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SPIEGEL-Verlag und Axel Springer AG kehren zur klassischen Rechtschreibung zurück

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yeah! :)

nee ... Sternenkratzers Test ist schon cool. Wobei ich den Eindruck habe, die geben sich auch Mühe damit, dass man bei der neuen besser abschneidet: ich glaube, sie haben absichtlich viele Wörter rein, die in der alten Rechtschreibung unlogisch waren, und die sich durch die neue verbessert haben und meiden aber Sachen, bei denen die alte Schreibweise logischer war.
Die meisten Fehler - bzw alle - habe ich bei Groß/Kleinschreibung und bei Zusammen/Getrenntschreibung. Und das bei beiden Arten. :dozey:

 

Ich sehe das wie Häferl pragmatisch: Die Menschen haben zur Zeit andere Sorgen, als noch einmal einen Haufen Geld für neue Bücher auszugeben und wieder umzulernen. Und wie Sim sagte, wenn die Verlage von Anfang an bei der AR geblieben wären, hätten sie vielleicht etwas erreichen können, jetzt nur noch Verwirrung. Mir wäre es am liebsten, wenn wir alles klein und so schreiben, wie man es spricht, meinetwegen auch füsik! (Jetzt wird Uwe mit Sicherheit aufschreien! ;)) Aber wenn etwas einmal beschlossen ist, sollte man dabei bleiben. Natürlich ist die Umstellung nicht leicht und wenn ich Texte von Goethe lese, steht da z. B. "Thron".
Zitat von falk:

Die wichtigsten Sprachbenutzer (Print-Medien, Literatur-Verlage und Schriftsteller) werden bei der alten Schreibung bleiben und damit ist die Reform de facto tot.
In meiner Zeitung stand, dass die meisten Verlage bei der NR bleiben. Außerdem denke ich, dass für einen Schulabgänger Bewerbungs- und Geschäftsbriefe das wichtigste Sprachmedium sind. Oder sollte man sich in Zukunft im Kopf eines Bewerbungsanschreibens als Leser des Spiegels outen?
viele liebe Grüße
tamara

 

und so schreiben, wie man es spricht, meinetwegen auch füsik!
Jeder, wie er persönlich spricht? Denn bei den vielen Dialekten kann man ja nicht sagen: "Das schreibt man, wie man es spricht", sondern müsste sich ja auch schon wieder auf eine Konvention einigen. ;)
(Sorry, konnte hier nicht widerstehen :D )

Ich persönlich bin inzwischen einfach das ganze Hin und Her leid. Das gilt für so viele Bereiche: Überall Reformen, und wenn sie umgesetzt sind, macht man Nachbesserungen, rudert ein Stückchen zurück oder hebt sie einfach wieder ganz auf. Auf jeden Fall bleibt nichts so, wie zunächst beschlossen. Und nun auch bei der Rechtschreibung.

Ich wollte die Rechtschreibreform nicht. Wenn ich beruflich nicht dazu gezwungen gewesen wäre, die neue RS anzuwenden, wäre ich sicherlich bei der alten Schreibweise geblieben. Doch nun habe ich mich umgestellt, mit mir sicherlich 70 Prozent der Bevölkerung ebenso, die Kinder lernen die neue RS, alle Schulbücher, Lexika, Duden, etc. sind der neuen RS angepasst - inzwischen fände ich eine Rückkehr zur alten RS kontraproduktiv. Nicht nur aufgrund der hohen Kosten, die eine solche Rückkehr verursachen würde, sondern auch (und vor allem), weil dann sicherlich das ganz große Chaos ausbricht. Jeder pickt sich das raus, was er für das Sinnvollste hält. Das machen zwar einige jetzt schon so, ich denke aber, es nimmt noch mehr zu, wenn jetzt auch noch einige große Verlage zur alten RS zurückkehren. Dann denkt sich jeder: 'Die halten sich ja auch nicht dran. Dann muss ich mich ja auch nicht dran halten.' Und schon herrscht das reinste (Schreib-)Kauderwelsch. Zudem diverse Medien, die mal die neue, mal die alte RS benutzen, die Verunsicherung in der Bevölkerung sicher nicht mindern. Und nicht zu vergessen tamaras Hinweis zu Bewerbungsschreiben. In einigen Jobs wird Individualität und Kreativität ja gerne gesehen - aber ob das auch auf die Rechtschreibung zutrifft? ;)

So, genug lamentiert. Jetzt schreibe ich mal schnell 'nen Artikel. In neuer RS.

