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Hanni und Hanniball

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06.06.2002
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Hanni und Hanniball

Ballerinen Universitas tagten choreographisch ungravitationär. Ringe pelziger Athletinnen, diagonal zentriert kreisend. Hannis Stratosphärenhund Hannibal spielte Keeper und grätschte in die Ballannahme. Last Point! Hannibal hatte das A-Level-Testat bestanden.

Durch die Schaumhülle des spiralförmigen Kunstplaneten drangen hell wärmende Sonnenstrahlen.
Hanni und Hund warteten in der Luft bis sich der Kirchturm unter sie geschoben hatte. Durch das geöffnete Ornamentfenster plumpsten sie auf die letzte Bank. Kerry, der Schläger, das Video-Game, lief auf dem Altar-Monitor. Diese Gemeinde liebte Scan-Out-Comics. Kerry, liebte Live-Action, seine Anhänger breitbeinig vor den Türen. Hanni zwinkerte leicht mit den Augen und fragte deeskalierend: Sind alle mit Organspende auf okay? Hannibal schleckte Weihwasser und Kerry gluckerte Messwein. Die Glocke läutete plötzlich und der Pfarrer rettete betend: Vater unser, der du bist im Himmel. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.

Stella, eine Schäferhündin mit B-Level-Testat, war in ihre Mechanikflügel hinein geschlüpft und zerrte an einem Balken, der sich im Geläut des Kirchturms festgeklemmt hatte. Hannibal sprintete gegen die Drehrichtung und drückte die Klamotte zum Reycycling. No Message possible. Easy Enemy aus der 27. Space-Region made a Magic-Mail-Spread-Out. Use the Strobuskopfunzel.

Im Great Orient parodierte ein hagerer Hanfbauer die Lebensäusserungen der anderen Gäste mit Zügen aus einer Wasserpfeife. Sein ausgemergelter Arm zog Hanni hinter einen roten Baldachin. Wann gehst du zum Beschleunigungsgeschwader? Morgen, dann drei Jahre auf Speed und mit
dem Robby-Kreuzer quer durch den Hyperraum. Order: Persönliche Verbindungsaufnahme zum galaktischen Aussenposten.

Hannibal und Idefix tobten krakelend durch die Grünanlagen des riesigen Beschleunigungstransporters. Raumlehre, nannte der Dozent seine Anstrengungen um Hannis Geisteszustand. Im vierdimensionalen Hyperraum möchte man Ortsvektor sein, vierkomponential, kein Raum ohne Zeit. Der Mensch als zweidimensionales Wesen der Erdoberfläche nutzte nunmehr das Weltall ohne Störgravitation. Hanni und Hannibal würden als biologische Wesen den Hochgeschwindigkeitsraum überwinden und retournieren. Eh, geil, Dozi, Tuschi!

Treff bei ein zehntel c-Speed difficult und nur medial möglich. Im Medial-Navigator-Room eine virtuell-holografische Vision der Galaxis. Über Raum und Zeit durch die Ewigkeit..., sangen die AstronautInnen. Das shuffelnde go, go, go! der Airborner riss alle mit. Die Chefnavigatorin, eine blonde, schlanke, junge Frau, strich als Silencium-Geste mit ihrem Arm über die Besatzung. Da war er! Der Robby-Kreuzer ankerte versteckt in einem Gravitationskanal. Frau und Hund wechselten zum Hyperkreuzer. Die Roboter dort hatten irgendein uraltes Programm geladen und verkleideten sich mit Mütze und Schal. Nur Hannibal setzte sich ein bordeauxrotes Barrett auf. Alle flezten sich in die Shakerund die Robbies klinkten sich als Module in die Aggregate. Aceleratonsschübe verzehnfachten das Eigengewicht.

Wessen-Wesen aus 10 Uhr, 0 Grad!, alarmierte das Beobachtungs-Modul die biologischen Existenzen akustisch. Schillernde, feinstoffliche Wolken schoben sich von links heran. Der Gefechtsrudergänger zu den Schubverstellungen Fühlung auf und versuchte mit rasanten Kampfsprüngen den Vergrobstofflichungen zu entgehen.
Gefechtsdebatte Wessen-Wesen! Nur im Hochgeschwindigkeitsraum. Netzbildungen durch mikromechanische, räumliche Wolken, die entlang von intelligent kontrollierten Feldlinien operierten. Die WWs reagierten wahrnehmbar auf Verkleidungen und versuchten die Identität des Gegners anhand von dessen Wesensart zu bestimmen. Hannibal schlüpfte in ein nägelbeschlagenes Kampfhundhalsband und schob sich dann ein Apfelscheibchen hinter die Kiemen. Only Hands-Up-Wolken.

Freie Passage und Ankunft auf den Kunstplaneten oder Experimentalplattformen. Riesige Informationsvolumina füllten diese Weltraum-Region. Gigantische Rohranlagen spülten Mengen von Urschlammhäkchen in die datengenerierenden Verwirbelungen. Klumpen mit immer höheren Bit-Mannigfaltigkeiten entstanden und Virulenz spielte permutierend bis zur intelligenten Ganzheit. Kann Gold machen, will aber nicht. Es saugte Feinstmaterie per Energie und produzierte Granitblöcke. Ein sonnengleicher Feuerball gab längliche Felsbrocken frei: HANNI UND HANNIBALL. Eh!

Hanni, die interstellare Sozialarbeiterin, staunte dann, als sie in die entgegengesetzte Richtung blickte: Künstliche Kernfusionen leuchteten am Himmel. Aus riesigen Rohrleitungen strömten Granulatmischungen und Metalle in die strahlenden Kunstsonnen. Wenn es zu heiß wurde, zogen Raumschlepper die Plattformen auf Sicherheits-Distanz. Diese "Sternchen" vertrugen manchmal ihre Mischung nicht und reagierten mit trotz Vakuum hörbaren Schockwellen. Hanniball knurrte und bellte ohne Ende. Die Lebensbedingungen waren für Frau schlechter als auf "Rotation 5", ihrer vorigen künstlichen Heimstatt im All. Da es keine Zentrifugalkraft gab, die Schwere erzeugte, konnten beide sich nur hangelnd und mit Körperzuckungen fortbewegen. Hanniball vermisste sein Spielfeld. Hanni sehnte sich nach ihren Gymnastik-Freundinnen aus der Frauenriege. Zwar waren die Plattformen bunt lackiert, doch die Temperatur der provisorischen Unterkünfte wirkte mal schwitzig heiß, dann wieder bitter kalt. Bei den beiden Neubürgern machte sich etwas Langeweile breit.

