"Was wäre, wenn jemand seine Seele dem Teufel verkaufen würde?"
"Was wäre, wenn Hitler nach dem gescheiterten Putsch in die USA emigriert wäre, um SF-Autor zu werden?"
Beide Geschichten wurden geschrieben und sind somit alte Hüte, d.h. man sollte sie nicht nochmal schreiben. Das ist aber kein Grund, keine "Was wäre, wenn..."-Geschichte zu schreiben. "Was wäre, wenn" ist kein alter Hut, sondern steht für Kreativität und Einfallsreichtum.
Und was das konkrete Beispiel angeht: Ich sehe jede Menge prinzipieller Unterschiede. Kulturell, religiös, politisch.
Jedem Thema wie "Dystopie" (coole Wortschöpfung, ich hab glatt erstmal im Fremdwörterduden nachgesehen, vielleicht wäre "Düsterutopie" aber doch verständlicher) lässt sich etwas neues abgewinnen. Und, ja, auch der Zeitreise, das habe ich auch schon eingestanden. Die meisten Autoren schaffen das bloß nicht, weil sie das Standardszenario des Zeitparadoxons als erstaunlichste Pointe der Literaturgeschichte empfinden, woraus natürlich folgt, dass man sie so oft wie möglich strapazieren muss