 
Zuletzt bearbeitet:

tamara schrieb:
Aber wenn etwas einmal beschlossen ist, sollte man dabei bleiben.
Sorry, aber da muss ich dann doch mal ganz vehement mein Veto einlegen. Denn mit genau dieser Einstellung hat es - gerade in diesem Land - seit jeher ein ganzer Wust von unsinnigen, veralteten oder überflüssigen Verordnungen und Paragraphen immer wieder geschafft, seine Existenz bis zum heutigen Tag erfolgreich zu verteidigen, ungeachtet der Frage nach Sinn und Zweck des Ganzen. Deshalb ist Deutschland mittlerweile auch ein hoffnungslos undurchsichtiger Dschungel von Vorschriften, Erlässen und vielerlei bürokratischem Unsinn, der mit genau jener oben zitierten Haltung befördert, genährt und am Leben erhalten wird. Die Rechtschreibreform ist m.E. ein Paradebeispiel dafür, wie man mit deutscher Gründlichkeit jede noch so gute Idee im Endergebnis vollkommen versaubeuteln kann. Die Vehemenz, mit der sie nun von ihren Verfechtern weiter verteidigt wird, ist in meinen Augen leider ebenso typisch - ein fruchtbarer Diskurs darüber, was sinnvoll ist und was nicht, wird so schon im Keim erstickt. "Wir haben das so verordnet, und jetzt bleibt das so. Basta." Supereinstellung... :dozey:

Meine Meinung: Wenn Schwachsinn als solcher erkannt wurde, muss es auch möglich sein, denselben nachzubessern bzw. notfalls auch ganz zu eliminieren und einfach noch mal von vorne anzufangen. Nicht nur meiner Ansicht nach war und ist die NR in weiten Teilen eine komplett mißratene Kopfgeburt, die wenig verbessert, etliches verschlimmert und im Großen und Ganzen nix als Verwirrung gestiftet hat (und sowohl in ihrer Herkunft als auch in der Art, wie sie umgesetzt und eingeführt wurde, ein Musterbeispiel für bürokratische Borniertheit und Mißachtung des demokratischen Grundgedankens).

In so einem Fall sollte es doch wohl möglich sein, erst mal die Notbremse zu ziehen und das ganze Konzept nochmal in Ruhe zu überdenken. Ein stures Durchsetzen von Idiotie jeglicher Art um jeden Preis, gegen alle Widerstände und wider dem gesunden Menschenverstand und anderen leider oft vernachlässigten Instanzen halte ich ganz generell für den falschen Weg.

My tuppence,
Das Nörgelhorn

 

Na toll, Nörgelhorn, da haben wir wohl fast zeitgleich unsere Antworten getippt, was? :D

Grundsätzlich stimme ich Dir zu: Die Art und Weise, wie die NR "erdacht" (hat währenddessen eigentlich jemand wirklich in dem Gremium gedacht?) und aufgezwungen wurde, war wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Und tatsächlich machen nicht alle Neuerungen Sinn. Und die, die Sinn machen (denn die gibt es auch), sind zum Teil nicht konsequent umgesetzt worden. Alles richtig. Und wenn man einen Fehler macht, sollte man ihn zugeben können und den Mut zur Verbesserung haben. Auch richtig. Aber einfach eine Rückkehr zum Altgewohnten, nur weil ein Teil in der Bevölkerung zu faul ist, sich umzustellen? Da ist ja gerade das "am Alten festkrallen mit allen Mitteln". Die NR hat schon auch einige Verbesserungen mit sich gebracht. Vielleicht sollten wirklich noch ein paar Nachbesserungen gemacht werden (auch wenn das den gleichen Aufwand bzgl. Nachdruck von Lehr-, Wörter- und sonstigen Büchern bedeutet wie eine komplette Umwälzung). Aber warum nicht bis dahin bei der jetzigen Regelung bleiben? Denn AR -> NR -> AR -> NNR (noch neuere Rechtschreibung) ist ja noch verwirrender.

Ach, ich bin wahrscheinlich einfach diesen ganzen Reformzirkus in diesem Lande leid. Nicht, weil ich die Notwendigkeit zu Reformen nicht einsehen würde, sondern weil es immer ein ungeheures Hickhack ist, bis mal was beschlossen wird, das dann häufig aus meiner Sicht nicht das Beste ist, was man hätte machen können, zwei Monate später sowieso wieder alles hinfällig ist, und so weiter, und so fort. Irgendwie hätte ich gerne mal wieder was, was einfach funktioniert und nicht dauernd wieder in Frage gestellt wird. Und vielleicht brauche ich einfach mal Urlaub... :shy:

Horni: Du kriegst gleich eine PN.