Irgend ein Ingenieur lud sie ein, an einer Versuchsreihe teilzunehmen. Sie glaubten es kaum, in dessen Laboren wurde Unsichtbarkeits-Kleidung entwickelt: Display-Folien, die passgenau für Mensch und Tier geschneidert werden konnten. Kleine Kameras bildeten aus jeder Blickrichtung den Hintergrund von Hanni und Hanniball auf den Vorderflächen der Folie ab. Nach vielen Anproben und Änderungen der Software klappte es: Beide waren plötzlich unsichtbar. Hanniball machte sich einen Spaß daraus, mitten im Gang auf einen Arbeiter zu lauern. Wenn der dann stolperte, ging ein Grinsen durch die Abteilung. Als beide so auf Berührungsnähe zusammen saßen, stieß Hanni ihren Hund an: "Hey, da ist wieder der Roboterkreuzer vor Anker gegangen, die haben ihre Eingangsschleuse auf Lichtschranken-Automatik gestellt. Hanniball, wir hauen ab!" Mit zuckenden Bewegungen durchquerten beide die Entfernung bis zum Hochgeschwindigkeits-Raumschiff. Hanni schaltete kurz auf Sichtbarkeit und die Türen öffneten sich nacheinander.

Es war der Raumkreuzer, mit dem sie zu den Plattformen hin gereist waren. Nach einigen Stunden setzte die Mannschaft das Schiff in Gang. Beschleunigung ohne Ende. Die Feststoffraketen des Raum-Sprinters gaben Speed und erhellten das Innere. Hanni kroch im Laderaum umher und fand die standardisierte Tubennahrung und einen Wasserkanister. Zum Glück erinnerten sich die Roboter noch an die beiden Passagiere vom Hinflug. Schön wie ein Juwel lag dann die Erde unter ihnen. Irgendwo in Elbnähe sprangen sie mit Fallschirmen ab.

Die Gegend war waldreich aber plötzlich entdeckten sie eine kleine Parkanlage, die um ein Mahnmal herum angelegt war: "Hier soll an den Widerstand antifaschistischer Frauen gedacht werden" Hanni blieb gerührt stehen und hob ihre Faust zu irgendeinem kämpferischen Gruß. Hinter ihnen bellte es energisch und der Förster lud sie ins Forsthaus ein. Mit dem Hund des Försters, einem Jagdterrier namens Wotan, vertrug sich Hanniball überraschend gut. Der Hof war gross genug, so dass Hanniball ihn als Fussballfeld akzeptierte.

Plötzlich standen sie vor der Tür: Männer von dem MfAPR. Das „Ministerium für die Ausschöpfung personeller Ressourcen“ hatte in dem kleinen Ort an der Elbe nach Leuten gesucht, die beruflich unausgelastet waren. Nach und nach wurden auch größere Haustiere überprüft. Die Insassen des dunkel verspiegelten Kleinbusses mit der Videokamera am hoch ausfahrbaren Mast trauten ihren Augen kaum: Hinter dem Holzzaun im Hof tobte Hanniball mit dem Terrier des Hauseigentümers herum. Hanni hing im Sofa und guckte Talkshows. Kurz und schlecht, Berufsberatung unter Berücksichtigung vorhandener Qualifikationen war angesagt. „Wir brauchen auch Sie“, motivierte die elegante Arbeitsbeamtin Hanni, während Hanniball hypnotisiert auf eine Fliege starrte, die auf dem Nylonstrumpf der Beraterin gelandet war. „Was kann es denn bitteschön für uns sein? Wieder Sozialarbeit am Rande der Milchstrasse?" Nach Eingabe aller Kriterien in die Formulare des Rechners stand das Ergebnis fest: „Ideal wäre es, wenn Hanniball seine Ausbildung als Stratosphären-Hund durch ein Training als Such- und Rettungshund abrunden würde, so dass sie eventuell in der interstellaren Rettungshundertschaft von Genthien die vakante Stelle als deren stellvertretende Leiterin antreten könnten.“ Arbeit mit den Hunden, neue vielleicht interessante Leute „liebe Kameraden und Kameradinnen“ aber Ade geliebtes Sofa.

Das Übungs-Revier sah aus, als wäre hier eine Population großer Maulwürfe gelandet: Löcher, Unterwühlungen, verborgene Tunnel. Das Training der Hundertschaft war gut organisiert. Stationen, die in einem kilometerweiten Kreis aufgebaut waren, auf denen die Hunde nach Ausbildungsvorschrift trainiert wurden: Anlegen der Weltraum-Anzüge, obendrauf die Kamera mit Scheinwerfer. Dann sah Hanni nur noch auf ihrem Handy-Monitor, was auch Hanniball im Gelände beobachten konnte: Den Hundertschafts-Leiter im Eilmarsch. „Hanni, Hanni, wir haben Alarm! Gross-Alarm!" „Dann komm’ mal in die Hufe!“, frozzelte unsere Protagonistin cool. Es kam so, wie keiner es erwartet hatte. Auf dem Mond hatte eine Katastrophe stattgefunden, d.h. irgendein riesiges Flugobjekt war eingeschlagen und viele menschliche Ansiedlungen waren beschädigt worden. Sie bekamen Einsatzbefehl und sollten zum Erdtrabanten. Dem Hundertschaftsführer war grade der Blinddarm entnommen worden und er entschuldigte sich bei Hanni, leider könne er den Einsatz nicht leiten. Alle blickten auf Hanni. „Nun gut, liebe Kameraden und Kameradinnen, packt Eure Klamotten wir werden abgeholt und fliegen zum Mond! Fragen? Keine!"

Das Shuttle war brechend voll. Die Hunde saßen in den verhassten Boxen und beobachteten wie das andere Gepäck verladen wurde. Sogar ein Fluggerät für den Einsatzleiter war dabei. Start und Flug kein Problem. Doch es sah auf dem Mond ziemlich übel aus. Glücklicherweise funktionierte die Notversorgung für Sauerstoff, denn überall erblickte man durchsichtige Berge glänzenden Schaums, dessen riesige Blasen Atemluft enthielten. Der Flughafen war unzerstört geblieben. Die Rettungsstaffel zog in ihren silbrigen Anzügen langsam in das Katastrophen-Gebiet. Hanni entschied sich für eine sehr weiträumige Aufstellung der Hundeteams. Die jeweils nächsten Teams waren kaum mehr in Sichtweite. Die Hunde durchsuchten mit weiten Sprüngen ihr Gebiet, während die Führer auf den Monitoren alles mit ansehen konnten.

