Was ist neu

EROTIK / PORNOGRAPHIE in der Literatur und im Film.

Ähm, punkto Darsteller. Mir kommt da mal ne total dumme Frage.

Es gibt da ja schon ne relativ große Palette an freizügigen Filmen, teilweise auch mit hochkarätigen Schauspielern. Wenn sie klassisch amerikanisch Tanga trägt und er ne Hose, dann ist mir relativ klar, dass die grad mal die Geräusche und Bewegungen vortäuschen. Was ist aber bei denen, die mehr zeigen? Sorry, für die dumme Frage. Aber darüber hab ich echt noch nie nachgedacht.

 

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Was ist aber bei denen, die mehr zeigen?
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das meine ich doch!
der film ist harmlos, was die aber dem filteam oder dem partner zeigen müssen wohl nicht.

 

Im Ernst jetzt? Die müssen da auf der Bühne vor den anderen ficken?!

 

Nee!

Es gibt doch sogar Softpornos, in denen nicht wirklich gepoppt wird. Ok, die Darsteller sind vielleicht nackt, aber sie imitieren nur die Bewegungen. Da die Kamera nicht genau draufhält sieht es später so aus als ob.

Wenn du so ein großes Problem wegen den Darsteller hast - sie können doch auch nur am Oberkörper nackt sein - sie können ja unten herum ne Decke drüber werfen. Soweit ich weiß, hat man als Ressigeur eine Menge Möglichkeiten das relativ echt nachzustellen.

Außerdem sehe ich es so: Als Schauspieler habe ich doch die Möglichkeit zu entscheiden, ob ich bei Sexszenen mitmachen möchte. Wenn also von Anfang an der ungefähre Handlungsablauf klar ist, muss der Schauspieler wissen, was auf ihn zukommt. Ich denke, da kann oder muss man als Autor nicht so viel Rücksicht nehmen.

 

Schwierig. Im Zweifelsfall muss der Regisseur dann wohl mit den Schauspielern absprechen, wie weit sie gehen wollen. Natürlich gibt es auch echte Extremfälle. Ich meine, im Fernsehen gesehen zu haben, dass bei der neuen Lolita-Verfilmung (ist schon einige Jahre her) der Hauptdarsteller ziemliche Probleme hatte, sich nackt, nur mit einem Handtuch dazwischen auf ein junges Mädchen zu legen.

 

@Tommy
Sicher nicht.
Wenn wir ich mir einen Filmdreh vorstelle mit einer Szene, in der sie nackt auf ihm sitzt.
Dann sitzt eine Kollegin nackt, mit gespreizten Schenkeln auf ihrem Kollegen.
Und wenn die Szene nicht starr ist, sondern die ohne Bettecke sich räkeln und knoten müssen, kann man da auch nichts täuschen.
Das ist wohl so und auch in vielen Filmen mit bekannten Schauspielern.
Da ist nix mit hautfarbener Kleidung.
Überwiegend entsteht am Set wohl keine erotische Atmosphäre, dennoch wird sich mir keine Kollegin mit gespreizten Schenkeln gegenüber setzen und das als harmlos empfinden.
M.M.n. ist das Produkt Sex, der Vorgang aber Pornografie.
OK. Nach den dargelegten Normen, die ich aber anders kenne, doch nicht.

@Bella
Ich hab da ja kein Problem mit und in meinem Buch auch harmlos beschrieben.
Ich meine nur, dass in der Erklärung dieser Szenen unheimlich geheuchelt wird.
Wenn z. B. Götz George mit … wer war das noch mal… dann sagt: Das ist ja harter Dreh und für den Film wichtig … haha.
War nur so ein Beispiel. Ich weiß natürlich nicht, ob er das so gesagt hat.
Ich persönlich kann nun auch nicht sagen, dass ich da weggucke. :-)

 

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Es bringt nichts, außer komplizierten Diskussionen, erwachsene Menschen beschützen zu wollen,
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da mag was dran sein

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Und Sex ist Realität. Aber allererster Güte.
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das sehe ich auch so :-)

 

Und wenn die Szene nicht starr ist, sondern die ohne Bettecke sich räkeln und knoten müssen, kann man da auch nichts täuschen.
O doch, kann man. Es gibt ja von manchen Filmen (z.B. Andrew Blake) mehrere Versionen - die eine kann im Fernsehen gezeigt werden, die andere nicht. Und so gibt es auch Filmmaterial aus anderen Perspektiven, auf dem dann deutlich zu erkennen ist, dass sich da nix tut - was besonders vom männlichen Darsteller einiges fordert, aber auch da gibt es Tricks und geschulte Doubles.

 

Es muss sich ja nichts tun. Trotzdem möchte ich den Kollegen nicht meine Erektion zeigen, auch nicht, wenn nur mein Hintern gefilmt wird.