 
Zuletzt bearbeitet:

Reformzirkus haben wir ja momentan ohnehin an zahlreichen Fronten - mit exakt den von Dir angesprochenen Problemen. Irgendwie könnte man meinen, speziell in Deutschland wären mitterweile fast alle für irgendwas Verantwortlichen vollkommen verblödet. Nicht mal ne lausige Autobahngebühr kriegen wir hin - vielleicht sollten wir mal die Italiener fragen, die haben das seit 30 Jahren? :D

Ich denke, dass die Verlage sich allerdings durchaus Gedanken gemacht haben, wie sie vorgehen sollen. Immerhin bedeutet das für die ja auch wieder Umstellung und Mehrarbeit etc. Aber das Dilemma ist ja auch: Wenn die jetzt sagen "Okay, NR als Ganzes is Mist und hat ein unheilbares Akzeptanzproblem, picken wir uns also nur die Rosinen heraus..." sorgt das endgültig für heillose Verwirrung. Also hat man sich wohl dazu entschieden, notgedrungen und für den Übergang zu einem Regelwerk zurück zu kehren, mit dem immerhin ca. 80-90% der Schriftbenutzer noch vertraut sind und das sich auch anhand der neuen Quellen (Duden etc.) problemlos und ohne Mehraufwand erschließen lässt (im neuen Duden steht die alte Schreibung ja immer noch dabei, man müsste also nix neu kaufen oder so).

Über die Frage, was man als Ausgangsbasis für eine vernünftige Rechtschreibreform nimmt - die Alte oder die Neue oder welche Teile von beiden - könnte man wohl getrost eine Extra-Diskussion anstoßen... (mach ich jetzt aber nich! :D)

 

@Horni: mit dem deutschen Bürokratismus gebe ich dir völlig recht! Ich wollte mit dem von dir zitierten Satz einfach nur ausdrücken, dass ich so, wie katzano schreibt

einfach diesen ganzen Reformzirkus in diesem Lande leid
bin. Da bin ich bei meiner Argumentation wohl in typisch deutsche Abgründe geraten, verdammt! Bei jeder Einigung müssen Kompromisse gemacht werden, jede neue Regelung wird wieder etwas enthalten, was irgendjemand für Schwachsinn hält. Meine Argumente der finanziellen Folgen (alle Schulbücher müssten neu gedruckt werden, nicht nur Lexika!) und die Verunsicherung der Schüler sind mir das Wesentliche. Die Verlage haben sich selber für Mehrarbeit entschieden, das ist ihre Entscheidung. Aber nun versuchen sie andere auch dazu zu zwingen. Außerdem bleibt die Mehrarbeit bei den Mitarbeitern hängen, ich bezweifle, dass sie die Überstunden bezahlt bekommen!

@katzano: Ich hatte das mit der "füsik" nicht so ganz ernst gemeint! Es wäre nur einfach die Regelung, bei der man keinerlei Kompromisse machen muss: Jeder schreibt wie er will! Ein Glück, dass du nicht bei den betroffenen Verlagen arbeitest!
viele liebe Grüße
tamara

 

@tamara:

Ich denke, irgendwo meinen wir schon dasselbe. Ein kopfloses Festhalten an der AR kann auch nicht die Lösung sein. Es gibt ja durchaus Dinge, die reformierbar sind, und die NR hat ja auch Ansätze, die brauchbar sind. Dummerweise hat sich dieser ganze Rechtschreibreform-Pannenzirkus inzwischen in eine Ecke manövriert, in der ein "schmerzfreies" Auswetzen der Scharten leider nicht mehr möglich ist.

Die Reaktion der o.g. Verlage halte ich also durchaus für verständlich - sie gehen halt einen der möglichen Wege und sagen selber, dass es für sie nur ein Übergang ist, bis eine sinnvolle Neuregelung gefunden ist. Mit der Grundhaltung kann ich mich also durchaus einverstanden erklären. Welcher Rattenschwanz da dran hängt (andere Lösungen hätten ähnliche Probleme, s. Katzanos Anmerkungen) ist natürlich in jedem denkbaren Fall ein ganz anderes Problem.

Auf jeden Fall sinnvoll wäre es natürlich, auf Seiten der Betroffenen und Verantwortlichen erstmal jeglichen übereilten Aktionismus zu vermeiden. D.h., sich erst auf eine endgültige Lösung zu verständigen, mit der alle Beteiligten mehr oder weniger einverstanden sind, und dann erst hinzugehen, und neue Bücher zu drucken etc..

Soll heißen: Vor die Tonne gelaufen ist das Projekt "Neue Rechtschreibung" in vieler Hinsicht so oder so. Was jetzt kommt, ist der bunte Zoo möglicher Auswege, von denen die Verlage jetzt eben schon mal ein Exponat der Öffentlichkeit vorgestellt haben. :D

 

von tamara
Ich hatte das mit der "füsik" nicht so ganz ernst gemeint!
Ich weiß (oder habe es mir zumindest so gedacht). Trotzdem fand ich das so witzig, dass ich einfach nicht widerstehen konnte, auch noch irgendwas dazu zu sagen. Sieh' es einfach als Off-Topic-Beitrag einer, deren Gehirn bald durchgebraten ist (wenn ich meinen Ventilator hier nicht hätte, wäre ich schon eingegangen; aber: Je näher er am Monitor steht, desto mehr flackert das Bild; jetzt habe ich Wahl, mir Kopfschmerzen zu holen und die Augen zu verderben oder auf die wohltuende Brise des Ventilators zu verzichten; Im Moment versuche ich, den goldenen Mittelweg zu finden; *zulaber* :D ).