Immer wenn Hanniball in einen Bereich mit Sauerstoff-Schaum eindrang, schaltete er auf Außenluft und ließ ein Bellen ertönen. Vor einem Jahr während des Fluges mit dem Beschleunigungs-Transporter war er bester Freund der dortigen Navigatorin geworden, die intuitiv per Meditation Richtungen zu den Zielen erfasste. „Lausch in dein Inneres, Hanniball!“, waren ihre wichtigsten Ratschläge und das klappte. Auch jetzt kam ein Gedanke, der nur sehr selten in sein Bewusstsein floss: „Hanniball, du musst aufpassen. Ihr seid in Gefahr. Du darfst jetzt nicht gehorchen. Renn’, was du kannst zur Gefahr, besieg sie“, tönte es in die Gedanken des Hundes hinein. Hanniball blieb stehen und sah sich um. Alles in ihm strebte zu einem Kraterrand, der sich zackig vom Horizont abhob. Dann raste er in riesigen 7-Meter-Sprüngen los und Hanni hatte nur noch das Nachsehen. „Er bricht aus, Hanniball dreht durch oder was?“ Vom Kraterrand aus tastete sich Hanniballs Scheinwerferlicht langsam durch die zerklüftete Basaltlandschaft. Alle konnten über Funk Hannis Überraschung miterleben: DER GESAMTE KILOMETERWEITE GRUND WAR VON ZUSAMMENHANGENDEM SICH PERMANENT ÄNDERNDEM LEBEN ERFÜLLT. Nur Hanni kannte diese Spezies: WESSEN WESEN. Diese sich aus Subminiatur-Teilchen ständig neu und verändert zusammensetzenden Wesen hatten vermutlich mit ihrem Raumschiff einen Crash gebaut und waren wohl im Begriff, sich neu zu organisieren. Theoretisch wusste sie noch, dass solche Monster auf Rohstoffe der Menschen angewiesen waren, deren Attacke konnte jederzeit kommen. Hanniball hatte die Führung schon längst übernommen, während Hanni noch denkend zögerte. Mit vollem Tempo raste er den Abhang hinunter und biss jegliche neue Ausformung und Ausstülpung wieder kaputt. Hanni gab Grossalarm und beorderte die gesamte Staffel zum Angriff. Es war Arbeit ohne Ende: Zupacken, zerreißen. Mit Hilfe von Mondbewohnern gelang es nach und nach alle mikromechanischen Ansammlungen voneinander zu separieren und in irgendwelche Behältnisse abzufüllen. Die Hanni-Staffel war mit ihrem Einsatz fertig und landete wenige Tage später wieder auf der Erde.

Hier könnte nun der Chronist auch aufhören, wenn – wenn es damals nicht das MfAPR gegeben hätte, das von Hannis hoher Qualifikation im Einsatz gehört hatte und nicht versäumen wollte, diese in einem Anschlussauftrag wieder zu nutzen. Es war Forschern für außerirdisches Leben gelungen, mit den Wessen-Wesen ins Gespräch zu kommen. So durften diese einige menschähnliche Figuren bilden, mit denen dann fast normale Gespräche möglich waren. Ein Menschheitstraum sollte wahr werden. Irgendjemand sollte mit den fremden Wesen zu deren „Heimat“ mitfliegen und dann berichten: Die Sensations-Reportage des Jahrtausends! Kein Mensch wagte es. Dann holte man Hanni mit ihrem Hund. Die Wessen-Wesen formten schnell einen Kampfhund-Genossen für Hanniball und als der seinen ersten Kopfball gegen den außerirdischen Keeper verwandeln konnte, war so etwas wie Freundschaft geschlossen. Aus dem Ball wurde dann schnell ein Aktenköfferchen für Hanni, in das sie die weiteren Unterlagen für das Unternehmen FERNE WELT hineinpacken konnte. Drei Monate dauerten ihre Vorbereitungen. Das Ziel der Reise war klar, es sollte zur Heimat der Wessen-Wesen gehen. Deren Angaben entsprachen den Erkenntnissen irdischer Astronomen: Ein Schwarzes Loch, das genau zwischen einem Dreigestirn lag, und mit ungeheuerlicher Energie jeden Materiebrocken und Lichtquant in sich hineinsog. Das ganze zehn Lichtjahre entfernt und nur durch einen Raumsprung mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit sowie extremer Beschleunigung und Abbremsung erreichbar. Kurz gesagt, biologische Lebewesen konnten diese Belastungen nicht aushalten.

„Alles klar wieder, sonst noch was, ich soll meinen Geist, meine Seele, mein Gefühl in einen Roboter einchecken lassen?“, knurrte Hanni ärgerlich, als ein Team der Raumfahrtsbehörde ihr das Vorhaben eröffnete. „So wie sie es formulieren, stellt es nur die halbe Wahrheit dar. Sie und Hanniball werden gleichzeitig in ihrem alten biologischen Körper hier auf der Erde verbleiben können und quasi mit der anderen Hälfte ihrer Seele Roboter bewohnen, mit denen sie zur Heimat der WW fliegen." Es war praktisch so als würde die linke Hand der rechten „Guten Tag" sagen, langsam erweiterte sich ihre biologische Lebenswelt um die maschinelle Automatenkomponente. Bereits nach einem Monat sah man Frau und Hund in bemerkenswerter Weise doppelt. Die ihnen ähnlichen Roboter hatten sich schon an typische Redewendungen und Bewegungen ihrer biologischen Vorbilder angepasst. In der örtlichen Irrenanstalt griente ein Schizophrener Patient seine Hanni an: „Na, jetzt weißt du wie mir zumute ist.“ Dann winkten Frau und Hund ihren Roboter-Zwillingen zu, als die zusammen mit den sich permanent neu figurierenden Wessen-Wesen an Bord des riesigen Beschleunigungstransporters kletterten. Die telepathische Verbindung zwischen Hanni und ihrer Kollegin an Bord riss auch nach dem Start nicht ab. Der Raumsprung war erfolgreich und sie waren im Sogbereich des Schwarzen Loches. Vor Hanni II tat sich die Heimat-Welt der Wessen-Wesen auf: Ein Meer aus formändernden Raumschiffen im Sog der Gravitations-Strömung. Durchstoßen der Lichtgeschwindigkeit als pfeilschlanke Raumkreuzer, dann immer schneller und schneller werdend bis das Zentrum durchstoßen war und die Gravitation nunmehr die Bewegung bis zum Stillstand der Raumschiffe änderte. Dann wieder Beschleunigung ... Wohl seit Jahrzehnten ein stetiges Pendeln der Wessen-Wesen im Gravitations-Strom. Monatelang quatschte die biologische Hanni ihre in konzentrierter Meditation empfangenen Eindrücke in die Mikros, während Hanniball sich immer wieder so benahm, als wäre er als Hund in einem außerirdischen Raumschiff. Plötzlich hauten beide ab und neu gewonnene Freunde versteckten Hanni und Hanniball in einer Waldhütte vor den Experten-Teams und neugierigen Reportern. Selbst als ihre Roboter-Zwillinge nach Jahren zurückkehrten und alle Fotos von der pulsierenden Lebenswelt der Wessen-Wesen mitbrachten, interessierte es Frau und Hund nur sehr peripher.