 

Ich würde nicht mal sagen, dass es zwangsläufig eine Errektion geben muss. Gerade weil so viele Leute drum rum sind, es nicht um die körperliche Nähe, sondern um eine kameraoptimale Stellung geht - also ob man dabei scharf wird: Ich glaub es nicht!

 

Und woher weißt du das dann?

Weil ich den Anfang am Stück gesehen habe und bis dahin die Szene als wichig einschätze?
Ich denka, ich habe es auch begründet...

 

@ Bella. Na, du weißt ja nicht, bei WAS Leute alles scharf werden;).
Also ich weiß nicht, ehrlich gesagt, wenn ich jetzt länger drüber nachdenke, find ichs sogar witzig.
Ich meine, hey, jeder von uns hat schon nackte Menschen gesehen und wohl auch schon berührt. So, was ist also das Problem dabei? Klar, wenn ich als Darsteller ne Errektion bekomme, wirds unangenehm, aber immerhin kann sich die Darstellerin dann sicher sein, dass sie so hinreißend sein muss, dass er TROTZ der Umgebung noch dazu fähig ist :D . Ansonsten kann ich mir vorstellen dass sowas für Schauspieler bei einer normalen Szene dieser Art eher ein Jux ist.

 

Achja: Ich habe in einigen Interviews gelesen/gehört, dass größere Stars Sex-Szenen nicht ab können, da es immer teilweise harte Arbeit sei und ihnen die Arbeit nicht unbedingt Spaß machen würde...

 

Interessantes Thema.
Meiner Ansicht nach ist die ganze Angelegenheit doch eher ein Kulturproblem. Wenn der Sex durch die christlichen Religionen nicht so tabuisiert waere, gaebe es diese Diskussionen nicht.
Mann stelle sich nur mal vor, eine andere Koerperfunktion, wie z.B., das Atmen wuerde dermassen der Kodofizierung unterliegen.
Genau genommen ist Sex doch nur eine Fortpflanzungsfunktion die die clevere Evolution mit Belohnungsmechanismen verknuepft hat (Sex ohne die entsprechenden Belohnungen - das wuerde doch niemand freiwillig machen - diese, so laecherlichen Verrenkungen).
Wenn man, wie ich, das auch verinnerlicht hat, entfallen Probleme wie Scham von selbst (und Scham IST ein antrainiertes Verhaltensmuster!!!)
Deshalb finde ich sexuelle Darstellungen in Literatur und Film in jeder Form nur oede und langweilig.
Pornos sind die Ausnahme, weil die von mir instrumentalisiert eingesetzt werden (quasi als Stimmuliverstaerker).
Proxi

 

@christoph
sorry, dann habe ich dich falsch verstanden.
schau dir bei gelegenheit doch mal den rest an... lohnt sich, wie ich meine.

 

hätte ich auch damals gmacht, dreimeier, aber leider kommt der Film immer so spät und wenn am nächsten Tag arbwiten muss und eh ein Mensch ist, der viel Schlaf benötigt... ;)

Aber auch der Anfang war höchst interessant, vor allem die Symbolik mit dem Dia fand ich klasse...

 

@Tommy:

Klar kann ich mir vorstellen, dass es als Mann sehr unangenehm ist, wenn man in einer solchen Situation eine Erektion bekommt. Allerdings sollte sowohl der Mann als auch die Frau proffessionel genug sein, darüber hinwegzusehen - oder aber ich lasse eben die Finger von Filmen, in denen irgendeine Sexszene vorkommt.

 

S.H. schrieb:
Wer ein Problem mit der Darstellung (gleich wie detailliert) eines derart natürlichen Aktes wie Sex hat, der hat ein Problem, das er nicht anhand meiner Freiheit, Darzustellen/zu Sehen/Lesen kompensieren sollte, sondern wenn alle Stricke reißen zusammen mit einem darin geschulten Arzt.
Solche Aussagen halte ich für ganz unterste Schublade. Von der eigenen Freiheit reden, aber jeden Andersdenkenden für krank erklären.
Um etwas nicht zu mögen, muß man außerdem nicht gleich ein Problem damit haben. Ich habe kein Problem damit, einen Film ab- oder erst gar nicht aufzudrehen, oder während solcher Szenen mal eine Runde durch die anderen Kanäle zu hüpfen. Ich bezweifle dann bloß die Ernsthafigkeit (so es ein ernster Film ist) des Regisseurs oder Autors, bzw. frage mich, ob derjenige den Film selbst für so schlecht hält, daß er meint, er hätte solche Szenen nötig, um den Seher/Leser bei der Stange zu halten.
Ich habe auch eine Geschichte, in der ich sehr deutlich beschreibe – allerdings nicht um des Beschreibens willen, sondern um die Oberflächlichkeit von One-Night-Stands aufzuzeigen. Aber wenn ich einen Krimi sehe, will ich einen Krimi sehen und keinen Soft-Porno, außer der Mord findet im Bett statt oder wird dort aufgeklärt. Ich glaube, meistens sind solche Einlagen billige Lückenfüller, weil die Handlung grad so zäh ist. So wie das Telefon, das immer dann läutet, wenn die Handlung in einer Sackgasse ist.