 
Zuletzt bearbeitet:

@Horni: Ich habe den Eindruck, die NR ist jetzt erst durch die Zurück-Umstellung der Verlage vor die Tonne gelaufen, ansonsten hätten alle gestöhnt, aber irgendwann mitgemacht, wie es für uns Deutsche üblich ist! Aber diese Aktion erscheint mir nicht wie ein "erst auf eine endgültige Lösung zu verständigen, mit der alle Beteiligten mehr oder weniger einverstanden sind", sondern wie Erpressung, mit der sie Schlagzeilen machen. Man sollte mal die Schüler, Lehrer, Journalisten und Sekretärinnen befragen! Ich kann mir vorstellen, dass ein Großteil der Bevölkerung von der NR nicht begeistert ist, ich ja auch nicht! Aber was würden die am meisten Betroffenen dazu sagen, wieder zurück rudern zu müssen? Mir tun besonders die Schüler Leid, die jetzt jahrelang nur die NR gelernt haben oder sich vielleicht bald zum zweiten Mal umstellen müssen. Statt das Geld für neue Schulbücher raus zu werfen, gibt es tausend Ecken, wo wir es besser brauchen!!!! Und wir alten Säcke werden uns schon noch umgewöhnen.

@katzano: Hab ich mir schon gedacht, wollte ich nur noch mal für alle verdeutlichen!
Ich schicke dir eine kühle Brise (heutzutage bezeichnet man 26° C schon als kühl!).
viele liebe Grüße
tamara

 
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Puh, eigentlich is das ja viel zu warm für solche Diskussionen... *schawitz* :D

@tamara:

Speziell die Schüler haben so oder so ein Problem. Sie sind nämlich seit einigen Jahren mit einer extrem heterogenen Schriftwelt konfrontiert. Denn die NR findet außerhalb von Schulbüchern nach wie vor vielerortens nur zögerlich oder gar nicht statt. Von Internet und SMS als quasi "rechtschreibfreien Räumen" will ich gar nicht erst anfangen.

Ein einfaches Beispiel: Schätzungweise 90% aller Druckwerke innerhalb meiner 4 Wände sind nach AR verfasst. In vielen anderen Haushalten sieht es wahrscheinlich ähnlich aus. Praktisch alle Eltern schulpflichtiger Kinder haben ausschließlich AR gelernt. Wer als Schüler heutzutage NR lernt, muss sich irgendwie komisch vorkommen, würde ich sagen. In der Schule so und zuhause ganz anders. Bzw. bezweifle ich einfach mal ins Blaue hinein, ob tatsächlich auch alle Lehrer wirklich mit der NR klarkommen, aber das ist ein anderes Thema...

Und vor die Tonne gelaufen ist das Projekt allein schon in sofern, als es viele seiner Ziele schlichtweg nicht erreicht hat. Eines der großen Argumente für die NR, nämlich die angebliche Vereinfachung der Rechtschreibung, hat sich nämlich erledigt. Meines Wissens nach hat sich nämlich herausgestellt, dass insbesondere Schüler heute schlechter schreiben als vorher und mehr Fehler machen. Wenn ich Ist- mit Soll-Zustand vergleiche, lautet für mich das Ergebnis: Gescheitert!

btw: Schulbücher werden sowieso laufend neu gedruckt - ich kann mir nicht vorstellen, dass es - gerade bei Standardwerken - so ein Problem darstellt, die neue Auflage wieder in AR zur Verfügung zu stellen. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Schulbuch-Exemplares beträgt glaube ich weniger als 3 Jahre. D.h., von dem Moment an, in dem man sich auf eine einheitliche Regel geeinigt hat, dauert es max. 3 Jahre, bis die Schulbücher nur noch nach dieser Regel erhältlich sind. Ältere Exemplare lässt man halt einfach auslaufen. Gerade im Schulbuchbereich sind ständige Neuauflagen und AKtualisierungen ohnehin an der Tagesordnung, ergo dürfte es dort auch die wenigsten Probleme geben. Und alle anderen können, selbst wenn heute nacht wieder per Dekret auf AR umgestellt würde, ihren aktuellen Duden - egal welchen! - problemlos weiterbenutzen! Und sollte in 5 Jahren dann tatsächlich ein zufriedenstellendes Reformwerk auf den Beinen sein (okay, machen wir besser 10 draus... :dozey: ), bringt der Duden eben eine neue Auflage raus. Nach 10 Jahren kann man sich ohnehin ruhig mal nen neuen Duden kaufen. Mein alter Duden war bei seiner Außerdienststellung fast 30 Jahre alt, viele neuere Worte waren da schon gar nich mehr drin. Als Schreibhandwerker kann man da schon alle paar Jahre mal nachlegen, finde ich. ;)

