumen entgegen.

 

„Ich habe schon zweimal versucht hineinzukommen, aber allein wird man wirklich hinausgeschickt.“
Hi witch, kurz nochmal überflogen, müsste da nicht einmal stehen? Du hast doch eine Runde gecancelt, oder hab ich zu schnell gelesen?

 

Hallo @greenwitch,


gestern Abend bin ich aus einem ekligen Draußen reingekommen, habe mir einen Tee gemacht und war auf der Suche nach einer Geschichte, die ich begleitend lesen kann als Abendprogramm. Ein bisschen Weihnachtslesung vorgezogen. Es ist deine geworden und es hat gut gepasst. Kommentare gehen in der Challenge ja rasend schnell, ich hoffe, es ist noch etwas dabei.
Die Idee finde ich außergewöhnlich, die mit den Spielen und den Wunschcoupons und hat genügend Spannung erzeugt, dass ich weiterlesen wollte. Dazu beigetragen hat bestimmt auch, dass ich die Prot ganz sympathisch und aus dem Leben gegriffen finde. Ist sie wirklich so schrullig? Vielleicht bin ich es ja auch. Sie fragt sich ja oft, ob sie so viel weniger offen, vertrauend etc. als früher ist, ich finde sie aber recht munter.
An manchen Stellen war es mir aber auch etwas zu viel Zuckerguß, etwa die Beschreibung des Kneipeninneren und Friedrichs, der kaum noch aus weltlichen Hamburger Sphären zu entstammen scheint. Dennoch, freilich war es absehbar, dass völlig Fremde einen Abend miteinander verbringen sollen, mit noch etwas Digital Detox gewürzt, als sie die Handies abgeben müssen, aber es gibt eben auch den Anteil, dass sie nichts zu sagen wissen und sich das erstmal auch nicht auflöst, unter Brunhilde und Daniel, insofern finde ich das Gesamtpaket schon passend.
Außerdem gefällt mir die Sinne betonende Erzählweise, die du im Text öfter an den Tag legst.
Das neue Ende finde ich übrigens besser!

Ein bisschen Federlesens noch:

So schwer kann es nicht sein, hier einen Bäcker zu finde.
finden
Zucker ist ein wunderbarer Tröster, das muss ich nur noch meiner Waage klarmachen.
Das liegt für mich ein wenig draußen, ist so ein dazwischengeschossener Allgemeinplatz, den die Prot eigentlich nicht nötig hat.
An dem alten Kino, jedenfalls deute ich die verglasten Schaukästen und das geschwungene Vordach so, strahlt auf dem Stehtisch eine heimelige Laterne, Polster auf der Bank locken zum Verweilen.
Hier bin ich beim Lesen hängen geblieben und habe gedacht, dass ich das etwas entzerren und ausbauen würde. Das Haus mit verglasten Schaukästen und geschwungenem Vordach scheint ein Kino gewesen zu sein. Heimelige Laternen auf Stehtischen und bequeme Polster auf den Sitzbänken laden zum Bleiben ein. (Ein Schnellschuss, der etwas nach Reiseprospekt klingt, aber er soll nur verdeutlichen, was ich mit entzerrten Infos meine).
Ich fahre zusammen, bin noch mit allen Sinnen beim Erleben des Foyers und habe ich ihn nicht herankommen sehen.
ein "ich" zu viel
mit Keksen in die Hand. Lassen Sie sich die ruhig schmecken, da fällt das Warten leichter.“
"Lassen
„Na, das noch jemand allein kommt …“
dass
So was ungemütlich und kaltes will ich auf keine Fall.
keinen
wendet sich dem jungen Mann zu. „Hallo, schön das Du da bist.“
dass
herzliches Lachen und Stimmengewirr dringt aus dem Nachbarraum herüber,
würde "dringen" schreiben
Das nächste Spiel startet unglaublicher Weise mit einem Kniffel aus fünf Sechsen.
unglaublicherweise
Alle schauen mich an, wäge wohl ab.
wägen

Das Challengethema finde ich originell eingesetzt.
Danke also für die passende Abendgeschichte zum Tee!

viele Grüße,
Helen

 

moin @Helenesthe, da habe ich aber mega Glück gehabt!

war auf der Suche nach einer Geschichte, die ich begleitend lesen kann als Abendprogramm. Ein bisschen Weihnachtslesung vorgezogen. Es ist deine geworden und es hat gut gepasst.
Dann würde ich sagen, es hat für beide Seiten gepasst. So war der Plan für die Geschichte - Wohlfühlen mit ein bisschen Anstupsen im Hintergrund. Das mit der Denkseite habe ich noch nicht ganz hinbekommen, aber ich arbeite dran, versprochen.

Kommentare gehen in der Challenge ja rasend schnell, ich hoffe, es ist noch etwas dabei.
Na, dafür hast Du verdammt viel Kleinkram gefunden, doof! Ich mache beim Umbau immer wieder Fehler.

Die Idee finde ich außergewöhnlich, die mit den Spielen und den Wunschcoupons und hat genügend Spannung erzeugt, dass ich weiterlesen wollte. Dazu beigetragen hat bestimmt auch, dass ich die Prot ganz sympathisch und aus dem Leben gegriffen finde. Ist sie wirklich so schrullig?
Danke für das Plotlob. Nein, aus meiner Sicht ist sie nicht schrullig, ich mag halt gerne menschelnde Geschichten. Aber wir leben alle in verschiedenen Welten, insofern lasse ich sie auch gerne für schrullig durchgehen (und die Autorin dann gleich mit)

An manchen Stellen war es mir aber auch etwas zu viel Zuckerguß, etwa die Beschreibung des Kneipeninneren und Friedrichs, der kaum noch aus weltlichen Hamburger Sphären zu entstammen scheint. Dennoch, freilich war es absehbar, dass völlig Fremde einen Abend miteinander verbringen sollen, mit noch etwas Digital Detox gewürzt
Leider warst Du gestern Abend da, ich habe dank der tollen Kommentare hier (und meinem zunehmendem Abstand zur Geschichte) heute Mittag noch einmal aufgeräumt. Es wird immer zuckerfreier, aber ein bisschen brauche ich für mich.

es gibt eben auch den Anteil, dass sie nichts zu sagen wissen und sich das erstmal auch nicht auflöst, unter Brunhilde und Daniel, insofern finde ich das Gesamtpaket schon passend.
Aber irgendwann bin ich mit der Grundstory soweit zufrieden, dass ich hier nachlegen kann. Denn eigentlich war mein Gedanke, das Brunhilde aus ihrer Einsamkeit darüber rauskommt, das sie sich um Daniel sorgt. Aber das möchte ich nur ganz subtil im Untergrund. Noch passt das nicht!

Außerdem gefällt mir die Sinne betonende Erzählweise, die du im Text öfter an den Tag legst.
Das neue Ende finde ich übrigens besser!
Schön, wenn es für dich passt. Die Challenge war einfach wieder toll - so viele hilfreiche Kommentare, so viele Denkanstöße, so viele tolle Texte. Ich bin wirklich traurig, dass Du es nicht geschafft hast.

Das Challengethema finde ich originell eingesetzt.
Danke!
Dann genieße ich jetzt mal die letzten Tage, mir fehlen nur noch zwei Geschichten zum Kommentieren und dann gilt es sich zu entscheiden. Nur drei Punkte sind zu vergeben - viel zu wenig!
Dir eine gute Zeit
Herzliche Grüße
greenwitch

 

Oh man, da habe ich doch glatt den Kommentar von Dir, lieber @dotslash übersehen. Ob Webby mir eine Liste einbaut, wo ich sehe, was ich beantwortet habe? Soviele Kommentare hatte ich aber auch lange nicht, ganz dickes Dankeschön an alle Helfer!
Jetzt aber zu Dir!

Dann lese ich doch mal deine Überarbeitung. Der Einstieg ist nun viel flüssiger, ohne dass er an Gehalt verloren hat. Die drängende Familie mit ihrer Unzimperlichkeit gegenüber der Oma rückt nun etwas den Hintergrund, was dem roten Faden mMn sehr dienlich ist.
Fein! Ich tue mich sehr schwer mit Streichungen, muss aber zugeben, das die Kritiken hier mir richtig mut gemacht habe. Ich bin immer noch am durchsehen und Zucker reduzieren. Und es fühlt sich immer noch wie meine Wohlfühlgeschichte an.

Gefällt mir. Auch die Brezel, so als Anker des Vertrauten.
Prima, auch wenn der Brezel streitbar ist und nicht alle etwas damit anfangen können.

Ist mir erst jetzt aufgefallen: Müsste eigentlich 'an einem alten Kino' heissen. Sie sieht das Gebäude ja zum ersten Mal.
Gekauft! Absolut richtig!