 

Hallo Gerhard,

Also, ich muß gestehen, daß ich grad nicht furchtbar konzentriert bin, aber mir steht ein riesiges HÄ?, umringt von aus Haaren geflochtenen Fragezeichen auf der Stirn.
Außer den Namen Hanni und -ball, die sporadisch auftauchen tu ich mich schwer im Auffinden eines irgendwie gearteten Zusammenhangs. Außer, dass natürlich alles im Universum irgendwie zusammenhängt.
Große leere im Raum.
Erleuchte mich

Verzweifelt: lucutus

 

@lucutus, hallo Forum!
SciFi-Kurzgeschichten stellen die Zusatzanforderung, eine ziemlich fremde Welt plausibel zu beschreiben. Somit wird etwas Text immer dadurch eingenommen, dass diese Umwelt dargestellt werden muss. Hier wird das Leben einer Frau auf einer Raumstation dargestellt, wie sie es einen Tag vor der Abreise in eine Lichtjahre entfernte Welt erlebt.
Beschreibung der Raumstation: Sie ist flach spiralförmig und dreht sich, so dass auf den Innenflächen die Lebewesen gegen den Boden gepresst werden. Die Station ist von einer Schaumhülle aus sauerstoffhaltigen "Seifenblasen" umgeben. Die Leute können also auch ins Freie gehen. Der Anpressdruck an den Boden findet nur per Zentrifugalkraft statt. Es ist also möglich sich vom Boden zu lösen, wenn man die eigenen Rotationsgeschwindigkeit fort nimmt.
Inhalt: Der Leser begleitet einfach diese Sozial-Inspektorin bei einem letzten Rundgang durch ihre bisherige Lebensumgebung.
MfG Gerhard Kemme

 

Ich schließe mich nach dem Lesen dem "HÄ?" von lucutus an...und finde es bedauerlich das der Autor seine Story erklären muss, das heisst doch: Die Story kam beim Leser nicht an :(
Gute SciFi machen nicht seltsame Wörter und seltsame Sätze (Virus-Spread-Out) ect. aus sondern ein klar erkennbarer Plot der auch eine solche Raumstation beschreiben kann ohne das das der Autor im Nachhinein erst erklären muss.

(Zitat: SciFi-Kurzgeschichten stellen die Zusatzanforderung, eine ziemlich fremde Welt plausibel zu beschreiben.)

Ja mach das mal....

*wink*

jaddi *die den ganzen Tag scifi liest aber mit dieser Story nichts anfangen konnte*

 

Aus irgend einem Grund ist der Thread nicht unter meinen abonierten Themen aufgetaucht, deshalb hab ich gar nicht gemerkt, dass sich hier was getan hat..

Also, ich hab jetzt nach Gerhards Erläuterungen die Geschichte nochmal gelesen und komme immer noch zu dem Schluss:
Es gibt keine Story. Nur eine Aneinanderreihung von Bildern, die dazu noch nicht einmal so beschrieben sind, dass der Leser sie nachvollziehen kann.

Sorry Gerhard, aber wenn du willst, das ich (überhaupt jemand?) deine Gedanken und Intentionen nachvollziehen kann musst du etwas deutlicher werden..

nicht schlauer :: lucutus

 

Hallo Rezensenten!
Zweifellos gibt es eine Handlung und eine Handlungsträgerin mit Hund. Die Einwendung, es wäre die Aneinanderreihung bloßer Bilder, träfe nur dann zu, wenn Szenen personell nicht miteinander verknüpft wären. Auf die nochmalige Steigerung zu einer Schlusspointe verzichte ich, da die Einzelmomente fremdartig und überraschend sind. Nach dem Motto: Wenn das nicht reicht an Spannung, dann weis ich auch nicht mehr. Scienc-Fiction bedeutet auch, vieles kann nicht bis zum Letzten ausformuliert werden.
MfG Gerhard Kemme

 

Ich dachte, KG.de wäre da, um Geschichten zu kritisieren und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen!? :susp:
Dass Du in der Lehrerausbildung tätig bist, macht Dich nicht über jeden Zweifel erhaben. Wenn Deine, hier an den Tag gelegte Art, mit Kritik umzugehen exemplarisch ist, möchte ich von Dir weder unterrichtet noch fortgebildet werden!
Wenn du nur gebauchpinselst werden willst, such dir ein anderes Forum.:mad:

Dass mir ein Text gefällt ist sicher kein notwendiges Kriterium für eine gute Geschichte. Wenn man allerdings fast ausschließlich zweifelnde bis negative Rückmeldungen bekommt, kann der eine oder andere Vorschlag vielleicht doch nicht so schlecht sein.
Nicht nur in SF "kann nicht alles bis zum letzten ausformuliert werden." Aber es muss doch zumindest für den Leser nachvollziehbar sein, auf welche Reise der Autor ihn schicken will.

Ich habe mir zur Sicherheit noch ein paar andere deiner Gechichten angesehen, um eine breitere Datenbasis für meinen Kommentar zu haben. Soweit ich sehen kann, sind deine Stories relativ durchgängig auf Verständnislosigkeit gestoßen.

Aber okay, wer keine Kritik will, wird auch keine bekommen.

