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Story-Entwicklungen, die nerven

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Story-Entwicklungen, die nerven

Moin!

Was ich hier ansprechen will ist eher ein Problem von Serien, seien es Buch-, Film-, Fernseh- oder Comicserien (und ganz besonders letztere).

Es ist das Problem der einfallsarmen Story-Entwicklungen. Und wenn man schon überall war und alle anderen Storys durch hat, dann treten unten genannte, witzige Ereignisse ein:


  • Zuvor noch nie erwähnte Verwandte tauchen plötzlich auf (Eltern, Brüder oder aber auch ganz beliebt: entfernte Vettern). In den meisten Fällen sehen sie auch noch - haha - den Helden der Serie zum verwechseln ähnlich.
  • Variante: Ein böser Zwilling/Doppelgänger des Helden taucht auf
  • Ein Flashback in die Kindheit des/der Helden. Und siehe da: Nicht nur sahen die Charaktere schon genauso aus, sie hatten die gleichen Eigenschaften und Beziehungen untereinander, und kannten sich alle schon damals!
  • Ein Flashback weiter zurück in die Vergangenheit, und da sehen wir: Schon im Mittelalter oder der Steinzeit gab es Pendante der Helden und Schurken, und die Vorfahren taten auch im großen und ganzen schon dasselbe wie heute. Wer hätte das gedacht?
  • Außerirdische tauchen auf
  • Ein oder mehrere Charaktere erleiden plötzlich einen Gedächtnisschwund

Fällt euch noch etwas ein?

 

Die StarTrek-Variante: Ein Charakter (typischerweise ein Bootsmann oder so) taucht auf, den man noch nie vorher gesehen hat. Und dann ist es ausgerechnet er, der von Außerirdischen gefressen / von einer Explosion zerfetzt / sonstwie ums Leben kommt.

Die Bobby-Ewing-Variante: Ein Charakter erwacht (unter der Dusche) und stellt fest, dass er die letzten zwei Jahre nur geträumt hat.

 
Zuletzt bearbeitet:

Oh ja: "Es war alles nur ein Traum" - unschlagbar, unbegrenzt einsetzbar, wenn man sich als Autor festgefahren hat.

 

Interessant sind auch die Veränderungen in der Umgebung. Auf wundersame Weise verändern sich Schnitte der Häuser oder Wohnungen. Der Wagen des Hauptdarstellers ist plötzlich ein "neueres" Modell.

 

Oh ja: "Es war alles nur ein Traum" - unschlagbar, unbegrenzt einsetzbar, wenn man sich als Autor festgefahren hat.
Hm, damals waren ja nicht die Autoren dran schuld, sondern Patrick Duffy, der nach seinem Serientod unbedingt wieder zurückwollte ... :rolleyes:

 

Ein Schwarzer (schätzungsweise ein Voodoo-Priester) hat dem Protagonisten mit Halluzinationen und Sinnestäuschungen zugesetzt. :D

Zwar nicht häufig, aber man bezieht Prügel dafür.

 

Ein Schwarzer (schätzungsweise ein Voodoo-Priester) hat dem Protagonisten mit Halluzinationen und Sinnestäuschungen zugesetzt.
Oh ja, uralter Hut, konstruiert obendrein! :D ;)

Was auch noch oft vorkommt: Superheld wird von Superschurken in Falle gelockt, gefesselt, geknebelt. Und dann erzählt der Bösewicht panellang (Comics) / minutenland (Fim) von seinem Plan, die Weltherrschaft an sich zu reißen, über das wann und das wie und das warum. Bis sich der Superheld - natürlich nicht demaskiert in der Zwischenzeit - wieder befreit hat.

 

Die Lost-Variante:
Man beginne eine Serie mit lauter Klischee-Charakteren und einigen geheimnissvollen, reißerischen Actionelementen, deren Auflösung man von Folge zu Folge hinausschiebt. Dann dehne man das ganze soweit es nur irgend geht durch massenweise Rückblenden und füge weitere geheimnissvolle Dinge hinzu.
Das Wichtigste dabei: Man löse diese Geheimnisse niemals, niemals auf - auch nicht in vorerst letzten Folgen der Staffel - weil man nämlich selber keinen Schimmer hat, wie man diesem abstrusen Kuddelmuddel einen Sinn geben soll und im Stillen hofft, eine Idee in einem Fan-Forum klauen zu können, wo ambitionierte Zuschauer sich vor lauter Frust darüber austauschen, wie es denn weitergehen könnte.