Ha, ha, bei dem Satz hatte ich schon mal gemeckert und nun schon wieder, sorry. :D
> Ein großes Schild vor der Tür lässt mich den Kopf schütteln: ‚Keiner betritt allein diese Kneipe!‘ Komische Gegend!
Grins! Da war ich dann wohl noch beratungsrezistent. Vielleicht sollte ich an meine Texte einen Hinweis kleben - Änderungen erst nach einer Woche Abstand der Autorin möglich :D
war vorher schon so, trotzdem vielleicht: empfinden? Allerdings redet man ja auch so: "Na, wie findest du das?" Argh, jetzt hab ich mich selbst entkräftet, super dot!
Ich bleibe dann mal bei dem, was wir uns als Alltagssprache gedacht haben. Aber ich gebe Dir im Prinzip recht. Auch ein tolles Ergebnis der Challenge - ich habe wirklich gelernt, noch mehr die einzelnen Wörter abzuklopfen. Soweit bin ich ja oft über Perspektiv- und Plotfehler gar nicht gekommen.

Aber cool, wie du auch im nachfolgenden Absatz den Text gestrafft, die unnötige Sudoku-Zusatzrunde gestrichen hast.
Das fühlt sich gleich viel flotter an und fördert den Lesefluss.
Prima

Allein durch seine körperliche Präsenz drängt er mich vor die Tür, zeigt dabei einladend auf die Bank. Und dreht sich zum Gehen.
Braucht es dieses Wegdrehen überhaupt?
Jetzt steht da: Und wendet sich zum Gehen. - ich brauchte da gefühlt eine Reibungspunkt für Brunhilde, also das er sie rausschiebt und das als normal ansieht. Sie aber diskutieren will. Gib mir noch zwei Tage, dann entrümple ich die Stelle auch noch :-)

„Ihr Ernst? Seit Wochen traue ich mich kaum raus, nerve alle Bekannten am Telefon und heute raffe ich mich auf – und dann das!“
Er setzt an zu sprechen, will vielleicht erklären, aber aus mir muss der Ärger, das Alleinsein der letzten Tage und auch meine Unverständnis heraus.
Gefällt mir. Ist jetzt viel authentischer in Dialogform untergebracht. Allerdings fehlt da irgendwie das Aussprechen des angestauten Ärgers, denn danach redet ja bereits der Wirt wieder. Oder habe ich das falsch gelesen?
Ja, habe ich auch schon gemerkt. Ich überlege mir eine knackigen Satz, muss ja nicht viel sein.

Das verstehe ich nicht. Ich denke, dass eingehende Anrufe immer direkt am Bildschirm zu sehen sind, nur das Treffen des Knopfes und das Wegwischen zum Abnehmen, das ist dann Fingerakrobatik. Deshalb würde ich es umstellen:
Oh, Inga ruft mich freiwillig an, es wird doch nichts passiert sein? Ich hasse das Wischen über den Bildschirm. Geschafft!
Gut beobachtet. Habe ich umgestellt

Ich weiss, Frauen sind sowas von multitaskingfähig, aber während des Handy-Wegpackens einen Keks nach dem andern reinstopfen? Da hätte ich erstmal das Handy weggesteckt und dann mit dem Keksfuttern angefangen. :D
Männer sind so sortiert und klar. :cool: Ich habe es jetzt für Dich eingeändert. :lol:

Der Spruch erinnert mich an einen der oberbemühten Kellner in den vornehmen Restaurants, in die uns mein Enkel immer ausführt. „Äh … ich möchte nur eine Kleinigkeit.“ Gib mir doch einfach einen Platz, irgendwo, mitten drin, dann kann ich mir einbilden dazuzugehören.
Das hast du um die Reflektion des Spruchs erweitert. Aber ich weiss nicht, ob es das braucht, bzw. welche Absicht du damit verfolgst. Der Enkel wird in der neuen Version zu Beginn ja auch nicht mehr als beförderter Shooting-Star eingeführt, was ich begrüsse. Wozu dann der Vergleich mit ihm und dem vornehmen Restaurant? Aber vielleicht sehe ich den tieferen Sinn einfach noch nicht.
Ich habe ja davor viel gekürzt und gefühlt brauchte ich hie rnoch eine Stelle um ihre Unsicherheit im Sinne von - was ist das hier? zu zeigen. Ich nehme es nachher mal probeweise weg und schaue es mir an.

Als mich das Schweigen kribbelig macht, frage ich doch: „Daniel, hast Du auch einen Lieblingsplatz in Hamburg von früher meine ich?“
brauchts nicht, oder?
gekauft

Alle schauen mich an, wäge wohl ab.
„Du bist neu, oder?“ Mit einem freundlichen Lächeln begleitet, wirkt die Frage interessiert.
Ich zögere. Will ich mich wirklich auf so viele Menschen einlassen? Was, wenn es nicht harmonisch läuft?
wägen
Und ich würde aus dem Kursiv geschriebenen zwei Sätze machen, unterstreicht das Zögern.
Aber sonst gefällt mir der Einschub, die Spieler-Gruppe wird greifbarer.
Mist, das Wägen war mir dann beim korrigierne bestimmt schon dreimal durchgerutscht - peinlich!
Die Innensicht habe ich komplett gekillt, ich glaube, es klappt auch so und ist damit weniger aufdringlich.

Fazit: Das Kürzen und Schrauben am Text brachte mehr Fahrt rein und fokusiert nun besser auf Brunhildes Annäherung an ihre neue Umgebung. Das leicht verdichtete Happy-End finde ich auch knuffiger formuliert. Fein gemacht, simply cosy.
Fein! Insgesamt sind die Rückmeldungen so, aber es gibt immer noch Schrauben zum dran drehen. Und ich muss woll als nächstes mal versuchen, eine nicht Rosa-Zucker-Geschichte zu schreiben. Grün als erkennbare Zutat meiner Geschichten geht für mich in Ordnung, aber Zucker?
Lieber Dot, verzeih, das ich Dich über die Stildisskusion mit Sammis und Katla vergessen hatte. Wir lesen uns bei Deinen drei Damen!
Schönen 2. Advent
witch

 

Hallo @greenwitch,
bei dir ist ja ordentlich Bambule und ich komm jetzt auch noch mal vorbei, weil ... wow
:eek:, du hast ja noch mal ordentlich durchgefegt. Und ich finde, das hat sich echt gelohnt. Dein Einstieg funktioniert jetzt viel besser, finde ich. Wie findest du es denn?

Es scheppert, klirrt, Scherben rutschen über das jahrzehntelang gepflegte Parkett.
jahrzehntelang gepflegt klingt irgendwie so technisch ... vielleicht: mein schönes?
Als vorhin meine selbstgebastelte Tiffanylampe zu Bruch ging, hieß es von den jungen Leuten nur: so ein Umzug fordert eben Opfer!
Ja, das ist total glaubhaft ...
Er wird nie wieder unsere Brötchenkrümel ans Rotkehlchen verfüttern, mir nie wieder einen Pott Tee bringen. Mir fehlen die gemeinsamen Unternehmungen, allein fühle ich mich unsicher. Das wird durch den Umzug auf die Sternschanze nicht besser.
Du hast zwei konkrete Erinnerungen (Brotkrumen ans Rotkehlchen und Pott Tee) und dann wirst du wieder allgemein (gemeinsame Unternehmungen), nur so ein Gedanken: vielleicht dort auch stellvertretend eine Unternehmung nennen, bei der Brunhilde sich unsicher fühlt?
Anderthalb Zimmer in der Margaretenstraße, gut gelegen, aber es fühlt sich an wie Niemandsland. Natürlich haben sie alle recht, die alte Wohnung war zu groß und zu teuer. Die Kinder haben ein paar meiner Möbel in die schönen Räume gequetscht, wirklich viel geholfen beim Umzug, nur was soll ich hier? Ich will nicht jede Stubenfliege kennen, aber doch wenigstens den Weg zum Bäcker.
Find ich gut. Hier kommt raus, dass die Kinder ihre Finger im Spiel haben, wie es ja oft ist und wie Brunhilde ja auch schreibt, grundsätzlich ists ja richtig, aber: was soll sie hier? Auch ihr Weg zum Bäcker gefällt mir jetzt besser, das Gewimmel, sie ist körperlich nicht mehr unsicher, sondern einfach in der neuen Umgebung (das hatte sich in der Version vorher irgendwie ungut vermischt).
Mit einer gut gefüllten Tasche fürs morgendliche Frühstück verlasse ich den Laden, der mir unversehens mit Natas und Papo secos einige Urlaubserinnerungen beschert hat.
An einem alten Kino, jedenfalls deute ich die verglasten Schaukästen und das geschwungene Vordach so, strahlt eine Leuchtreklame – Schanzenkrug.[...]
„Einen wunderschönen, recht frühen Abend!“
Hier bin ich verwirrt. Ich dachte, es ist morgens und sie hat sich Frühstücksbrötchen geholt ... aber wahrscheinlich hat sie sich Brötchen fürs Frühstück morgen geholt, oder?