 

Geschrieben von Gerhard Kemme
. Nach dem Motto: Wenn das nicht reicht an Spannung, dann weis ich auch nicht mehr. Scienc-Fiction bedeutet auch, vieles kann nicht bis zum Letzten ausformuliert werden.
MfG Gerhard Kemme

Was issen das für ein komischer Spruch? Nur weil`s SF ist darf eine Story so seltsam geschrieben sein das sie niemad versteht? Auch leute nicht die wie lucutus und ich sich oft und gerne in dem Genre bewegen? Das ist doch eine faule Ausrede nur um keinen verständlichen Plot zu kreieren. Du scheinst in Deiner eigenen Gedankenwelt zu leben und nicht wirklich das Interesse daran zu haben das jemand Deine Storys versteht. Wenn es so ist: warum postest Du sie dann öffentlich?
Auch wenn es "nur" SF ist braucht eine Story einen verstnädlichen Plot. Grade fremde Welten müssen lebendig und verständlich geschildert werden, das macht GUTE SF aus.
Aber bei Dir ist alles ein Aneinaderreihen von Eindrücken/Bildern wie die lucutus schon sagte.

Das ist keine Story auch keine SF Story.

tschü

jaddi

 

Huch lucutus jetzt haben wir gleichzeitig gepostet, ich habe auch seine anderen Storys gelesen und sie alle nicht verstanden...er will es wohl wirklich nicht oder meint das man nicht geistig hoch genug stände um seine Storys zu versthen (siehe "eigene Gedankenwelt" im vorhergehenden Post)

 

An Lucutus und Scifi-Forum!

Du tust ja hier eine richtig fremdartige Hasswelt auf. Nur, ich umgehe Streitereien aus taktischen Erwägungen, somit einige höfliche Anmerkungen zu deiner Rezension.

"Ich dachte, KG.de wäre da, um Geschichten zu kritisieren und Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen!?"
Irgendetwas ist dazu da? Wozu etwas da ist, ergibt sich aus der Kommunikation und den real vorhandenen Bedingungen. Wenn Kritik, dann bitte auch mit einem Mindestmass an Fairness und Sachlichkeit. Es findet eine Diskussion statt. Wenn ein Autorenargument unrichtig erscheint, kann es widerlegt werden.

"Dass Du in der Lehrerausbildung tätig bist, macht Dich nicht über jeden Zweifel erhaben."

Korrektur: Ich bin von der Ausbildung her Lehrer, d.h. Studium + Referendarzeit. Nenne mir ein konkretes Beispiel, aus dem hervor ginge, dass ich einen Erhabenheits-Spleen hätte.

"Wenn Deine, hier an den Tag gelegte Art, mit Kritik umzugehen exemplarisch ist, möchte ich von Dir weder unterrichtet noch fortgebildet werden!"

Sachlichkeit liegt dir nicht?

Mach' doch einmal eine sachliche Textanalyse von einigen Sätzen der Story. Ich bin für jede Anregung zu haben, als Disput-Basis.
MfG Gerhard Kemme

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich verstehe mich sehrwohl auf Sachlichkeit, habe mich allerdings von meinen Gefühlen noch nicht soweit entfremdet, dass ich sie nicht mehr wahrnehmen und äußern könnte.
Deine Reaktionen auf, von verschiedenen Seiten geäußerte, Kritiken lässt mich an deiner Offenheit für negative Meinungen zu deinen Texten zweifeln. Solche Äußerungen, die geschrieben werden mit der Absicht, dir Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wurden von dir abgetan als mangelndes Verständnis für deine Geschichten, ohne die Möglichkeit zuzulassen, dass deine Geschichten schlicht unverständlich sind.

Stell dir vor, du stehst an einer Bushaltestelle, der Bus erscheint zur angekündigten Zeit, hält an, öffnet jedoch nicht die Tür und fährt weiter, ohne dich mitzunehmen. Er hat einige formale Bedingungen eingehalten, ohne seinem wesentlichen Auftrag, dich zu befördern, nachzukommen.
Ähnlich geht es mir mit deiner Geschichte. Durch ihre Positionierung in KG.de werde ich eingeladen, sie zu lesen und eine Meinung dazu zu äußern.
Sie verwehrt sich jedoch meinem (und nicht nur meinem) Verständnis. Ich äußere dies und werde auch damit nicht ernst genommen.
Ich denke also, ich habe das recht, Unmut zu empfinden und diesen zu äußern.

Meine Kritik an deiner Geschichte ist grundlegend: Sie ist keine! Sie verschließt sich, trotz deiner Erläuterungen und trotz mehrfacher Rezeption dem Verständnis eines durchaus nicht ungebildeten Lesers.

Wenn Du diese grundlegende Kritik nicht anerkennen willst, werden wir keinen weiteren Diskurs führen können, und ich werde auch nicht versuchen, weitere deiner Geschichten zu lesen.


Um es ganz klar zu sagen:
Ich bin nicht bereit, eine Geschichte wie eine wissenschaftliche Abhandlung zu diskutieren. Es gibt wohl einen formal sprachlichen Anteil, aber ein Text kann sehrwohl formalen Kriterien genügen und trotzdem schlecht sein. Und ganz deutlich: ich finde deinen Text grottenschlecht!
Das ist eine Meinungsäußerung, und du darfst sie ignorieren.


Sachliche Grüße

lucutus

 

@lucutus, hi Forum!

"Deine Reaktionen auf, von verschiedenen Seiten geäußerte, Kritiken lässt mich an deiner Offenheit für negative Meinungen zu deinen Texten zweifeln."

Du stellst permanent unbegründete Negativbehauptungen gegen mich auf, ohne sie zu belegen. Klar, jede Autoren-Antwort kannst du als extrem schlecht kritisieren. Nur Begründungen fehlen dann immer. Letzten Endes sind es nur persönliche Beleidigungen.

"Solche Äußerungen, die geschrieben werden mit der Absicht, dir Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen,"

Du verstehst hier den Kontext nicht. Es handelt sich um einen Dialog, in dem du nicht der Belehrende bist, sondern der Diskussionspartner, also keinesfalls eine irgendwie geartete Überinstanz, die mit Weisungsrecht herumfuchtelt. Die Redewendung "dir Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen" ist einfach nur peinlich. Außerdem bietet diese Web-Site die Zitatfunktion, damit kannst du den gesamten Geschichtentext herrlich im Einzelnen rezensieren. Ich wäre blöd, wenn ich Verbesserungsvorschläge nicht annehmen würde.

"wurden von dir abgetan als mangelndes Verständnis für deine Geschichten, ohne die Möglichkeit zuzulassen, dass deine Geschichten schlicht unverständlich sind."

