Anatomic Loosers - MeloDepriRemix
Wenn ich dich so ansehe, bist du mir eigentlich ein wenig zu schlank. Weisst du, nicht richtig... Ach. Du wirkst einfach ein bisschen kalt und abweisend. Jetzt gerade natürlich besonders, klar. Es ist nicht- wir schweigen uns einfach nur an... Ach, nein.
Manchmal kommt mir diese Stille vor wie ein dunkler, monströser Wurm, eine 1000-beinige Raupe, ein prähistorisches Monster- etwas, das nicht richtig ist hier, es ist ja wirklich nicht schön. Die Stille kriecht durch den Raum, windet sich, unaufhörlich schlängelnd- sie windet sich um die Gedanken, die Worte, sie packt die Worte und die Ideen, die gerade geboren werden, die in den Köpfen enstehen, in meinem Kopf, hinter deiner schönen, weißen Stirn, sie würgt die Worte, bis sie vergehen und- und dann eben nichts.
Schweigen- so wie jetzt.
Vielleicht- ich überlege, ob ich dich jetzt küssen sollte, aber es ist wohl nicht richtig. Du reagierst ja überhaupt nicht auf mich. Liegst nur da. Auf dem Sofa. Liegst da und schaust mich an.
Schaust an mir vorbei.
Schaust aus dem Fenster.
Schaust mich an.
Deine Augen sind wirklich schön, das habe ich dir schon so oft erzählt. Natürlich, das ist jetzt ein wenig kitschig, aber- ich sehe da drinnen wirklich so etwas wie Sterne, so ein weißes Funkeln, wie etwas unfassbar Großes, Weites- Fernes... Vielleicht unerreichbar fern, überlege ich. Vielleicht unerreichbar für mich...
Auf jeden Fall schrecklich fern.
Ach, deine Vergißmeinichtaugen, vielleicht sind die ja an allem Schuld. Also, manchmal glaube ich, das irgendwie nichts ist hinter diesen Augen, nicht irgendwie die große Liebe, nichts, also- für mich jedenfalls... Warte, ich erklär's dir. Weisst du, früher haben die mittelalterlichen Dorfrichter manchmal einen Diamanten ihre Urteile fällen lassen; sie haben dem angeklagten Hexer, Viehdieb oder Ehebrecher in die Augen geblickt, fest in die Augen, dann haben sie hinter ihrem Richtertisch ihren Diamantenring gerieben und heimlich 'draufgeschaut; und wenn er sich dann heller verfärbt hat, war der Angeklagte unschuldig, wenn er dunkler wurde- tja, Kopf ab, oder vielleicht auch nur 100 Stockschläge. Also, diese Diamanten... Nur, damit du jetzt verstehst, wie ich das meine, mit deinen Augen; also... man lässt so eine Sache, die unheimlich schön ist, die schrecklich kostbar scheint, und man denkt, sie ist wirklich nur eines Königs würdig, also, so eine Sache lässt man entscheiden über Leben und alles, und eigentlich ist sie vielleicht wirklich nicht wichtig. Vielleicht ist sie einfach eine schöne Sache, aber eben das Falsche für einen.
Also, für mich jetzt in diesem Fall.
Weisst du, du bist mir ja sowieso etwas zu schlank.
So um die Hüften rum, am Hintern.
Und richtig reden konnten wir ja noch nie richtig.
Heute besonders nicht.
Ich...
Der Wurm kriecht wieder um meine Gedanken, die 1000 fremdartigen Klammerfüßchen krallen sich in meine Hirnwindungen, das ist so eine richtige Kopfschmerz - Sache, es ist auch ein bisschen so, als wenn ein grauer Nebel aus den Ecken kommen würde, so, also, nicht richtig, aber es wird alles nur verwirrter dadurch- Mann, ich bin so- durcheinander. Warum hilfst du mir nicht, verdammt nochmal? Ach, klar.
Fast tut es mir leid.
Also, das hier jetzt.