S.H. schrieb:
Interessant werden diese ganzen Diskussionen wenn, dann eh nur psychologisch betrachtet. Was muss in einem Menschen vorgehen, der ein ausuferndes Problem damit hat, dass ein Vorgang, wie er natürlicher und allgegenwärtiger gar nicht sein kann, dargestellt, sprich, enttabuisiert wird...
Oh, jetzt ist es sogar schon ein »ausuferndes Problem«. Bist du dir in deiner Argumentation so unsicher, daß du sie auf dem Runtermachen anderer aufbauen mußt?

Eine Geschichte sollte imho allem voran glaubwürdig in sich selbst sein. Also authentisch innerhalb der eigenen Dimension des Erzählten. Sex ist etwas natürliches. Gewalt auch, ob es gefällt oder nicht. Sogar Dummheit ist etwas natürliches. Und all das muss meines Erachtens in die Geschichte, wenn es innerhalb der Geschichte passiert. Das Fehlen oder wegverschweigen solcher Dinge kann sehr übel an der Glaubwürdigkeit schrammen.
Dann sollte man wohl am besten gleich immer den ganzen Tagesablauf mit in den Film nehmen, auch, wie die Protagonisten am Klo sitzen oder sich duschen, und nicht nur, wie sie essen, sollte man sehen, sondern auch, wie sie einkaufen gehen etc. Schließlich wäre es unglaubwürdig, daß sie überhaupt leben, wenn sie nicht essen und scheißen. Und schlafen natürlich. Ich will die Protagonisten natürlich auch schlafen sehen, sonst wird der ganze Film unglaubwürdig. Und wie sie morgens aufstehen. Wie sie tagsüber gähnen und rülpsen und in der Nase bohren. Die ganze Handlung könnte kippen, wenn man dem Seher/Leser verschweigt, daß sie auch das tun. :lol:

Und selbst wenn Triebe angesprochen werden - Hunger, Durst, Trauer und Wut - was glaubst du, sind das? Auch Triebe. Auch Gefühle. Aber die sind in Ordnung - fehlt nur noch die Erklärung, warum das eine in Ordnung sein soll, während das andere nicht in Ordnung ist.
Für mich liegt der Unterschied darin (abgesehen davon, daß man nicht Lebensnotwendiges mit Bedürfnissen, die man befriedigen kann oder auch nicht, vergleichen sollte), daß man manches eben auch in Gesellschaft macht, also es ist nicht unüblich, daß mehrere Leute z.B. gemeinsam essen und trinken. Sex findet aber – normalerweise – in einem intimen Rahmen statt, und so natürlich der Sex an sich auch ist, die Intimität dabei ist ebenso natürlich. Es ist nicht krank, wenn man weder möchte, daß einem dabei jemand zusieht, noch jemand anderem dabei zusehen möchte.

Ich habe auch nichts dagegen, daß es Porno-Filme gibt und manche sich die ansehen. Ein Porno-Film verkauft sich als das, was er ist, da habe ich die Wahl. Aber wenn ich einen Film sehe, in dem es eigentlich um etwas ganz anderes geht (weswegen ich ihn ja auch ansehe), nervt es, wenn man ständig solche Szenen untergejubelt bekommt, in denen alles gezeigt wird, was die miteinander treiben. Gegen ein Andeuten in irgendeiner Form habe ich nichts – klar ist es oft wichtig, daß man weiß, wer mit wem zusammen gehört, und das übers Bett zu zeigen, ist halt eine einfache Variante, die wirklich jeder versteht –, aber dabei zusehen will ich nicht. Nicht zuletzt, um in meinen eigenen Empfindungen nicht abzustumpfen, denn was man täglich sieht, ist nichts Besonderes mehr.

 

auf die Stellen, die du aus dem Zusammenhang gerissen auf dich bezogen hast will ich schlicht nicht eingehen.
Ich habe keine Stelle auf mich bezogen, war ja in der Diskussion bisher gar nicht anwesend, trotzdem darf ich meine Meinung dazu sagen. Daß du sie nicht verstanden hast, stört mich nicht. Die Art, in der du dich selbst als Maßstab aller Dinge siehst und andere abqualifizierst, schon.

 

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