Und ganz nebenbei: Wenn ein Projekt von mehr als 80% aller Beteiligten als gescheitert angesehen wird bzw. die Ergebnisse so massiven Widerstand hervorrufen, würde ich den Fehler nicht unbedingt bei denen suchen, die ein Problem damit haben.

Ein Beispiel: Wenn ab morgen verordnet würde, alle Formulare und Schecks müssten ab sofort mit den Füßen unterschrieben werden, weil das die Fehlerquote senkt und der Volksgesundheit dient, und nach einiger Zeit werden die Proteste dagegen so massiv - u.a. wg. verrenkten Knochen und zahllosen unleserlichen Unterschriften - was würde ich dann als die sinnvollste Vorgehensweise betrachten:

a) Alle, die gerne weiter mit den Händen unterschreiben oder zumindest gerne eine dritte Alternative diskutiert sähen, als reformfeindlich bezeichnen und die nötigen Aufwendungen für eine erneute Reform als Gegenargument anführen?

b) Die "Experten", die sich das Konzept ausgedacht haben, mal gründlich durchschütteln, die Umsetzer und Unterstützer für einen Tag an den Füßen vor dem Rathaus aufhängen und sich dann überlegen, wie man dem Mumpitz jetzt am besten abhilft?

Also irgendwie favorisiere ich b)! :D

Soll heißen: So albern der Reformzirkus auch sein mag: Ich finde, mit dem momentanen Status Quo kann irgendwie wirklich niemand so richtig zufrieden sein... ich finde es auf jeden Fall gut, dass wieder Bewegung in die allgemeine Diskussion gekommen ist und - wenn auch mit diskussionwürdigen Mitteln - einige auf die Misere aufmerksam machen.

 

@Horni: Hm, das sind ein paar gewichtige Argumente. Aber ich bezweifle, dass die miserable Schreibfähigkeiten der Schüler nur auf die NR zurück zu führen ist. Denn auch die Lese- und selbst die Rechenfähigkeiten haben nachgelassen. Ein Grund ist mit Sicherheit unser marodes Schulsystem, mit verhaltensgestörten Schülern in zu großen Klassen und überlasteten Lehren (auch wenn viele das Letzte nicht glauben wollen, resultiert unter anderem aus den ersten beiden Punkten). Unsere Schulen sind mittlerweile so schlecht ausgestattet, dass einige Schüler in einigen Fächern gar keine Schulbücher haben und die Anzahl der Kopien reicht gerade für die Klassenarbeiten! Eine Umstellung nach und nach führt zu völliger Verwirrung, noch einmal alles auf einmal unbezahlbar. Außerdem lesen die meisten Schüler höchstens ihre SMS oder vielleicht Harry Potter, ihre Schulbücher auch nur selten. Ok, der letzte Satz ist übertrieben, der Rest nicht! Klar kann man sagen, das ist eine einmalige Investition, aber die Rückkehr zur AR wäre keine Verbesserung, sondern würde wieder Chaos erzeugen! Wenn überhaupt noch eine Umstellung, dann wirklich eine Vereinfachung, z. b. das "ß" völlig abschaffen, gibt es auf ausländischen Tastaturen sowieso nicht. Dann würde ich auch Hurra schreiben, denn ich bin die letzte, die den "Fehler bei denen suchen, die ein Problem damit haben". Ich fluche immer noch über die NR! Du hast doch letztens von dem ersten Harz IV-Opfer geschrieben, diesem Arbeitslosen, der sich erhängt hat. Das sind zur Zeit für mich die essentiellen Probleme. Ob wir nach NR oder AR schreiben, unsere Hauptstadt in Bonn, Berlin oder Hintertupfingen liegt, finde ich zweitrangig! Und jetzt habe ich mich schon viel länger mit diesem Thema beschäftigt, als ich vorhatte! Liegt wahrscheinlich daran, dass ich am heißesten Tag des Jahres zu faul bin, vom Schreibtisch aufzustehen.
viele liebe Grüße
tamara

 

Na gut, über die Wichtigkeit dieser speziellen Diskussion kann man natürlich streiten, aber ich finde, es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie hahnebüchen bei uns in Deutschland grundsätzlich Reformen jeglicher Art konzipiert und anschließend den Leidtragenden vor den Latz geknallt werden, ganz gleich, ob es dabei um Rechtschreibung, Gesundheitswesen oder Arbeitslosengeld geht. Die Gründlichkeit, mit der all unsere Experten und Was-zu-sagen-Haber in den letzten 20 bis 30 Jahren mehr oder weniger jedes Projekt, von dem mehr als ein Dutzend Leute betroffen waren, vor die Wand gesetzt haben, lässt mich einfach nur die Stirn runzeln und mich fragen: Ist das wirklich so schwierig? Wie schaffen das dann andere Länder? Oder sind wir in Deutschland einfach alle nur total bescheuert?