Es tut mir leid, und ich möchte mich entschuldigen für irgendetwas, aber das bringt es jetzt auch nichts, schnell denke ich an etwas anderes, solche Gedanken, die bringen doch jetzt nichts. Man muss manchmal einfach nach vorne schauen, so eine Nansen - Sache: alle Brücken hinter sich niederbrennen... Nansen, also, der hat das gesagt, das war der mit der Fram, der ist irgendwie zum Südpol gesegelt, Quatsch, zum Nordpol, Pinguine füttern, keine Ahnung. Toller Typ auf jeden Fall. Oder war das Hitler mit den Brücken? Egal.
Du schweigst.
Du schweigst, und ich beginne langsam, verrückt zu werden.
Dann öffnest du die Lippen. Holst... Luft...
Meine Augen kleben an deinem Brustkorb, der sich hebt, um die Luft einströmen zu lassen für die Worte, die du jetzt formulieren möchtest.
Fort, Wurm.
Ich überlege, wie ich dir alles sagen kann. Das ich Zweifel habe. Das du mir irgendwie dann doch zu schlank bist.
Das ich dich irgendwie trotzdem noch liebe.
Verdammt.
Fort, Wurm.
Du öffnest die Lippen und sprichst, dein Brustkorb senkt sich dabei wieder, deine Lippen bewegen sich, die Zunge, nur wenig, nur leicht.
"Ich hole mir mal 'was zu trinken..."
Mist.
Der Wurm wagt sich wieder vor, und ich überlege, ob ich vielleicht ein bisschen weinen soll, vielleicht geht er dann weg. Egal.
- o - o - o - o -
Butterfly in the Eye - RejectedRemix
Wenn ich dich so ansehe, bist du mir eigentlich ein wenig zu schlank. Weisst du, nicht richtig... Ach. Du wirkst einfach ein bisschen kalt und abweisend. Jetzt gerade natürlich besonders, klar. Es ist nicht- wir schweigen uns einfach nur an... Ach, nein.
Manchmal kommt mir diese Stille vor wie ein dunkler, monströser Wurm, eine 1000-beinige Raupe, ein prähistorisches Monster- etwas, das nicht richtig ist hier, es ist ja wirklich nicht schön. Die Stille kriecht durch den Raum, windet sich, unaufhörlich schlängelnd- sie windet sich um die Gedanken, die Worte, sie packt die Worte und die Ideen, die gerade geboren werden, die in den Köpfen enstehen, in meinem Kopf, hinter deiner schönen, weißen Stirn, sie würgt die Worte, bis sie vergehen und- und dann eben nichts.
Schweigen- so wie jetzt.
Vielleicht- ich überlege, ob ich dich jetzt küssen sollte, aber es ist wohl nicht richtig. Du reagierst ja überhaupt nicht auf mich. Liegst nur da. Auf dem Sofa. Liegst da und schaust mich an.
Schaust mich nicht an.
Deine Augen sind wirklich schön, das habe ich dir schon so oft erzählt, selbst wenn sich meine hässliche Tapete in ihnen spiegelt und meine Tür und alles, aber nicht meine Augen.
Wenn ich meinen Blick in deinem Blick sehen kann, sind sie am schönsten, deine Augen.
Natürlich, das ist jetzt ein wenig kitschig, aber- ich sehe dann da drinnen wirklich so etwas wie Sterne, so ein weißes Funkeln, wie etwas unfassbar Großes, Weites- Fernes...
Ach, deine Vergißmeinichtaugen, vielleicht sind die ja an allem Schuld. Also, manchmal glaube ich, das irgendwie nichts ist hinter diesen Augen, nicht irgendwie die große Liebe, nichts, also- für mich jedenfalls... Warte, ich erklär's dir. Weisst du, früher haben die mittelalterlichen Dorfrichter manchmal einen Diamanten ihre Urteile fällen lassen; sie haben dem Angeklagten Hexer, Viehdieb oder Ehebrecher in die Augen geblickt, fest in die Augen, dann haben sie hinter ihrem Richtertisch ihren Diamantenring gerieben und heimlich 'draufgeschaut; und wenn er sich dann heller verfärbt hat, war der Angeklagte unschuldig, wenn er dunkler wurde- tja, Kopf ab, oder vielleicht auch nur 100 Stockschläge. Also, diese Diamanten... Nur, damit du jetzt verstehst, wie ich das meine, mit deinen Augen; also... man lässt so eine Sache, die unheimlich schön ist, die schrecklich kostbar scheint, und man denkt, sie ist wirklich nur eines Königs würdig, also, so eine Sache lässt man entscheiden über Leben und alles, und eigentlich ist sie vielleicht wirklich nicht wichtig. Vielleicht ist sie einfach eine schöne Sache, aber eben das Falsche für einen.