Ich belasse es mal beim Anfang, will jetzt mit dem Sohn Plätzchen backen ... Dir einen schönen Sonntag, Katta

 

Liebe @greenwitch ,

ich bin immer wieder hocherfreut, wie total unterschiedlich wir Wortkrieger das Challenge-Thema verarbeiten. Deine Geschichte über eine alte Dame, die innerhalb von Hamburg umzieht und versucht, dort Fuß zu fassen, hat mir sehr gut gefallen.
Du beschreibst die Gedankengänge deiner Protagonistin gut nachvollziehbar, ihre Sehnsucht nach ihrem Mann und der Erkenntnis, dass sie leider nun alles selbst in die Hand nehmen muss. Und gefallen hat mir auch dieser Moment, wo sie das Lokal betritt und zunächst daran gehindert wird. Man fühlt richtig mit ihr mit. Sie hat allen Mut und allen Elan zusammengerafft, um dort hineinzugehen und wird total ausgebremst. Das hätte bei einer deutlich depressiven Oma auch schief gehen können und sie wäre nie wieder irgendwo hingegangen, nicht wahr?
Und besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte zum Ende hin, richtig Fahrt aufnimmt.
Bitte sieh es mir nach, dass ich nicht geguckt habe, was die Schreiber davor alles so aufgelistet haben.

Arbeiter mit Feierabendbier,
Arbeiter beim Feierabendbier würde ich treffender finden.
Gebäck wahrnehme
wahrnehmen ist so ein langweiliges Verb, mir fällt auf der Stelle "erschnuppern" ein, aber wenn sich solche Verben in den eigenen Text reinmogeln, gibt es ja immer die Möglichkeit nach Synonymen zu suchen und meist wird man dann auch fündig.
So viele Menschen sind mir in Winterhude in einer ganzen Woche begegnet und ich kenne nicht einen.
Hier finde ich den Stadtteil und überhaupt die Aussage verwirrend. Sie zieht ja in die Schanze. Und jetzt steht da Winterhude. Ich habe erst beim zweiten Lesen kapiert, dass die Protagonistin meint, sie sei in Winterhude in einer Woche weniger Menschen begegnet als nun an einem Tag in der Schanze. Was genau will sie eigentlich mitteilen? Sie möchte doch verdeutlichen, dass sie hier einer überraschend hohen Anzahl an Menschen, die sie alle nicht kennt, begegnet ist und sie das vor eine große Herausforderung stellt. Ich würde es klarer formulieren, um was sie sich sorgt und ich würde dabei Winterhude gar nicht ins Spiel bringen. Aber, du weißt ja, liebe witch, ist auch viel Geschmackssache.
Da, die Frau zum Beispiel sieht aus, als ob sie auch allein ist, völlig verloren. Und der Knirps da, hat bestimmt etwas ausgefressen.
Diese beiden Beispiele sind etwas zu kurz gefasst, finde ich. Wenn ich glaube, jemand sähe völlig verloren aus, dann habe ich das an einem oder mehreren bestimmten Merkmalen zu erkennen geglaubt, genauso mit dem Ausfressen. Irgendetwas an dem Knirps löst dieses Gefühl aus. Genau diese Details würde ich aufschreiben.
Schimpfend öffne ich die schwere Tür,
Wirklich schimpfend? Nicht eher kopfschüttelnd?
Seien sie so freundlich
Seien Sie ...
meine Unverständnis heraus.
mein Unverständnis
t mir ob ich gehe oder
mir, ob ich gehe oder ...

Das Handy in die Tasche zurückstopfend, stecke ich mir einen Keks nach dem anderen in den Mund. Und nun?
Das würde ich ein bisschen anders formulieren: Ich stopfe das Handy in die Tasche zurück, stecke mir einen Keks nach dem anderen in den Mund. Und nun?
Hallo, schön dass Du da bist.“
Hallo, schön, dass Du da bist.
Daniel schluckt auffällig laut.
Laut schlucken ist schwierig. Er schluckt sichtbar auffällig, das geht schon eher.
beim Gehen holt Ihr sie hiermit wieder heraus
beim Gehen holt ihr sie hiermit wieder heraus
. Und schon sind unserer Handys weg.
Und schon sind unsere ...
Erinnerungsbaden haben Horst und
Schönes Wort: Erinnerungsbaden
The Dark Side Of The Moon Show im Planetarium.
Hach, ich bin Fan dieser Show!
Das seht Ihr morgen.“
Das seht ihr morgen.
jemand unangenehmes ist?
jemand Unangenehmes
„Das wird Klasse, los, lasst machen!“
Das wird klasse, ...
da hätte ich Lust zu. A

lustige Runden

Ich blicke enttäuscht auf, die Erinnerung an lustige Runden mit den Kindern und die noch viel lustigeren mit Freunden gehen mir durch den Kopf.
Da ist zuviel Lust und lustig in kurzer Distanz aufeinander. Hier also auch so ein Fall für die Synonym-Liste, um sich andere Worte rauszupicken.
. Daniel ist darunter, steht einsam am Rand, aber er lächelt.
Sie stehen ja alle um den Tisch. Wie kann er dann einsam am Rand stehen? An welchem Rand, wenn er wirklich einsam steht? Ich ahne, dass du mitteilen willst, dass er so eine Art Einsamkeit ausstrahlt. Er steht mittendrin und doch einsam, nicht wahr? Das würde ich dann treffender formulieren. Mir gefällt übrigens, dass du hier eine gewisse unerforschte Note in seinen Charakter eingebaut hast. Er wirkt dadurch besonders.
„Schmeiß Oma Brunhilde vom Balkon!“, und ich fahre zusammen.
Toll, dass du das Challenge-Thema eingebaut hast. Respekt!
Ich habe nur just zu diesem Spielschritt eine Verständnisfrage: Wenn die Spielfigur vom Balkon geschmissen wird, wo macht die dann weiter im Spiel? Wieder auf Beginn?
. Ein Wurf noch und ich werde versuchen unternehmungslustig zu sein.
"Ein Wurf noch" das verstehe ich. Aber was bedeutet dann: "ich werde versuchen, unternehmungslustig zu sein"? Sie ist doch schon die ganze Zeit dabei zu spielen und ist unternehmungslustig. Hier fehlt mir etwas mehr Input.

Er zögert, lächelt verhalten. Und streckt mir den hochgereckten Daumen entgegen.
Wunderbares Ende. Mir gefällt, dass du ihn nach wie vor zum sehr schweigsamen Typen erschaffen hast und das bis zum Ende auch durchhältst. Gute Figur!

Lieben Gruß


lakita

 

Moin @Katta, jetzt hätte ich doch glatt vergessen zu antworten, einfach, weil wir am Sonntag beim Stammtisch bereits darüber gesprochen hatten.
Also auch hier offiziell noch mal tausend Dank, das Du erneut vorbeigeschaut hast. Ich gestehe, das ich solchen abgebrochenen Kommentare immer sehr schade finde, aber Kekse backen ist natürlich ein Argument.

du hast ja noch mal ordentlich durchgefegt. Und ich finde, das hat sich echt gelohnt. Dein Einstieg funktioniert jetzt viel besser, finde ich. Wie findest du es denn?
Ja und Ja! Es gab so tolle Hilfe, auch immer noch eine Erklärung, damit mein schreibtechnikmüdes Hirn versteht, was gemeint ist und irgendwann ist dann der Knoten geplatzt - und eindeutig ja, es fühlt sich immer noch gut an. Ich finde trotz der klareren Sprache meine Brunhilde wieder und anscheinend ist die Grundidee der Geschichte jetzt auch herauslesbar.

jahrzehntelang gepflegt klingt irgendwie so technisch ... vielleicht: mein schönes?
schönes ist mir noch zu "lala", aber ich behalte das Wort im Auge - da findet sich etwas passendes.

Er wird nie wieder unsere Brötchenkrümel ans Rotkehlchen verfüttern, mir nie wieder einen Pott Tee bringen. Mir fehlen die gemeinsamen Unternehmungen, allein fühle ich mich unsicher. Das wird durch den Umzug auf die Sternschanze nicht besser.
Du hast zwei konkrete Erinnerungen (Brotkrumen ans Rotkehlchen und Pott Tee) und dann wirst du wieder allgemein (gemeinsame Unternehmungen), nur so ein Gedanken: vielleicht dort auch stellvertretend eine Unternehmung nennen, bei der Brunhilde sich unsicher fühlt?
Ich verstehe Dein Argument. Ich werde da mal Spaziergänge einsetzen, aber so ganz das gelbe ist es noch nicht.

Auch ihr Weg zum Bäcker gefällt mir jetzt besser, das Gewimmel, sie ist körperlich nicht mehr unsicher, sondern einfach in der neuen Umgebung (das hatte sich in der Version vorher irgendwie ungut vermischt).
ja, da war ich als Autorin nicht in der Lage, es deutlich darzustellen. Ich hatte sie schon "alt" im Kopf, aber für den Leser waren all meine Hinweise immer gleich gebrechlich. Das übe ich dann mal anderswo.