The answer is blowing in the wind... :dozey:

Und hier rührt sich überhaupt kein Lüftchen, ich kann nicht auf den Balkon, weil zu warm und alles doof... :heul:

 

Find ich irgendwie recht richtig, was Du sagst, Tamara. Bis auf die Sache mit dem ß, also daß Du es abschaffen willst. Früher gab es noch mehr verschiedene s, vier oder sogar fünf, und wenn es nun mal Teil der Sprache und ihrer Kultur ist, dann find ich das Abschaffen eine Verarmung der Sprache.

Aber damit, daß es wichtigere Themen gibt, hast Du ganz Recht. Ich halte das auch viel mehr für eine Verkaufsmasche der beiden Verlage, oder ein Ausnützen des Sommerlochs.
Und irgendwie hab ich das Gefühl, sie wollen die Allgemeinheit ganz schön verschaukeln, indem sie nicht so bekannte Umstände für ihre Politur ausnützen.

Denn, soviel ich weiß, das hab ich mal wo gelesen, tagen die Rechtschreibexperten seit April oder Mai dieses Jahres, da ja mit Juli 2005 die alte RS ungültig werden soll, und beraten darüber, welche Regelungen dann tatsächlich in Kraft bleiben und welche nicht, also welche sich bisher durchsetzen konnten und welche nicht - und daß daraus erst die endgültige NRS beschlossen werden soll.
Spiegel und Springer gehen nun her und inszenieren einen Protest, und für die, die von den Expertentagungen nie etwas gehört haben, sieht es anschließend so aus, als hätten sie den beiden etwaige Änderungen bzw. Rücknahmen zu verdanken.

Ich find das extrem billig von den beiden Verlagen, Unwissenheit auszunützen um sich selbst zu profilieren, und das geht mir gegen den Strich, unabhängig davon, was ich gut oder schlecht an der einen oder anderen Rechtschreibung finde.

Alles Liebe,
Susi :)

 

@Horni: Ich weiß es auch nicht!!!!

@Häferl: Was, es gab früher fünf s? Da können wir uns ja glücklich schätzen! Und trotzdem ist unsere Kultur nicht untergegangen! :D Tut mir Leid, ich muss jetzt mal ganz dumm fragen: Warum hat man denn die verschiedenen Rechtschreibreformen durchgeführt, wenn nicht zur Vereinfachung?
Das mit der Tagung der Experten wusste ich wirklich nicht? Warum habe ich mir denn dann einen neuen Duden gekauft? :confused:
viele liebe Grüße
tamara

 
Zuletzt bearbeitet:

In meiner Zeitung stand, dass die meisten Verlage bei der NR bleiben. Außerdem denke ich, dass für einen Schulabgänger Bewerbungs- und Geschäftsbriefe das wichtigste Sprachmedium sind. Oder sollte man sich in Zukunft im Kopf eines Bewerbungsanschreibens als Leser des Spiegels outen?

Zum ersten Punkt: Regional bestimmt - aber überregional sind Bild und Co schon die Mehrheit. Außerdem werden sicher noch einige kleinere Verlage aufspringen, wenn sie merken, daß sich eine breite Basis findet (und so scheint es zu sein).
Zum zweiten: Niemand wird Bewerbungsunterlagen in der NR verfassen müssen. Es gibt bestimmt genug Personalchefs, die die AR bevorzugen. Huch, ist das etwa die Unsicherheit von der die Reformgegner sprechen? Sowas...

Ich glaube, es war Enzensberger (bin nicht sicher, bei den ganzen Interviews...), der im FAZ-Interview sagte, man solle einfach "Nicht nach Duden" auf seine Hochschularbeiten (und ähnliche Pamphlete) schreiben... ganz einfach...

EDIT:
Noch was: gerade von Menschen auf einer Literaturseite erwarte ich doch, daß sie eine Debatte über Sprache nicht als Sommerlochsthema oder Verkaufsmasche abtun. Das ist, bitte um Verzeihung, ziemlich arm.

Außerdem kommt ja auch niemand auf die Idee, zu sagen: "Ach, das mit der Autobahnmaut ist doch eine Lapalie im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit - das ist doch Sommertheater."
Entschuldigt nochmals, aber ein solches Unargument kann ich einfach nicht stehen lassen. Wenn Politiker (wie Frau "ich habe keine Ahnung von nichts, plapper aber trotzdem gern rein" Ahnen) sich dieser Lächerlichkeit bedienen, dann zeigt das nur eins: Inkompetenz und Ignoranz.