Also, für mich jetzt in diesem Fall.
Was soll das denn sein - du siehst mich ja noch nicht einmal an.
Weisst du, du bist mir ja sowieso etwas zu schlank.
So um die Hüften rum, am Hintern.
Und richtig reden können wir auch nicht. Klar, jetzt im Moment natürlich besonders nicht.
Mann.
Ich...
Der Wurm kriecht wieder um meine Gedanken, die 1000 fremdartigen Klammerfüßchen krallen sich in meine Hirnwindungen, das ist so eine richtige Kopfschmerz - Sache, es ist auch ein bisschen so, als wenn ein grauer Nebel aus den Ecken kommen würde, so, also, nicht richtig, aber es wird alles nur verwirrter dadurch- Mann, ich bin so- durcheinander. Warum hilfst du mir nicht, verdammt nochmal? Ach, man.
Vielleicht ist es einfach nicht das richtige. Klar, wir sind jetzt seit zwei Jahren zusammen. Klar.
Klar, vielleicht ist das jetzt nur eine Phase.
Aber- war es nicht immer so?
Was sind schon zwei Jahre? Man muss manchmal einfach nach vorne schauen, so eine Nansen - Sache: alle Brücken hinter sich niederbrennen... Nansen, also, der hat das gesagt, das war der mit der Fram, der ist irgendwie zum Südpol gesegelt, Quatsch, zum Nordpol, Pinguine füttern, keine Ahnung. Toller Typ auf jeden Fall. Oder war das Hitler mit den Brücken? Egal.
Du schweigst.
Und plötzlich berührst du mich, legst deine Figner auf meinen Mund, lächelst mich an.
Mit einem sanften Kuss verschwinden all diese Gedanken, verschwindet der Wurm, verschwindet das Ferne in deinen Augen, verweht und verfällt der Sternenstaub und die Lügen, die brennenden Brücken, Hitler, deine Knochen, die an den Hüften so stechend schienen...
"Ich habe gerade überlegt, ob wir heiraten sollen", sagst du.
"Vielleicht sollten wir Kinder bekommen. Eins, zwei..."
Ich nicke nur.
Lächle.
Der Wurm wagt sich wieder vor, aber, sieh... Er spiegelt sich in deinen Augen, und ich sehe:
Ein Schmetterling.
- o - o - o - o -
Tumor in your Humor - TwistedRemix
Wenn ich dich so ansehe, bist du mir eigentlich wirklich zu schlank. Weisst du, nicht richtig... Ach. Du wirkst einfach ein bisschen kalt und abweisend. Jetzt gerade natürlich besonders, klar. Es ist nicht- wir schweigen uns einfach nur an... Ach, nein.
Manchmal kommt mir diese Stille vor wie ein dunkler, monströser Wurm, eine 1000-beinige Raupe, ein prähistorisches Monster- etwas, das nicht richtig ist hier, es ist ja wirklich nicht schön. Die Stille kriecht durch den Raum, windet sich, unaufhörlich schlängelnd- sie windet sich um die Gedanken, die Worte, sie packt die Worte und die Ideen, die gerade geboren werden, die in den Köpfen enstehen, in meinem Kopf, hinter deiner schönen, weißen Stirn, sie würgt die Worte, bis sie vergehen und- und dann eben nichts.
Schweigen- so wie jetzt.
Vielleicht- ich überlege, ob ich dich jetzt küssen sollte, aber es ist wohl nicht richtig. Du reagierst ja überhaupt nicht auf mich. Liegst nur da. Auf dem Sofa. Liegst da und schaust mich an.
Deine Augen sind wirklich schön, das habe ich dir schon so oft erzählt. Natürlich, das ist jetzt ein wenig kitschig, aber- ich sehe da drinnen wirklich so etwas wie Sterne, so ein weißes Funkeln, wie etwas unfassbar Großes, Weites- Fernes... Vielleicht unerreichbar fern, überlege ich. Vielleicht unerreichbar für mich. Also, nicht nur jetzt. Jetzt natürlich besonders.