Mit einer gut gefüllten Tasche fürs morgendliche Frühstück verlasse ich den Laden, der mir unversehens mit Natas und Papo secos einige Urlaubserinnerungen beschert hat.
An einem alten Kino, jedenfalls deute ich die verglasten Schaukästen und das geschwungene Vordach so, strahlt eine Leuchtreklame – Schanzenkrug.[...]
„Einen wunderschönen, recht frühen Abend!“
Hier bin ich verwirrt. Ich dachte, es ist morgens und sie hat sich Frühstücksbrötchen geholt ... aber wahrscheinlich hat sie sich Brötchen fürs Frühstück morgen geholt, oder?
Mh! Stimmt, durch die Überarbeitung und gerade wenn man die erste Version kennt, klingt es jetzt komisch. Ich hatte es jetzt auf nächsten Morgen bezogen, aber das könnte deutlichen. Vorher lag ja ein ganzer Tag vor ihr, bevor sie in den Krug geht.

Liebe Grüße und auch Dir viel Spaß beim überarbeiten bzw. den anderen Projekten
greenwitch

Moin, moin @lakita,

ich bin immer wieder hocherfreut, wie total unterschiedlich wir Wortkrieger das Challenge-Thema verarbeiten. Deine Geschichte über eine alte Dame, die innerhalb von Hamburg umzieht und versucht, dort Fuß zu fassen, hat mir sehr gut gefallen.
Ja, die Themenvielfalt ist wieder mal beeindruckend! Fein, das meine Geschichte bei Dir soweit funktioniert hat.
Immer wieder erschreckend, wie viele Blödfehlerchen sich verstecken bzw. beim Umschreiben hineinschleichen -Leiben Dank fürs finden.

Bitte sieh es mir nach, dass ich nicht geguckt habe, was die Schreiber davor alles so aufgelistet haben.
Alles gut! Keine Ahnung warum, aber hier war ja wirklich viel los! Für mich eine tolle Hilfe und Motivation.

So viele Menschen sind mir in Winterhude in einer ganzen Woche begegnet und ich kenne nicht einen.
Hier finde ich den Stadtteil und überhaupt die Aussage verwirrend. Sie zieht ja in die Schanze. Und jetzt steht da Winterhude. Ich habe erst beim zweiten Lesen kapiert, dass die Protagonistin meint, sie sei in Winterhude in einer Woche weniger Menschen begegnet als nun an einem Tag in der Schanze. Was genau will sie eigentlich mitteilen? Sie möchte doch verdeutlichen, dass sie hier einer überraschend hohen Anzahl an Menschen, die sie alle nicht kennt, begegnet ist und sie das vor eine große Herausforderung stellt. Ich würde es klarer formulieren, um was sie sich sorgt und ich würde dabei Winterhude gar nicht ins Spiel bringen. Aber, du weißt ja, liebe witch, ist auch viel Geschmackssache.
Ja, ich verstehe voll, was Du meinst. Ich habe es hart gekürzt, mal sehen, ob es so passt.

Gebäck wahrnehme
wahrnehmen ist so ein langweiliges Verb, mir fällt auf der Stelle "erschnuppern" ein, aber wenn sich solche Verben in den eigenen Text reinmogeln, gibt es ja immer die Möglichkeit nach Synonymen zu suchen und meist wird man dann auch fündig.
Ja, das sind die Stellen, an den josefelipe mir früher zu den Betriebsanleitung riet. Dein Erschnuppert mag ich - gekauft!

Ich blicke enttäuscht auf, die Erinnerung an lustige Runden mit den Kindern und die noch viel lustigeren mit Freunden gehen mir durch den Kopf.
Da ist zuviel Lust und lustig in kurzer Distanz aufeinander. Hier also auch so ein Fall für die Synonym-Liste, um sich andere Worte rauszupicken.
Grins! kann es zu lustig sein! Aber ja, ich habe es reduziert.

. Daniel ist darunter, steht einsam am Rand, aber er lächelt.
Sie stehen ja alle um den Tisch. Wie kann er dann einsam am Rand stehen? An welchem Rand, wenn er wirklich einsam steht? Ich ahne, dass du mitteilen willst, dass er so eine Art Einsamkeit ausstrahlt. Er steht mittendrin und doch einsam, nicht wahr?
Das muss ich in Ruhe überlegen Du hast es richtig verstanden, aber sauber gelöst habe ich es wirklich nicht. Vielleicht schaut er als einziger woanders hin oder um ihn herum ist ein Freiraum. Ich suche nach einer Lösung.

„Schmeiß Oma Brunhilde vom Balkon!“, und ich fahre zusammen.
Toll, dass du das Challenge-Thema eingebaut hast. Respekt!
Ich habe nur just zu diesem Spielschritt eine Verständnisfrage: Wenn die Spielfigur vom Balkon geschmissen wird, wo macht die dann weiter im Spiel? Wieder auf Beginn?
Noch mag ich mich von dem aufgeregten Schlachtruf im Eifer des Spieles auch nicht trennen, auch wenn es ohne ginge.
Natürlich muss sie wieder auf Start, genau wie beim normalen rauswerfen. Wenn man ausreichend viel Alkohol im Kopf hat, dauern diese Partien verdammt lange.

. Ein Wurf noch und ich werde versuchen unternehmungslustig zu sein.
"Ein Wurf noch" das verstehe ich. Aber was bedeutet dann: "ich werde versuchen, unternehmungslustig zu sein"? Sie ist doch schon die ganze Zeit dabei zu spielen und ist unternehmungslustig. Hier fehlt mir etwas mehr Input.
Ah! Du erwischt mich bei einer der Stellen, die mir selbst noch nicht gefiel.
Ich wollte erzählen, dass sie einen Plan hat, dem entgegenfiebert und dafür halt aus ihrer Komfortzone heraus muss - bitten um eine Stadtteilführung, jemanden um etwas bitten, sich helfen lassen, kommunizieren. Also noch mal eine Steigerung für sie.
Ich habe da jetzt ein: Ein Wurf noch und dann traue ich mich, den Coupon zu setzen. draus gemacht, aber so ganz ist es das auch noch nicht.

Er zögert, lächelt verhalten. Und streckt mir den hochgereckten Daumen entgegen.
Wunderbares Ende. Mir gefällt, dass du ihn nach wie vor zum sehr schweigsamen Typen erschaffen hast und das bis zum Ende auch durchhältst. Gute Figur!
Prima! Ja, so einen Charakter möchte ich mal schreiben, meine Sabbeln immer genauso viel wie ich.

Danke Lakita und eine schöne Vorweihnachtswoche für Dich
Liebe Grüße
greenwitch

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Morgen @greenwitch,

mit viel Sympathie bin ich Brunhilde bei ihrem Umzug gefolgt, habe mit ihr Bekanntschaften geschlossen und neue Erfahrungen gesammelt.
Leider fehlt mir die Zeit, um die Kommentare zu lesen (was ich noch nachholen werde).
Manches, was ich anmerke, ist sicher Geschmackssache.

Als (vorhin) meine selbstgebastelte Tiffanylampe zu Bruch ging, hieß es von den jungen Leuten nur: (so) ein Umzug fordert eben Opfer!
knackiger
Traurig streiche ich über unsere Hochzeitsbank. Im letzten Sommer hatte Horst sie frisch gestrichen, in diesem Frühjahr sitze ich allein auf den taubengrauen Brettern. Er wird nie wieder unsere Brötchenkrümel ans Rotkehlchen verfüttern, mir nie wieder einen Pott Tee bringen. Mir fehlen die gemeinsamen Unternehmungen, allein fühle ich mich unsicher. Das wird durch den Umzug auf die Sternschanze nicht besser.
Gefällt mir sehr gut, wie du hier den Tod ihres Mannes einführst.
Die Kinder haben ein paar meiner Möbel in die schönen Räume gequetscht, wirklich viel geholfen beim Umzug, nur was soll ich hier?
Ich kann dir nicht erklären, was mir an dem Satz nicht gefällt.
Finde es so besser: Die Kinder haben ein paar meine Möbel in den schönen Raum gequetscht, mir wirklich viel geholfen, nur was soll ich hier?
Ich will nicht jede Stubenfliege kennen, aber doch wenigstens den Weg zum Bäcker.
:)
Ich suche die Häuser nach der vertrauten Brezel ab
Verstehe ich nicht so ganz, es ist doch nicht an jeder Bäckerei eine Brezel.
Mit Horst hätte ich mir Lebenswege für all die Menschen hinter den abgehetzten Gesichtern ausgedacht.
Das kenne ich auch.
Grummelnd öffne ich die schwere Tür, erhasche einen Blick auf Sitzecken mit Wintergartencharme
Taff.
Noch ringe ich mit mir, ob ich gehe oder mich auf dieses seltsame Spiel einlasse,
Noch überlege ich?
Würde mich interessieren, warum du dich für „ringe“ entschieden hast?
Wie geht es dir?“
Klar, die Mama interessiert es immer …
Vor der Tür bleibt ein junger Mann stehen und liest offensichtlich das Schild. Er schüttelt den Kopf und schaut mich fragend an. Ohne lange zu überlegen, biete ich ihm den letzten Keks an, schäme mich, alle aus Frust in mich hineingestopft zu haben.
Ich musste lachen, hätte ich genauso gemacht.
„Meinen die das (im) Ernst?“

Ich (stutze, verharre und) schaue den Mann fragend an.
Würde ich streichen.
Aber was soll's, wir wollen (dort)hinein.