 

gerade von Menschen auf einer Literaturseite erwarte ich doch, daß sie eine Debatte über Sprache nicht als Sommerlochsthema oder Verkaufsmasche abtun. Das ist, bitte um Verzeihung, ziemlich arm.

Außerdem kommt ja auch niemand auf die Idee, zu sagen: "Ach, das mit der Autobahnmaut ist doch eine Lapalie im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit - das ist doch Sommertheater."
Entschuldigt nochmals, aber ein solches Unargument kann ich einfach nicht stehen lassen.


Ich hab extra betont, lieber falk, daß das unabhängig von meiner Meinung über die Rechtschreibung bzw. Sprache ist. Es geht mir nur um den Hintergrund, warum sie die Debatte wohl gerade jetzt führen. In meinen Augen mißbrauchen die beiden Verlage das Thema, darum ist es mir gegangen, nicht darum, ob man über die Rechtschreibung diskutieren sollte oder nicht. ;)

 

Tschuldige, Häferl, war nicht bös' gemeint. Hätte deinen Beitrag wohl genauer lesen sollen. Ich bin im Moment sehr damit beschäftigt, in diversen Foren mit derartigen Weisen aufzuräumen und stehe daher unter orthographisch-inquisitorischem Strom. :)

Die Legende besagt, daß Wulff in irgendeiner Fernseh-Show ein Diktat oder so etwas ähnliches schreiben sollte, viele Fehler machte und dann alles auf die neuen Regeln schob. Allerdings hab' ich keine Ahnung, ob das stimmt. ;)
Aber auch davon abgesehen glaube ich nicht, daß es sich um Sommerlochtheater handelt. Es ist einfach so, daß die Reform an einem 1.August eingeführt wurde und an einem 1.August verbindlich werden soll. Menschen hängen nun mal an Jubiläen. Und es kommt ja auch keiner auf die Idee, die Debatten über 9/11, die jedes Jahr wieder um diesen Tag aufkommen, als Herbsttheater abzutun, gell?

 

tamara schrieb:
Warum hat man denn die verschiedenen Rechtschreibreformen durchgeführt, wenn nicht zur Vereinfachung?

Der "Duden" (hier als Synonym für die Reformmacher gebraucht) hat sich immer an der gelebten Sprache orientiert. Die Änderungen, die an den Rechtschreibregeln im Laufe der Jahrzehnte vorgenommen wurden, waren immer eine Reaktion auf das, was bereits im Alltag gang und gäbe war. Erinnert sich keiner mehr daran, wie geschimpft wurde, dass der Duden chronisch veraltet sei? Ist doch erst ein paar Jahre her ... Die aufgenommenen Änderungen waren immer eine "Vereinfachung", weil sie die bereits bestehende Sprachrealtität abgebildet haben. "Kommata" als Plural von "Komma" mag von der Wortherkunft richtig sein, aber wenn "alle" den Plural "Kommas" verwenden? Also hat der Duden "Kommas" schon vor Jahren als weitere, richtige Pluralbildung aufgenommen.

Etwas Fixes wie "alte Rechtschreibung" hat es nie gegeben. Jedes Jahr kamen neue Wörter oder Regeln dazu, wurden gestrichen oder angepasst. Auch bei diesen üblichen Änderungen hat jedes Mal irgendjemand geschimpft. Aber den meisten ging 's am verlängerten Rücken vorbei.

Die Macher hinter der NR haben einen Fehler gemacht. Sie haben zuviele Regeländerungen auf einmal bestimmt. Hätten sie die Änderungen auf mehrere Jahre verteilt, hätte keiner sonderlich drauf geachtet.

Dass die ß-Regelung geändert werden musste, war seit Jahrzehnten klar. Oder kann mir jemand erklären, weshalb "Fuß" wie "Fuß" aber "Fluß" wie "Fluss" gesprochen wird? Die ß-Regelung bewirkt nicht mehr, als dass endlich so geschrieben wird wie gesprochen. Man kann den Machern vorwerfen, nicht konsequent genug gewesen zu sein. Aber wie wäre der Aufschrei gewesen wenn "Buss" statt "Bus" geschrieben werden müsste? - Endlich kann man "ß" bzw. "ss" so schreiben, wie es gesprochen wird. Abgesehen vom "dass" gibt es keine Ausnahmen, die man lernen muss. Wenn das keine Verbesserung ist. (Ich bin gegen die Abschaffung des ß wie bei den Schweizern, denn z. B. "Masse" und "Maße" oder "Busse" und "Buße" sprechen sich unterschiedlich aus. Die Abschaffung des ß wäre/ist ein Qualtitätsverlust der deutschen Sprache.)