Wie schon gesagt, dies ist ein interaktives Medium, somit gibt es gar nicht die Möglichkeit, dass eine Geschichte unverständlich wäre. Fragt jemand, wie etwas gemeint ist, dann antwortet der Autor geduldig und dito bei weiteren Fragen ohne irgendwelche Emotionen. Du kannst dich hier allerdings sehr wortklauberisch betätigen und ständig nörgeln, warum? Welchen Gewinn hast du davon, welchen ich? Keinen! Dann allerdings fällt mir noch deine schändliche Mehrheitsargumentation auf: Die anderen haben auch gesagt, das klingt sehr totalitär und freiheitsschädlich.

"Ähnlich geht es mir mit deiner Geschichte. Durch ihre Positionierung in KG.de werde ich eingeladen, sie zu lesen und eine Meinung dazu zu äußern.
Sie verwehrt sich jedoch meinem (und nicht nur meinem) Verständnis. Ich äußere dies und werde auch damit nicht ernst genommen."

Du willst Demut, devote Kriech-Autoren. Geht doch gar nicht. Dann gibt es keine Literatur. Halbe Freiheits-Luft können insbesondere SciFi-Texte nicht ab. Eventuell bist du gegen neuere Texte geblockt, die sich nicht in verengte Konventionen einfügen wollen. Die Zeit geht weiter, wetten das.

"Wenn Du diese grundlegende Kritik nicht anerkennen willst, werden wir keinen weiteren Diskurs führen können, und ich werde auch nicht versuchen, weitere deiner Geschichten zu lesen."

Kritik erkenne ich immer an, allerdings pragmatisch. Wenn für dich der Text unverständlich ist, dann erläutere und kommentiere ich ihn gerne absatzweise. Nur dies scheint nicht deine Intention zu sein. Irgendwie hast du son Unterwerfungs-Tüdelüt in deinem Irrtums-Kopf: Der Selbstbezichtigungs-Autor auf dem Schinderkarren mit Schild um den Hals. Und dann käme noch die Eruption der Hässigkeits-Gefühle: Ein Lehrer, brrr. Der gesamte Thread ist Text und hier stoßen fremdartige Welten aufeinander, die mühsam um schußfreie Koexistenz ringen. Lies viele Stories von mir und kommentiere sie, damit hab ich 0 Probleme.

"Um es ganz klar zu sagen:
Ich bin nicht bereit, eine Geschichte wie eine wissenschaftliche Abhandlung zu diskutieren."

Nix Diskussion, aber Weisungen geben. Unrealistisch, isn't it? Wir könnten die Story auch in einem mehr sozialen Kontext disputieren.

"Es gibt wohl einen formal sprachlichen Anteil, aber ein Text kann sehrwohl formalen Kriterien genügen und trotzdem schlecht sein."

Was ist schlecht? Zumindest scheint es eine KG zu sein, die dich nicht völlig unberührt und kalt lässt, somit beginnt hier ein Bildungseffekt und per Kommunikation auch für mich. Aber ich lobe mich ungern selber.

"Und ganz deutlich: ich finde deinen Text grottenschlecht!"

Du wärest ein sehr schlechter Richter. Erst kommt das vernichtende Urteil und die Begründung fehlt. Nicht verstanden. So einfach ist Literatur nicht. Wenn du nicht lesen kannst, verstehst halt nix. Wie bei der Mathe, wenn du Differentialgleichungen nicht beherrscht, dann scheiterst du im Ing-Diplom.
MfG Gerhard Kemme

 

Hallo Gerhard

So offen ich neuen texten auch gegenübertrete, Du hast diesen text zu ungewöhnlich, zu ungewohnt für den Leser geschrieben.
ich denke weder lucutus noch ich noch die anderen die deine anderen texte nicht verstanedn sind nicht offen genug für Neues, das Problem ist mMn das Du uns etwas freies, Neues, noch nie dagewesenen präsentieren möchtest und es nicht akzeptieren kannst das wir als SciFi Leser, die sehr wohl offen für Experimente und neue Ideen sind, es trotzdem nicht verstehen.

Ein Text sollte auch ohne große Erklärungen des Autors funktionieren, dieser und Deine anderen texte tun das leider nicht.

Deswegen ist der Text "Schlecht" da er nicht verstanden wird über den Inhalt, Storyplot mag ich gar nichts zu sagen ob er nun schlecht oder gut ist da ich keinen Plot sehe.

*wink*

jaddi *die wohl dauernd überlesen wird*

 

Moin Gerhard,

wenn du Differentialgleichungen nicht beherrscht, dann scheiterst du im Ing-Diplom
Ja, das macht mir auch gerade zu Schaffen...;)


Tja, also die Welt, die du hier beschreibst, hat was. Die Idee mit der Seifenblasenumgebung ist mir so noch nicht untergekommen (bin aber kein SciFi-Stammleser) und sie gefällt mir sehr. Dein Stil ist sehr gewöhnungsbedürftig aber auf keinen Fall schlecht. Du schreibst eine andere Art SciFi, bei der es mehr darum geht, den Leser in eine fremde Welt zu entführen, als ihm eine „richtige“ Geschichte (also mit Spannungsbogen, Einleitung-Hauptteil-Schluß-Gliederung) zu erzählen. Warum auch nicht? Aber ich persönlich fände es gerade dann besser, dem Leser ein paar mehr Details zu geben, anstatt ihn im Eiltempo durch die einzelnen Szenen zu "jagen".
Zum Teil schließe ich mich meinen Vorrednern an. Wenn du deine Heldin (und Hund) nicht einfach nur durch ihren Alltag begleiten würdest, sondern eine „richtige“ (s.o.) Geschichte erzählen würdest, wäre der Zugang zum Text sicher leichter. Deine Geschichte hat einfach keinen Spannungsbogen, das ist der Punkt. Ich habe sie eigentlich auch nur gelesen, weil ich deinen Stil irgendwie interessant finde und mir die Grundidee gefallen hat – richtig spannend ist sie nicht (abgesehen von deinen Gedankenspielen natürlich). Ich würde dir wirklich raten, einen Spannungsbogen einzubauen. Dann würde der Text als Geschichte mMn viel besser funktionieren.


Die Gemeinde liebte solche Scan-Out-Comics. Und Kevin liebte Live-Action.
Bis hierhin habe ich alles verstanden. Aber hier fehlt mir irgendwas. Vielleicht solltest du wenigstens ansatzweise dem Leser einen Hinweis geben, was er sich unter Scan-Out-Comic vorstellen kann, sonst fehlt da komplett der Bezug.. Ich hab es so verstanden, daß der Pfarrer der Gemeinde ein Videoband (mit einer neuartigen Technologie aufgenommen) zeigt, das sich infolge des Virus selbständig macht und dessen Held Kevin die Gemeinde in der Kirche festhält.