(Gemeinsam)betreten wir den heimelig wirkenden Gastraum.
Wir betreten …
Der Spruch erinnert mich an einen der (oberbemühten)Kellner in den vornehmen Restaurants, in die uns mein Enkel (immer)ausführt.

Gib mir doch einfach einen Platz, irgendwo, mitten drin, dann kann ich mir einbilden dazuzugehören.
Gib mir doch einen Platz, mittendrin, dann kann ich mir einbilden dazuzugehören
Daniel, alles klar! Mein Bruder sagt, ich soll mir bei Euch ein Bier besorgen und alles mitmachen.“
Wer sagt das? Hier bin ich echt gestolpert und habe es ein paarmal gelesen.
Über uns (irgendeine) dicke Palme, echte Chrysanthemen auf dem Tisch.
eine
Wir mögen es hier gerne familiär! Wie darf ich Sie nennen?“
Ich weiß ja, dass man „haben“ nicht so gerne schreibt, aber hier würde es mir besser gefallen. Wir haben es hier gerne familiär!
“ Es fühlt sich ungewohnt an, ein wenig nackig, aber doch richtig.
Das Gefühl kenne ich.
Ich atme einmal tief durch, wende mich ihm wieder zu.
Er ist ja weg, sie kann sich ihm nicht zuwenden! Vielleicht besser, will mich ihm zuwenden …
Er schaut aus, wie ich mich fühle – verwirrt, skeptisch und ein bisschen neugierig. Was denkt so ein junger Mann wohl von mir?
Gefällt mir sehr.
Friedrich stellt einen Korb auf den Tisch, der Duft warmen Brotes weckt meinen Appetit
Der Duft von warmen Brot, würde mir besser gefallen.
Wir bestellen, ich nur die Tagessuppe und eine Saftschorle, Daniel eines der Fassbiere und das Bauernfrühstück.
Hier würde es mir kurz auch gefallen: Ich bestelle die Tagessuppe und eine Saftschorle, Daniel ein Fassbier …

Ach, bevor ich es vergesse, bitte legt Eure Handys hier hinein. Ich schließe sie in den Garderobenschrank, beim Gehen holt ihr sie hiermit wieder heraus.“ Er zieht zwei Schlüssel aus den nummerierten Schubladen und reicht sie uns. Und schon sind unsere Handys weg. Skeptisch schaue ich ihm hinterher.
Das musste ich dreimal lesen, sie stehen also vor dem Garderobenschrank, und da zieht er die Schlüssel von den Schubladen. Ich dachte, sie sind beim Essen?
Daniel wirkt, als hätte er sich von seinem Erstgeborenen getrennt.
:)
(Ich weiß auch nicht, was wir jetzt machen sollen.)
Würde ich streichen! Weil du ja fortfährst, „worüber unterhält man sich mit einem …“
Erinnerungsbaden haben Horst und ich es genannt. „
So schön …
„He, mein Dad steht auch auf Pink Floyd.“ Daniels Gesichtsausdruck wird lebhafter, er mustert mich interessiert.
Wenn man will, findet man immer gemeinsame Interessen.:thumbsup:
Ich lasse ihn in Ruhe, warte lieber auf Friedrich, der mir mittlerweile (vertraut vorkommt), ein angenehmes Gefühl.
Das kaufe ich dir nicht, dass dir jemand so schnell vertraut vorkommt, sympathisch, vielleicht!
„Oh ja, der Hafen ist fantastisch, ich liebe den Blick in das Hafenbecken am Burchardkai, weißt Du, von der A7 runter."
Ich erinnere mich …
Das Handy ist auch wieder in meiner Handtasche (angekommen), ich habe es heute Abend tatsächlich nicht vermisst.
Mein Handy ist auch wieder in der Handtasche …
Mit jeder Straßenkreuzung mehr Abstand kommen die Zweifel zurück. War das alles echt heute Abend?
Da kommt sie mir etwas senil vor! Ist das Absicht?
Als ich den Schmöker beiseitelege und nach dem Strickzeug greife, habe ich (vor meinem Unterbewusstsein) schon kapituliert, traue mich nur nicht, es einzugestehen. Ich will in den Krug!

„Nö, Sie sehen ganz normal aus.“ Ein älterer Herr, der offensichtlich nach Leergut in den Papierkörben sucht, nickt mir zu.
Für mich hätte es den älteren Herrn nicht gebraucht.
Für mehr Tempo wird mit zwei Würfeln gespielt. Rückwärtsschlagen ist Pflicht und ein Haus gibt es nicht.“
Was für ein Durcheinander: „Hart!“, „Echt jetzt?“, „Das wird klasse, los, lasst machen!“
„Ach so, und wer einen Pasch würfelt, muss auf dem Balkon aussetzen.“ Ich zeige in die Mitte des Spielbrettes, lege zur Verdeutlichung einen Stapel aus Bierdeckeln hin. „Der nächste Pasch wirft dort raus!“
Tolle Idee.
Tut mir leid Brunhilde, ich musste dich rauswerfen.“
That’s Life!
Und streckt mir den hochgereckten Daumen entgegen.
Schöner Schluss.

Vielleicht kannst du einen meiner Gedanken gebrauchen.
Veränderungen, Einsamkeit, Berührungsängste, mangelndes Selbstvertrauen …
kann uns ein Leben lang begleiten, im Alter führt es in Isolation.
Brunhilde schafft es, sich zu überwinden eine Geschichte darüber, wie man in jedem Alter dazuzulernen kann. Und das finde ich wunderbar.

Sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße und einen schönen Tag.
CoK

 

Moin @CoK, wie schön, das Du trotz nicht schreiben so aktiv bei der Challenge dabei bis. Das war/ist ein extrem lehrreicher Monat gewesen, soviel Power und Wissen prasselt sonst doch nicht auf uns nieder.

Mit viel Sympathie bin ich Brunhilde bei ihrem Umzug gefolgt, habe mit ihr Bekanntschaften geschlossen und neue Erfahrungen gesammelt.
Das freut mich sehr und auch bei Dir sind noch ein paar gute Hinweise und kleine Stellschrauben dabei, die sicherlich noch einmal verbessern helfen. Allmählich habe ich allerdings soviel geändert und gelöscht, dass ich allmählich vorsichtig werde, bei jedem Schritt prüfe, ob es noch meine Geschichte ist.
Einiges weiter unten in Deinem Kommentar ließ sich leider nicht zitieren, da Du keine Leerzeile zum nächsten Zitat hattest, da nutze ich aber sicherlich auch einige Hinweise von. Dankeschön!

Leider fehlt mir die Zeit, um die Kommentare zu lesen (was ich noch nachholen werde).
Manches, was ich anmerke, ist sicher Geschmackssache.
Das ist manchmal ganz gut, finde ich! Erst das eigenen Bild und dann, wenn es zeitlich passt die Kommentare lesen. Ich zumindest lasse mich durchaus beeinflussen und das bring dem Autor ja nicht unbedingt etwas.

Als (vorhin) meine selbstgebastelte Tiffanylampe zu Bruch ging, hieß es von den jungen Leuten nur: (so) ein Umzug fordert eben Opfer!
knackiger
Ja, das kaufe ich :)

Gefällt mir sehr gut, wie du hier den Tod ihres Mannes einführst.
fein! Ist ja immer ein Balanceakt zwischen sachlich und Tränendrüse. Mir gefiel es so auch !

Die Kinder haben ein paar meiner Möbel in die schönen Räume gequetscht, wirklich viel geholfen beim Umzug, nur was soll ich hier?
Ich kann dir nicht erklären, was mir an dem Satz nicht gefällt.
Finde es so besser: Die Kinder haben ein paar meine Möbel in den schönen Raum gequetscht, mir wirklich viel geholfen, nur was soll ich hier?
Schaue ich mir an! Ich neige zu etwas viel einkürzen, Richtung Ellipsen, was halt nicht immer passt.

Ich will nicht jede Stubenfliege kennen, aber doch wenigstens den Weg zum Bäcker.
:)
Ich liebe solche Kontraste, aber es ist nicht jedermanns Sache. Schön, das wir uns in dem Punkt einig sind.

Ich suche die Häuser nach der vertrauten Brezel ab
Verstehe ich nicht so ganz, es ist doch nicht an jeder Bäckerei eine Brezel.
Erwischt! Aber mein Gedanke war, dass Brunhild ja in ihren vertrauten Mustern festhängt, sich nicht mehr so recht auf Veränderungen einlässt. Und somit macht es dieses Detail es ihr schwerer, ohne es hier zu benennen.