 

kira schrieb:
Die Lost-Variante:
Man beginne eine Serie mit lauter Klischee-Charakteren und einigen geheimnissvollen, reißerischen Actionelementen, [...] wo ambitionierte Zuschauer sich vor lauter Frust darüber austauschen, wie es denn weitergehen könnte.
Das heißt nicht "Die Lost-Variante", sondern "Die Akte-X-Variante". :)

 

Oh ... äh ... bei Akte-X war ich klug genug, sie von Anfang an nicht zu schauen. Bei Lost hab ich leider den Fehler gemacht, einmal reinzugucken und dann immer wieder auf Erklärungen zu hoffen. :bonk:

 

Die andere Frau ist die Schwester des Mannes (gerade irgendwo gezappt).

 

Oder: Das Reich und Schön - Prinzip.
Protagonisten die 60 Serien zuvor noch ein Baby waren, tauchen als fünfzehnjährige wieder auf, während alle anderen Darsteller nicht mal um 3 Jahre gealtert sind und deren Kinder, die auch schon Kinder waren, als das Baby noch Baby war (was fürn Satz :D ), immer noch Kinder sind.(hat das jetz wer verstanden?) :sealed:

 

Außerirdische tauchen auf

Hihi ... Da fällt mir die alte Serie "Time Tunnel" ein. Wer die nicht gesehen hat, wird es nicht glauben: Da sind tatsächlich in einer Folge Außerirdische aufgetaucht, und ab da hat man in jeder zweiten Folge welche gesehen. Haha! :D
( Produzent zu Autor: "Du, die Aliens haben gut Quote gebracht. Das müssen wir ausschlachten." Autor: "Ja, aber leidet darunter nicht ein wenig die Glaubwürdigkeit, wenn wir die dauernd bringen?" Produzent: "Egal, seit wann ist das Publikum anspruchsvoll? Wir merken es ja, wenn es die Lust verliert." Und tatsächlich, einige Zeit später tauchten kaum noch Aliens auf ... :rolleyes: )

Das absolute Lieblingsprinzip bei Actionorientierter Handlung: Wenn ein Bösewicht endlich besiegt/zu sympathisch oder harmlos geworden ist - was macht man dann? Geeenau, man führt einen neuen Bösewicht ein, der noch viel fieser und gemeiner und mächtiger und gefährlicher und skrupelloser und rücksichtsloser und trickreicher und hinterhältiger ist als der alte Bösewicht. Bei wie vielen Serien haben wir das erlebt? *Gähn* :dozey: :D

Star-Trek-Variante: Wenn der Föderationsraum zu stark erforscht ist, als dass da noch unbekannte Spezies reinpassen würden, und zu den bekannten Spezies alles irgendwie schon gesagt ist, dann schicke man einfach ein Schiff ans andere Ende der Galaxie, von wo aus es den ganzen Weg wieder nach Hause zuckeln darf. Es gibt Tage, da funkt einem aber auch alles dazwischen ... :D

Zitat von Phoenix26:

Oder: Das Reich und Schön - Prinzip.

Wo hast du das denn schon mal erlebt?

 

War das dieser Film, in dem die Detektive Schriftsteller sind, denen am Ende all ihre Sünden vorgehalten werden und an denen scheinbar jeweils ein Mordversuch verübt wird ( Skorpion, Bombe, Gas, sich herabsenkende Decke )?
Ich hab ihn nicht ganz gesehen, deshalb.

 

Das O.C. California-Prinzip: Man lasse alle Protagonisten so aussehen wie frisch aus dem Winter 2005/2006-Katalog der "Model Klon AG" entsprungen, dann braucht man überhaupt keine Story-Entwicklung mehr...

 

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