Oder die Zeichensetzung: Das Komma zwischen mit "und" verbundenen Hauptsätzen oder beim erweiterten Infinitiv mit zu sind zum Beispiel Regeln gewesen, die ich nie wirklich nachvollziehen konnte. Weshalb musste man ein Komma setzen, auch wenn es nicht gesprochen wurde, sogar den Satzrhythmus durch eine Zwangspause stört? - Auch die neuen Zeichensetzungsregeln sind nicht mehr als eine längst überfällige Anpassung an die gelebte Sprache. (Die Ausnahme ist die Zeichensetzung bei der direkten Rede.) Die neuen Kommaregeln sind nicht nur eine Vereinfachung, sie sind für mich als Autor ein Gewinn, weil ich endlich regelkonform meine Kommas setzen kann.

Das Genitiv-S: Ich muss nur ein paar Dutzend Meter die Straße runtergehen und sehe ein Geschäft mit dem Firmenschild "Katja's Bazar". Ich hasse dieses S, aber irgendwie haben die Duden-Leute auch Recht, wenn sie sagen: Es ist üblich geworden, das Genitiv-S bei Eigennamen mit Apostroph abzutrennen. Also nehmen wir diese Ausnahmeregel auf. - Auch hier wurde die gelebte Sprache als zulässig aufgenommen.

Die Groß- und Kleinschreibung, die Zusammen- und Getrenntschreibung: Das hat schon nach der AR nicht funktioniert. Wer das abstreitet, hat seine Schul- und Ärgerzeit über dies Thema verdrängt. Endlich wurde auch dieser Bereich dem Sprachempfinden angepasst - statt dass man eine Ausnahmen-Liste lernen muss. Das war ebenfalls längst überfällig. (Die Ausnahmen hier sind z.B. "Nichts sagend" und "nichtssagend", d.h. die Fälle, wo eine unterschiedliche Schreibweise einen anderen Sinn hat. Ich rechne damit, dass nachgebessert wird - weil das dem Sinn der Rechschreibreform entsprechen würde. Vorausgesetzt, die Politiker mischen sich nicht ein.)

Dass die Macher der NR ihren Job recht gut gemacht haben, kann man daran erkennen, dass nahezu jeder bei einem Diktat eher nach den Regeln der NR als der AR schreibt (siehe den Test, den ich weiter oben verlinkt habe) - selbst die Verfechter der AR. Und zwar nicht, weil man sie zwingt, nach der NR zu schreiben, sondern weil die NR unserem gelebten Sprachempfinden ganz einfach näher liegt als die AR.

Vor Allem der letzte Punkt reicht für mich schon, die Verfechter der AR nicht ganz ernst zu nehmen. Wenn manche sich dann auch noch mit einer nachgeplapperten Bemerkung wie "Und Flipper war ein Delphin. Punkt." selbst disqualifizieren, ist das für mich nur noch eine weitere Bestätigung. Tja - und wenn Enzensberger (oder ein anderer) sagt, man solle einfach "Nicht nach Duden" auf seine Hochschularbeiten schreiben, dann frage ich mich, in welchem Elfenbeinturm der Typ lebt oder wie senil er mittlerweile geworden ist. Denn natürlich schreibe ich meine Arbeiten so, wie der Prof das haben will. Wenn der sagt, nach AR - dann suche ich meine alte Word-Version raus. Denn im Kopf habe ich die Regeln schon lange nicht mehr.

Beim Spiegel ist übrigens interessant, dass es unter Spiegel-Online eine - meist lehrreiche und für Sprachinteressierte empfehlenswerte - Kolumne "Zwiebelfische" gibt, die sich mit der deutschen Sprache beschäftigt. Der Autor der Kolumne ist ein Befürworter der NR bis auf die Zusammen- und Getrenntschreibung. Ich bin ja gespannt, wie der Autor sich jetzt aus der Affäre zieht. Er kann ja schlecht in seiner Kolumne eine andere Meinung vertreten als sein Arbeitgeber.

Mehr als einmal sind hier auf KG.de Rechtschreibfehler mit der neuen NR begründet worden - obwohl es auch nach der AR falsch gewesen wäre. Mein ganz subjektiver Eindruck ist deshalb, dass die NR von denjenigen am vehementesten abgelehnt wird, die sowieso mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß stehen. Die NR ist einfach der Sündenbock, der für den eigenen Mangel herhalten muss.

Klaus

 

Wenn manche sich dann auch noch mit einer nachgeplapperten Bemerkung wie "Und Flipper war ein Delphin. Punkt." selbst disqualifizieren
Danke, daß du mich zur Ordnung gerufen hast. :rolleyes:

 
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