Noch ringe ich mit mir, ob ich gehe oder mich auf dieses seltsame Spiel einlasse,
Noch überlege ich?
Würde mich interessieren, warum du dich für „ringe“ entschieden hast?
Ja, überlege ist auch in Ordnung! Eventuell stand in der Erstversion hier in der Nähe ein Satz mit überlege. Aber ich empfinde es schon eher als ein hin und her der Gedanken, will ich dass, will ich nicht. In der jetzigen Version erspare ich ihr ja einen zweiten Anlauf, sie kommt relativ schnell rein. Um den "Weg" aber zumindest innerlich etwas zu verlängern, lass ich sie hier ringen. Und ich mag das Verb!

Wie geht es dir?“
Klar, die Mama interessiert es immer …
Ja, und auch wenn es keinem aufgefallen ist, die Tochter fragt erst dann, ach ja, und Dir? Ich empfinde es oft so, das die jüngeren fest in ihrer Welt verankert sind, sich halt um sich drehen. (wir waren garantiert nicht anders)

Vor der Tür bleibt ein junger Mann stehen und liest offensichtlich das Schild. Er schüttelt den Kopf und schaut mich fragend an. Ohne lange zu überlegen, biete ich ihm den letzten Keks an, schäme mich, alle aus Frust in mich hineingestopft zu haben.
Ich musste lachen, hätte ich genauso gemacht.
Schön! Ja, wenn ich ehrlich bin, habe ich doch keine Person geschrieben, die weit von mir weg ist, auch, wenn ich mir das zum Zeil gesetzt hatte. Das sollte ich allerdings dringend mal üben!

(Gemeinsam)betreten wir den heimelig wirkenden Gastraum.
Wir betreten …
Das sind viele kleine Vorschläge, die ich mir heute Abend mal anschaue und dann z.T. Einändere.

Ach, bevor ich es vergesse, bitte legt Eure Handys hier hinein. Ich schließe sie in den Garderobenschrank, beim Gehen holt ihr sie hiermit wieder heraus.“ Er zieht zwei Schlüssel aus den nummerierten Schubladen und reicht sie uns. Und schon sind unsere Handys weg. Skeptisch schaue ich ihm hinterher.
Das musste ich dreimal lesen, sie stehen also vor dem Garderobenschrank, und da zieht er die Schlüssel von den Schubladen. Ich dachte, sie sind beim Essen?
Gedacht war, er kommt mit den Schubladen zum Tisch! Da muss ich also noch einmal verdeutlichen.

Da kommt sie mir etwas senil vor! Ist das Absicht?
Nein, senil soll sie nicht wirken! Kennst Du da so gar nicht: Wenn man bei etwas aktiv dabei ist, funktioniert es, fühlt sich gut an. Aber mit räumlichem und/oder zeitlichem Anstand verschwindet diese positive Stimmung. Das war es, was der Satz aussagen soll.

Tolle Idee.
Das sind die Mensch ärger dich nicht Regeln meiner Studienzeit - gekoppelt mit ein wenig mehr Alkohol war das ein abendfüllendes Programm mit extrem viel Spaß.

Vielleicht kannst du einen meiner Gedanken gebrauchen.
Veränderungen, Einsamkeit, Berührungsängste, mangelndes Selbstvertrauen …
kann uns ein Leben lang begleiten, im Alter führt es in Isolation.
Brunhilde schafft es, sich zu überwinden eine Geschichte darüber, wie man in jedem Alter dazuzulernen kann. Und das finde ich wunderbar.
Wie gesagt, da waren noch viele gute Stelle, die mir bestimmt helfen.
Ja, inhaltlich hat die Geschichte bei Dir funktioniert, das freut mich sehr.
Hab vielen Dank Cok
Ich wünsche eine wundervolle Vorweihnachtszeit
greenwitch

 

Hey @greenwitch ,

ich habe deinen Challengetext schon vor einer Weile gelesen, habe mir aber das Kommentieren bisher aufgespart. Du hast eine Menge Kommentare bekommen, da wollte ich erst abwarten und solange mir die kleineren, ein wenig untergegangen Beiträge ansehen.

Viel Kleinkram habe ich gar nicht. Der Text ist bereits sehr geschliffen und poliert, da sind viele Runde Ecken. Man sieht dem Text die Arbeit an, die du bereits reingesteckt hast.

„Hallo Töchterchen, was gibt es?“

Würde sie wirklich noch Töchterchen sagen? Gefühlt ist das für mich eine so starke Verniedlichung, dass sich das nach der akkuten Kindheit ausschleicht.

„Ich bin stinkig! Hast du kurz Zeit, dann erzähle ich es?“

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die gute Brunhilde fragt. Mir würde das "Ich bin stinkig" reichen.

ie Unmengen an fremden Menschen im allgemeinen

Allgemein groß.

meine, mit viel Gerechtigkeitssinn ausgestattete Tochter

Komma nach meine weg.

Dann noch mal …“ Ich reiche ihm die Hand. „Ich bin Brunhilde.“

Nochmal zusammen.

Wir bestellen, ich nur die Tagessuppe und eine Saftschorle, Daniel eines der Fassbiere und das Bauernfrühstück.

Wie spät ist es denn? In meiner Vorstellung war es früher Abend. Bekommt man da noch ein Bauernfrühstück? Sowas endet doch meist um 12, oder?

„Ach, bevor ich es vergesse, bitte legt Eure Handys hier hinein. Ich schließe sie in den Garderobenschrank, beim Gehen holt ihr sie hiermit wieder heraus.“ Er zieht zwei Schlüssel aus den nummerierten Schubladen und reicht sie uns.

Kann ich mir nicht vorstellen. Allein bei Pfand ist es schon so, dass man nur Ausweise oder andere Dinge ohne festen Wert akzeptiert, damit nachher niemand behaupten kann, das neue Iphone wurde abgezogen, das man nie abgegeben hat. Zumindest kenne ich das so. Vielleicht kann der gute Friedrich stattdessen die Handys auf das Tisch legen lassen und dann was drauf? Ich kenne das in der Kneipe so, dass alle die Handys aufeinander legen und der erste, der dran geht, zahlt die Runde. So bleibt alles im Sichtfeld.

Leise, stockend höre ich seine Worte, obwohl er mich immer noch nicht anschaut. „Ich glaube, ich bin gar nichts mehr.“

Uff. Heimkommen ist schwer.

Ich war fünfzehn Jahre in Afrika, als UN Soldat.

UN-Soldat?

„Klar, Du kochst Kaffee, ich bringe Kuchen mit und dann ist das fix erledigt.“

Würde das du klein schreiben.

Die Hälfte der Zuschauer stöhnt, mein Tischnachbar brüllt: „Schmeiß Oma Brunhilde vom Balkon!“, und ich fahre zusammen.

See what you did there.

Schöner Challenge-Beitrag. Viel mehr habe ich gar nicht. Eine schöne Mischung aus Trauer und Abschied vom vorherigen Leben und einer gewissen Leichtherzigkeit. Das liegt auch einfach an Brunhilde selbst, die ist doch erstaunlich jung geblieben. Der Daniel bleibt ein wenig blass, aber ich finde, als Spiegelbild funktioniert er. Mir gefällt die Idee, dass die Oma sowohl der "Verstoßene" ist als auch diejenige, die nachher den Daniel inkludiert. Sie knüpft nicht nur an, sondern gibt auch die Möglichkeit zum Anknüpfen. Wenn ich was an dem Text ändern würde, dann höchstens, das weiterauszubauen.

Nur ein kurzer Beitrag, aber schreiben wollte ich ihn ja doch.

Liebe Grüße
Meuvind

 

Hallo @Meuvind, wie schön Dich zu lesen.

habe mir aber das Kommentieren bisher aufgespart.
Da bin ich ernsthaft dankbar für, ich kann im Nachhinein mit @TeddyMaria mitfühlen, unter ihren Geschichten war ja wirklich immer so ein Trubel. Aber man muss es dann halt auch schaffen, Antworten, Änderungen vornehmen. Aber es gab tolle Hilfe, ich habe superviel gelernt, hoffentlich auch mit bleibendem Erfolg.

solange mir die kleineren, ein wenig untergegangen Beiträge ansehen.
Gute Idee! Ich liebe Deinen Gerechtigkeitssinn!

Gefühlt ist das für mich eine so starke Verniedlichung, dass sich das nach der akkuten Kindheit ausschleicht.
Ich verstehe was Du meinst. Noch höre ich es so, es ist ab einem bestimmte Alter eher wieder ein bisschen "Anbiedern" der älteren, denn die jüngeren leben halt oft ihr Leben.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die gute Brunhilde fragt
Auch hier, sehr ich Sie ihren Kindern gegenüber etwas in der Gut-Will Rolle, sie möchte den Kontakt verbessern. Daher die zurückgenommenere Haltung.