Klar.
Ach, deine Vergißmeinichtaugen, vielleicht sind die ja an allem Schuld. Also, manchmal glaube ich, das irgendwie nichts ist hinter diesen Augen, nicht irgendwie die große Liebe, nichts, also- für mich jedenfalls... Warte, ich erklär's dir. Weisst du, früher haben die mittelalterlichen Dorfrichter manchmal einen Diamanten ihre Urteile fällen lassen; sie haben dem Angeklagten Hexer, Viehdieb oder Ehebrecher in die Augen geblickt, fest in die Augen, dann haben sie hinter ihrem Richtertisch ihren Diamantenring gerieben und heimlich 'draufgeschaut; und wenn er sich dann heller verfärbt hat, war der Angeklagte unschuldig, wenn er dunkler wurde- tja, Kopf ab, oder vielleicht auch nur 100 Stockschläge. Also, diese Diamanten... Nur, damit du jetzt verstehst, wie ich das meine, mit deinen Augen; also... man lässt so eine Sache, die unheimlich schön ist, die schrecklich kostbar scheint, und man denkt, sie ist wirklich nur eines Königs würdig, also, so eine Sache lässt man entscheiden über Leben und alles, und eigentlich ist sie vielleicht wirklich nicht wichtig. Vielleicht ist sie einfach eine schöne Sache, aber eben das Falsche für einen.
Also, für mich jetzt in diesem Fall.
Weisst du, du bist mir ja sowieso zu schlank.
So um die Hüften rum, am Hintern.
Und richtig reden können wir auch nicht. Klar, jetzt im Moment natürlich besonders nicht.
Wahrscheinlich nie wieder.
Mann.
Erinnerst du dich daran, als ich dir Kochen beibringen wollte? Du hast geschrien, meine Güte. Hast geschrien.
Ich...
Der Wurm kriecht wieder um meine Gedanken, die 1000 fremdartigen Klammerfüßchen krallen sich in meine Hirnwindungen, das ist so eine richtige Kopfschmerz - Sache, es ist auch ein bisschen so, als wenn ein grauer Nebel aus den Ecken kommen würde, so, also, nicht richtig, aber es wird alles nur verwirrter dadurch- Mann, ich bin so- durcheinander. Warum hilfst du mir nicht, verdammt nochmal? Ach, klar.
Fast tut es mir leid.
Also, das jetzt.
Es hat sich noch nicht einmal richtig gelohnt.
Es tut mir leid, aber ich möchte mich nicht entschuldigen, das bringt es jetzt auch nicht mehr, schnell denke ich an etwas anderes, solche Gedanken, die bringen doch jetzt wirklich nichts. Man muss manchmal einfach nach vorne schauen, so eine Nansen - Sache: alle Brücken hinter sich niederbrennen... Nansen, also, der hat das gesagt, das war der mit der Fram, der ist irgendwie zum Südpol gesegelt, Quatsch, zum Nordpol, Pinguine füttern, keine Ahnung. Toller Typ auf jeden Fall. Oder war das Hitler mit den Brücken? Egal.
Du schweigst.
Du schweigst, und ich beginne langsam, verrückt zu werden.
Während ich an deinem Daumen herumkaue, überlege ich mir, ob ich vielleicht sowieso verrückt bin, dass ich hier seit geraumer Zeit mit dir rede und gleichzeitig deine Lenden in der Pfanne habe. Ja, und deine Hand halte, obwohl du schon tot bist; aber das geht ja nicht anders, weil, die esse ich ja gerade. Klar.
Bist mir aber wie gesagt eigentlich zu schlank.
Die letzte hatte mehr Fleisch.
Und mit der konnte man sogar noch viel mehr reden als mit dir.
Also, auch als ihr noch am Leben wart, klar.
Der Wurm wagt sich wieder vor, und ich überlege, ob ich vielleicht ein bisschen weinen soll, vielleicht geht er dann weg. Egal. Noch ein Happen.
Ich glaube, ich mache Blätterteigspeisen mit deinen Augen. Die sind ja eigentlich ganz schön.