Nimm doch die Strobuskopfunzel und blink' deinem Chef die Kevin-Botschaft.
Aha... deine Protagonisten sind also in der Kirche eingeschlossen und irgendjemand soll irgendwem eine Nachricht per Lichtzeichen geben. Ein gutes Beispiel, was ich mit dem Unterschied zwischen Text und Geschichte meinte. In einer Geschichte solltest du erklären, wer hier wem was senden soll. Der Satz ist einfach zu allgemein, zu unkonkret.

Hannball und Idefix tobten krakeelend durch die Grünanlagen des riesigen Beschleunigungs-Transporters. "Raumlehre" nannte der Dozent seine Anstrengungen um Hannis Geisteszustand.
Wer ist Idefix? Du hast hier einen neuen Charakter benutzt, ohne ihn richtig einzuführen. Mein Vorschlag wäre zB: Hanniball und Idefix, der Hund von (...). Dann wüßte der Leser, um was geht. Einzig der Namen Idefix reicht mMn nicht, um zu erklären, daß es ein Hund ist (wenn es überhaupt einer ist...), um eine Figur einzuführen.
Und der Sprung zum Dozenten kommt mir zu plötzlich. Erst sind sie in der Kirche eingesperrt (wenn ich das richtig verstanden habe) und plötzlich geht es um Vektoranalysis...

Wie gesagt, es ist nicht einfach, Zugang zu der Geschichte zu finden, aber ich habe es, nach mehrmaligem Lesen allerdings erst, schon irgendwie geschafft (wenn meine Interpretation hinkommt).

 

Was ist schlecht? Zumindest scheint es eine KG zu sein, die dich nicht völlig unberührt und kalt lässt, somit beginnt hier ein Bildungseffekt und per Kommunikation auch für mich.
Gerhard, was mich beschäftigt, ist nicht mehr so sehr die Story, sondern unser Disput, der sich daraus ergeben hat. Dieser ist möglicherweise Off-Topic. Auf jeden Fall hast du es durchaus geschafft, mich und meine Aufmerksamkeit zu binden. Das sollte Beweis genug dafür sein, dass ich mir es nicht leicht mache, mit pauschalen Urteilen. Sonst würde ich dich als "arroganten Elfenbeintürmler" links liegen lassen und mich nach kurzem "auskotzen" wieder den Geschichten zuwenden, die meinen Anforderungen entsprechen.

Du willst Demut, devote Kriech-Autoren. Geht doch gar nicht. Dann gibt es keine Literatur. Halbe Freiheits-Luft können insbesondere SciFi-Texte nicht ab. Eventuell bist du gegen neuere Texte geblockt, die sich nicht in verengte Konventionen einfügen wollen. Die Zeit geht weiter, wetten das.

Nein, ich will keine Demut. Aber ich will auch nicht dass du dich hinter dem Sci-Fi-Begriff versteckst. Sci-Fi ist erst einmal ein Genre wie jedes andere, und aus sich heraus zunächst auch nicht mehr Innovation verpflichtet als andere.

Vielleicht habe ich deine Story ja missverstanden. Vielleicht willst du ja eine Geschichte schaffen, die nicht für sich allein stehen kann, sondern erst durch den Dialog zwischen Autor und Rezipienten entsteht. Dann entschuldige ich mich und reduziere meine pauschalen Verurteilungen auf die Anmerkung, das die Story in der Rubik Experimente möglicherweise besser aufgehoben wäre.

Es beschäftigt mich schon, weshalb mich unsere Diskussion so aufbringt. Wahrscheinlich ist es deine a zur Schau gestellte Emotionslosigkeit, die ich dir nicht abnehmen mag. Vielleicht das, was ein Psychoanalytiker als "Übertragung" bezeichnen würde: ich arbeite stellvertretend an dir gerade den Konflikt mit meinen Deutschlehrern ab, die es in ihrer Gesamtheit geschafft haben, mich dazu zu bringen, zehn Jahre die Lektüre von Unterhaltungsliteratur in meiner Muttersprache abzulehnen.
Ich schließe auch nicht aus, dass ich schlicht beleidigt bin, dass mein Kommentar sinngemäß mit "lern erst mal richtig lesen" abgebügelt wird. Ich würde aber auch nicht ausschließen, dass hinter deiner ent-emotionalisierten Distanz das selbe Gefühl des Herab-Gesetzt-Werdens steckt. Ich kenne dich nicht persönlich, und möchte dies deshalb ausdrücklich als Hypothese verstanden wissen und nicht als Aussage über deine Person.

Ich neige im Allgemeinen nicht dazu, hier Stories pauschal zu verurteilen. Für gewöhnlich zitiere ich Textstellen, die mir sprachlich verbesserungswürdig vorkommen, beschreibe, wo ich den Plot unlogisch oder einen Zusammenhang nicht ausreiched deutlich finde. Ich tue dies immer deutlich als Meinungsäußerung kund. Ich erwarte niemals, dass der Autor meine Meinung teilt. Ich bin kein Sprachwissenschaftler und meine Vorschläge entspringen meinem Gefühl für Sprache, nicht einer logischen Argumentation. Dessen bin ich mir wohl bewusst.

Kritik erkenne ich immer an, allerdings pragmatisch. Wenn für dich der Text unverständlich ist, dann erläutere und kommentiere ich ihn gerne absatzweise.
Allerdings fällt es mir schwer, bei der hier vorliegenden Ansatzpunkte zu finden. Ihr innerer Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Von daher macht es aus meiner Sicht auch keinen Sinn, hier (Ab)Sätze zu zitieren.
Im Übrigen schließe ich mich Jadzia an: eine Geschichte sollte sich aus sich selbst heraus erschließen und nicht auf nachträgliche Erläuterung durch den Autor angewiesen sein. Wenn mir jemand mitteilt: dies oder jenes in deiner Story verstehe ich nicht, denke ich zumindest darüber nach, ob ich das evtl. überarbeiten sollte.