Dann noch mal …“ Ich reiche ihm die Hand. „Ich bin Brunhilde.“
Nochmal zusammen.
Da ist tatsächlich beides richtig, Duden empfiehlt es getrennt. :klug:
Aber viele der anderen berechtigt gefundenen Fehlerchen räume ich dankend auf.

Wir bestellen, ich nur die Tagessuppe und eine Saftschorle, Daniel eines der Fassbiere und das Bauernfrühstück.
Wie spät ist es denn? In meiner Vorstellung war es früher Abend. Bekommt man da noch ein Bauernfrühstück? Sowas endet doch meist um 12, oder?
Hier in Schleswig-Holstein ist es ein Standartgericht in kleineren Kneipen/Bistros, auf alle Fälle auch Abends. Das wird wohl regional unterschiedlich sein.

„Ach, bevor ich es vergesse, bitte legt Eure Handys hier hinein. Ich schließe sie in den Garderobenschrank, beim Gehen holt ihr sie hiermit wieder heraus.“ Er zieht zwei Schlüssel aus den nummerierten Schubladen und reicht sie uns.
Kann ich mir nicht vorstellen. Allein bei Pfand ist es schon so, dass man nur Ausweise oder andere Dinge ohne festen Wert akzeptiert, damit nachher niemand behaupten kann, das neue Iphone wurde abgezogen, das man nie abgegeben hat. Zumindest kenne ich das so. Vielleicht kann der gute Friedrich stattdessen die Handys auf das Tisch legen lassen und dann was drauf? Ich kenne das in der Kneipe so, dass alle die Handys aufeinander legen und der erste, der dran geht, zahlt die Runde. So bleibt alles im Sichtfeld.
Bisher haben es alle gekauft, aber Cok hatte ein Problem mit dem Ablauf. Ich werde es einfach noch etwas konkretisieren. Er geht mit den Schubladen zum Tisch, sie schließen ihre Handys also selbst ein.

„Klar, Du kochst Kaffee, ich bringe Kuchen mit und dann ist das fix erledigt.“
Würde das du klein schreiben.
Du hast absolut recht, Großschreibung nur bei der Höflichkeitsform, klein, wenn man den betreffenden duzen würde. Aber es würde ein totales Durcheinandergeben, daher habe ich mich konsequent für Großschreibung entschieden.

Eine schöne Mischung aus Trauer und Abschied vom vorherigen Leben und einer gewissen Leichtherzigkeit. Das liegt auch einfach an Brunhilde selbst, die ist doch erstaunlich jung geblieben. Der Daniel bleibt ein wenig blass, aber ich finde, als Spiegelbild funktioniert er. Mir gefällt die Idee, dass die Oma sowohl der "Verstoßene" ist als auch diejenige, die nachher den Daniel inkludiert. Sie knüpft nicht nur an, sondern gibt auch die Möglichkeit zum Anknüpfen. Wenn ich was an dem Text ändern würde, dann höchstens, das weiterauszubauen.
Ja, so war es gedacht, wobei ich denke, dass dieses Umschwenken auf Daniel, das Brunhilde mit einmal gar nicht mehr die Hilfsbedürftige sondern die Helfende sein wird wirklich noch nicht so recht herauskommt. Aber ich fürchte, die Geschichte zu verschlimmbessern ...

Nur ein kurzer Beitrag, aber schreiben wollte ich ihn ja doch.
Das war wirklich schön, Dich hier unter meinem Challengebeitrag zu lesen. Mit Glück schaffe auch ich es, im kommenden Jahr wieder mehr Kurzgeschichten zu schreiben. Mien Lerneffekt ist eindeutig größer, als beim Roman, da wird es schnell unhandlich und auch entmutigend.
Liebe Grüße und hoffentlich bis bald mal wieder
greenwitch

 

Hey @greenwitch ,

ich nochmal. Übrigens noch Alles Gute nachträglich!

Aber man muss es dann halt auch schaffen, Antworten, Änderungen vornehmen. Aber es gab tolle Hilfe, ich habe superviel gelernt, hoffentlich auch mit bleibendem Erfolg.

Ja, das kenne ich. Es macht auch Druck. Ich habe von meiner letzten Geschichte, die ich vor zwei Jahren eingestellt habe, noch Kommentare unbeantwortet, und deswegen ein schlechtes Gewissen. Andererseits ist einfach so viel Zeit vergangen, dass ich gerade nicht am Text arbeite.

Gute Idee! Ich liebe Deinen Gerechtigkeitssinn!

So weit würde ich nicht gehen :lol: aber danke. Ich dachte einfach, dass die viel Kommentierten ohnehin alle Hände voll haben, und es ist doof, wenn man gerade als Neuling danebensteht und sich die anderen Texte mit ihren vielen Kommentaren ansieht. Ich meine, ich tendiere selbst dazu, überwiegend Geschichten von Nutzern zu kommentieren, die ich kenne und deren Geschichten ich schon einmal gelesen habe. Das liegt aber auch daran, dass man bei Neulingen nie weiß, ob der/diejenige einfach abtaucht und der Kommentar umsonst war.

Da ist tatsächlich beides richtig, Duden empfiehlt es getrennt.

Interessant, wusste ich noch nicht. Wieder was gelernt.

Hier in Schleswig-Holstein ist es ein Standartgericht in kleineren Kneipen/Bistros, auf alle Fälle auch Abends. Das wird wohl regional unterschiedlich sein.

Witzig. Ich kenne das aus dem Münsterland so, dass man in vielen Höfen oder Gaststätten Bauernfrühstück bis Mittags bekommt, so meist bis 12. Danach gibt es dann wirklich Mittags- oder Abendstisch.

Bisher haben es alle gekauft, aber Cok hatte ein Problem mit dem Ablauf. Ich werde es einfach noch etwas konkretisieren. Er geht mit den Schubladen zum Tisch, sie schließen ihre Handys also selbst ein.

Mir geht es gar nicht um den Ablauf, eher um den Punkt der Aufsicht. Ich arbeite in einem Jugendzentrum und wir akzeptieren als Pfand ausschließlich Ausweise. Hatten schon Fälle, wo Jugendliche als Pfand ein Handy oder eine Uhr abgegeben haben, und danach heißt es, wo ist mein IPhone15? Oder wo ist meine teure Uhr, die ich sicher abgegeben habe? Ist bei Handys als Pfand natürlich auch schwerer zu unterscheiden, was wem gehört, als mit einem Ausweis, da kann jemand schon mal eine Uhr oder ein Handy einfach abziehen. In deiner Geschichte geht es zwar nicht um Pfand und das Klientel ist ein vollkommen anderes, aber ich kann mir vorstellen, dass man sich als Gastwirt trotzdem vor möglichen Anschuldigungen schützen möchte.

Aber es würde ein totales Durcheinandergeben, daher habe ich mich konsequent für Großschreibung entschieden.

Verstehe ich. Hauptsache, du entscheidest dich für eins.

Ja, so war es gedacht, wobei ich denke, dass dieses Umschwenken auf Daniel, das Brunhilde mit einmal gar nicht mehr die Hilfsbedürftige sondern die Helfende sein wird wirklich noch nicht so recht herauskommt. Aber ich fürchte, die Geschichte zu verschlimmbessern ...

Verstehe ich. Nimm dir Abstand und mache das nach der Challenge. Die Geschichte funktioniert und ist rund, und Brunhilde sowohl als Hilfsbedürftige als auch als Helfende funktioniert für mich. Wenn ein wenig Zeit vergangen ist, kannst du noch immer einen Blick zurückwerfen und die Geschichte schleifen.

Mien Lerneffekt ist eindeutig größer, als beim Roman, da wird es schnell unhandlich und auch entmutigend.

Ja, das geht mir ähnlich :lol: kurze Geschichten bieten dann doch eher ein Erfolgserlebnis.

Liebe Grüße
Meuvind

 

Auch wenn das hier wohl auch eher ein prokrastinier-Kommentar war, kriegst Du selbstverständlich noch eine Antwort (und sei es nur, weil ich mich auch gerade vorm schreiben drücke :-)

Übrigens noch Alles Gute nachträglich!
Danke Dir!

Das liegt aber auch daran, dass man bei Neulingen nie weiß, ob der/diejenige einfach abtaucht und der Kommentar umsonst war.
Ja, ich neige momentan auch eher zu motivierten Neulingen, sprich, sie haben bereits kommentiert oder Altmitgliedern.

Hier in Schleswig-Holstein ist es ein Standartgericht in kleineren Kneipen/Bistros, auf alle Fälle auch Abends. Das wird wohl regional unterschiedlich sein.
Witzig.
Ich lade Dich dann beim nächsten Nordstammtisch zum Bauernfrühstück ein? Oder doch lieber Baisertorte in meinem Lieblingscafé?