Du wärest ein sehr schlechter Richter. Erst kommt das vernichtende Urteil und die Begründung fehlt. Nicht verstanden. So einfach ist Literatur nicht. Wenn du nicht lesen kannst, verstehst halt nix. Wie bei der Mathe, wenn du Differentialgleichungen nicht beherrscht, dann scheiterst du im Ing-Diplom.
Ich bin auch nicht Richter. Und in Mathe war ich ziemlich gut und habe gerade nach 12 Jahren ohne Übung einem Schüler die Differenzialrechung noch verständlich machen können. (Dies war die Äußerung eines Beleidigten, dem vorgeworfen wurde, er könne nicht richtig lesen.)

Ich bin ein Mensch, der gerne Geschichten liest und dabei nicht auf bestimmte Genres oder Formen festgelegt ist.
Wie schon weiter oben festgestellt, bin ich kein Wissenschaftler und gehe auch nicht analytisch an Literatur heran. Meine Meinungsäußerung entspringt einem Gefühl, was eine Ebene ist, auf die du dich nicht einlassen willst.

Ich sehe KG.de als einen virtuellen Freundeskreis, und in einen solchen gehören Emotionen, positiv wie negativ, dazu. Kein Mensch existiert ohne Gefühle. Für mich spielen sie halt eine große Rolle.

--

Während ich das hier schrieb, hat gnoebel es geschafft, sich etwas sachlicher und sachbezogener zu deiner Geschichte zu äußern als es mir gelungen ist. Vielleicht liegt es doch nur daran, dass ich erwarte, eine Story spätestens nach dem zweiten Lesen zumindest im Groben zu verstehen. :rolleyes:

Die grundlegende Kritik bleibt bestehen. Unbeschadet dessen, dass die Idee einer Seifenblasen-Raumstation interessant ist:
Für eine Geschichte fehlt deiner Story ein Plot, der den Leser fesselt.
Als Beschreibung erschließt er sich durch seine hohe Verdichtung nicht. Es werden mir als Leser nicht genügend Informationen gegeben, um in meinem Kopf ein Bild entstehen zu lassen, dass ich mit meiner eigenen Phantasie weiter ausbauen kann.

versöhnungsbereit :: lucutus

 

An Forum!
Nun gut, dann notiere ich eben noch den Schluss der Story.

Den Text muss man nicht sofort "verstehen". Wer versteht schon sofort jede lyrische Äußerung von Goethe oder die Apokalypse des Johannes. Allerdings mache ich nachfolgend eine kurze Inhaltsangabe, so dass zumindest eine Orientierung möglich wird:

Die Sozial-Inspektorin Hanni hat einen Hund und tut Dienst auf einer Riesen-Raumstation. Wie ein Reporter-Team wird sie vom Leser während ihres letzten Tages auf der Station begleitet. Am nächsten Tag soll sie zu einer Ansammlung von Einrichtungen fliegen, die sich mehrere Lichtjahre von ihrem Standort befinden.

Das erste Teilstück ihrer Raum-Reise verbringt sie in einem größeren Transporter mit Studien zu ihrer neuen Aufgabe.

Den Raumsprung per Überlichtgeschwindigkeit machen sie an Bord eines Raumschiffes, das von Robotern gesteuert wird. Sie begegnen einer eigenartigen feindseligen Weltraum-Spezies, deren Abwehrriegel aber durchbrochen wird.

Am Rande der Galaxis befindet sich ein riesiges Experimental- nd Produktions-Zentrum, das im Dreieck "Materie, Nichts und Seins-Urgrund" irgendwelche Aufgaben erledigt. Sie kommt dort an und staunt über diese eigenartige Welt.
MfG Gerhard Kemme

 
Zuletzt bearbeitet:

Hier hatte Dich nicht irgendein "Forum" angesprochen sondern drei denkende, lesende und schreibende Wesen (gnoebel, von dem ich weis das grade er textlichen Experimeten sehr offen gegenübersteht, lucutus und ich die auch nicht dumm sind und sonst mit jedem Text zurechkommen) ...

Aber wenn Du nur das "Forum" anschreibst, seis drum, mal gucken ob das "Forum" alleine antworten kann...

(und warum versuchst Du deine Story immer noch im Nachhinein zu erklären statt den Plot durchsichtiger zu machen?)

Jaddi (die langsam die Nase voll davon hat das G.K nicht einen deut auf die Kommentare reagiert und irgendwie nur so tut als wären die Leser zu blöd den Plot zu raffen.... )

 

@gnoebel, hallo Forum!
Einige Antwort-Versuche auf das Posting von gnoebel:

"Hinweis geben, was er sich unter Scan-Out-Comic vorstellen kann,"

Die Menschen auf ROTATION 5 sind nicht nur gut, sie lästern gerne über ihre Show-Stars. Damit sie in die Kirche kommen, zeigt der Pastor dort ganz normale Videos, die den Hauptdarsteller allerdings etwas ungut darstellen.


"Ich hab es so verstanden, daß der Pfarrer der Gemeinde ein Videoband (mit einer neuartigen Technologie aufgenommen) zeigt, das sich infolge des Virus selbständig macht und dessen Held Kevin die Gemeinde in der Kirche festhält."

Ich meinte ein gewöhnliches Videoband. Der etwas geschmähte Hauptdarsteller hatte Wind von der Veranstaltung bekommen und besetzt wütend randalierend mit Anhängern die Kirche.


"Aha... deine Protagonisten sind also in der Kirche eingeschlossen und irgendjemand soll irgendwem eine Nachricht per Lichtzeichen geben.
Ein gutes Beispiel, was ich mit dem Unterschied zwischen Text und Geschichte meinte. In einer Geschichte solltest du erklären, wer hier wem was senden soll. Der Satz ist einfach zu allgemein, zu unkonkret."

Sie hat als Sozial-Inspektorin eine Aufsichtsfunktion und ist Teil eines institutionalisierten Informations- und Melde-Netzwerkes. Wird die Funkverbindung zur nächsthöheren Dienststelle unterbrochen, so benutzt sie eine Morselampe.


"Wer ist Idefix?"

Der "Beschleunigungs-Transporter" hat einen Bord-Hund: Idefix.

MfG Gerhard Kemme

Und der Sprung zum Dozenten kommt mir zu plötzlich. Erst sind sie in der Kirche eingesperrt (wenn ich das richtig verstanden habe) und plötzlich geht es um Vektoranalysis...

 

Da eh dauernd überlesen wird ....eine andere BESSERE Story sucht wo es Autoren gibt die eine Kritik verdienen......

 

@Jadzia: Probier mal diese. Stammt auch von Gerhard. Die ist wirklich gut. Vielleicht änderst du dann deine Einstellung... :rolleyes:

PS: Hallo Forum!

 

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