Bisher haben es alle gekauft, aber Cok hatte ein Problem mit dem Ablauf. Ich werde es einfach noch etwas konkretisieren. Er geht mit den Schubladen zum Tisch, sie schließen ihre Handys also selbst ein.
Mir geht es gar nicht um den Ablauf, eher um den Punkt der Aufsicht.
Ja, das hatte ich verstanden! Ich denke, wenn Friedrich die Schubladen an den Tisch bringt und dort die Handys wegschließt, sollte das okay gehen. Aber im Prinzip bin ich jetzt auch weit genug weg von der Erstversion, so dass ich wohl Deine Version mit auf den Tisch legen, eventuell auch in eine Kiste übernehme. Also Dankeschön fürs noch einmal nachhaken.

Mien Lerneffekt ist eindeutig größer, als beim Roman, da wird es schnell unhandlich und auch entmutigend.
Ja, das geht mir ähnlich :lol: kurze Geschichten bieten dann doch eher ein Erfolgserlebnis.
Ja, ich denke, meine schlechten Angewohnheiten, wie umständliches Schreiben, zu viel Füllwörter und Konfliktscheu kriege ich eher bei Kurzgeschichten in den Griff.
Aber dennoch habe ich Spaß am Schreiben eines längeren Textes. Und ich hoffe ja auch auf etwas aus Deiner Tastatur.
Also los jetzt, Schluss mit aufschieben!
Liebe Grüße
witch

 

Hallo @greenwitch,

da schaffe ich es doch noch kurz vor knapp, deine Geschichte zu kommentieren. Und ich muss sagen, sie gefällt mir außerordentlich gut. Ich war sofort drin im Fluss, fand es an keinem Punkt zäh oder langweilig und war neugierig bis zum Schluss.

Daher gibt es von meiner Seite nur noch ein paar Kleinigkeiten anzumerken:

Auch wenn ich nur ungern allein Essen gehen, das Lachen und der appetitliche Duft heben meine Stimmung.
gehe

Ich fahre zusammen, bin noch mit allen Sinnen beim Erleben des Foyers und habe ihn nicht herankommen sehen. „Guten Abend! Das ist aber einladend hier“.
Das gefällt mir, ´mit allen Sinnen´, das kann man gut nachempfinden.
Am Ende des Satzes sind ". vertauscht: ."

Noch ringe ich mit mir, ob ich gehe oder mich auf dieses seltsame Spiel einlasse, als aus meiner Handtasche Beethovens Neunte erklingt. Ich hasse das Wischen über den Bildschirm.
Auch eine schöne Stelle; erzählt ohne zu nennen.

Wirte im ganz Besonderen. Atemlos höre ich auf, habe um Zeit zu sparen wohl eher gesprudelt und warte jetzt auf Ingas Meinung.
Hier bin ich mir nicht sicher, ob dies ein eingeschobener Nebensatz ist, der mit Komma abgetrennt gehört, vielleicht gehen auch Gedankenstriche.

Wie erwartet übergeht sie den ersten Teil, aber das dämliche Schild bringt meine(KOMMA?) mit viel Gerechtigkeitssinn ausgestattete(KOMMA?) Tochter(, hier raus?) auch auf die norddeutsche Eiche.

Ich stopfe das Handy zurück in die Tasche, stecke ich mir einen Keks nach dem anderen in den Mund.

So was ungemütlich und kaltes will ich auf keinen Fall.
ungemütliches und kaltes (und gehören die beiden nicht groß geschrieben?)

Daniel wirkt, als hätte er sich von seinem Erstgeborenen getrennt.
Sehr schön:)

Aber früher, da habe ich mich zum Hafen oder auf den Großmarkt geschlichen – so viel Leben, soviel Power.“
so viel

Auf dem Weg durch die nassen Straßen mit lichterspiegelnden Pfützen frage ich mich, warum ich es plötzlich so eilig gehabt hab.
habe

„Vielleicht wären Sie so lieb, und nehmen mich mit rein?“
„Das heißt, die meinen das Schild ernst?“
„Eindeutig!“ Die Erinnerung lässt mich schmunzeln.
„Ich glaub ja nicht, dass ich dann heute wiedergekommen wäre.“
Einzig an dieser Stelle komme ich nicht ganz klar. Wenn die beiden Mädels schon zu zweit dort sitzen, warum gehen sie dann nicht rein?
Auch die Antwort Brunhildes "Ich glaub ja nicht ..." ergibt für mich keinen Sinn, ich sehe keinen Zusammenhang zu ihrem "Eindeutig".

Mensch ärger dich nicht haben wir früher viel gespielt, das wäre etwas.
ägere

Was für ein Durcheinander: „Hart!“, „Echt jetzt?“, „Das wird klasse, los, lasst machen!“
Gefällt mir auch gut, diese Stelle.

„Nächstes Mal, Brunhilde, bestimmt!“ Ich stimme in das Lachen ein, schiebe meinen Wunschcoupon über den Tisch und spüre die Traurigkeit heraufziehen. Mühsam reiße ich mich zusammen.
Schön, dass es (erst mal) kein Happy End gibt, das wäre zu schnulzig

Daniel hockt sich vor mich, schaut mich fragend an. „Schlechte Verliererin?“
vielleicht: neben mich ... ? oder: zu mir ... ?

Für mich eine sehr gelungene Geschichte durch deinen flüssigen Schreibstil, die Authentizität deiner Figuren und vor allem deine Idee.

Sehr gerne gelesen!

Viele Grüße
Kerzenschein

 

Moin liebe @Kerzenschein (jetzt zur Weihnachtszeit ein schöner Nickname)

da schaffe ich es doch noch kurz vor knapp, deine Geschichte zu kommentieren.
Da gibt es doch gar keinen Zeitdruck, über einen Kommentar freuen wir uns doch alle immer - also ganz herzlichen Dank.

sie gefällt mir außerordentlich gut. Ich war sofort drin im Fluss, fand es an keinem Punkt zäh oder langweilig und war neugierig bis zum Schluss.
Hui! Das klingt doch prima, Dankeschön! Wenn auch für vieles davon das große Dnakeschön hier ans Wortkrieger-Team geht. Ich habe wirklich viel geändert!

Daher gibt es von meiner Seite nur noch ein paar Kleinigkeiten anzumerken:
Unglaublich, wo die Fehlerlein immer wieder her kommen. Ich räume nach dieser Antwort noch einmal auf - hab vielen Dank!

Noch ringe ich mit mir, ob ich gehe oder mich auf dieses seltsame Spiel einlasse, als aus meiner Handtasche Beethovens Neunte erklingt. Ich hasse das Wischen über den Bildschirm.
Auch eine schöne Stelle; erzählt ohne zu nennen.
Ja, so soll es ja eigentlich sein, ich neige leider oft zum übererklären.

So was ungemütlich und kaltes will ich auf keinen Fall.
ungemütliches und kaltes (und gehören die beiden nicht groß geschrieben?)
Das könnte ich mir tatsächlich auch vorstellen, ich ändere es nachher mal.

„Vielleicht wären Sie so lieb, und nehmen mich mit rein?“
„Das heißt, die meinen das Schild ernst?“
„Eindeutig!“ Die Erinnerung lässt mich schmunzeln.
„Ich glaub ja nicht, dass ich dann heute wiedergekommen wäre.“
Einzig an dieser Stelle komme ich nicht ganz klar. Wenn die beiden Mädels schon zu zweit dort sitzen, warum gehen sie dann nicht rein?
Auch die Antwort Brunhildes "Ich glaub ja nicht ..." ergibt für mich keinen Sinn, ich sehe keinen Zusammenhang zu ihrem "Eindeutig".
Okay, schaue ich mir an.

Was für ein Durcheinander: „Hart!“, „Echt jetzt?“, „Das wird klasse, los, lasst machen!“
Gefällt mir auch gut, diese Stelle.
:Pfeif:

„Nächstes Mal, Brunhilde, bestimmt!“ Ich stimme in das Lachen ein, schiebe meinen Wunschcoupon über den Tisch und spüre die Traurigkeit heraufziehen. Mühsam reiße ich mich zusammen.
Schön, dass es (erst mal) kein Happy End gibt, das wäre zu schnulzig
Das war meine Idee! Ich mag es optimistisch, aber platt soll es nicht rüber kommen.

Daniel hockt sich vor mich, schaut mich fragend an. „Schlechte Verliererin?“
vielleicht: neben mich ... ? oder: zu mir ... ?
Ich glaube, ich kaufe das "zu mir"

Für mich eine sehr gelungene Geschichte durch deinen flüssigen Schreibstil, die Authentizität deiner Figuren und vor allem deine Idee.
Das Lob hier nehme ich mit einem dicken Lächeln entgegen - das ist wirklich meins, wenn auch der Schreibstil durch die vielen Streichungen massiv besser geworden ist. Freue mich sehr, dass Dich die Geschichte erreicht hat.
Wünsche ein schönes Wochenende und eventuell sogar schon schöne Weihnachten (wer weiß, ob wir uns noch lesen)
greenwitch

 

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